Clausenheim (Adelsgeschlecht)

norddeutsches Adelsgeschlecht

Clausenheim, vollständig Clausen/Claussen von Clausenheim ist der Name eines erloschenen schleswig-holsteinischen Adelsgeschlechts.

Wappen

Geschichte

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Das Geschlecht geht zurück auf Matthias Clausen (1610–1675), Leibarzt am Hof von Schleswig-Holstein-Gottorf. Er hinterließ ein großes Vermögen und zwei Söhne: Bernhard, Domherr in Hamburg, und Johannes, gottorfischer Landrentmeister und Etatsrat.[1]

Bernhard wurde mit Diplom vom 10. Dezember 1703 von Kaiser Leopold I. mit dem Prädikat von Claussenheimb in den rittermäßigen Reichsadelstand erhoben.[2] Das entsprechende Diplom für Johann wurde erst am 25. Juni 1716 ausgestellt.[3]

Die Erhebung in den Adelsstand ermöglichte es Bernhard, seine Töchter mit Adligen zu verheiraten. Anna Maria (1683–1757) heiratete Henning Friedrich von Bassewitz. Den Brüdern Clausenheim und Bernhards Schwiegersohn, dem Oberstleutnant Tilemann Andreas von Bergholtz, verpachtete Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf seine Gottorfischen Lande, als er in den Nordischen Krieg zog. Der Herzog fiel jedoch schon in der Schlacht bei Klissow im Juli 1702, und der Pachtvertrag wurde damit hinfällig.

Durch Heirat und Kauf erwarb die Familie umfangreichen Grundbesitz in Mecklenburg. Damit zählte sie zur mecklenburgischen Ritterschaft und wurde landtagsfähig. Sie wurde jedoch nicht in den mecklenburgischen Adel rezipiert. Christoph Otto von Gamm zählte sie 1775 unter die Geschlechter, welche das Indigenat dieses Landes nicht haben und doch darin begütert sind.[4]

Die Familie ist im 19. Jahrhundert erloschen.

Besitzungen

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Monumente

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Die Familie besaß bis 1761 eine der südlichen Seitenkapellen der Rostocker Marienkirche als Grabkapelle, die frühere „Schusterkapelle“, später „Vorsteherstube“ und Archiv, die heute durch das Gedächtnisfenster für den Rostocker Zweig der Schriftstellerfamilie Mann geprägt ist.[5]

In der Kirche von Körchow finden sich verschiedene Hinweise auf die Familie, so ein Monogramm am Kanzelaufgang, ein Wappen mit der Jahreszahl 1761 an der Empore und ein Epitaph für Johann Heinrich von Clausenheim.

Das 1703 verliehene Wappen ist geteilt und oben gespalten. Es zeigt oben vorn in einem silbernen Feld einen grünen Lorbeerkranz, hinten in einem goldenen Feld einen mit den Sachsen rechtsgewandten schwarzen Adlerflügel[6]; unten in Blau auf grünem Boden ein grüner Palmbaum. Auf dem gekrönten Helm zwei offene schwarzer Adlerflügel. Als Schildhalter dienen zwei rückschauende goldene Greifen. Das Wappen umgibt statt der Helmdecken ein blauer, innen rechts goldener, links silberner Mantel.[7]

Der Palmbaum des Wappens findet sich auch im 1726 vermehrten reichsgräflichen Wappen derer von Bassewitz.

Vertreter

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Literatur

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  • Die Familie v. Clausenheim. In: Neue Schleswig-Holstein-Lauenburgische Provinzialberichte 15 (1826), S. 77–79 (Digitalisat)
  • Gottlieb Matthias Carl Masch: Mecklenburgisches Wappenbuch. Lithographien von Johann Gottfried Tiedemann. Lithographische Anstalt, Rostock 1837–1839 (Digitalisat), Tafel 38
  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Rostock 1864, S. 47
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Commons: Clausenheim (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Peter von Kobbe: Schleswig-Holsteinische Geschichte vom Tode des Herzogs Christian Albrecht bis zum Tode Königs Christian VII. (1694 bis 1808). Altona: Hammerich 1834, S. 26
  2. AT-OeStA/AVA Adel RAA 66.13 Clausen, Bernhard, herzoglich schleswig-holsteinischer wirklicher Staatsrat, rittermäßiger Adelsstand „von Claussenheimb”, 1703.12.10 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
  3. AT-OeStA/AVA Adel RAA 66.14 Clausen, Johann, fürstlich schleswig-holsteinischer wirklicher Staatsrat, rittermäßiger Adelsstand „von Clausenheimb”, 1716.06.25 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
  4. Georg Christian Friedrich Lisch (Hrsg.): Verzeichniß des meklenburgischen Adels von dem meklenburg=strelitzischen Minister Christoph Otto von Gamm, redigirt um das J. 1775. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 11 (1846), S. 423–426 (Volltext), hier S. 466
  5. Lothar Kalbe: Die von August Friedrich Mann gestifteten Farbfenster der Marienkirche in Rostock und ihr familiengeschichtlicher Hintergrund. In: Frank Martin (Bearb.): Glasmalereien in den Kirchen St. Jacobi, Greifswald, St. Marien und St. Nikolai, Rostock: ein Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland/Potsdam, Leipzig: Ed. Leipzig, 2005, ISBN 3-361-00594-9, S. 51–72, hier S. 68 Anm. 37
  6. So nach dem Diplom, das mecklenburgische Wappenbuch hat die Hintergrundfarben silber/gold verwechselt
  7. Nach Lehsten (Lit.)
  8. GND=121803260
  9. [1]
  10. Eintrag 1763 im Rostocker Matrikelportal