Die beste aller Welten

Spielfilm von Adrian Goiginger (2017)

Die beste aller Welten ist ein Spielfilm von Adrian Goiginger aus dem Jahr 2017. Die Premiere der österreichisch-deutschen Koproduktion erfolgte am 11. Februar 2017 im Rahmen der Berlinale 2017, wo der Film mit dem Kompass-Perspektive-Preis ausgezeichnet wurde.[3] In Österreich wurde der Film am 30. März 2017 auf der Diagonale aufgeführt.[4] Der Kinostart erfolgte in Österreich am 8. September 2017 und in Deutschland am 28. September 2017.[5] Im ORF wurde der Film am 26. Oktober 2018 erstmals ausgestrahlt. Bei seiner „Heimpremiere“ in Salzburg bezeichnet Adrian Goiginger den Film als einen „waschechten Salzburger Film“.[6]

Film
Titel Die beste aller Welten
Produktionsland Österreich,
Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Adrian Goiginger
Drehbuch Adrian Goiginger
Produktion Wolfgang Ritzberger,
Nils Dünker
Musik Dominik Wallner,
Manuel Schönegger
Kamera Yoshi Heimrath
Paul Sprinz
Schnitt Ingrid Koller
Besetzung

Handlung

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Der Film erzählt von der schwierigen Kindheit des siebenjährigen Adrian, der in einem extremen Umfeld in Salzburg aufwächst. Seine Mutter Helga und ihre Freunde sind heroinsüchtig, sein leiblicher Vater starb bereits vor Adrians Geburt. Helga versucht ihre Abhängigkeit vor ihrem Sohn zu verbergen, den sie über alles liebt und dem sie die bestmögliche Mutter sein möchte. Sie ist zerrissen zwischen ihrem Vorsatz, für ihren Sohn gut zu sorgen, und dem Zwang, ihre innere Leere mit Drogenkonsum zu stillen. Adrian geht gern zur Schule und ist ein guter Schüler, in seiner Freizeit spielt er am Stadtrand von Salzburg und verbringt gerne und viel Zeit mit seiner Mutter. Auch ihren Lebensgefährten Günter mag er.

Dass die beiden aufgrund ihrer Drogensucht abwechselnd einerseits überschäumend und euphorisch und andererseits müde und niedergeschlagen sind, ist für Adrian Normalzustand, er kennt gar kein anderes Leben. Das wenige zur Verfügung stehende Geld wird für Heroin ausgegeben, Existenznot gehört daher ebenfalls zum Alltag. Wenn Adrian alles zu viel wird, dann flüchtet er in eine Fantasiewelt. Helga versucht immer wieder erfolglos, von den Drogen loszukommen. Herrn Hütter vom Jugendamt kann Helga mit Adrians Hilfe zunächst immer wieder normalen Alltag vorspielen. Als allerdings ihr Drogendealer Michael Mazidis, genannt „Der Grieche“, in ihrer Wohnung stirbt, schaltet sich die Polizei ein und Helga muss endgültig clean werden, wenn sie ihren Sohn nicht verlieren will, was ihr schließlich mit Unterstützung auch gelingt.

Produktion und Hintergrund

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Die Dreharbeiten fanden von 20. April bis 25. Mai 2016 in Salzburg und Baden-Württemberg statt, Drehort für die Wohnung war die General-Keyes-Siedlung (USFA-Wohnhaussiedlung General-Keyes-Straße) im Salzburger Stadtteil Liefering.[7] Unterstützt wurde der Film vom Österreichischen Filminstitut, vom Land Salzburg und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, beteiligt waren der Österreichische Rundfunk und der Südwestrundfunk. Produziert wurde der Film von RitzlFilm und Lailaps Pictures GmbH. Für den Ton zeichnete Bertin Molz verantwortlich, für das Kostümbild Monika Gebauer und für das Szenenbild Veronika Merlin.[8]

