Colin Dibley

australischer Tennisspieler

Colin Dibley (* 19. September 1944 in Sydney) ist ein ehemaliger australischer Tennisspieler.

Colin Dibley Tennisspieler
Colin Dibley
Colin Dibley (1977)
Nation: Australien Australien
Geburtstag: 19. September 1944
(79 Jahre)
Größe: 188 cm
Gewicht: 86 kg
Spielhand: rechts
Einzel
Karrierebilanz: 340:313
Karrieretitel: 4
Höchste Platzierung: 33 (24. Oktober 1977)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 344:249
Karrieretitel: 17
Höchste Platzierung: 30 (2. Januar 1978)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere Bearbeiten

In jungen Jahren spielte Colin Dibley auf Amateurebene. Er kannte Ken Rosewall, mit dem er trainierte, wenn dieser zwischen internationalen Turnieren zu Hause war. Rosewall ermunterte ihn, Tennis auf hochklassiger Ebene zu spielen.[1]

Seinen ersten größeren Erfolg auf der ATP Tour hatte er, als er 1970 in Brisbane das Halbfinale im Einzel erreichte, wo er Ross Case in fünf Sätzen unterlag. Im Folgejahr erreichte er in Manchester zum ersten Mal die Finalrunde bei einem Turnier; diese Partie gewann er gegen den Südafrikaner Bob Hewitt. Bis zu seinem Karriereende erreichte er acht weitere Finalmatches, bei denen er in Kitzbühel, Carlsbad und South Orange auch die Titel holen konnte.

Größere Erfolge als im Einzel feierte Colin Dibley im Doppel, wobei er mit keinem Partner ein dauerhaftes Doppelteam bildete, sondern mit einer Vielzahl von anderen Tennisspielern gemeinsam in Doppelkonkurrenzen antrat. An der Seite von Roy Emerson erreichte er 1972 erstmals das Finale eines Doppels; in Stockholm mussten sie sich Tom Okker und Marty Riessen geschlagen geben. Nach ebenfalls verlorenen Finalpartien in Miami, Richmond, St. Louis und Columbus konnte er im August 1973 seinen ersten Doppeltitel gewinnen. In Haverford gewannen er und sein Landsmann Allan Stone das Finale gegen die US-Amerikaner John Austin und Fred McNair. Im Doppel hatte er auch sein bestes Ergebnis bei einem Grand-Slam-Turnier. Bei den Australian Open 1977 erreichte er mit seinem Partner Chris Kachel das Halbfinale, welches sie gegen John Alexander und Phil Dent verloren. Bis 1981 gewann Colin Dibley insgesamt 17 Doppeltitel, wobei Rod Laver und Geoff Masters die einzigen Partner waren, mit denen er mehr als einen Titel holte. Außerdem erreichte er 16 weitere Finalrunden, in denen sich er und sein jeweiliger Partner von den Gegnern geschlagen geben mussten.

Zwischen 1971 und 1974 trat Dibley in neun Begegnungen für die australische Davis-Cup-Mannschaft an. Er gewann 13 seiner 19 Matches.[2]

Dibley war bekannt für seinen harten Aufschlag. Bei einem Wettbewerb im Rahmen der US Open 1974 schlug Dibley mit seinem damals noch recht einfachen Holzschläger mit einer Geschwindigkeit von 238 km/h auf. Mit diesem Aufschlag stellte er einen damaligen Weltrekord auf.[3] Der Rekord hatte 24 Jahre lang Bestand, bis er von Andy Roddick überboten wurde. In der Zeit zwischen den Rekorden gab es auch bei Tennisschlägern starke technische Weiterentwicklungen.[1]

Persönliches Bearbeiten

Vor seinem Durchbruch bei internationalen Turnieren arbeitete Dibley als Zollbeamter am Sydney International Airport. Den Job gab er 1971 im Alter von 26 Jahren jedoch zugunsten seiner Tenniskarriere auf.[1]

Im Jahr 1975 heiratete er die US-Amerikanerin Carolyn Brown. Nach seiner aktiven Karriere ließ Dibley sich in der Stadt Chatham im US-Bundesstaat New Jersey nieder, woher seine Ehefrau und auch der Tennisspieler Peter Fleming stammten. Er wurde Vater von drei Kindern und arbeitete im Immobiliengewerbe. Im Jahr 2000 ließen er und seine Frau sich scheiden.[1]

Erfolge Bearbeiten

Legende
Grand Slam
Saisonendveranstaltungen
Open-Era-Turniere (21)
ATP Challenger Tour (1)
Titel nach Belag
Hartplatz (6)
Rasen (5)
Sand (10)
Teppich

