Denis Diderots Russlandreise von 1773 bis 1774

Die Russlandreise von Denis Diderot fand zwischen Juni 1773 und Oktober 1774 statt. Zwar hatte die Zarin Katharina II. (russisch Екатерина II Алексеевна Великая) Denis Diderot schon im Jahr 1762 nach Russland eingeladen[1], damit er dort die Enzyklopädie vollenden würde. Diderot hatte abgesagt, war aber mit dem General und Schulreformer Iwan Iwanowitsch Bezkoi in Verbindung geblieben, um eventuell später eine zweite, redigierte Ausgabe der Enzyklopädie in Russland zu veröffentlichen. In Sankt Petersburg verbrachte er bezogen auf die Gesamtreisezeit von 497 Tagen nur 30 % der Zeit. Da er sich in den Herbst- und Wintermonaten dort aufhielt, konnte er die Weißen Nächte in den Monaten Juni bis Juli nicht miterleben. Hingegen hielt er sich in Den Haag während 52 % der Zeit seiner Abwesenheit von Paris auf (13 % auf der Hinfahrt nach Sankt Petersburg und 39 % auf der Rückfahrt) und blieb damit dort am längsten.

Die Reise (als weitgehend idealisierte Reiseroute) von Denis Diderot 1773–1774. Er war damit insgesamt 497 Tage unterwegs. Die Entfernung beträgt etwa 3500 km:
             blaue Linie zeigt die Hinfahrt (11. Juni – 8. Oktober 1773),              rote Linie stellt die Rückreise dar (5. März – 21. Oktober 1774).

Diderot führte ein weitgehend stationäres Leben in Paris. Er reiste wiederholt nach Langres zu seinem Vater Didier Diderot. Bei einem Kuraufenthalt im August 1770 im Thermalbad in Bourbonne-les-Bains traf er seine Freundin Jeanne-Catherine Quinault und deren Tochter, Mme de Pruneveaux. Es sind keine weiteren Reisen Diderots belegt.

Als Diderot 1773 nach Russland aufbrach, war die Enzyklopädie fertiggestellt, seine Tochter Marie-Angélique Diderot (1753–1824) verheiratet und er seiner Mäzenin Katharina zu Dank verpflichtet.[2][3] Diderot reiste in der Zeit des 5. Russisch-Türkischen Krieges, der von 1768 bis 1774 geführt wurde und mit dem die südliche Ukraine, der Nordkaukasus und die Krim unter die Herrschaft Russlands gebracht wurden. Innenpolitisch nennenswert ist der Erlass des Toleranzedikts vom 17. Juni 1773, in dem die Zarin die Duldung aller religiösen Bekenntnisse versprach. Aber es gab zu diesem Zeitpunkt auch massive soziale Unruhen, die ihren Ausdruck zum Beispiel im Pugatschow-Aufstand (1773–1775) fanden.

Voraussetzungen für die Reise

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Immer wichtiger waren die obligatorischen Reisen der Mitglieder des europäischen Adels zur Mitte des 18. Jahrhunderts hin geworden, später brach auch das gehobene Bürgertum zu dieser Form der Bildungsreise auf. Durch Mitteleuropa, Italien, Spanien und auch ins Heilige Land führten deren Wege. Diese Reisen erlebten einen erheblichen Aufschwung. Im Zuge der Aufklärung nahm das Interesse an fremden Kulturen und Menschen, deren Lebensbedingungen und Umgebung weiter zu. Außerdem wurde das Reisefieber durch Berichte von Weltreisen und Reiseliteratur geweckt.

Schon bald nach Inthronisation zur Zarin am 9. Juli 1762, ließ Katharina II. Denis Diderot wissen, dass sie die seit dem Jahre 1751 erstmals und im Verlauf mit vielen Schwierigkeiten publizierte Enzyklopädie auch in Riga oder Sankt Petersburg erscheinen lassen könne.[4] Ihr Ansinnen aber lehnte Diderot – wenn auch wohlwollend und dankbar – ab, da er vertraglich an seinen Verleger gebunden war. Hingegen erschienen einige Übertragungen der Enzyklopädie ins Russische ab dem Jahre 1767, also zwei Jahre nach Fertigstellung der französischen Ausgabe.

Diderot und seine Familie hatten fast 20 Jahre von den Zuwendungen der Verleger und Buchhändler gelebt, Rechte auf Tantiemen besaß er nicht. So kamen nur regelmäßige Einnahmen aus dem väterlichen Erbe in Langres. Friedrich Melchior Grimm rettete Diderots finanzielle Situation durch den gemeinsam mit Dmitri Alexejewitsch Golizyn (russisch Князь Дмитрий Алексеевич Голицын) vermittelten Verkauf der Diderotschen Bibliothek am 16. März 1765 an Katharina II. von Russland – sie wurde zwei Jahre nach dessen Tod im Jahre 1786 nach Sankt Petersburg transportiert – für 16.000 Livre.[5] Da die Bibliothek auf 13.000 Livre geschätzt worden war, zahlte ihm die Zarin 1000 Livre mehr als gefordert. Darüber hinaus erhielt Diderot eine feste Anstellung als Bibliothekar seiner eigenen Bibliothek so, dass er für fünfzig Jahre im Voraus mit jährlich 1000 Livre bezahlt wurde.

Nach dem Kauf der Diderotschen Bibliothek zu seinen Lebzeiten durch die Zarin kamen beide in regen postalischen Kontakt. Diderot wird nun zum kaiserlichen Kunstagenten[6] und im Jahre 1767 zum Mitglied der Russischen Kaiserlichen Kunstakademie ernannt.[7]

Aber auch Diderot nutzte seine Kontakte nach Russland, so protegierte er etwa den Historiker Pierre-Charles Levesque, der an der Seekadettenschule in Sankt Petersburg, (russisch Морской кадетский корпус) seine Professur von 1773 bis 1780 ausübte.[8][9]

Am 5. April 1772 starb die Mutter seiner Freundin Sophie Volland, welches seinen Gram, so in den Briefen zu lesen, weiter vertiefte.[10] Am 9. September 1772, einem Mittwoch, heiratete seine einzige Tochter Marie-Angélique den Industriellen Abel François Nicolas Caroillon de Vandeul, zu der, aber auch zu deren zukünftigen Familie er enge Beziehungen pflegte, nicht zuletzt um seine Einsamkeit zu mindern.

