Cyberport SE

deutsches E-Commerce-Unternehmen

Cyberport ist ein deutsches E-Commerce-Unternehmen mit Sitz in Dresden. Es wurde 1998 gegründet und gehört vollständig zu Hubert Burda Media.[4][5] Cyberport startete als Onlineshop für Apple-Computer und entwickelte sich zu einem der größten Einzelhändler von Consumer Electronics in Deutschland.[6] Das Sortiment umfasst heute beispielsweise Notebooks, Smartphones, Fernseher und Haushaltsgeräte. Neben dem Verkauf über das Internet betreibt Cyberport 16 eigene Filialen in Deutschland und Österreich.[7]

Cyberport SE

Logo
Rechtsform SE
Gründung September 1998[1]
Sitz Dresden, Deutschland
Leitung
  • Marc Al-Hames
  • Maik Friedrich
  • Stefan Köhler
Mitarbeiterzahl +800 (Stand 2024)[2]
Umsatz 699,3 Mio. Euro (Stand 2021)[3]
Branche E-Commerce
Website www.cyberport.de
Stand: 15. Februar 2024

Geschichte

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Logo bis 2023

Im September 1998 wurde die Firma Cyberport GmbH von den Brüdern Jörg und Olaf Siegel gemeinsam mit Jörg Holzmüller gegründet.[1][8] Das Unternehmen konzentrierte sich zunächst auf den Verkauf von Apple-Computern über das Internet.[9] Cyberport verzeichnete ein rasantes Umsatzwachstum und erweiterte sein Sortiment auf andere Marken.[10] 1999 stieg das Unternehmen in die PC-Produktion ein und stellte öffentlichkeitswirksam den ersten ausschließlich in Sachsen gefertigten Computer vor.[11] Außerdem forcierte Cyberport den Verkauf individuell konfigurierter PCs.[12] Neben dem Betriebssystem Windows zertifizierte Red Hat seine Linux-Distribution für die Computer des Dresdner Unternehmens.[13] Bereits im ersten Geschäftsjahr erwirtschaftete Cyberport einen Umsatz in Millionenhöhe,[14] das Unternehmen galt daher als Paradebeispiel der sächsischen IT-Branche.[15] Aufgrund des anhaltenden Erfolgs stieg 1999 Hubert Burda Media beim Unternehmen ein.[16] Zunächst kaufte man 15 % der Anteile,[17] im Jahr 2000 übernahm der Medienkonzern dann die Mehrheit.[18]

Vor dem Einstieg von Hubert Burda Media war auch ein Börsengang von Cyberport im Gespräch, der aber wegen des Platzens der Dotcom-Blase nicht zustande kam.[19] Obwohl einer der Gründer das Unternehmen 2001 verließ,[20] wuchs Cyberport weiterhin gegen den Branchentrend.[21] 2003 überschritt man erstmals die Marke von 50 Millionen Euro Umsatz.[22] Cyberport baute seine Aktivitäten am Hauptsitz in Dresden aus,[23] das Unternehmen stellte dort kontinuierlich neue Mitarbeiter ein.[24][25] Unter anderem wurde in die Qualität der Kundenbetreuung investiert.[26] Außerdem eröffnete man 2003 die erste Filiale am Stammsitz in Dresden.[27] Später expandierte Cyberport zum Beispiel auch nach Berlin und an andere Standorte.[28] Das Unternehmen wurde zu einer wichtigen Säule des digitalen Geschäfts von Hubert Burda Media.[29] Nachdem Cyberport sein Sortiment um Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen erweitert hatte, baute das Unternehmen zusätzlich ein komplett neues Logistikzentrum in Siebenlehn.[30][31] Dieses wurde im Jahr 2023 flächenmäßig verdoppelt.[32]

2008, das heißt zehn Jahre nach der Gründung des Unternehmens, erzielte Cyberport 182 Millionen Euro Umsatz.[33] 2009 eröffnete das Unternehmen seine bis dato größte Filiale in Leipzig.[34] Neben dem deutschen Markt expandierte Cyberport nach Österreich.[35] Am Wiener Westbahnhof entstand die erste Filiale.[36] Zeitweise war Cyberport auch als Investor für die insolvente österreichische Elektronikkette Niedermeyer im Gespräch.[37][38] Die positive Entwicklung des Unternehmens setzte sich fort, bis 2012 stieg der Umsatz auf über eine halbe Milliarde Euro.[39] Um die Wachstumsraten zu halten, erhielt Cyberport 2013 eine neue Geschäftsführung.[40] Ferner forcierte man den Ausbau des Filialnetzes,[41] was insbesondere als Angriff auf die Media-Saturn-Holding verstanden wurde.[42][43] 2016 hatte das Unternehmen insgesamt 14 Standorte in Deutschland und Österreich.[44][45]