Einzel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

ATP Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 31. Mai 1971 Vereinigtes Konigreich  Manchester Rasen Australien  Bob Hewitt 6:1, 6:4
2. 17. Juli 1972 Osterreich  Kitzbühel Sand Australien  Dick Crealy 6:1, 6:3, 6:4
3. 22. Januar 1973 Vereinigte Staaten  Carlsbad Hartplatz Vereinigte Staaten  Stan Smith 6:3, 7:66
4. 20. August 1973 Vereinigte Staaten  South Orange Rasen Indien  Vijay Amritraj 6:4, 6:7, 6:4
Challenger Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 7. Januar 1980 Australien  Perth Rasen Vereinigte Staaten  Christofer Delaney 6:2, 6:4

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 11. September 1972 Vereinigte Staaten  Sacramento Hartplatz Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 4:6, 7:5, 4:6, 4:6
2. 11. Dezember 1972 Australien  Adelaide Rasen Sowjetunion  Alexander Metreweli 5:7, 7:5, 7:6, 6:7, 2:6
3. 31. Dezember 1973 Australien  Sydney Rasen Australien  Geoff Masters 1:6, 4:6, 2:6
4. 1. März 1976 Vereinigte Staaten  Little Rock Hartplatz Pakistan  Haroon Rahim 4:6, 5:7
5. 12. September 1977 Vereinigte Staaten  Laguna Niguel Hartplatz Rhodesien  Andrew Pattison 6:2, 6:7, 4:6

Doppel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 19. August 1973 Vereinigte Staaten  Haverford Rasen Australien  Allan Stone Vereinigte Staaten  John Austin
Vereinigte Staaten  Fred McNair
7:6, 6:3
2. 29. Oktober 1973 Hongkong 1959  Hongkong Hartplatz Australien  Rod Laver Vereinigte Staaten  Paul Gerken
Vereinigte Staaten  Brian Gottfried
6:3, 5:7, 17:15
3. 15. April 1974 Vereinigte Staaten  Houston Sand Australien  Rod Laver Vereinigte Staaten  Arthur Ashe
Vereinigte Staaten  Roscoe Tanner
4:6, 7:6, 6:4
4. 7. April 1975 Vereinigte Staaten  St. Louis Sand Australien  Ray Ruffels Australien  Ross Case
Australien  Geoff Masters
6:4, 6:4
5. 14. Juli 1975 Turkei  Istanbul Sand Brasilien  Thomaz Koch Rhodesien  Colin Dowdeswell
Vereinigtes Konigreich  John Feaver
6:2, 6:2, 6:2
6. 22. März 1976 Vereinigte Staaten  Palm Springs Hartplatz Vereinigte Staaten  Sandy Mayer Sudafrika 1961  Raymond Moore
Vereinigte Staaten  Erik van Dillen
6:4, 6:7, 7:6
7. 12. April 1976 Spanien 1945  Palma Sand Vereinigte Staaten  John Andrews Australien  Mark Edmondson
Vereinigte Staaten  John Marks
2:6, 6:3, 6:2
8. 9. Mai 1976 Italien  Florenz Sand Brasilien  Carlos Kirmayr Ungarn  Péter Szőke
Ungarn  Balázs Taróczy
5:7, 7:5, 7:5
9. 31. Januar 1977 Vereinigte Staaten  Little Rock (1) Hartplatz Pakistan  Haroon Rahim Sudafrika 1961  Bob Hewitt
Sudafrika 1961  Frew McMillan
6:7, 6:3, 6:3
10. 24. April 1977 Vereinigte Staaten  Denver Sand (i) Australien  Geoff Masters Australien  Syd Ball
Australien  Kim Warwick
6:2, 6:3
11. 8. August 1977 Vereinigte Staaten  South Orange Sand Polen  Wojciech Fibak Rumänien 1965  Ion Țiriac
Argentinien  Guillermo Vilas
6:1, 7:5
12. 5. Februar 1978 Vereinigte Staaten  Little Rock (2) Hartplatz (i) Australien  Geoff Masters Vereinigte Staaten  Tim Gullikson
Vereinigte Staaten  Tom Gullikson
7:6, 6:3
13. 13. August 1978 Vereinigte Staaten  Columbus Sand Australien  Bob Giltinan Mexiko  Marcelo Lara
Vereinigte Staaten  Eliot Teltscher
6:3, 6:2
14. 22. Oktober 1979 Japan  Tokio Sand Vereinigte Staaten  Pat Du Pré Australien  Rod Frawley
Paraguay  Francisco González
3:6, 6:1, 6:1
15. 10. Dezember 1979 Australien  Adelaide (1) Rasen Australien  Chris Kachel Australien  John Alexander
Australien  Phil Dent
6:7, 7:6, 6:4
16. 23. März 1980 Frankreich  Metz Hartplatz (i) Vereinigte Staaten  Gene Mayer Vereinigte Staaten  Chris Delaney
Australien  Kim Warwick
7:6, 7:5
17. 5. Januar 1981 Australien  Adelaide (2) Rasen Australien  John James Sudafrika 1961  Eddie Edwards
Vereinigte Staaten  Craig Edwards
6:3, 6:4

