Creez

Gemeindeteil der Gemeinde Hummeltal

Creez ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Hummeltal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Creez liegt teils auf dem Gemeindegebiet von Hummeltal, teils auf dem Gemeindegebiet von Mistelgau. Sie hat eine Fläche von 8,328 km² und ist in 1286 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6475,78 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Bärnreuth, Eichen, Gubitzmoos, Hohenreuth, Hundshof, Laimen, Lenz, Moosing, Neß, Obere Culm, Rosengarten, Röthelbach, Schobertsberg, Schobertsreuth, Schützenmühle, Untere Culm und Voitsreuth.[4]

Creez
Gemeinde Hummeltal
Koordinaten: 49° 53′ N, 11° 30′ OKoordinaten: 49° 52′ 53″ N, 11° 30′ 5″ O
Höhe: 413 (409–439) m ü. NHN
Einwohner: 132 (1. Jan. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 95503
Vorwahl: 09201
Der Hummeltaler Gemeindeteil Creez
Der Hummeltaler Gemeindeteil Creez

Geografie

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Das Dorf Creez bildet mit Pettendorf und Pittersdorf im Norden eine geschlossene Siedlung. In Süd-Nord-Richtung fließt die Mistel. Das Hohenreuthbächlein mündet in Creez als linker Zufluss und der Röthelbach als rechter Zufluss in die Mistel. In Richtung Westen steigt das Gelände zum Deutes (502 m ü. NHN) an, einer Anhöhe, die zu den Ausläufern der Fränkischen Schweiz zählt. Creez ist von Acker- und Grünland umgeben.

Die von Pettendorf kommende Staatsstraße 2163 durchquert den Ort und führt weiter nach Bärnreuth (1,3 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gubitzmoos (1,5 km westlich). Anliegerwege führen nach Röthelbach (0,3 km südöstlich) bzw. zur Schützenmühle (0,5 km südlich).[5]

Geschichte

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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Creez 18 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (11 Halbhöfe, 4 Viertelhöfe, 1 Sölde, 1 Sölde mit Schmiede und Zapfenschenke) und die Verwaltung Ramsenthal (1 Halbhöflein).[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Creez bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde Creez dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Pettendorf zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Creez, zu der Altenhimmel, Eichen, Gubitzmoos und Hohenreuth gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Mit dem Gemeindeedikt von 1818 kam es zur Eingliederung folgender Gemeinden:

Die vier Einöden Laimen, Moosing, Röthelbach und Schützenmühle wurden erst später auf dem Gemeindegebiet gegründet. Ab 1862 gehörte Creez zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[7] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,320 km².[8] Altenhimmel wurde nach 1885 nach Glashütten umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Creez am 1. April 1971 aufgeteilt:

  • Bärnreuth, Creez, Eichen, Gubitzmoos, Hohenreuth, Neß, Röthelbach, Rosengarten, Schützenmühle und Voitsreuth kamen zur neu gebildeten Gemeinde Hummeltal,
  • Hundshof, Laimen, Lenz, Moosing, Obere Culm, Schobertsberg, Schobertsreuth und Untere Culm zu der schon bestehenden Gemeinde Mistelgau.[9][10][11]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Creez

Jahr 1822 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 313 447 409 423 424 410 436 443 471 482 448 443 419 404 399 384 391 377 353 527 483 428 325 349
Häuser[12] 52 57 67 69 67 66 69 68
Quelle [7] [13] [13] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [13] [21] [13] [22] [13] [23] [13] [13] [13] [24] [13] [8] [25]

Ort Creez

Jahr 001819 001822 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002022
Einwohner 139 127 193 161 163 150 127 184 114 136 112 * 139
Häuser[12] 21 21 23 22 21 21 29 *
Quelle [26] [7] [14] [16] [19] [21] [23] [24] [8] [25] [27] [1]
* 
Angaben inklusive Eichen

Religion

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Creez ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Mistelgau) gepfarrt.[6] Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei Friedenskirche (Hummeltal) zuständig.[8]

Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 397 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof liegt in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof Bayreuth.

Literatur

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Commons: Creez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Gemeindedaten von Hummeltal. In: hummeltal.de. Abgerufen am 11. August 2023.
  2. Gemeinde Hummeltal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. August 2023.
  3. Gemarkung Creez (092467). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 11. Dezember 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. Dezember 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 348.
  7. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 467f.
  8. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 653 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 89–90, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Bayreuth; Fußnote 18).
  11. Hummeltal > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 11. Dezember 2024.
  12. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  13. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 843, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 129 (Digitalisat).
  16. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1013, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 49 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 142 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 959–960 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 143 (Digitalisat).
  21. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1004–1005 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 143 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 887 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 149 (Digitalisat). Für die späteren Mistelgauer Gemeindeteile siehe Seite 150.
  26. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 64 (Digitalisat). Dort als Kreetz aufgelistet.
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 295 (Digitalisat).