Damagaram Takaya

Landgemeinde in Niger

Damagaram Takaya (auch: Damagaram Ta Kaya) ist eine Landgemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Departements Damagaram Takaya in Niger.

Landgemeinde Damagaram Takaya
Landgemeinde Damagaram Takaya (Niger)
Landgemeinde Damagaram Takaya (Niger)
Landgemeinde Damagaram Takaya
Koordinaten 14° 8′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 14° 8′ N, 9° 29′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Zinder
Departement Damagaram Takaya
Einwohner 61.580 (2012)

Geographie

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Boscia-senegalensis-Büsche in einem Hirsefeld in der Gegend von Damagaram Takaya

Damagaram Takaya liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Alakoss im Norden, Moa im Nordosten, Gouré im Osten, Guidiguir und Guidimouni im Südosten, Albarkaram, Gaffati und Mazamni im Südwesten sowie Wamé im Nordwesten. Die Gemeinde Damagaram Takaya besteht aus einem urbanen und einem ländlichen Gemeindegebiet. Das urbane Gemeindegebiet besteht aus der Siedlung Damagaram Takaya,[1] dem Hauptort der Gemeinde.[2] Bei den Siedlungen im ländlichen Gemeindegebiet handelt es sich um 66 Dörfer, 165 Weiler und 10 Lager.[1]

Die 485 Hektar große Forêt classée de Tounfafiram Nord und die 295 Hektar große Forêt classée de Tounfafiram Sud sind geschützte Wälder beim Dorf Tounfafiram. Die Unterschutzstellung erfolgte 1953.[3] An der Grenze zur Gemeinde Guidimouni liegt der See Mare de Lassouri, dessen 34.000 Hektar großes Feuchtgebiet seit 2005 nach der Ramsar-Konvention unter Schutz steht.[4] Im felsigen Hügelland im Westen der Gemeinde hat das Trockental Zermou seinen Ursprung.[5] Der Zarnouski-Komplex und der etwas kleinere Tchouni-Komplex sind zwei ringförmige geologische Formationen im Osten der Gemeinde.[6]

Geschichte

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Damagaram war ursprünglich eine Siedlung von Kanuri, die aus Bornu kamen und von Tuareg verjagt wurden, in einem von Hausa bewohnten Gebiet. Der Name Damagaram wurde später für das Herrschaftsgebiet des Sultanats Zinder übernommen. Die Kanuri-Siedlung erhielt daraufhin den Namen Damagaram Takaya, was „Damagaram im Buschland“ bedeutet.[7] Ende des 19. Jahrhunderts boten die Märkte von Damagaram Takaya, Doufoufouk Haoussa und weiteren Dörfern in der Region dem in der Stadt Zinder ansässigen bedeutenden Händler Malan Yaroh jene Handwerksprodukte, Pelze, Tierhäute und Henna, die er für den Transsaharahandel benötigte.[8] Der britische Reiseschriftsteller A. Henry Savage Landor besuchte die Gegend 1906 im Rahmen seiner zwölfmonatigen Afrika-Durchquerung und passierte unter anderem das Dorf Kakara.[9]

Die französische Kolonialverwaltung richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Damagaram Takaya ein, dem 1923 der aufgelöste Kanton von Kakara angeschlossen wurde.[10] Eine Verwaltungsreform gliederte Niger 1964 in sieben Departements, die Vorgänger der späteren Regionen, und 32 Arrondissements, die Vorgänger der späteren Departements. Damagaram Takaya wurde dem neu geschaffenen Arrondissement Mirriah zugeschlagen und erhielt den Status eines Verwaltungspostens (poste administratif) im Gebiet des Arrondissements.[11] Bei einer Untersuchung im Jahr 1990 wurde beim Befall mit der Saugwürmer-Art Schistosoma haematobium unter den 10- bis 13-Jährigen im Hauptort eine Prävalenz von 72 Prozent festgestellt.[12]

Die Landgemeinde Damagaram Takaya ging 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Kanton Damagaram Takaya hervor. Der Verwaltungsposten wurde 2011 aus Mirriah herausgelöst und zum Departement Damagaram Takaya erhoben.[13]

Bevölkerung

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Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 61.580 Einwohner, die in 10.475 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 32.933 in 6352 Haushalten.[14]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 3393 Einwohner in 612 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 2696 in 523 Haushalten[14] und bei der Volkszählung 1988 2936 in 1537 Haushalten.[15]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Kanuri, Fulbe und Iklan.[16] Die Fulbe-Untergruppen Katchinanko’en und Wodaabe sind auf Fernweidewirtschaft spezialisiert.[17]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 17 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 8 PNDS-Tarayya, 4 RDR-Tchanji, 3 ARD-Adaltchi Mutunchi, 1 MPR-Jamhuriya und 1 RDP-Jama’a.[18]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 57 Dörfern im ländlichen Gemeindegebiet.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Gemeinde liegt großteils in einem Gebiet, in dem Agropastoralismus betrieben werden kann. Im Süden beginnt die Zone des Regenfeldbaus.[19] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort liegt auf 453 m Höhe und wurde 1977 in Betrieb genommen.[20] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[21]