Der Film hat autobiografische Züge, Goiginger verarbeitete darin seine eigene Kindheit, Initialzündung für das Projekt war für ihn der Tod seiner Mutter, die zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren clean war, im Juli 2012. Beratend stand ihm sein Stiefvater Günter Goiginger zur Seite, der, nachdem er ebenfalls die Sucht überwinden konnte, seither bei einer NGO arbeitet, die Süchtigen hilft.[9]

Der Film wurde 2019 im Rahmen der Edition österreichischer Film von Hoanzl und dem Standard auf DVD veröffentlicht. Im Mai 2021 wurde der Film ins Angebot von Netflix aufgenommen.[10]

Auszeichnungen und Nominierungen

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Rezeption

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Der Film erhielt fast ausschließlich positive Kritiken. So erhielt er auf IMDb ein Rating von 7,7 von 10.[31]

Katrin Nussmayr schrieb in der Tageszeitung Die Presse, dass Altenberger es schaffe, den inneren Konflikt der Mutter – einerseits die innere Leere und die Depression, andererseits die kompromisslose Liebe für ihr Kind – nach außen zu tragen. Goiginger inszeniere ehrlich und sensibel, ohne Pathos, ohne das Elend zu beschönigen und ohne auf der Mitleidsschiene zu fahren. Die Geschichte sei schmerzhaft und aufwühlend, insbesondere da sie wirklich passiert ist. Lediglich für das Ende des Films erlaube sich Goiginger eine dramaturgische Zuspitzung in Form eines christlichen Therapieprogrammes, um an die Möglichkeit eines Ausstiegs zu erinnern.[32]

Kaspar Heinrich meinte im Spiegel Online, dass man von der autobiografischen Ebene nichts wissen müsse, um Die beste aller Welten für einen gelungenen Film zu halten. „Doch umso mehr Respekt verlangt Goigingers Leistung ab, das eigene Schicksal mit einer derart wohltuenden wie erstaunlichen Distanz zu betrachten. […] Das Ergebnis ist eine ungewöhnliche und deshalb besonders aufwühlende Perspektive. Der Blickwinkel des Kindes: in diesem Fall die beste aller möglichen Perspektiven.“[33]

Der Film war laut Film Austria nach Wilde Maus der zweiterfolgreichste Film des österreichischen Kinojahres 2017 und wurde mit dem Austrian Ticket ausgezeichnet.[34][35][36][37]

