Dätgen ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Dätgen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dätgen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 11′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 54° 11′ N, 9° 56′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Nortorfer Land
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 10,62 km2
Einwohner: 587 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24589
Vorwahl: 04329
Kfz-Kennzeichen: RD, ECK
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 038
Adresse der Amtsverwaltung: Niedernstraße 6
24589 Nortorf
Website: www.daetgen.de
Bürgermeister: Andreas Feldmann (KWG)
Lage der Gemeinde Dätgen im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte

Geografie

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Geografische Lage

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Das Gemeindegebiet von Dätgen erstreckt sich im westlichen Bereich der naturräumlichen Haupteinheit Ostholsteinisches Hügel- und Seenland (Nr. 702) südöstlich vom Brahmsee und westlich vom Bordesholmer See.[2][3] Im Süden des Gemeindegebiets erstreckt sich großflächig bis hinein in die angrenzenden Gemeindegebiete das Große Moor bei Dätgen.

Nördlich der Bundesautobahn 215 befindet sich im Gemeindegebiet ein Teil des Waldgebietes „Gehege Sören“ mit dem NATURA 2000-Schutzgebiet FFH-Gebiet Staatsforst Langwedel-Sören.[4]

Gemeindegliederung

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Die weiträumige ländliche Gemeinde gliedert sich siedlungsgeographisch in die Wohnplätze des namenstiftenden Dorfes, die Häusersiedlungen Moorsiedlung und Schwartberg und die (Einzel)haussiedlungen Op de Hai, Scharfeck, Viehörn und Wilhelmshöh.[5]

Nachbargemeinden

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Unmittelbar angrenzende Gemeindegebiete von Dätgen sind:[3]

Langwedel Sören
  Hoffeld
Borgdorf-Seedorf,
Schülp b. Nortorf
Loop Schönbek

Geschichte

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Der Ort wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt, als er an das Augustinerkloster in Bordesholm verkauft wurde.

Nachdem das Kloster 1567 aufgelöst worden war, ging die Gemeinde in den Zuständigkeitsbereich des Amtes Bordesholm über, bei dem sie bis 1948 verblieb.

Beim Torfstechen wurde 1959 der Rumpf eines etwa 30-jährigen Mannes gefunden, der im zweiten Jahrhundert im Moor versenkt worden war. Den abgetrennten Kopf entdeckte man 1960, etwa 30 Meter vom Körper entfernt. Die Moorleiche von Dätgen trägt die typische Haartracht der Sueben, einen Suebenknoten. Der Erhaltungszustand war so gut, dass Proben aus Magen, Dünndarm und Enddarm die Zusammensetzung der letzten Mahlzeit ergaben. Der Mann war mehrfach schwer verletzt, mit einem Stich ins Herz getötet und dann enthauptet worden. Die Moorleiche befindet sich jetzt im Archäologischen Landesmuseums, Schloss Gottorf in Schleswig, und zwar im Ausstellungsteil „Tod und Jenseits“.[6]

Heute wird Dätgen vom Amt Nortorfer Land mitverwaltet.

Gemeindevertretung

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Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Diese fielen erneut alle an die Kommunale Wählergemeinschaft Dätgen. Die Wahlbeteiligung betrug 56,1 %.[7]

Blasonierung: „Von Grün und Gold gespalten, darauf ein von einer Getreideähre rechts und einem Rohrkolben links begleiteter bewurzelter Laubbaum in verwechselten Farben.“[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Die Wirtschaft im Gemeindegebiet war über viele Jahre vom Torfstich im Großen Moor geprägt. Die wirtschaftliche Nutzung wurde im Jahr 2010 eingestellt.[9]

Nach wie vor prägt die landwirtschaftliche Urproduktion, trotz des branchenspezifischen Strukturwandels, die Erwerbssituation. So sind von ehemals über 15 Bauernhöfen aktuell (Stand 2018) nur drei im Vollerwerb verblieben.

Die Rinderzucht Schleswig-Holstein eG betreibt in der Gemeinde einen Stall als Sammelpunkt für den weltweiten Export der Zuchttiere.[10]

Im Bereich des Dorfes sind mehrere mittelständische Gewerbebetriebe angesiedelt.

Im Jahr 2003 wurde außerhalb der Dorflage in der östlichen Gemarkung ein Gewerbegebiet erschlossen, welches seit 2018 erweitert wird. Hier, in Nähe des Autobahnanschlusses Bordesholm der A 7, besteht seit Ende 2013 ein Autohof mit Tankstellenbetrieb, Truckstop und Fastfoodrestaurant.

Im Gemeindegebiet von Dätgen befindet sich die Anschlussstelle Bordesholm (Nr. 18) der Bundesautobahn 7. Sie bindet an die schleswig-holsteinische Landesstraße 49 an, die in westlicher Richtung direkt in die Dorf­lage der Gemeinde und weiter nach Nortorf führt, in östlicher Richtung zur Bundesautobahn 21 an der Anschlussstelle Nettelsee (Nr. 6).

Literatur

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  • Astrid Boelter: Gastfreundlich wie eigenwillig. In: Schleswig-Holstein Topographie. Bd. 3: Boren – Ellerau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2002, ISBN 3-926055-68-5, S. 259–261.
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Commons: Dätgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 9, abgerufen am 2. Dezember 2021.
  3. a b Relation: Dätgen (548550) bei OpenStreetMap (Version #7). Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  4. Gehege Sören und FFH-Gebiet Staatsforst Langwedel-Sören in der Gemeinde Dätgen. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 28. Februar 2022.
  5. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 72, abgerufen am 2. Dezember 2021.
  6. Landesmuseum: „Tod und Jenseits“. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  7. wahlen-sh.de
  8. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  9. Helma Piper: Tour durch die Moorlandschaft bei Dätgen. In: Schleswig-Holsteinische Landeszeitung 18. Juli 2018. Artikel online.
  10. Standorte – Unternehmen – Standorte. Abgerufen am 2. Dezember 2021.