Die Reiseabsichten zur Zarin blieben den Vertretern der herrschenden Administration im Frankreich des Ludwig XVI. nicht verborgen, so übermittelte etwa der Außenminister des Ancien Régime Manuel Armando de Vignerot du Plessis an den gerade bestimmten und von 1772 bis 1775 amtierenden französischen Botschafter[11] in Sankt Petersburg François-Michel Durand de Distroff (1714–1778) ein negatives Bild über Denis Diderot.[12]

Der Reiseverlauf

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Am Freitag, 11. Juni 1773 verließ Diderot Paris über die vorhandenen Postkurse mit einer Postkutsche zu seiner einzigen längeren Reise mit dem Ziel Sankt Petersburg (russisch Санкт-Петербург). Betrachtet man den Reiseverlauf, so werden Orte in den Österreichischen Niederlanden, der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen, im Königreich Preußen, im Herzogtum Kurland und Semgallen sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückreise zweimal aufgesucht, hingegen wurden die Reisewege im Heiligen Römischen Reich verschieden gewählt.[13]

 
Die Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst und spätere Zarin Katharina II. von Russland um das Jahr 1780

Im 18. Jahrhundert betrug die durchschnittliche Entfernung zwischen zwei Relaisstationen 16 Kilometer.

Durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten unterschiedlicher Verkehrsmittel im Laufe der geschichtlichen Entwicklung[14][15]
Verkehrsmittel ungefähre Geschwindigkeiten Entfernung
Marsch zu Fuß 5–6 km/h 25–30 km pro Tag
Pferd 6–10 km/h 35–55 (bis 80) km pro Tag
Kutsche (um 1700) ca. 2 km/h 20–30 km pro Tag
Kutsche (um 1800) ca. 3–7 km/h 30–80 km pro Tag
Schiff (Segel) zur See ca. 18 km/h ca. 400 km pro Tag

Der erste Aufenthalt in der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen und die Hinreise nach Sankt Petersburg

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Die Reise – mit vielen Begegnungen unterwegs – ging zunächst über Den Haag in das Herzogtum Kleve, wo er seinen späteren Reisebegleiter Alexei Wassiljewitsch Naryschkin, (russisch Алексей Васильевич Нарышкин) traf.[16]

In Den Haag wohnte er vom Dienstag, 15. Juni bis zum Freitag, 20. August 1773 bei dem russischen Botschafter Dmitri Alexejewitsch Fürst von Gallitzin und dessen Ehefrau Amalie von Gallitzin[17][18] in der russischen Botschaft 22 Kneuterdijk.[19]

 
Karte von Den Haag, La Haye mit Erklärung für die Nummern und Buchstaben auf der Karte. Von Iven Besoet (1720–1769) aus dem Jahre 1747.

Hier lernte er den niederländischen Philosophen François Hemsterhuis persönlich kennen und traf sich mit dem der Aufklärung verbundenen Verleger Marc-Michel Rey. François Hemsterhuis schrieb im Jahre 1772 in französischer Sprache Lettre sur l’homme et ses rapports.[20] Der Autor übergab Diderot eine handschriftliche Kopie seines Werkes zum Lesen und Korrigieren seines französischen Textes. Diderot las das Werk nicht nur gründlich, er fügte insgesamt 364 verschachtelte Kommentare als Marginalien an, woraus dann die Observations sur la Lettre sur l’homme et ses rapports (1773) wurden. Aber auch die Schrift seines aufklärerischen Mitstreiters Claude-Adrien Helvétius De l’homme, de ses facultés intellectuelles et de son education (1772) forderten ihn zu einer Antwort heraus, so begann er in den Den Haag mit seiner La réfutation d’Helvétius (1774).[21]

 
Kneuterdijk 22 Raad van State.[22] Siehe auf der obigen Karte von Iven Besoet in der Nähe von Nummer „14“
 
Kupferstich mit der Darstellung von Alexei Wassiljewitsch Naryschkin

Während seines ersten Aufenthaltes in Den Haag besuchte Diderot die Städte Scheveningen, Leiden, Haarlem, Amsterdam, Delft, Zaandam und Utrecht.

Zwei Tage nach seiner Ankunft fuhr er mit seinen Gastgebern in die südholländische Universitätsstadt Leyden,[23] wo er einige Hochschullehrer der dortigen Universität kennenlernte.[24]

Mit der vielseitigen Persönlichkeit, dem Philosophen, Gelehrten, Ökonom, Politiker und Geschäftsmann Isaac de Pinto traf er mehrfach zusammen.[25]

Nach krankheitsbedingter Pause fuhr Diderot weiter über Mülhausen (Grefrath) nach Düsseldorf, wo er die Galerie électorale besuchte.[26] In der Nähe von Düsseldorf traf er mit Friedrich Heinrich Jacobi auf dessen Gut in Pempelfort zusammen,[27] was Johann Wolfgang von Goethe in seiner Kampagne in Frankreich (1822)[28] erwähnte, zumal er 1774 ebenfalls auf dem Gut verweilte. Man nimmt an, dass u. a. Baruch de Spinoza, dessen naturalistische Position bei Diderot einen Verteidiger fand, von Jacobi abgelehnt wurde. Jacobi kannte Diderots Pensées philosophiques (1746), die er schon seit dem Jahre 1766 gelesen und mit großem Interesse aufgenommen hatte.[29]

Nunmehr folgte als Reiseweg Duisburg, Hamm, Paderborn, Kassel (am 2. September 1773[30]) und schließlich erreichte Diderot das Kurfürstentum Sachsen.[31][32][33]

In Leipzig (13. September 1773), wo Diderot den schweizerisch-deutschen Theologen und Kirchenliederdichter Georg Joachim Zollikofer traf, hielt er einen Vortrag vor einem handverlesenen Publikum über den Atheismus. Dann ging es weiter nach Dresden (14. September 1773). Dort begegnete er dem deutschen Kunsttheoretiker Christian Ludwig von Hagedorn und er besuchte den Zwinger.[34][35]