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Commons: Die beste aller Welten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Die beste aller Welten. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Die beste aller Welten. Jugendmedien­kommission.
  3. a b orf.at: Berlinale: Preis für „Die beste aller Welten“. Artikel vom 18. Februar 2017, abgerufen am 18. Februar 2017.
  4. Diagonale: Die beste aller Welten. Abgerufen am 18. März 2017.
  5. Kinostart (Memento vom 12. April 2017 im Internet Archive). Abgerufen am 12. April 2017.
  6. „Die beste aller Welten“ – Hommage an eine heroinsüchtige Mutter. In: Hannah Wahl. 11. September 2017, abgerufen am 29. Januar 2021 (deutsch).
  7. Salzburger Nachrichten: Wohnung aus 1950er-Jahren wird Museum. Artikel vom 9. November 2017, abgerufen am 9. November 2017.
  8. Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 18. Februar 2017.
  9. diepresse.com: Liebe in Zeiten der Sucht. Artikel vom 18. April 2017, abgerufen am 20. April 2017.
  10. Daniel Fabian: Heute neu auf Netflix: Legendärer Schwarzenegger-Kult, ein starker Sci-Fi-Blockbuster & atmosphärischer Grusel-Horror. In: Filmstarts.de. 1. Mai 2021, abgerufen am 1. Mai 2021.
  11. Deutscher Kamerapreis 2017 – Die Nominierungen. Abgerufen am 24. März 2017.
  12. orf.at: Große Diagonale-Preise wurden verliehen. Artikel vom 1. April 2017, abgerufen am 1. April 2017.
  13. Preise des 27. FILMKUNSTFESTs Mecklenburg-Vorpommern (Memento vom 7. Mai 2017 im Internet Archive). Artikel vom 5. Mai 2017, abgerufen am 7. Mai 2017.
  14. orf.at: Großer Filmpreis für Salzburgerin in Moskau. Artikel vom 30. Juni 2016, abgerufen am 30. Juni 2017.
  15. Ahrenshoop „Die Beste aller Welten“ überzeugt Jury und Publikum (Memento vom 10. September 2017 im Internet Archive). Artikel vom 10. September 2017, abgerufen am 10. September 2017.
  16. Filmfestival Freistadt: Preisträger. Abgerufen am 26. September 2017.
  17. Spielfilmpreis „First Steps Award“ für Salzburger Adrian Goiginger. Artikel vom 19. September 2017, abgerufen am 19. März 2020.
  18. Deutsche Filmbewertung und Medienbewertung FBW: Die beste aller Welten. Abgerufen am 25. September 2017.
  19. derStandard.at: Deutscher Metropolis-Regiepreis: Goiginger als Mehrfachgewinner. Artikel vom 6. November 2017, abgerufen am 6. November 2017.
  20. Süddeutsche Zeitung: Die Gewinner des Bayerischen Filmpreises 2017. Artikel vom 19. Januar 2018, abgerufen am 19. Januar 2018.
  21. Kurier: Österreichischer Filmpreis: Alberts "Licht" der große Favorit. Artikel vom 6. Dezember 2017, abgerufen am 6. Dezember 2017.
  22. Österreichischer Filmpreis 2018: Preisträger (Memento vom 31. Januar 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 31. Januar 2018.
  23. Thomas Pluch Drehbuchpreis 2018: Nominierungen/Jury/Preisverleihung (Memento vom 2. März 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 2. März 2018.
  24. Kurier: ROMY-Akademie: Es geht um die Besten der Besten. Artikel vom 3. März 2018, abgerufen am 3. März 2018.
  25. Kurier: Die Gewinner der Akademie-Romy 2018. Artikel vom 5. April 2018, abgerufen am 6. April 2018.
  26. orf.at: Österreichs Filmkritiker: „Manchester by the Sea“ bester Film. Artikel vom 8. März 2018, abgerufen am 9. März 2018.
  27. Winter Film Awards 2018: The Best of all Worlds. Abgerufen am 10. März 2018.
  28. orf.at: „Murer“ und Geyrhalter-Doku holen Hauptpreise (Memento vom 17. März 2018 im Internet Archive). Artikel vom 17. März 2018, abgerufen am 17. März 2018.
  29. Nominierten 2018 – Deutscher Schauspielpreis (Memento vom 16. Juni 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 16. Juni 2018.
  30. Die Gewinner der Schnitt Preise 2018. Artikel vom 30. Oktober 2018, abgerufen am 30. Oktober 2018.
  31. Die beste aller Welten (2017) - IMDb. 10. Mai 2021, archiviert vom Original am 10. Mai 2021; abgerufen am 12. Juli 2021.
  32. „Hilfe beim Zaubertrank“: Drogenalltag aus Kinderaugen. diepresse.com, 9. September 2017, abgerufen am 10. September 2017.
  33. Filmkritik: Ein richtiges Leben im Falschen. Spiegel Online vom 27. September 2017, abgerufen am 28. September 2017.
  34. Die heimischen Kassensieger. Vorarlberger Nachrichten vom 30. Dezember 2017, abgerufen am 30. Dezember 2017.
  35. Film Austria: Kinocharts. Abgerufen am 31. Dezember 2017.
  36. Aufstellung Diamond-Super-Golden-Austria Tickets 2017. Abgerufen am 15. Januar 2018.
  37. WKO: Austria Ticket 2018. Abgerufen am 1. Juni 2018.