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 4. November 1972 Schweden  Stockholm Hartplatz Australien  Roy Emerson Niederlande  Tom Okker
Vereinigte Staaten  Marty Riessen
3:6, 2:6
2. 21. Januar 1973 Vereinigte Staaten  Miami Hartplatz Australien  Terry Addison Australien  Roy Emerson
Australien  Rod Laver
4:6, 4:6
3. 4. Februar 1973 Vereinigte Staaten  Richmond Teppich (i) Australien  Terry Addison Australien  Roy Emerson
Australien  Rod Laver
6:3, 3:6, 4:6
4. 1. April 1973 Vereinigte Staaten  St. Louis Teppich (i) Australien  Terry Addison Schweden  Ove Bengtson
Vereinigte Staaten  Jim McManus
2:6, 5:7
5. 5. August 1973 Vereinigte Staaten  Columbus Hartplatz Vereinigte Staaten  Charlie Pasarell Vereinigtes Konigreich  Gerald Battrick
Vereinigtes Konigreich  Graham Stilwell
4:6, 6:7
6. 14. Oktober 1973 Japan  Tokio (1) Sand Australien  Allan Stone Australien  Mal Anderson
Australien  Ken Rosewall
5:7, 5:7
7. 24. Mai 1975 Vereinigte Staaten  Orlando Hartplatz Australien  Ray Ruffels Vereinigte Staaten  Brian Gottfried
Mexiko  Raúl Ramírez
4:6, 4:6
8. 25. April 1976 Spanien  Madrid Sand Vereinigte Staaten  John Andrews Spanien  Eduardo Mandarino
Brasilien  Carlos Kirmayr
6:7, 6:4, 6:8
9. 31. Oktober 1977 Japan  Tokio (2) Sand Australien  Chris Kachel Australien  Geoff Masters
Australien  Kim Warwick
2:6, 6:7
10. 10. April 1978 Sudafrika 1961  Johannesburg Hartplatz Australien  Geoff Masters Sudafrika 1961  Bob Hewitt
Sudafrika 1961  Frew McMillan
5:7, 6:7
11. 16. Juli 1978 Vereinigte Staaten  Newport Rasen Australien  Bob Giltinan Vereinigte Staaten  Tim Gullikson
Vereinigte Staaten  Tom Gullikson
4:6, 4:6
12. 29. Januar 1979 Vereinigte Staaten  Little Rock Hartplatz Australien  Phil Dent Vereinigte Staaten  Vitas Gerulaitis
Tschechoslowakei  Vladimír Zedník
7:5, 3:6, 5:7
13. 25. März 1979 Costa Rica  San José Hartplatz Indien  Anand Amritraj Rumänien 1965  Ion Țiriac
Argentinien  Guillermo Vilas
4:6, 6:2, 4:6
14. 15. April 1979 Vereinigte Staaten  Tulsa Hartplatz Vereinigte Staaten  Tom Gullikson Paraguay  Francisco González
Vereinigte Staaten  Eliot Teltscher
7:6, 5:7, 3:6
15. 19. August 1979 Vereinigte Staaten  Stowe Hartplatz Indien  Anand Amritraj Vereinigte Staaten  Mike Cahill
Vereinigte Staaten  Steve Krulevitz
5:7, 4:6
16. 8. Oktober 1979 Israel  Tel Aviv Hartplatz Vereinigte Staaten  Mike Cahill Rumänien 1965  Ilie Năstase
Niederlande  Tom Okker
5:7, 4:6

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d David Waldstein: Colin Dibley, a longtime Chatham resident, has gone from dealing big serves to real estate deals. In: nj.com. 31. August 2008, abgerufen am 25. Mai 2024.
  2. Colin Dibley. In: daviscup.com. Abgerufen am 25. Mai 2024.
  3. J. A. Allen: Pete Sampras and the Top 25 Servers in the History of Men's Tennis. In: bleacherreport.com. 18. Februar 2011, abgerufen am 25. Mai 2024.