Diderot mied die Nähe zu den preußischen Residenzen in Potsdam und Berlin trotz mehrfacher Einladung des preußischen Königs Friedrich des Großen, der sich als Anhänger der Aufklärung verstand und Voltaire 1750 zu sich nach Sanssouci geholt hatte. Die Reisegesellschaft fuhr nunmehr weiter nach Königsberg. Seine weiteren Eindrücke auf der Fahrt von Königsberg nach Memel durch die Kurische Nehrung beschrieb Diderot in dem Gedicht La Poste de Kœnigsberg à Memel.[36]

Als Diderot Königsberg passierte, hatte Immanuel Kant seine erste feste Anstellung (von 1766 bis 1772) als Unterbibliothekar in der königlichen Schlossbibliothek im Königsberger Schloss gefunden. Vom Jahre 1770 an erhielt er in seiner Heimatstadt die angestrebte Stelle eines Professors für Logik und Metaphysik. Doch nahm Immanuel Kant nie schriftlichen Bezug auf die Werke von Diderot und so kam es auch zu keinem nachweislichen Treffen der beiden Philosophen, dem neunundvierzigjährigen Kant am Anfang seiner Bekanntheit und dem sechzigjährigen Diderot im Zenit seiner literarischen Karriere. In der Akademieausgabe von Immanuel Kants Gesammelten Werken herausgegeben von Gottfried Martin ist nur eine einzige Erwähnung über Diderot belegt. Die Bemerkung entstammte einem Brief von Johann Georg Hamann an Immanuel Kant aus dem Jahr 1759.[37] Johann Gottfried Herder war von 1762 bis 1764 Kantschüler. Im Mai 1769 reiste er nach Paris, wo er mit Denis Diderot zusammentraf.[38] Doch Ende April 1771 war Herder auf Vermittlung des Kammerrats Westfeld in seine neue Stellung in der Residenzstadt der Grafschaft Schaumburg-Lippe, in Bückeburg angetreten, so dass er in Königsberg nicht mit Diderot zusammentreffen konnte.

Man hielt dann in den Städten Memel (Mittwoch 20. September 1773), Mitau und Riga (Dienstag 26. September 1773). In Riga hatte er ein amouröses Abenteuer mit einer Magd, zumindest wenn man seinen Ausführungen in der kleinen Erzählung La servante de l’auberge du «Pied Fourchu» (deutsch „Die Magd in der Herberge zum Bocksfuß“) glauben schenken darf.[39] Über Narva ging es schließlich weiter, um am Freitag, dem 8. Oktober 1773, gewissermaßen die Zarensitze im Winterpalais an der Newabucht, beziehungsweise im Katharinenpalast im südlich von Sankt Petersburg liegendem Zarskoje Selo zu erreichen. Dort war man mit den Hochzeitsvorbereitungen von Wilhelmina Luisa von Hessen-Darmstadt und Paul I. beschäftigt.

 
Friedrich Heinrich Jacobi, Gemälde von Johann Friedrich Eich, 1780, Gleimhaus Halberstadt
 
Georg Joachim Zollikofer im Jahre 1773 Denis Diderot traf ihn Anfang September 1773 in Leipzig
 
Christian Ludwig von Hagedorn im Jahre 1772, Denis Diderot traf ihn in Dresden.
 
Louis-Philippe de Ségur

Sein Aufenthalt in Sankt Petersburg

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Als Diderot die Newabucht erreichte, hatte er auf seiner letzten Etappe bis Sankt Petersburg an kolikartigen, dysenterischen Beschwerden gelitten, geschwächt traf er also am Zarensitz ein. Sein Reisebegleiter Alexei Wassiljewitsch Naryschkin litt unter starken Zahnschmerzen. Die Ankunft in Sankt Petersburg begann mit einer Enttäuschung, denn er fand nicht wie geplant Unterkunft bei seinem früheren Protegé, dem schweizerisch-französischen Bildhauer Etienne-Maurice Falconet. Diesem zufolge war seine Unterkunft durch seinen Sohn Pierre-Étienne Falconet (1741–1791) belegt gewesen, den Ehemann von Marie-Anne Collot, der drei Wochen zuvor aus London angereist war. Auch wurde er durch seinen Protegé kühl und distanziert empfangen, so dass Diderot enttäuscht in einem Brief an Naryschkin um eine Bleibe bat.[40][41]

Als Diderot in Sankt Petersburg eintraf, war es Herbst und der Winter stand bevor. Die Temperaturen lassen in Sankt Petersburg ab dem Monat Oktober schon deutlich nach und gegen Ende des Monats kann erster Frost auftreten. Im Winter ist das Wetter sehr wechselhaft und mäßig kalt. So wechseln sich kalte Phasen mit durchschnittlich −12 °C, und gelegentlich auch tieferen Temperaturen von −25 °C bis −30 °C ab. Im Frühling fallen die Temperaturen dann aber häufig nicht mehr unter 0 °C.

So kam Diderot zunächst bei Naryschkin[42] und dessen älteren Bruder Semjon (1731–1807) unter.[43][44][45] Dort hütete er zunächst noch das Bett.[46] Als Vertreterin des aufgeklärten Absolutismus versprach sich die Zarin von Diderot Anregungen für ihre Reformpolitik. Sie hatte bereits mit Voltaire korrespondiert und sich gerade den französischen aufklärerischen Denkern als nahestehend empfohlen, seit sie 1767 ihre umfangreiche Große Instruktion (russisch Наказ) über Rechtsgrundsätze für die russische Gesetzbuch-Kommission veröffentlicht hatte, in der sie sich insbesondere an die Schriften Montesquieus sehr stark angelehnt hatte. Aufgabe der neu gebildeten Kommission war, ein System einheitlicher Rechtsprechung für das gesamte Russische Reich zu schaffen.