Das Distriktkrankenhaus Damagaram Takaya wurde 2021 eröffnet. Es erstreckt sich über eine Fläche von drei Hektar und weist eine Kapazität von 60 Betten auf. Die Baukosten von über einer Milliarde CFA-Francs hatte Belgien übernommen.[22] Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Guéza und Raffa vorhanden. Die Gesundheitszentren im Hauptort und in Raffa verfügen jeweils über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[23] Der CEG Damagaram Takaya ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[24] Beim Collège d’Enseignement Technique de Damagaram Takaya (CET Damagaram Takaya) handelt es sich um eine technische Fachschule[25] und beim Centre de Formation aux Métiers de Damagaram Takaya (CFM Damagaram Takaya) um ein Berufsausbildungszentrum.[26]

Durch den Hauptort und die Dörfer Doufoufouk Haoussa und Raffa führt die 187,5 Kilometer lange Nationalstraße 34 zwischen der Nationalstraße 11 und Gouré. Es handelt sich um eine einfache Erdstraße. Im Hauptort beginnt die nach Mirriah führende 80 Kilometer lange Route 727, eine einfache Piste.[27]

Literatur

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  • Chapiou Dan Dibi: Impact socioéconomique du maraîchage dans la région de Zinder. Cas de l’ADP de Damagaram Ta Kaya. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2005.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 545–550, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Laoualy Ada, Ali Mahamane: Les ressources forestières naturelles et les plantations forestières au Niger. (PDF) Europäische Kommission / Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, August 1999, S. 26, abgerufen am 13. Mai 2021 (französisch).
  4. La Mare de Lassouri. In: Ramsar Sites Information Service. 13. April 2018, abgerufen am 13. März 2019 (englisch).
  5. Ibrahim Mamadou, Maman Waziri Mato, Mahaman Nouri Maman Moussa, Moussa Elh Issoufou Assane: Dynamique actuelle et impacts socio-économiques du barrage de Kassama dans la région de Zinder au Niger. In: Revue Ivoirienne des Sciences et Technologie. Nr. 27, 2016, ISSN 1813-3290, S. 108 (researchgate.net [abgerufen am 23. September 2018]).
  6. Tchouni-Zarniski. In: Alkaline Rocks and Carbonatites of the World. 9. Juli 2019, abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  7. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 134.
  8. André Salifou: Malan Yaroh, un grand négociant du Soudan central à la fin du XIXe siècle. In: Journal des Africanistes. Vol. 42, Nr. 1, 1972, S. 10–11 (persee.fr [abgerufen am 20. Januar 2023]).
  9. A. Henry Savage Landor: Across Widest Africa. An Account of the Country and People of Eastern, Central and Western Africa As Seen During a Twelve Months' Journey From Djibuti To Cape Verde. Volume II. Hurst and Blackett, London 1907, S. 312 (archive.org [abgerufen am 13. März 2021]).
  10. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 250.
  11. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 275.
  12. Charles Vera: Polymorphisme de la compatibilité entre diverses populations de Schistosoma haematobium, S. bovis et S. curassoni et les bulins hôtes potentiels en Afrique de l’Ouest. Thèse présentée à l’Université Montpellier II – Sciences et Techniques du Languedoc pour obtenir le diplôme de doctorat. Soutenue le 15 novembre 1991 devant le Jury (= Traveau et Documents Microédités. Nr. 92). ORSTOM, Paris 1992, ISBN 2-7099-1122-1, S. 291 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 17. September 2023]).
  13. Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr. 13, 11. August 2011, S. 2 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 9. April 2022]).
  14. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  15. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 340 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  16. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  17. La mobilité pastorale dans la Région de Zinder. Stratégies et dynamisme des sociétés pastorales. (PDF) Ministère de l’élevage et des industries animales, République du Niger, 2009, S. 32–33, archiviert vom Original am 13. Juli 2010; abgerufen am 22. Mai 2021 (französisch).
  18. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  19. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  20. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 6 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 16. März 2022]).
  21. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  22. Région de Zinder : Le Ministre de la Santé Publique inaugure l’Hôpital de District de Damagaram Takaya. Agence Nigérienne de Presse (ANP), 28. November 2021, abgerufen am 21. Mai 2023 (französisch).
  23. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2023; abgerufen am 10. November 2020 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snisnet.net
  24. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  25. CET Zinder. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 18. November 2020 (französisch).
  26. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 97, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  27. Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, abgerufen am 2. April 2023 (französisch).