Hautschuppe

Aggregation von Korneozyten
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Die Hautschuppe (kurz Schuppe; lateinisch squama, englisch epidermal scale) ist eine mit bloßem Auge sichtbare Aggregation von Korneozyten.[2] Desquamation (lat. Desquamatio; Synonyme: Abschilferung, (Ab-)Schuppung, Schuppenbildung) bezeichnet in der dermatologischen Bedeutung das Abstoßen der obersten, verhornten Schichten der Haut unter Bildung von Hautschuppen. Spezielle Form sind Kopfschuppen.

Hautschuppen
Klassifikation nach ICD-10
R23.4[1] Veränderungen des Hautreliefs
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Hautschuppe gehört zu den Effloreszenzen in der Dermatologie.

Ursachen

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Im Rahmen der ständig ablaufenden, physiologisch normalen Regeneration menschlicher Haut werden Korneozyten – einzeln oder in kleineren Verbänden – für das menschliche Auge unsichtbar aus dem Stratum corneum abgestoßen. Dies wird als Desquamatio insensibilis bezeichnet.[3]

 
Vergrößerte Hautschuppe

Wenn der geordnete Aufbau der Epidermis gestört wird, ist auch die Koordination der Abschilferung gestört, und es kommt zur sichtbaren Desquamation (Desquamatio sensibilis).[4] Erst Aggregate von 500 und mehr zusammenhängenden Zellen sind für das menschliche Auge als Hautschuppen sichtbar.[5] Die Koordinationsstörung kann durch eine spezifische Hauterkrankung wie z. B. Schuppenflechte, Ichthyose oder der seborrhoischen Dermatitis bedingt sein oder aber auch durch banale Hautentzündungen (z. B. Sonnenbrand) bzw. geringfügige Traumata ausgelöst werden. Fast alle entzündlichen Hauterkrankungen führen in ihrem Verlauf, oft erst im Zuge der Abheilung, zu einer sichtbaren Schuppenbildung.[4] Auf zellulärer Ebene geht der Desquamatio sensibilis in der Regel eine beschleunigte Zellteilung im Stratum basale mit anschließend gestörter Differenzierung voraus.

Einteilung

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Groblamellare membranöse Schuppung der Haut an den Fingerkuppen am Ende einer Scharlach-Erkrankung

Hautschuppen werden nach Größe und Form unterschieden. Die Art der Abschuppung kann auf die zugrundeliegende Erkrankung hinweisen.[6]

Nach Größe
  • feinlamellar
  • mittellamellar
  • groblamellar
Nach Form

Sonstiges

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Innerhalb geschlossener Räume tragen Hautschuppen zur Bildung von Hausstaub bei. Innerhalb von 24 Stunden verliert ein Mensch durchschnittlich 10 Gramm Hautschuppen. In der Bettwäsche bilden sie Nahrung für Hausstaubmilben.

Literatur

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  • Hautschuppe. In: Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage. Urban & Fischer, 2003. Onlineversion
  • Schuppen. In: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 261. Auflage. Walter de Gruyter, 2007.
  • Desquamatio. In: Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage. Urban & Fischer, 2003. Onlineversion
  • Desquamation. In: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 261. Auflage. Walter de Gruyter, 2007.

Einzelnachweise

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  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 183.
  2. F.-C. Vogeler: 1.2 Dermatologische Anamnese und klinische Untersuchung In: Das Zweite - kompakt: Dermatologie, Augenheilkunde, HNO. 1. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-46337-5, S. 7.
  3. M. Zetkin, H. Schaldach: Wörterbuch der Medizin. 15. Auflage. Ullstein, Mosby 1992, ISBN 3-86126-018-2, S. 464.
  4. a b Josef Smolle, Frank H. Mader: 1.1 Wie äußern sich Erkrankungen der Haut? - Schuppe. In: Beratungsproblem Haut - Diagnostik, Therapie und Pflege im Praxisalltag. 2. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2005, ISBN 3-540-21185-3, S. 9. Volltext.
  5. Alfred Goldinger: A - Aufbau der Haut. In: Strahleninduzierte Hautveränderungen - Ein neues Gebiet für die Pharmazeutische Betreuung. Mainz, November 2007, S. 2. Volltext (PDF; 575 kB).
  6. Ingrid Moll (Hrsg.): 3.2 Effloreszenzen - Squama (Schuppe) In: Dermatologie. 6. Auflage. Thieme, 2005, ISBN 3-13-126686-4, S. 34–35.
  7. Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch, Walter de Gruyter GmbH Berlin 2014, 266. Aufl. S. 1924.