Von Freitag den 15. Oktober 1773 an wurde Diderot von der Zarin – mitunter dreimal pro Woche und mehr – zu regelmäßigen Audienzen empfangen. Wahrscheinlich nach dem 15. Oktober 1773 sah er die Zarin für eine gewisse Zeit täglich.[47] Diderot fehlte die Erfahrung der sozialen Dynamiken, wie sie für die höfischen Gemeinschaften typisch waren, auch fehlte ihm offensichtlich eine prätentiöse Art im Umgang mit den höfischen Repräsentanten und so fand sein Umgang mit der Zarin auch Kritiker.[48] Friedrich Melchior Grimm, er verweilte zur gleichen Zeit in Sankt Petersburg und war in den Hochzeitsvorbereitungen des Zarewitsch Paul involviert, auch sein Freund aus früheren Tagen, äußerte sich abfällig über seine unkomplizierte Art im Umgang mit den Herrschenden.[49] Zuvor war Grimm 1773 zu Ludwig I. von Hessen-Darmstadt nach Berlin gereist, wo die Schwester des späteren Großherzog Friederike Luise geheiratet hatte. Grimm traf Heinrich von Preußen in Rheinsberg.[50] Dann fuhren sie mit Wilhelmina Luisa von Hessen-Darmstadt nach Sankt Petersburg zur Hochzeit des Zarewitsch. Karoline von Hessen-Darmstadt schenkte Grimm ein Baronat, mit dessen Einkünften und so stieg er zum Freiherr (Reichsadel 1772, Reichsfreiherr 1777) auf.[51] Auch Grimm hatte direkten Umgang mit der Zarin, so spielte er gerne Schach und Karten mit Katharina. Die zentrale Idee aus dem Reformwerk von Katharina II. war es, nicht den individuellen, russischen Untertanen ins Zentrum der Reformen zu setzen, sondern über den Begriff des russischen Vaterlandes, (russisch отечество), welches die höchste Stufe der Wohlfahrt (russisch благополучие) und Glückseligkeit (russisch блаженство) darstellen sollte, ein zufriedenes Leben für alle gemeinschaftlich zu erreichen. Sie übernahm den Begriff der „Glückseligkeit des Staates“ aus den Texten von Johann Heinrich Gottlob von Justi, eine Staatsidee einer gemeinschaftlichen, geordneten und glückseligen Gesellschaft, die sich der Wohlfahrt als Ganzes verpflichtet sah.[52] Diderot hingegen setzte dem eine individualistische Position, nämlich den sich durch die Aufklärung „befreienden“ und herausbildenden Bürger bzw. Bürgertum entgegen.

Diderot hatte während seines Aufenthaltes kaum Gelegenheit, die Verhältnisse im Zarenreich genau und direkt kennenzulernen, so dass seine Empfehlungen gemeinhin abstrakt bleiben mussten.[53] Den Inhalt seiner Gespräche mit der Zarin legte er in den Entretiens avec Catherine II nieder. Er unterstützte etwa das Bemühen um eine einheitliche Rechtsprechung, kritisierte aber nachdrücklich die autokratische, absolutistische Monarchie.

Zusammen mit der Zarin besuchte er das Smolny-Kloster.[54] Auch lernte er die erste französische Buchhändlerin im Zarenreich Marie-Claudine-Germaine Rozet († 1784) persönlich kennen.[55] Auf das Werk von Denis Iwanowitsch Fonwisin, den Diderot in Sankt Petersburg traf, hatte er vermutlich nachhaltigen Einfluss.[56]

Die Gespräche und Erfahrungen in Sankt Petersburg ließen Diderot später, besonders in seiner Auseinandersetzung mit der Großen Instruktion (Nakas) der Zarin, in der Schrift Observations sur l’instruction de l’impératrice de Russie deutlich von der in Gesetze gegossenen „monarchie pure“ abrücken, wie sie Katharina II. vorschwebte. Er propagierte Glück und Freiheit als Ziele aller Gesellschaften und als Aufgabe, der sich Herrscher wegbereitend zu stellen hätten. Er forderte die vollständige Beseitigung der Leibeigenschaft und ein Ende des kirchlichen politischen Machteinflusses. Im Nachgang erwartete Diderot, am Leitbild der Volkssouveränität orientiert, von der Kaiserin eine deutliche Selbstbeschränkung ihrer absoluten Macht.[57]

Dies erfuhr die Zarin erst nach Diderots Tod. Vor seiner Abreise beauftragte sie ihn, einen Plan zur Reform des russischen Erziehungssystems zu entwickeln, um die Ideen der französischen Aufklärung im Zarenreich zu verbreiten.[58] In seiner daraufhin entstandenen Abhandlung Ein Plan des gesamten Schulwesens für die russische Regierung oder einer öffentlichen Erziehung in allen Wissenschafte (Plan d’une université pour le gouvernement de Russie ou d’une éducation publique dans toutes les sciences) forderte er etwa, die akademische Ausbildung dürfe sich nicht einzig an der unmittelbaren Verwendbarkeit durch die Krone oder an der Staatsräson orientieren.[59] Friedrich Melchior Grimm brachte die Abhandlung nach Russland.[60]

Gegenüber Louis-Philippe de Ségur, dem französischen Gesandten in Sankt Petersburg von 1783 bis 1789, äußerte die Zarin sinngemäß später: „Hätte sie alle Ideen und Vorstellungen Diderots in das politische Handeln einfließen lassen, wäre das gesamte Zarenreich auf den Kopf gestellt worden. Und sie sagte Diderot zum Ende seines Aufenthaltes in Russland, dass sie mit größtem Vergnügen seine brillanten Ausführungen hörte, dass sie aber im Unterschied zu ihm nicht mit Papier, sondern mit Menschen arbeite.“

Als man sich am 25. Oktober 1773 in der Russischen Akademie der Wissenschaften zu einer Sitzung traf, wurde unter der Leitung des Präsidenten Wladimir Grigorjewitsch Orlow (russisch Владимир Григорьевич Орлов)[61] (1743–1831) auch die durch die Kaiserin gewünschte Aufnahme von Diderot und Grimm in die Akademie diskutiert. Ein Wunsch, dem die Teilnehmer nur unwillig nachkommen sollten, man sah in Diderot einen materialistischen und antireligiösen Philosophen. Orlow stand, entgegen dem allgemeinen Strom, der aktuellen französischen Philosophie im 18. Jahrhundert ausgesprochen skeptisch gegenüber.