2017 kaufte Hubert Burda Media die restlichen Anteile an Cyberport und wurde damit zum alleinigen Gesellschafter des Unternehmens.[46] Cyberport wiederum übernahm das auf den Vertrieb von Toner, Tinte und Bürobedarf spezialisierte E-Commerce-Unternehmen HQ Patronen.[47]

Umbau und Fusion mit Computeruniverse

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Im Mai 2023 ändert Cyberport seine Rechtsform von der GmbH in eine europäische Aktiengesellschaft (SE).[48] Im September 2023 wird das ebenso zur Hubert Burda Media gehörende Unternehmen Computeruniverse, das einen Großteil seines Umsatzes mit seinem Russland-Geschäft erwirtschaftet hatte und stark defizitär war, in die neue Cyberport SE integriert.[49]

Im März 2024 verlässt die geschäftsführende Direktorin der BurdaCommerce SE, der die Cyberport SE untergeordnet ist, Aliz Tepfenhart, nach 9 Jahren das Unternehmen.[50] Daraufhin verkündet Burda eine "Neuausrichtung" der BurdaCommerce, die bisherigen Geschäftsführenden der Cyberport SE scheiden aus. An deren Stelle treten mit sofortiger Wirkung Maik Friedrich, der ehemalige Geschäftsführer von Computeruniverse, in der Rolle des COO, Stefan Köhler als CFO, der selbige Position zuvor bei der Online-Parfümerie Flaconi innehatte, und interimistisch Marc Al-Hames, der bereits HolidayCheck durch seine Krise während der Corona-Pandemie geführt hat, die Rolle des CEO.[51][52][53]

