Die Nacht vor Weihnachten (Film)

Film von Alexander Arturowitsch Rou (1962)

Die Nacht vor Weihnachten (Originaltitel: russisch Вечера на хуторе близ Диканьки, Wetschera na chutore blis Dikanki) ist ein sowjetischer Märchenfilm von Alexander Rou aus dem Jahr 1962, der der gleichnamigen Erzählung von Nikolai Gogol folgt.

Film
Titel Die Nacht vor Weihnachten
Originaltitel Вечера на хуторе близ Диканьки
Transkription Wetschera na chutore blis Dikanki
Produktionsland Sowjetunion
Originalsprache Russisch
Erscheinungsjahr 1962
Länge 69 Minuten
Produktions­unternehmen Filmstudio Maxim Gorki Moskau
Stab
Regie Alexander Rou
Drehbuch Alexander Rou
Musik Arkadi Filippenko
Kamera Dmitri Surenski
Besetzung
Synchronisation

Handlung

Bearbeiten

In der Nacht vor Weihnachten möchte der tüchtige Schmied Wakula das Herz der schönen Oxana gewinnen, doch die Hochnäsige verspottet ihn nur und erklärt, dass sie ihn erst zum Mann nehmen werde, wenn er ihr die gleichen Schuhe bringe, wie sie die Zarin trägt. Der gekränkte Wakula lässt sich daraufhin mit dem Teufel ein, den er durch eine Tracht Prügel zu einem Flug nach Sankt Petersburg zwingt. Dort angekommen erkühnt er sich die Zarin bei einer Audienz danach zu fragen, woraus ihre Schuhe angefertigt sind, da er seiner Braut eben solche zur Hochzeit schenken wolle. Entzückt über seine Treuherzigkeit schenkt ihm die Zarin ihre Schuhe, womit sich Wakula sogleich in sein Dorf zurück begibt. Im Dorf nahm man derweil an, der Schmied habe sich das Leben genommen, und so ist die traurige Oxana, die ihr früheres Verhalten bereut, überglücklich, als der tüchtige Wakula für eine Heirat wieder vor ihr steht.

Produktion

Bearbeiten

Die Dreharbeiten fanden im März 1961 statt. Die Winterszenen wurden in der Nähe der Stadt Kirowsk (Region Murmansk in Nordwestrussland nördlich des Polarkreises) gedreht, wo ein ukrainisches Dorf nachgebaut wurde. An den Massenszenen nahm auch die lokale Bevölkerung teil. Sie waren es auch, die am 15. Dezember 1961 im Kirowsker Kulturpalast als erste den fertigen Film zu Gesicht bekamen.

Georgi Milljar, der bei 40 Grad Frost die Rolle des Teufels spielte, hatte nur einen dünnen Trainingsanzug, der mit Haaren überklebt war, an. Er musste bei klirrender Kälte in den Schnee stürzen, in ein Eisloch fallen und dem Druck eines starken Windgebläses standhalten. Da es am Dreh weder Wodka noch Spiritus gab, hielt sich der Mime damit warm, dass er ein dreifachkonzentriertes Eau de Cologne zu sich nahm.[1]

Veröffentlichung

Bearbeiten

Die Nacht vor Weihnachten kam am 8. Januar 1962 in die sowjetischen Kinos.[2] Am 21. Dezember 1962 wurde der Film erstmals im 1. Programm des Fernsehens der DDR ausgestrahlt.[3] Da es zu dieser Zeit noch kein Farbfernsehen gab, existiert diese Fassung nur in s/w und wurde außerdem auf 60 min Laufzeit heruntergekürzt. Dies betraf den umfangreichen Vorspann, in dem die Figuren vorgestellt werden, und die Anspielung Tschubs auf einen besonders guten Tabak sowie einige Einstellungen während des Schneesturms.

Synchronisation

Bearbeiten

Die Synchronisation erfolgte durch das DEFA-Studio für Synchronisation im Atelier Leipzig. Sophie Schirmeister war für die Dramaturgie verantwortlich, den Dialog schrieb Annette Ihnen und die Regie übernahm Thomas Ruttmann.

Darsteller Rolle deutscher Sprecher
Alexander Chwylja Tschub Heinz Suhr
Ljudmila Mysnikowa Oxana Liane Düsterhöft
Juri Tawrow Schmied Wakula Georg Solga
Ljudmila Chitjajewa Solocha Erika Krause-Ernst
Sergei Martinson Küster Ossip Nikiforowitsch Johannes Curth
Anatoli Kubazki Gevatter Panas Fredy Roth
Marina Sidortschuk Odarka Otti Planerer
Alexander Radunski Gemeindeältester Alfred Schelske
Georgi Milljar Teufel Jochen Pape
Juri Tschekulajew Fürst Potemkin Günter Grabbert
? Erzähler Alfred Bohl
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Сергей Капков: В гостях у сказки Александра Роу. Родина, 2021, ISBN 978-5-04-348544-1 (google.com [abgerufen am 27. Juli 2021]).
  2. Angaben zur Veröffentlichung auf kino-teatr.ru, abgerufen am 9. Dezember 2017
  3. Die Nacht vor Weihnachten. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 9. Dezember 2017.