Am 1. November 1773 wurde Diderot zusammen mit Friedrich Melchior Grimm auf explizite Order der Zarin hin als membre étranger in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Die anwesenden Akademiker zeigten hierüber „eine sehr gedämpfte Begeisterung“. Diderot legte der Akademie einen Katalog mit 24 Fragen zur Naturgeschichte Sibiriens vor. Diese Fragen bezogen sich etwa auf Erzvorkommen, Salzseen, Gebirge oder auch gegorene, alkoholische Stutenmilch.[62] Erik Gustavovich Laxmann war beauftragt, sie zu beantworten.[63]

Im Verlauf seines Aufenthaltes in Sankt Petersburg bemühte Diderot sich, die russische Sprache zu erlernen.[64] Er wurde oft in die Paläste der russischen Aristokraten eingeladen.[65] Der russische Maler Dmitri Grigorjewitsch Lewizki porträtierte Diderot 1773. Der schwedische Botschafter Johan Fredrik von Nolcken, der in der Zeit von 1773 bis 1788 am Zarenhof akkreditiert war und Diderot oft traf, versuchte erfolglos ihn davon zu überzeugen, über Stockholm zurückzureisen. Der eilig nach Sankt Petersburg beorderte Graf Johann Eustach von Görtz legte – noch vor seiner Frankreichreise zwischen November 1774 und Mai 1775 – Diderot das Angebot Friedrich II. vor, über Potsdam und Sanssouci zurückzureisen.[66]

Bei einem ihrer letzten Treffen wurde Diderot von Katharina II. gefragt, ob sie etwas für ihn tun könne. Er bat um die Rückerstattung seiner Reisekosten von 1500 Rubel, welche sie ihm mit 3000 Rubel beglich, einige kleine Andenken an seinen Aufenthalt und darum, ihm in Zeiten der Not in Frankreich Asyl und Schutz zu gewähren.[67]

Die Rückreise nach Paris und sein zweiter Aufenthalt in Den Haag

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Am Samstag den 5. März 1774 gegen vier Uhr nachmittags begann die Rückreise mit der Postkutsche. Athanasius Bala,[68] Grieche in russisch-kaiserlichem Dienste, begleitete ihn. Bala war im niederen diplomatischen Dienst tätig und als Sekretär der russischen Delegation bei den Waffenstillstandsverhandlungen (Russisch-Osmanische Krieg von 1768 bis 1774 (auch 5. Russischer Türkenkrieg)) in Foksiany einer kleinen Stadt in Moldawien im August 1772 beteiligt gewesen.[69][70]

Bala wurde von Peter Camper[71] gebeten für sein anatomisches Präparat noch die fehlenden Zähne und Mandibula eines kalmückischen Schädels mit nach Den Haag zu bringen, doch dieser lehnte den Transport auf Diderots Rückreise in die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen ab.[72]

Bis zur Ankunft in Hamburg hatten sie auf ihrer Reise durch das Baltikum und Ostpreußen mehrere Havarien mit ihren Kutschen und einen ernsthaften Unfall. Die Altstadt Rigas liegt am Unterlauf der Düna (lettisch: Daugava), bei der Überquerung des Flusses – die Eisdecke auf dem Fluss soll schon angetaut gewesen sein – wäre Diderot beinahe ertrunken. Er zog sich Blessuren an Arm und Schulter zu. Zu dem Vorfall schrieb Diderot das Gedicht Le trajet de la Dwina sur la glace.[73][74] Die Reise führte sie weiter über Königsberg, Danzig, Stettin und Schwerin.

In Hamburg, er erreichte die Stadt am 29. März, traf Diderot mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit Carl Philipp Emanuel Bach zusammen, die Reisegruppe verließ die Hansestadt am 31. März. Ein Aufenthalt der der örtlichen Presse nicht entging, etwa den hamburgischen Addreß-Comtoirs-Nachrichten 32. Stück vom Donnerstag, den 31. März 1774.[75][76] Sicher belegt aber sind zwei Briefe die Diderot an Bach verfasst hatte. Diderot und seine Begleiter gastierten im Hotel „Zur alten Stadt London“ welches im 18. Jahrhundert in der Großen Bergstrasse lag.

Man verließ Hamburg bei milden, wechselndem Wetter in Richtung Osnabrück (2. April 1774). Von dort ging weiter nach Den Haag, wo er am Dienstag den 5. April eintraf und dann einige Zeit verweilte. Am Samstag, dem 15. Oktober 1774, verließ Diderot Den Haag, um dann am Freitag, dem 21. Oktober 1774, wieder in Paris einzutreffen.[77]

In Den Haag verbrachte er, wiederum zu Gast bei Dmitri Alexejewitsch Fürst von Gallitzin, insgesamt sechs Monate und 17 Tage.[78] Noch im September begann Diderot mit den Arbeiten an den Entretien d’un philosophe avec la maréchale de ***, diese Unterhaltungen eines Philosophen mit der Marschallin, sie stehen für Diderot und die Zarin, lassen sich die Diskutanten über das Problem einer laizistischen Gesellschaft und einer, im positiven Sinne, gottlosen Moral aus. Er lernte in Den Haag den schwedischen Sprachwissenschaftler Jacob Jonas Björnståhl kennen.[79] Hier verfasste er auch Briefe an seinen Freund Nicolas-Gabriel Clerc, einen Arzt, der sich vom Jahre 1759 bis 1777 in Russland aufhielt, um seine Eindrücke über den Zustand des katherinischen Russland zu reflektieren.[80]

In seiner Abhandlung Essai sur la vie de Sénèque et sur les règnes de Claude et de Néron von 1778 verteidigte Diderot die Zarin gegen den Vorwurf, sie sei ähnlich der Iulia Agrippina, welche ihren Ehemann, den römischen Kaiser Claudius, ermordete, eine Gattenmörderin an Peter III. von Russland gewesen.