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Einzelnachweise

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  1. a b Unternehmensregister. Bundesanzeiger, abgerufen am 1. Februar 2017 (Amtsgericht Dresden, HRB 16246).
  2. Cyberport - Eine Marke von Hubert Burda Media. In: burda.com. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  3. Matthias Hell: Die umsatzstärksten Onlineshops: Notebooksbilliger.de fällt aus den Top 10. In: channelpartner.de. 12. Oktober 2022, abgerufen am 15. Februar 2024.
  4. Burda übernimmt Dresdner Versandhaus. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 22. September 2000, S. 6.
  5. Matthias Hell: Burda übernimmt Cyberport vollständig. In: ChannelPartner. 15. Juli 2017, abgerufen am 19. Juli 2017.
  6. Cyberport: Technik-Händler aus Dresden. In: Kurier. 17. Februar 2015, S. 7.
  7. Wissenswertes und Hintergründe. Cyberport, abgerufen am 21. November 2018.
  8. Burda übernimmt Cyberport vollständig. Abgerufen am 10. März 2023.
  9. Historie. Cyberport, abgerufen am 1. Februar 2017.
  10. Silvia Tyburski: Zum Abwarten gibt es keine Zeit. In: Sächsische Zeitung. 13. August 1999, S. 20.
  11. Annette Binninger: Dresdner Internet-Handelsfirma Cyberport will mit pfiffiger Geschäftsidee weiter wachsen. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 9. September 1999, S. 5.
  12. Cyberport bietet neue Computer-Produktlinie. In: Sächsische Zeitung. 13. Oktober 1999, S. 22.
  13. Martin Bayer: Linux für die PCs von Cyberport. In: ComputerWoche. 5. November 1999, S. 37.
  14. Annette Binninger: Nachfrage nach „Linthlon“ übertrifft Erwartungen. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 23. Oktober 1999, S. 6.
  15. Melanie Ruprecht: Im Internet hat das Jahr nur drei Monate. In: Sächsische Zeitung. 18. Dezember 1999, S. 25.
  16. Mario Vigl: Heute ein König. In: Sächsische Zeitung. 22. Februar 2000, S. 3.
  17. Tillmann Prüfer: Eiliger Entscheider aus dem Eislager. In: Financial Times Deutschland. 25. Februar 2000, S. 40.
  18. Burda Beteiligungs-Holding übernimmt Mehrheit an Cyberport.de. In: Horizont. 20. September 2000, abgerufen am 1. Februar 2017.
  19. Stefan Schirmer: Nach der Riesenparty. In: Sächsische Zeitung. 7. Februar 2001, S. 3.
  20. Abschied von Cyberport. In: Sächsische Zeitung. 28. September 2001, S. 26.
  21. Heiko Weckbrodt: Internet-Händler Cyberport wächst gegen Branchentrend. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 28. August 2003, S. 6.
  22. Die Woche im Rückblick. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 30. August 2003, S. 16.
  23. Andreas Rentsch: Schnelle Geschäfte mit Bits und Bytes. In: Sächsische Zeitung. 8. November 2007, S. 25.
  24. Dennis Kittler: Cyberport hält den Kopf über Wasser. In: Sächsische Zeitung. 26. November 2005, S. 29.
  25. Dresdens starke Trümpfe: Kunst, Kultur & Computer. In: Superillu. 16. Juni 2005, S. 35.
  26. Preis für Cyberport. In: Sächsische Zeitung. 18. Dezember 2004, S. 25.
  27. Christian Raatz: Cyberport erobert Deutschland. In: Sächsische Zeitung. 11. Oktober 2012, S. 25.
  28. Cyberport expandiert in Berlin. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 6. November 2009, S. 6.
  29. Burda legt im Digitalbereich um 35 Prozent zu. In: Badische Zeitung. 19. Januar 2007.
  30. Cyberport baut Logistikzentrum. In: Sächsische Zeitung. 19. November 2009, S. 29.
  31. Cyberport erweitert Logistik und Versand. In: Deutsche Verkehrs-Zeitung. 3. Juli 2010.
  32. Cyberport verdoppelt Lagerfläche an der B 101 und schafft neue Arbeitsplätze. 2. Juli 2023, abgerufen am 6. Juli 2023.
  33. Cyberport mit Rekord-Umsatz. In: Sächsische Zeitung. 3. Dezember 2009, S. 25.
  34. Neumarkt wird zur Elektro-Meile. In: Leipziger Volkszeitung. 27. August 2010, S. 19.
  35. Cyberport plant Expansion nach Österreich. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 2. Juli 2011, S. 6.
  36. Matthias Parbel: Onlinehändler Cyberport eröffnet Ladengeschäft in Österreich. In: Heise. 23. November 2011, abgerufen am 1. Februar 2017.
  37. Online-Händler Cyberport soll Niedermeyer retten. In: Der Standard. 4. April 2013, abgerufen am 1. Februar 2017.
  38. Cyberport soll Niedermeyer retten. In: Kurier. 4. April 2013, S. 9.
  39. Heiko Weckbrodt: Cyberport setzt erstmals eine halbe Milliarde um. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 28. März 2013, S. 5.
  40. Heiko Weckbrodt: Cyberport will die Umsatz-Milliarde. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 11. Dezember 2013, S. 5.
  41. Burda will mit Cyberport stationär wachsen. In: Internet World Business. 10. November 2014, abgerufen am 1. Februar 2017.
  42. Stephan Happel: Warum die reale Welt für Online-Händler sexy ist. In: WirtschaftsWoche. 17. Oktober 2014, abgerufen am 1. Februar 2017.
  43. Thomas Stölzel: Burda greift Media Markt und Saturn an. In: WirtschaftsWoche. 8. November 2014, abgerufen am 1. Februar 2017.
  44. Julia Vollmer: Elektronikhändler Cyberport legt zu. In: Sächsische Zeitung. 6. April 2016, S. 15.
  45. Stores. Cyberport, abgerufen am 1. Februar 2017.
  46. Umstrukturierung bei der Hubert Burda Media Gruppe. In: Internet World Business. 4. Juli 2017, abgerufen am 19. Juli 2017.
  47. Cyberport übernimmt HQ Patronen. In: ChannelPartner. 18. Juli 2017, abgerufen am 19. Juli 2017.
  48. BurdaCommerce: Cyberport GmbH wird europäische Aktiengesellschaft | Burda News. Abgerufen am 22. März 2024.
  49. BurdaCommerce: Computeruniverse und Cyberport rücken näher zusammen | Burda News. Abgerufen am 22. März 2024.
  50. Personalie: Aliz Tepfenhart verlässt Burda | Burda News. Abgerufen am 22. März 2024.
  51. BurdaCommerce: Neuausrichtung von Burdas E-Commerce-Bereich | Burda News. Abgerufen am 22. März 2024.
  52. Personalie: Holidaycheck bekommt neuen Chef. Abgerufen am 22. März 2024.
  53. Dr. Marc Al-Hames, Vorstand bei Hubert Burda Media. Abgerufen am 22. März 2024.