Diisopropylsulfat

chemische Verbindung

Diisopropylsulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Schwefelsäureester.

Strukturformel
Strukturformel von Diisopropylsulfat
Allgemeines
Name Diisopropylsulfat
Andere Namen

Bis(propan-2-yl)sulfat

Summenformel C6H14O4S
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2973-10-6
EG-Nummer 221-011-9
ECHA-InfoCard 100.019.102
PubChem 18096
ChemSpider 17093
Wikidata Q27155873
Eigenschaften
Molare Masse 182,23 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,10 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−19 °C[1]

Siedepunkt

94 °C (7 mmHg)[1]

Dampfdruck

8,0 Pa (20 °C)[1]

Löslichkeit
Brechungsindex

1,41 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​314​‐​351
P: 201​‐​280​‐​303+361+353​‐​301+330+331​‐​304+340+310​‐​305+351+338+310[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Gewinnung und Darstellung

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Diisopropylsulfat kann durch Reaktion von Propylen mit Schwefelsäure oder durch Reaktion von Natriumisopropylat und Sulfurylchlorid gewonnen werden. Die Verbindung ist unbeständig in Gegenwart geringer Spuren von Mineralsäuren. In reinem Zustand ist es beständig und kann unter vermindertem Druck ohne merkliche Zersetzung quantitativ destilliert werden.[3]

Eigenschaften

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Diisopropylsulfat ist eine farblose bis gelbliche klare Flüssigkeit mit scharfem Geruch, die wenig löslich in Wasser ist.[1][2] Die Verbindung ist instabil und zersetzt sich bei Raumtemperatur rasch unter Bildung farbiger Spezies, gefolgt von einer Phasentrennung, die zur Bildung von Oligomeren führt. Es hydrolysiert beim Erhitzen zum Monoisopropylsulfat.[4][5]

Verwendung

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Diisopropylsulfat ist ein Zwischenprodukt im indirekten Hydratationsverfahren zur Herstellung von Isopropanol aus Propylen. Es hat keine andere bekannte industrielle Verwendung.[5]

Regulierung

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Über den Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986 besteht in Kalifornien seit dem 1. April 1993 eine Kennzeichnungspflicht für Produkte, die Diisopropylsulfat enthalten.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu Diisopropylsulfat, >97.0% bei TCI Europe, abgerufen am 4. Dezember 2023.
  2. a b Pradyot Patnaik: A Comprehensive Guide to the Hazardous Properties of Chemical Substances. Wiley, 2007, ISBN 978-0-471-71458-3, S. 870 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. S. S. Medwedew, E. N. Alexejewa: Über Diisopropylsulfat und Benzyl‐p‐toluolsulfonat. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft (A and B Series). Band 65, Nr. 2, 1932, S. 131–133, doi:10.1002/cber.19320650202.
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Monoisopropylsulfat: CAS-Nr.: 6914-90-5, PubChem: 81327, Wikidata: Q83096118.
  5. a b IARC Working Group on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans. Re-evaluation of Some Organic Chemicals, Hydrazine and Hydrogen Peroxide. Lyon (FR): International Agency for Research on Cancer; 1999. (IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans, No. 71.) Diisopropyl sulfate.
  6. Diisopropyl Sulfate. OEHHA, 1. April 1993, abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).