Dicrocoeliidae

Familie der Ordnung Plagiorchiida

Die Dicrocoeliidae sind eine Familie der Saugwürmer mit über 400 Arten.[1] Die Adulten leben als Parasiten in der Leber, den Gallengängen, der Gallenblase, dem Darm oder der Bauchspeicheldrüse von Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugetieren. Die systematische Einordnung dieser Familie in die übergeordneten Taxa ist nicht endgültig geklärt.[2] Typgattung ist Dicrocoelium.[3]

Dicrocoeliidae

Kleiner Leberegel (Dicrocoelium dendriticum)

Systematik
Unterstamm: Saugwürmer (Trematoda)
Klasse: Digenea
Ordnung: Plagiorchiida
Unterordnung: Xiphidiata
Überfamilie: Plagiorchioidea
Familie: Dicrocoeliidae
Wissenschaftlicher Name
Dicrocoeliidae
Looss, 1899

Merkmale

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Der Körper ist vielgestaltig und meist abgeflacht. Die beiden Saugnäpfe sind gut entwickelt. Der Mundsaugnapf liegt an der Unterseite etwas hinter dem Vorderende (subterminal), der Bauchsaugnapf in der vorderen Körperhälfte. Ein Mundvorhof (Präpharynx) fehlt, der Pharynx ist muskulös. Die Speiseröhre (Ösophagus) ist sehr kurz, manchmal praktisch fehlend. Die Gabelung des Darms in die beiden Blinddärme (selten nur einer) liegt gewöhnlich im Vorderkörper.[4]

Die Hoden liegen in der vorderen Körperhälfte. Der Cirrussack ist gut entwickelt, liegt vor dem Bauchsaugnapf und umschließt neben dem Cirrus auch das Samenbläschen und die Pars prostatica. Ein Receptaculum seminis ist meist vorhanden, auch Mehlis-Drüse und Laurer-Kanal sind ausgebildet. Der Uterus verläuft stark geschlängelt mit auf- und absteigenden Schenkeln und nimmt den größten Teil des Hinterkörpers ein. er enthält zahlreiche bedeckelte Eier, die bei Abgabe bereits eine Wimpernlarve enthalten. Der Dotterstock (Vitellarium) bildet zwei seitliche Bänder. Das Ausscheidungssystem besteht aus einem I-, V- oder Y-förmigen Bläschen. Die Ausscheidungsöffnung liegt endständig oder subterminal.[3]

Die Wimpernlarven haben entweder ein Stilett (Xiphidiocerkarie), einen langen (Vitrinocercaria longicauda) oder rudimentären Schwanz (Vitrinocercaria brevicauda). Der Lebenszyklus findet terrestrisch statt und beinhaltet meist zwei Zwischenwirte, gewöhnlich Schnecken und Gliederfüßer. Manchmal ist zusätzlich ein Stapelwirt vor dem Endwirt eingeschaltet.[3]

Innere Systematik

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Die Familie kann in vier Unterfamilien unterteilt werden. Die Proacetabulorchiinae haben annähernd symmetrisch angeordnete Hoden vor dem Bauchsaugnapf. Bei den Dicrocoeliinae liegt mindestens ein Hoden hinter dem Bauchsaugnapf. Bei den Leipertrematinae liegt der Dotterstock teilweise hinter dem Ovar und die Uterusschlingen nehmen das gesamten Hinterteil ein. Bei den Prosolecithinae liegt das Vitellarium vor dem Ovar und die Uterusschlingen nehmen den mittleren Körperbereich ein.[3]

Einzelnachweise

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  1. David Ian Gibson, Rodney Alan Bray, Arlene Jones: Keys to the Trematoda. Band 3. CABI, 2002, ISBN 978-0-85199-588-5, S. 233.
  2. Rafael Toledo, Bernard Fried: Digenetic Trematodes. Springer Nature, 2024, ISBN 978-3-03160121-7, S. 350.
  3. a b c d David Ian Gibson, Rodney Alan Bray, Arlene Jones: Keys to the Trematoda. Band 3. CABI, 2002, ISBN 978-0-85199-588-5, S. 236.
  4. David Ian Gibson, Rodney Alan Bray, Arlene Jones: Keys to the Trematoda. Band 3. CABI, 2002, ISBN 978-0-85199-588-5, S. 235.