Diskussion:„Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg

Letzter Kommentar: vor 1 Monat von EinBeitrag in Abschnitt Review/Geschichte vom 2. August bis 1. September 2024
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  • Turgay Kurultay: Antisemitismus: Ein transkulturelles Phänomen? Neue Herausforderungen für die Erinnerungskultur in Deutschland mit eigener muslimischer Bevölkerung. In: Stefan Greif, Turgay Kurultay, Nikola Roßbach (Hrsg.): Kein Ende des Gerüchts: Antisemitismus in Kultur und Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. kassel university press, Kassel 2020, ISBN 978-3-7376-0907-4, S. 204–231
  • Andreas Pangritz: Noch einmal: Luther und die Juden. Universität Tübingen (Jahr?)
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Review/Geschichte vom 2. August bis 1. September 2024

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Das „Judensau“-Relief an der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg ist ein um 1290 entstandenes Schandmal […] Seit 2016 fordern verschiedene Personen und Gruppen, das Relief abzunehmen und in einen musealen Kontext zu verlegen. Mehrere Gerichtsurteile wiesen eine Zivilklage von 2018 gegen die Stadtkirchengemeinde zurück. Der laufende Prozess verstärkte eine bundesweite Debatte zum Umgang mit solchen Skulpturen und die Bemühungen um Aufklärung zu ihrer Geschichte und Rezeption.

Ausgelagert aus Judensau und anhand der angegebenen Fachliteratur kräftig ausgebaut. Die laufende Debatte der letzten Jahre ist anhand des enormen Medienechos in den Grundzügen dargestellt. - Ich vermute, dass die Verfassungsbeschwerde des Klägers Michael Düllmann bald abgewiesen werden wird, und dass dann die Verfremdungs-Initiative (letzter Artikelteil) an Zustimmung gewinnen und in irgendeiner Form umgesetzt werden wird. Das wird sich im klar gegliederten Artikel leicht ergänzen lassen. EinBeitrag (Diskussion) 19:23, 2. Aug. 2024 (CEST)Beantworten

Das wird sich in dem ausführlichen Artikel gewiss ergänzen/aktualisieren lassen. Ist der offene Brief der 50 israelischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler irgendwo abrufbar? Finde nichts und stets wird „nur“ Galit Noga-Banai erwähnt. Übrigens haben Mario Titze, Igal Avidan und Christoph Dieckmann (Journalist) eine WP-Bio. Ansonsten kann ich kaum etwas beitragen. --Imbarock (Diskussion) 17:25, 13. Sep. 2024 (CEST)Beantworten
Die Petition ist tatsächlich im Netz nicht auffindbar. Die Autorin bescheinigt sich selbst, damit das Wittenberger Relief gerettet zu haben. Wenn man dem Gemeinderat glaubt, waren die entscheidenden Faktoren für den Beibehaltungsbeschluss eher das BGH-Urteil, die Haltung des Wittenberger Stadtrats und Bürgermeisters und die Furcht, das etablierte Gedenken an der Bodentafel werde ohne das corpus delicti seinen Sinn und seine Teilnehmer verlieren. Und im Gemeinderat sitzt eben genau jene Kunsthistorikerin, die schon jeden historischen Verleumdungszweck des Reliefs und seinen antisemitischen Charakter rundweg bestreitet, mit teils recht konstruierten Argumenten (umzäunter Friedhof um die Kirche, Zutritt nur für Christen). Ärgerlich, wenn man den Aufwand des Expertenrats, die Haltung führender EKD-Vertreter und die Tendenz der bundesweiten Debatte dazu bedenkt. EinBeitrag (Diskussion) 15:06, 16. Sep. 2024 (CEST)Beantworten

"Ob aber jemals Juden um Wittenberg

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gewohnet haben, und welches die Namen der Städte und Dörfer seyen, die davon zeugen, wäre man sehr begierig zu erfahren." https://books.google.de/books?id=vOKuGY_vAL0C&pg=PA702&dq=wittenberg+juden Hat man da mittlerweile schon jemand gefunden? Ich hab in Google-Books zu 1290 nichts gefunden. (BTW: Was ich fand: An Universitäten wetteiferte man phasenweise, wer sich in Doktorarbeiten am abfälligsten über Juden ausließ. Uni Wittenberg wurde um 1506 gegründet. Wenige Jahrzehnte später werden Juden in Büchern erwähnt - aber anscheinend rein theoretisch. Noch 1724 regt man sich drüber auf, wenn Juden außerhalb von Messe-Zeiten das Land passieren. https://books.google.de/books?id=7R7rmdBm7NAC&pg=PA387&dq=wittenberg+juden ) Einzig Rudolfs Fleischeordnung (1339), also zwei Generationen später, beleget da eine Präsens von Juden? --Virtualiter (Diskussion) 15:30, 15. Sep. 2024 (CEST)Beantworten

Heinrich der Löwe hieß auch so, obwohl es nie Löwen in Deutschland gab. --Achim Adotz (Diskussion) 23:08, 15. Sep. 2024 (CEST)Beantworten
"Wahrscheinlich wurde es [das Relief] in etwa acht Metern Höhe außen an der Nordfassade platziert, also gegenüber der angrenzenden Judengasse, die auf späteren Stadtkarten eingetragen ist. […] Für die Jahre 1332 und 1350 belegen Stadtbücher, für das Jahr 1339 belegt eine Fleischerordnung des Herzogs Rudolf I. eine Präsenz von Juden in Wittenberg." Sie schließen sie auch für 1290 nicht aus, weil es in umliegenden Orten Juden gab. "Hat man dort jemals Juden gefunden" ist also bestenfalls Ignorieren der angegebenen Informationen und Belege. EinBeitrag (Diskussion) 01:06, 16. Sep. 2024 (CEST)Beantworten