Die Deutsche Partei (DP) war eine Partei der deutschen Minderheit in der Zweiten Polnischen Republik 1922 bis 1939. Die Partei ist nicht zu verwechseln mit der kurzlebigen Deutschen Partei der früheren Jahre der Zweiten Polnischen Republik.

Im August 1922 wurde die DP gegründet aus der Fusion der drei deutschen nationalen Parteien (Deutschnationale Volkspartei, Deutsche Volkspartei und Deutsche Demokratische Partei).[1] Sie vertrat bürgerliche Positionen der Mitte. Als Parteiorgan gab sie die „Kattowitzer Zeitung“ heraus. Vorsitzender war 1922 bis 1938 Johann Rosumek (1883–1938) und 1938 bis 1939 Paul Eschenbach. Die Partei löste sich 1939 auf.

Nationale Wahlen

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Zu den Wahlen zum Sejm und Senat trat die Deutsche Partei 1922 und 1928 auf einer gemeinsamen Liste des Blocks der Nationalen Minderheiten (BNM) an. 1922 konnte die DP 2 Sejm-Abgeordnete und einen Senator stellen. 1928 waren es 2 Sejm-Abgeordnete. 1930 trat die DP im Rahmen des Deutschen Wahlblocks an und erhielt einen Sitz im Sejm.

Wahlperiode Abgeordneter Kammer Anmerkung
I. Wahlperiode Robert Piesch Sejm
I. Wahlperiode Johannes Rosumek Sejm
I. Wahlperiode Kurt Mayer Senat
I. Wahlperiode Artur Gabrisch Senat im Februar 1927 für Thomas Szczeponik (KVP) nachgerückt
II. Wahlperiode Robert Piesch Sejm
II. Wahlperiode Johannes Rosumek Sejm
III. Wahlperiode Johannes Rosumek Sejm

Schlesische Wahlen

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Bei den Wahlen zum Schlesischen Sejm trat die DP gemeinsam mit der KVP im Deutschen Wahlblock an.

Wahlperiode Stimmen Prozent Mandate Davon DP
I. Wahlperiode 1922 83.750 21,6 % 12 6
II. Wahlperiode Mai 1930 180.246 30 % 15 5
III. Wahlperiode November 1930 72.900 13,4 % 7 2(*)

(*) Die Liste des Deutschen Wahlblocks im Wahlkreis 1 wurde bei diesen Wahlen gestrichen.

Wahlperiode Abgeordneter Anmerkung
I. Wahlperiode Karl Fuchs
I. Wahlperiode Kurt Mayer
I. Wahlperiode Joseph Pawlas
I. Wahlperiode Karl Egon von Reitzenstein gestorben am 18. November 1924
I. Wahlperiode Georg Schür ab 18. November 1924
I. Wahlperiode Max Sabaß
I. Wahlperiode Otto Ulitz
II. Wahlperiode Martin Hermann
II. Wahlperiode Max Krull
II. Wahlperiode Joseph Pawlas
II. Wahlperiode Joseph Schimke
II. Wahlperiode Otto Ulitz
III. Wahlperiode Joseph Pawlas
III. Wahlperiode Otto Ulitz

Im Parlament gehörten die Abgeordneten der Deutschen Partei zum Deutschen Klub.

Einzelnachweise

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  1. Deutsche Minderheit in Ostoberschlesien 1922–1939 (polnisch)

Literatur

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  • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. 2. Auflage. Band 1. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-3-4, S. 186–187.
  • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. 2. Auflage. Band 2. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-5-0, S. 749.