Die Strohpuppe

Film von Basil Dearden (1964)

Die Strohpuppe (Originaltitel: Woman of Straw) ist ein britischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1964 von Regisseur Basil Dearden mit Gina Lollobrigida und Sean Connery in den Hauptrollen. Die Handlung basiert auf dem französischen Roman La Femme de paille von Catherine Arley.

Film
Titel Die Strohpuppe
Originaltitel Woman of Straw
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 116 Minuten[1]; gekürzt 111 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Basil Dearden
Drehbuch Robert Muller,
Stanley Mann,
Michael Relph
Produktion Michael Relph
Kamera Otto Heller
Schnitt John D. Guthridge
Besetzung und Synchronisation

Handlung

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Maria, eine italienische Privatkrankenschwester, wird von Anthony Richmond eingestellt, um seinen Onkel Charles zu pflegen – einen skrupellosen und bösartigen Millionär, der auf den Rollstuhl angewiesen ist. Anthony ist davon überzeugt, dass Charles seinen Vater in den Selbstmord getrieben, dann Anthonys Mutter geheiratet hat. Im Testament des Millionärs ist nahezu der gesamte Nachlass für wohltätige Zwecke und für Anthony 20.000 Pfund bestimmt, doch sein Neffe Anthony schmiedet einen Plan.

In dem Glauben, dass das Geld rechtmäßig ihm gehört, überredet Anthony Maria, seine Komplizin bei der Beschaffung des Erbes zu werden und Charles zu heiraten, um sie zu seiner Alleinerbin zu machen. Anthony versichert Maria, dass er sich mit 1 Million Pfund für seine aktive Beteiligung an der Verschwörung zufriedengeben wird – aus einem Nachlass, den er auf 50 Millionen Pfund schätzt. Nach der Hochzeit ändert sie jedoch ihre Meinung und versucht, beiden Männern gegenüber gerecht zu sein. In Anthony ist sie verliebt, muss ihre Gefühle jedoch verbergen, damit weder Charles noch die Bediensteten etwas davon ahnen. Für Charles empfindet sie hingegen Sympathien. Während eines Urlaubs auf Mallorca erneuert Charles das Testament zu Gunsten seiner neuen Ehefrau: er vermacht ihr seinen gesamten Besitz, darunter das riesige Anwesen. Der Plan geht zunächst auf. Der Plan scheint jedoch zu scheitern, als der alte Mann auf der Yacht unerwartet stirbt. Maria ist schockiert. Anthony, der weiß, dass Charles sein Testament zu Marias Gunsten geändert hat, überzeugt die ahnungslose Frau davon, dass Charles’ vorzeitiger Tod das Testament ungültig macht und sie den Toten nach Hause auf die britischen Inseln zurückbringen muss. Maria glaubt die Geschichte und führt den Plan aus. Gemeinsam täuschen sie vor, dass Charles aus gesundheitlichen Gründen mit niemanden reden darf. Ebenso erwecken sie den Anschein, er rauche und nehme sein Abendessen zu sich.

Ein Bediensteter schöpft jedoch am nächsten Tag den Verdacht, dass Charles tot ist. Maria wird von der Polizei konfrontiert. Unter Tränen bestätigt sie, dass Charles bereits auf der Yacht gestorben ist, und erzählt ihnen von dem Plan und dem Täuschungsmanöver. Anthony und die Bediensteten widersprechen jedoch Marias Aussagen und erklären, sie seien sicher, dass Charles noch am Leben war, als sie zum Anwesen zurückkehrten. Anthony behauptet zudem, dass er von Anfang an nicht mit der Heirat einverstanden war. Da bei der Autopsie Giftrückstände gefunden wurden und Maria Anthony bis zum Schluss begleitet hatte, gilt Maria als Hauptverdächtige – alle Indizien sprechen gegen sie. Maria wird wegen Mordes verhaftet und kurz darauf vor Gericht gestellt und verurteilt. Kurz vorher enthüllt Anthony gegenüber Maria seinen eigentlichen Vorhaben und erklärt, dass er sie als notwendiges Opfer für seinen Plan ausgewählt hat. Da sie nun als Alleinerbin verurteilt wurde, tritt Anthony als nächstes mögliches Familienmitglied die Rechtsnachfolge an und ist nun der einzige rechtmäßige Erbe des Vermögens von Charles. Der Diener Thomas, der Maria treu ergeben ist, legt wenig später eine Tonbandaufnahme der Polizei vor, die Charles auf seinem Sterbebett gemacht hat. Die Aufnahme beweist Anthonys Schuld – er vergiftete seinen Onkel – und entlastet Maria. Wütend vernichtet Anthony die Tonbandaufnahme vor den Augen der Polizei und stellt den Diener zur Rede. Anthony erkennt die ausweglose Situation und versucht, aus dem Anwesen zu fliehen. Doch Thomas reagiert schnell und schiebt Charles’ Rollstuhl gegen den flüchtenden Anthony. Anthony stürzt die Treppe hinunter und ist auf der Stelle tot.

Besetzung und Synchronisation

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Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der Ultra-Film GmbH in München.[2]

Darsteller/in Rolle Synchronsprecher/in
Gina Lollobrigida Maria Marcello Marianne Wischmann
Sean Connery Anthony Richmond Gert Günther Hoffmann
Ralph Richardson Charles Richmond Robert Klupp
Alexander Knox Detektiv Inspector Lomer Anton Reimer
Johnny Sekka Thomas Werner Uschkurat
Laurence Hardy Baynes Leo Bardischewski
Peter Madden Kapitän der Yacht Wolf Rahtjen
Danny Daniels Fenton unbekannt
Michael Goodliffe Rechtsanwalt Thomas Reiner
Noel Howlett Rechtsanwalt Harald Wolff

Veröffentlichung

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Am 28. April 1964 feierte der Film in London seine Premiere.[3] Der Film kam 27. August 1964 in den westdeutschen Kinos. Die deutschsprachige TV-Premiere erfolgte am 8. Dezember 1975 beim ZDF.[1] Seit dem 4. Dezember 2015 ist der Film auf DVD erhältlich und seit 5. Juli 2019 auf Blu-ray.[4]

Hintergrund

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  • Gina Lollobrigida war Berichten zufolge während der Dreharbeiten „anspruchsvoll und temperamentvoll“ und geriet häufig mit Sean Connery und dem Regisseur Basil Dearden aneinander.[5]

Kritiken

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„Langsam anlaufende, später spannende Geschichte eines fast perfekten Verbrechens.“

Lexikon des Internationalen Films[1]
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Einzelnachweise

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  1. a b c d Die Strohpuppe. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 8. September 2024.
  2. Die Strohpuppe. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 10. September 2024.
  3. Woman of Straw (1964). In: American Film Institute Catalog. American Film Institute, abgerufen am 10. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  4. Die Strohpuppe (1964). In: Schnittberichte.com. Abgerufen am 10. September 2024.
  5. a b Alan Burton, Tim O’Sullivan: The Cinema of Basil Dearden and Michael Relph. Edinburgh University Press, Edinburgh 2009, ISBN 978-0-7486-3289-3, S. 290, doi:10.3366/edinburgh/9780748632893.001.0001 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. September 2024]).