Clyde Henry Productions

kanadische Filmproduktion

Clyde Henry Productions ist ein kanadisches Filmproduktionsstudio, das von Chris Lavis und Maciek Szczerbowski gegründet wurde.

Geschichte

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Chris Lavis und Maciek Szczerbowski lernten sich Anfang der 1990er-Jahre während eines Religionsseminars an der Hochschule kennen, wobei Lavis als Hauptfach Geschichte studierte, sein Studium aber nie abschloss.[1] Beide gründeten 1997 Clyde Henry Productions. Der Sitz des Studios, das auf Multimedia, Stop-Motion-Animation und Visuelle Spezialeffekte spezialisiert ist,[2] ist in Montreal.

Lavis und Szczerbowski waren zunächst im Bereich Illustration, Musikvideos und Sendedesigns tätig[3] und veröffentlichten im Magazin Vice mehrere Jahre lang[4] den Comicstrip The Untold Tales of Yuri Gagarin, der Kultstatus erreichte.[5]

Das Filmdebüt von Lavis und Szczerbowski wurde der in Stop-Motion animierte und vom National Film Board of Canada produzierte Puppentrickfilm Madame Tutli-Putli, an dem beide von 2002 bis 2007 arbeiteten.[6] Erstmals in der Geschichte des Animationsfilms besaßen die Puppen „echte“ Augen, die digital eingefügt wurden. Die als „groundbreaking“ (bahnbrechend, innovativ)[6] gelobte Neuerung ging auf Maler Jason Walker zurück, der für die Visuellen Spezialeffekte des Films zuständig war. Lavis und Szczerbowski wurden für den Film 2008 für einen Oscar in der Kategorie Bester animierter Kurzfilm nominiert.

Ihr zweiter Film war 2010 Higglety Pigglety Pop! or There Must Be More to Life, der auf einer Geschichte von Maurice Sendak beruhte und ebenfalls vom NFB produziert wurde. Ihr Kurzfilm L’anneé de l’os, der ebenfalls 2010 erschien, wurde musikalisch von der Gruppe Godspeed You! Black Emperor begleitet. Mit Cochemare, der von Werken der Quay Brothers und von Johann Heinrich Füsslis Gemälde Nachtmahr inspiriert wurde, schufen Lavis und Szczerbowski erstmals einen Animationsfilm, der sich ausschließlich an ein erwachsenes Publikum richtete.[7]

Neben der Filmarbeit sind Lavis und Szczerbowski weiterhin in verschiedensten Design- und Illustrationsfeldern tätig. Ihr Artwork für Esmerines Album Lost Voices wurde bei den Juno Awards 2016 mit einem Juno ausgezeichnet.[8]

Filmografie (Auswahl)

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  • 2007: Madame Tutli-Putli
  • 2010: Higglety Pigglety Pop! or There Must Be More to Life
  • 2010: L’anneé de l’os
  • 2013: Cochemare

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Michael Guillen: Madame Tutli-Putli – Interview With Chris Lavis and Maciek Szczerbowski (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive). twitchfilm.com, 1. Dezember 2007.
  2. Contact - Claude Henry Productions (Memento vom 23. August 2018 im Internet Archive)
  3. Artist / VIP List: Maciek Szczerbowski (Memento vom 17. April 2016 im Internet Archive) polishfilmla.org
  4. Ben Mitchell: „Cochemare“ – A Conversation with Chris Lavis & Peter Bas. skwigly.co.uk, 19. September 2013.
  5. Madame Tutli-Putli (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive) auf arte.tv
  6. a b Peter Howell: Cannes at 60 (Memento vom 11. Dezember 2017 im Internet Archive) thestar.com.
  7. Robyn Fadden: Lavis & Szczerbowski’s Supernatural Stop-Motion Film „Cochemare“ (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive). ca.blouinartinfo.com, 7. Oktober 2013.
  8. Liste der Nominierungen auf junoawards.ca (Memento vom 5. Februar 2016 im Internet Archive)