Literatur

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  • Alina Chernova: Mémoires und Mon Histoire: Zarin Katharina die Grosse und Fürstin Katharina R. Daschkowa in ihren Autobiographien. Frank & Timme, Berlin 2007, ISBN 3-86596-121-5, S. 293
  • Roland Mortier: Diderot en Allemagne, 1750-1850. Presses Universitaires de France in Paris, Paris 1954
  • Inna Gorbatov: Catherine the Great and the French Philosophers of the Enlightenment: Montesquieu, Voltaire, Rousseau, Diderot and Grimm. Academica Press, LLC, 2006, ISBN 1-933146-03-6
  • Nancy Caldwell Sorel: Catherine II of Russia and Denis Diderot. Atlantic Monthly (10727825); Jul. 1995, Vol. 276 Issue 1, S. 67
  • Maurice Tourneux; Denis Diderot: Mémoires pour Catherine II. Selections. Calmann Lévy, Paris 1899 (Digitalisat)
  • R.J. Gillings: The So-Called Euler-Diderot Incident. American Mathematical Monthly, Volume 61, Issue 2 (Feb.,1954) 77–80 (Digitalisat; PDF 538 kB)
  • Baustein -3-: „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ – Zur Reisekultur im 18. und 19. Jahrhundert. In Dagmar Klose; Marco Ladewig (Hrsg.): Die Herausbildung moderner Strukturen in Gesellschaft und Staat der Frühen Neuzeit. Perspektiven historischen Denkens und Lernens 5, Universitätsverlag Potsdam, Potsdam 2010, ISBN 978-3-86956-013-7, S. 304–334 (Digitalisat; PDF 16,3 MB)
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Einzelnachweise

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  1. Karin Hlavin-Schulze: »Man reist ja nicht, um anzukommen«: Reisen als kulturelle Praxis. Campus, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-593-36116-7, S. 51–52.
  2. Heidi Denzel de Tirado: Biographische Fiktionen: Das Paradigma Denis Diderot im interkulturellen Vergleich (1765–2005). Königshausen & Neumann, Würzburg 2009, ISBN 978-3-8260-3954-6, S. 295–301.
  3. Pierre C. Oustinoff: Notes on Diderot’s Fortunes in Russia. Diderot Studies 1:121–142 (1949).
  4. Martin Lubenow: Französische Kultur in Russland: Entwicklungslinien in Geschichte und Literatur. Bd. 38 Bausteine zur slavischen Philologie und Kulturgeschichte / A: Slavistische Forschungen. Böhlau Verlag, Köln / Weimar, ISBN 3-412-13601-8, S. 105
  5. Jacques Attali: Diderot ou le bonheur de penser. Fayard, Paris 2012, ISBN 978-2-213-66845-1, S. 279 Andere Autoren für den Betrag von 15.000 Livre an, so könnte es sich hier um den ursprünglichen Preis der Bibliothek gehandelt haben, ohne den möglicherweise im Voraus gezahlten Jahressalär von 1000 Livre.
  6. Marianna Butenschön: Ein Zaubertempel für die Musen: Die Ermitage in St. Petersburg. Bühlau, Köln / Weimar 2008, ISBN 3-412-20102-2, S. 58
  7. Katharina Schirmer: Die Gemäldesammlung Katharinas II. von Russland. Der Ankauf des europäischen bon goût. Diplomarbeit, Universität Wien 2013, S. 57
  8. Vladimir Somov: Pierre-Charles Levesque, protégé de Diderot et historien de la Russie. Cahiers du monde russe 43/2–3 (2002) (Memento vom 16. Oktober 2014 im Internet Archive)
  9. André Mazon: Pierre-Charles Levesque, humaniste, historien et moraliste. Revue des études slaves Année 1963 Volume 42 Numéro 42-1-4 S. 7-66
  10. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 383 f.
  11. Correspondance administrative de Vivant Denon (1802–1815). Fondation Napoleon (Memento des Originals vom 9. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.napoleonica.org
  12. Arthur McCandless Wilson: Diderot. Oxford University Press, New York 1972, ISBN 0-19-501506-1, S. 634
  13. Karte des Heiligen Römischen Reiches 1789
  14. Last und Lust des Reisens. Oder von der Unbequemlichkeit der Fortbewegung zu Lande 1750–1815 Teil 1: Die Reisenden und ihre Equipage (2010) (PDF; 3,4 MB)
  15. Last und Lust des Reisens. Oder von der Unbequemlichkeit der Fortbewegung zu Lande 1750–1815 Teil 2: Von dem Reisen selbst, der Fortbewegung und den Hindernissen (2010) (PDF; 2,6 MB)
  16. Aleksei Narõškin: Beschäftigungen meiner Musse und Rückerinnerungen an Russland. Nach dem Französischen des Russisch-Kaiserl. Herrn Geheimen Raths, Senateurs, wirklichen Kammerherrn und Ritter Alexei Wassiljewitsch Narischkin. J. F. Hartknoch, Riga (1794). (Memento vom 13. April 2013 im Internet Archive)
  17. Zeitungsbericht vom 26. Juni 1773 im Middelburgsche Courant (Memento des Originals vom 30. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kranten.delpher.nl
  18. siehe hierzu auch Münsterscher Kreis.
  19. Elly Verzaal: Diderot op de Kneuterdijk. 25. Oktober 2013. Koninklijke Bibliotheek KB. Nationale bibliotheek van Nederland (Memento vom 21. Oktober 2014 im Internet Archive)
  20. Lettre sur l'homme et ses rapports (1772)
  21. Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 373
  22. Geschiedenis van Den Haag. Kneuterdijk 22 (24), huis van Oldenbarnevelt.
  23. Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 372
  24. Arthur McCandless Wilson: Diderot. Oxford University Press, New York 1972, ISBN 0-19-501506-1, S. 619
  25. Leon Schwartz: Diderot and the Jews, S. 131. Fairleigh Dickinson University Press, 1981, ISBN 0-8386-2377-8 [1]
  26. Karl Rosenkranz: Diderot’s Leben und Werke. 2. Bd. Brockhaus, Leipzig 1866, Reprint 9-781176-042520, S. 329
  27. Friedrich Heinrich Jacobi: Friedrich Heinrich Jacobi's auserlesener Briefwechsel. Band 1, Gerhard Fleischer, 1825, S. 145
  28. Kampagne in Frankreich. (1822) In: Project Gutenberg.
  29. Nicole Schumacher: Friedrich Heinrich Jacobi und Blaise Pascal: Einfluss, Wirkung, Weiterführung. Band 458 von Epistemata / Reihe Literaturwissenschaft: Reihe Literaturwissenschaft, Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2531-8, S. 32
  30. laut Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung wird auf Seite 617 über die Anwesenheit des „1. russischen Kammerherrn Narischky“ berichtet [2]
  31. Raymond Trousson: Diderot. Gallimard, Paris 2007, ISBN 978-2-07-034170-2, S. 260.
  32. France Marchal: Modernité de la pensée politique de Diderot. In: Actualité de Diderot: actes du forum 2000 à Langres. Forum Diderot, Langres 2002, S. 89–103.
  33. France Marchal: Modernité de la pensée politique de Diderot. In: Actualité de Diderot: actes du forum 2000 à Langres. Forum Diderot, Langres 2002, S. 89–103.
  34. Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 374
  35. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 388
  36. La Poste de Kœnigsberg à Memel. S. 20 Placez-vous bien dans cet endroit. / Là des Tritons c’est la demeure humide; / Ce sont ici des monts d’un sable aride ; / Entre deux un sentier étroit / Laisse fort strictement passage à la voiture. / Nous le suivions pendant la nuit, / Importunés du long murmure / De la mer qui faisait grand bruit. // Mon camarade d’infortune, / Rendu bon chrétien par la peur, / Se reprochait et la blonde et la brune, / Confessait qu’il est un vengeur / Et des mères qu’on a dupées / Et des filles qu’on a trompées / Et de l’époux qu’on fit cocu; / Joignait les mains, s’épuisait en prière, / Se résignait, et convaincu / Que des cieux la juste colère / Avait dans ce funeste lieu / Arrêté son heure dernière, / Recommandait son âme à Dieu. // Quel est le passager sur la terrestre plage / Ou si stupide ou si distrait / Qu’il n’ait de son pèlerinage / Tenté, chemin faisant, de percer le secret?
  37. korpora.org Ingeborg Heidemann, Gottfried Martin (Hrsg.): Allgemeiner Kantindex zu Kants gesammelten Schriften. De Gruyter, 1969. Online I. Kant, AA X : Briefwechsel Band I 1747–1788, S. 27f.
  38. Michael Zaremba: Johann Gottfried Herder: Prediger der Humanität. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2002, ISBN 3-412-03402-9, S. 92–94.
  39. La servante de l’auberge du « Pied Fourchu » à Riga.

