Dicrocoelium
Dicrocoelium (von altgriechisch dicro ‚doppelt, zweigeteilt‘ und koilos ‚hohl‘) ist eine Gattung der Saugwürmer mit weltweiter Cerbreitung, deren Vertreter in der Gallengängen und Gallenblase von Wiederkäuern parasitieren. Da die Vertreter nicht sehr wirtsspezifisch sind, können auch der Mensch, Hasenartige, Schweine und Pferde infiziert werden.[1]
Dicrocoelium | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Dicrocoelium | ||||||||||
Dujardin, 1845 |
Merkmale und Lebenszyklus
BearbeitenDicrocoelium haben einen lanzettförmigen, abgeflachten Körper, der hinter der Mitte am breitesten ist. Die Hoden sind diagonal angeordnet.[2] Der Lebenszyklus ist relativ komplex und dauert mindestens sechs Monate. Die Eier werden mit dem Kot des Endwirts ausgeschiedenent und enthalten dann bereits die vollentwickelte Wimpernlarve (Miracidium). Die Eier müssen vor dem Schlupf der Wimpernlarve von Landschnecken aufgenommen werden, die Miracidien dringen dann durch den Darmwand der Schnecke. Hier vermehren sie sich ungeschlechtlich und es entstehen die Zerkarien. Diese verlassen in kleinen Schleimbällchen die Schnecke und werden von Ameisen gefressen. In der Leibeshöhle der Ameise entstehen im Hepatopankreas die Metazerkarien. Eine Zerkarie wandert in das Unterschlundganglion und sorgt dafür das diese Ameise sich an einem Grashalm festbeißt und beim Grasen durch den Endwirt aufgenommen wird.[3]
Arten
BearbeitenGegenwärtig werden vier Arten in die Gattung eingruppiert:[4]
- Dicrocoelium chinensis
- Dicrocoelium dendriticum, Kleiner Leberegel
- Dicrocoelium hospes, Afrikanischer Lanzettegel
- Dicrocoelium orientalis
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Domenico Otranto, Steffen Rehbein, Stefania Weigl, Cinzia Cantacessi, Antonio Parisi, Riccardo Paolo Lia, Peter D. Olson: Morphological and molecular differentiation between Dicrocoelium dendriticum (Rudolphi, 1819) and Dicrocoelium chinensis (Sudarikov and Ryjikov, 1951) Tang and Tang, 1978 (Platyhelminthes: Digenea). In: Acta Tropica. Band 104, Nr. 2, 2007, S. 91–98, doi:10.1016/j.actatropica.2007.07.008.
- ↑ Ben Dawes: The Trematoda. S. 385.
- ↑ Tsukasa Waki et al.: The first detection of Dicrocoelium chinensis sporocysts from the land snail Aegista vulgivaga in Gifu Prefecture, Japan. In: J. Vet. Med. Sci. Band 83, Nummer 6, 2021, S. 957–961, doi:10.1292/jvms.21-0012
- ↑ Muhammad Asim Khan, Kiran Afshan, Sabika Firasat, Muhammad Abbas, Neil D. Sargison, Martha Betson, Umer Chaudhry: Validation of deep amplicon sequencing of Dicrocoelium in small ruminants from Northern regions of Pakistan. In: PLOS ONE. Band 19, Nr. 4, 2024, ISSN 1932-6203, S. e0302455, doi:10.1371/journal.pone.0302455, PMID 38683822 (plos.org).