David Boyd (Jurist)

kanadischer Rechtswissenschaftler und Menschenrechtsexperte

David Richard Boyd (* 1964) ist ein kanadischer Umweltanwalt, Aktivist und Diplomat. Er war von 2018 bis April 2024 UN-Sonderberichterstatter zu Menschenrechten und Umweltproblemen.[1][2]

David Richard Boyd (2018)

Ausbildung

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Er studierte Rechtswissenschaften an der University of Alberta und der University of Toronto.[1]

Karriere

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David Boyd war von 1998 bis 2020 Associate Professor an der Simon Fraser University in Burnaby, heute arbeitet er als Professor an der University of British Columbia in Vancouver.[3]

Er trug zum Abkommens von Escazú bei, das Zugang zu Informationen über die Umwelt, Beteiligung der Öffentlichkeit an Umweltentscheidungen, Umweltgerechtigkeit und eine gesunde und nachhaltige Umwelt für gegenwärtige und zukünftige Generationen für Lateinamerika und die Karibik vertraglich regelte.[4]

Als Exekutivdirektor von Ecojustice Canada, einer Non-Profit-Organisation, die in Gerichtsverfahren die Umwelt anwaltlich vertritt, war er in unterschiedlichst gelagerten Rechtsauseinandersetzungen um Umweltkonflikte beteiligt.

Er unterstützte die Klage des Bürger-Projekts Jakarta Clean Air zur Reduktion der Luftverschmutzung in der indonesischen Hauptstadt.[5][6][7] Im Kampf um die Einhaltung der Klimaziele forderte er die Länder auf, ihre Kohleinfrastruktur abzubauen.[8] Er ist Unterstützer der 1Planet1Right-Kampagne, die das Recht auf einem gesunden Planeten zu leben, als Menschenrecht postuliert.[9] Er verurteilte die Ermordung von Nacilio Macario, der als Indigenen-Aktivist in Nicaragua gegen illegale Goldgewinnung protestiert hatte.[10] Vor dem UN-Menschenrechtsrat präsentierte er einen Bericht über Wasserknappheit.[11][12]

“I started out [...] talking about the right to a healthy environment having the capacity to bring about [...] transformative changes. But this powerful human right is up against [...] the global economy, [...] based on the exploitation of people and nature. [...] Unless we change that fundamental system, [...] we’re just re-shuffling deck chairs on the Titanic.”

„Ich begann [meine Arbeit] damit, [...] über das Recht auf eine gesunde Umwelt zu sprechen, das die Chance für [...] transformativen Wandel brächte. Aber dieses mächtige Menschenrecht steht [...] der globalen Wirtschaftsweise gegenüber, die [...] auf der Ausbeutung von Menschen und Natur beruht. [...] Solange wir dieses grundlegende System nicht auswechseln, [...] ändern wir nur die Sitzordnung an Bord der Titanic.“

David R. Boyd: Abschlussrede als UN-Sonderberichterstatter, April 2024[13]

2018 wurde er als Nachfolger des US-Amerikaners John Knox UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Umwelt beim UN-Menschenrechtsrats. 2021 wurde er für eine zweite Amtszeit bestätigt. In seinem Report von 2023 berichtete er über die „katastrophalen Konsequenzen“, die aus seiner Sicht Investitionsschutzabkommen mit Investor-state dispute settlement-Vereinbarungen häufig auf Menschenrechte und Umweltbelange haben.[14]

2024 folgte ihm Astrid Puentes Riaño in der Position des Sonderberichterstatters nach.[15]

Publikationen

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Einzelnachweise

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  1. a b David R. Boyd, Special Rapporteur on human rights and the environment. In: ohchr.org. (englisch).
  2. Nina Lakhani, Nina Lakhani climate justice reporter: UN expert attacks ‘exploitative’ world economy in fight to save planet. In: The Guardian. 7. Mai 2024, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 8. Mai 2024]).
  3. David Boyd | Institute for Resources, Environment and Sustainability. In: ires.ubc.ca. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  4. Thomson Reuters Foundation: Can a treaty stop Latin American activists being killed? In: news.trust.org. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  5. UN expert supports lawsuit on Jakarta pollution. In: The Jakarta Post. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  6. Richard C. Paddock: Citizen Lawsuit Seeks Court’s Help in Battle for Clean Air in Jakarta In: The New York Times, 19. Mai 2021. Abgerufen am 25. Mai 2021 (amerikanisches Englisch). 
  7. Air pollution will lead to mass migration, say experts after landmark ruling. In: the Guardian. 15. Januar 2021, abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  8. Climate crisis: States must stay the course on coal cuts - UN expert - World. In: ReliefWeb. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  9. BirdLife International: Interview with UN rapporteur Dr David Boyd: the power of human rights. In: BirdLife. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.birdlife.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Nicaragua : Amidst ‘socio-political and human rights crisis’, independent expert condemns environmental defender’s death. In: UN News. 1. Februar 2021, abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  11. UN expert: Water crisis is worsening, urgent response needed - World. In: ReliefWeb. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  12. Human rights and the global water crisis: water pollution, water scarcity and water-related disasters – Report of the Special Rapporteur (A/HRC/46/28) [EN/AR/RU/ZH] - World. In: ReliefWeb. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  13. https://www.theguardian.com/world/article/2024/may/07/un-expert-human-rights-climate-crisis-economy
  14. UN Human Rights: Annual thematic reports, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  15. Ms. Astrid-Puentes-Riaño. Special Rapporteur on the human right to a clean, healthy and sustainable environment. In: UN-OHCHR. Abgerufen am 8. Mai 2024 (englisch).