    „«Elle est jolie et très jolie, de tout Riga c’est la jolie la servante du Pied Fourchu. Pour une obole, un jour, je levai son fichu ? Pour un double teston… - Pour ce double teston eh bien que fîtes-vous ? – Je lui pris un téton. Pour un écu… - Pour votre écu après que fîtes-vous ? – Après je vis son cu. Pour deux écus… - Que fîtes vous ? Je lui pris le con, je la fous ; Et pour mes trois écus, deux testons, une obole j’eus un téton, un cu, le con et la vérole, le tout en un instant, notez bien ce point-là ; car son maître, fort galant homme y mit dix fois la même somme et six mois de soupirs pour n’avoir que cela.»“

  40. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 398
  41. Jacques Attali: Diderot ou le bonheur de penser. Fayard, Paris 2012, ISBN 978-2-213-66845-1, S. 371
  42. Sergej Karp: Дидро, А.В. Нарышкин и цивилизация России. In: Denis Sdvižkov; Ingrid Schierle (Hrsg.): Moskauer Vorträge zum 18. und 19. Jahrhundert. DHI Moskau: Vorträge zum 18. Jahrhundert Nr. 1 (2009) Сергей Карп Дидро, А.В. Нарышкин и цивилизация России. Text in russischer Sprache (PDF; 635,59 kB)
  43. Je. I. Krasnowa: Berühmte Gäste Sankt Petersburgs: Denis Diderot. Geschichte einer Suche. In: Geschichte Petersburgs. 3/2005. S. 68–71. (PD;221,12F kB) Die Autorin untersucht den Aufenthaltsort von Denis Diderot in Sankt Petersburg. Sie kommt zu dem Schluss, dass Diderot bei Alexei Wassiljewitsch Naryschkin und dessen Bruder, dem Staatsanwalt und Vizepräsident der Bergakademie, Semjon Wassiljewitsch Naryschkin wohnte, in einem Haus, das deren Vater Wassili Wassiljewitsch Naryschkin gehörte. Das Gebäude war ab 1762 gebaut worden, existiert aber heute nicht mehr, sondern wurde vom Nachbesitzer Korsakow ab 1826 bis 1828 durch ein neues Gebäude mit einem im Jahre 1840 angebautem großen Saal ersetzt und umgestaltet. Seit 1945 befindet sich dort das Lensowjet-Theater (oder vormals das „Theater des Leningrader Stadtsowjets“), Adresse ♁Wladimirski-Prospekt 12.
  44. Inna Gorbatov: Le voyage de Diderot en Russie. Études littéraires, vol. 38, n° 2–3, (2007) S. 215–229. (PDF; 411 kB)
  45. Inna Gorbatov: Le voyage de Diderot en Russie. Études littéraires, Band 38, Nr. 2–3, 2007, S. 215–229.(PDF 411 kB).
  46. Сергей Карп: Дидро, А.В. Нарышкин и цивилизация России. ГИИМ: Доклады по истории XVIII века – DHI Moskau: Vorträge zum 18. Jahrhundert Nr. 1 (2009)
  47. Arthur McCandless Wilson: Diderot. Oxford University Press, New York 1972, ISBN 0-19-501506-1, S. 632
  48. Alexander Otto: Die russische Hofgesellschaft in der Zeit Katharinas II.. Dissertationsschrift, Eberhard-Karls-Universität zu Tübingen, Tübingen 2005 (PDF; 262 MB)
  49. Democratic Enlightenment: Philosophy, Revolution, and Human Rights 1750–1790 von Jonathan Israel, S. 439. [3]
  50. Œuvres de Frédéric le Grand - Werke Friedrichs des Großen. Digitale Ausgabe der Universitätsbibliothek Trier
  51. Artikel „Grimm, Friedrich Melchior Baron von“ von Arthur Richter, Theodor Süpfle in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 676–678, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: http://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grimm,_Melchior_Freiherr_von&oldid=1783761 (Version vom 30. März 2014, 19:52 Uhr UTC)
  52. Volker Sellin: Gewalt und Legitimität: Die europäische Monarchie im Zeitalter der Revolutionen. Oldenbourg Verlag, München 2011, ISBN 3-486-70705-1, S. 146 f.
  53. Volker Sellin: Gewalt und Legitimität: Die europäische Monarchie im Zeitalter der Revolutionen. Oldenbourg, München 2011, ISBN 3-486-70705-1, S. 145 f.
  54. Raymond Trousson: Denis Diderot. Gallimard, Paris 2007, ISBN 978-2-07-034170-2, S. 252–273
  55. Jean-Pierre Poussou: L’influence française en Russie au XVIIIe siècle. Presses Paris Sorbonne, 2004, ISBN 2-7204-0392-X, S. 203.
  56. David Patterson: Fonvizin’s Nedorosl' as a Russian Representative of the Genre sérieux. Comparative Literature Studies Vol. 14, No. 3 (Sep., 1977), S. 196–204
  57. Edoardo Tortarolo: Katharina II. und die europäische Aufklärung: öffentliche Meinung und arcana imperii. In: Sonja Asal; Johannes Rohbeck (Hrsg.): Aufklärung und Aufklärungskritik in Frankreich. Selbstdeutungen des 18. Jahrhunderts im Spiegel der Zeitgenossen. Berlin 2003, S. 126.
  58. Emil Unger: Die Pädagogik Diderots auf Grund seiner Psychologie und Ethik. (PDF 6,5 MB) Gustav Fock, Leipzig 1903.
  59. Helmut Reinalter, Harm Klueting: Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2002, ISBN 3-205-99426-4, S. 27.
  60. Walter Rüegg: Geschichte der Universität in Europa. Band 2, Von der Reformation bis zur Französischen Revolution 1500–1800. C.H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-36953-7, S. 66.
  61. Er hatte dieses Amt vom 5. Oktober 1766–5. Dezember 1774 inne.
  62. Johan C.-E. Stén: Comet of the Enlightenment: Anders Johan Lexell’s Life and Discoveries. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2014, ISBN 3-319-00618-5, S. 119–122.
  63. H. Denzel de Tirado: Biographische Fiktionen: Das Paradigma Denis Diderot.Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, ISBN 978-3-8260-3954-6, S. 307–308.
  64. Jacques Proust: La grammaire russe de diderot. Rev. d’hist. litt. de la France 1954, S. 329–331.
  65. Inna Gorbatov: Catherine the Great and the French Philosophers of the Enlightenment: Montesquieu, Voltaire, Rousseau, Diderot and Grimm. Academic Press, Waltham MA 2005, ISBN 1-933146-03-6, S. 179.
  66. Arthur McCandless Wilson: Diderot. Oxford University Press, New York 1972, ISBN 0-19-501506-1, S. 642
  67. Richard Friedenthal: Entdecker des Ich. Montaigne, Pascal, Diderot. Piper, München 1969, S. 396.
  68. Arthur McCandless Wilson: Diderot. Oxford University Press, New York 1972, ISBN 0-19-501506-1, S. 644.
  69. M.S. Anderson: Europe in the Eighteenth Century 1713-1789. Routledge, 2014, ISBN 1-317-87964-3.
  70. Arthur McCandless Wilson: Diderot. Oxford University Press, New York 1972, ISBN 0-19-501506-1, S. 644
  71. Henri L. Brugmans: Autour de Diderot en Hollande. In Otis Fellows; Gita May (Hrsg.): Diderot Studies III. Librairie Droz, Genève 1961, ISBN 2-600-03925-2, S. 64
  72. Nicolas Bancel; Thomas David; Dominic Thomas; Madeleine L. Letessier (Hrsg.): The Invention of “Race”: Scientific and Popular Representations of Race from Linnaeus to the Ethnic Shows: Scientific and Popular Representations. Routledge Studies in Cultural History. Routledge, 2014, ISBN 1-317-80117-2, S. 42
  73. Le trajet de la Dwina sur la glace. S. 28 O toi dont le cri poétique, / Perçant la profondeur des flots, / Dans les gouffresde la Baltique / Arracha Neptune au repos, / Muse, d’une gloire immortelle / Si ce grand jour te couronna, / Viens, un nouveau labeur t’appelle / Au trajet de la Duina. // Mais ce ton pompeux t’en impose. / Eh bien, Muse, plus simplement, / Daigneme dicter seulement. / Quelques vers qui peignent la chose, / Mais si bien, mais si fortement, / Que l’amitié frissonne pour ma vie, / Que de ses bras je me sente pressé, / Et qu’en m’écoutant elle oublie / Qu’il s’agit d’un péril passé. // Déjà loin de son char Phébus avait laissé / Du Taureau le froid habitacle.
  74. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 399.
  75. J. Lietz: Le passage de Diderot par l'Allemagne en 1774. Recherches sur Diderot et sur l'Encyclopédie Année 1998 Volume 24 Numéro 24 S. 154–163
  76. Jörg-Ulrich Fechner: Diderots Briefe an Carl Philipp Emanuel Bach im ursprünglichen Wortlaut. Funktionen der zeitgenössischen Rezeption. In Présence de Diderot: Internationales Kolloquium zum 200. Todesjahr von Denis Diderot an der Universität-GH-Duisburg vom 3. - 5. Oktober 1984. Lang, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-631-41696-2, S. 33–57.
  77. Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23648-6, S. 306 ff.
  78. berechnet man die Zeit des Aufenthaltes auf der Hinfahrt, einen Monat und sechs Tage hinzu, verbrachte er insgesamt sieben Monate und 23 Tage in Den Haag.
  79. John Morley: Diderot and the Encyclopaedists. t. 1, Sklatkine Reprint, Genève 1971, S. 114
  80. Lettre autographe, adressée au Docteur Nicolas-Gabriel Clerc, datée du 15 juin 1774, La Haye. (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museedeslettres.fr