Diskussion:740-Meter-Netz

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Plutowiki in Abschnitt Standard?

Standard?

Bearbeiten

Die Darstellung von Hansewaggon, 740m-Züge seien "Standard" in Europa, scheint mir ziemlich zweifelhaft. Ja, klar gibt die EU 1315/2013 das als Ziel vor. Aber

  • 2014 sagte die "Study Long Trains (740m) on Corridor Rotterdam-Genoa": "It is often believed that it is already possible to run long trains from the North to Chiasso and Milano. It can be clearly seen in Figure 9 that this not possible today with good quality." (so ist ganz Norditalien als "less than 690 m" klassifiziert); das ist allerdings 8 Jahre her.
  • 2021 steht in einem tschechischen Artikel "Construction of Differentiated Periodic Freight Train Paths in Dense Mixed Traffic": "However, maximum train length is restricted by Czech infrastructure manager Správa železnic to 658 m [48-50]."

Mir scheint die Quelle Hansewaggon daher nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Aussagen wie

Europaweit sind 740 Meter lange, teils auch 835 Meter lange Güterzüge Standard. Weltweit sind Güterzüge unterwegs, die 1.000 Meter und mehr lang sind. Auf dem deutschen Schienennetz hingegen sind über 60 Prozent aller Güterzüge kürzer als 600 Meter, etwa ein Viertel der Bahnen ist zwischen 600 und 700 Meter lang. Im Durchschnitt rollt ein Güterzug mit 25 bis 30 Waggons über die deutschen Schienen.

(die Maximallänge und die Durchschnittslänge sind immer unterschiedlich; dass 60 % "kürzer als 600 m" sind, ist a priori - ohne Wissen über Verteilung und Zuordnung zu Zugarten (Verteilerverkehr, Kombiverkehr, Wagenladungen vs. Ganzzüge usw.usf.) - erst einmal irrelevant)

und

Für die Zukunft ist geplant, dass auch hierzulande 740 Meter lange Güterzüge verkehren sollen. So ein Zug hat dann 35 Waggons.

Ein Waggon(!) ist also 21 1/7 m lang, oder - magisch - die verschiedenen Längen der Wagen summieren sich auf 740 m. Ist ja alles als "PR-Aussagen" gut so; aber so richtig detailliert faktenbasiert scheint mir das noch nicht. --Haraldmmueller (Diskussion) 14:55, 21. Apr. 2022 (CEST)Beantworten

Hmmmm wenn 40 % der Gz länger als 600 Meter sind, und 25 % zwischen 600 und 700 Meter lang sind, dann sind ja immerhin 15 % der Güterzüge (also jeder siebte) länger als 700 Meter, was mir (mit wenig Ahnung von Güterverkehr) dann schon nicht so wenig klingt. (Wobei das natürlich nichts daran ändert, dass die Aussage ziemlich unkonkret ist.) --nenntmichruhigip (Diskussion) 21:51, 22. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
Das 740 Meter lange Güterzüge bereits heute Standard sind, bezweifle ich auch, aber die EU hat es zum Standard für das europäische Normalspurnetz erklärt.
Ich habe nachgerechnet. Ein Zug mit zwei Traxx (je 18,9 m) und 37 Container-Tragwagen SBB Sgnss (18,72 m) erreicht eine Länge 730,26 m. Wird die Nutzlast aller Wagen ausgereizt, beträgt die Wagenzugmasse 3330 Tonnen. Die Quelle spricht von 35 Wagen und Haraldmmueller hat die Triebfahrzeuge vergessen. Die Größenordnung der Zahl kann man nicht als PR abqualifizieren.
Transportiert ein gleich schwerer Zug mit zwei Traxx und 41 DB Shimmns-tu Coil, beträgt seine Länge nur 531.44 m.
Ein Autotransportwagen DB Laaeffrs 561 ist 33,0 m lang. Eine Traxx mit 21 Laaeffrs 561 ist 711,9 m lang, die Wagenzugmasse beträgt 745,5 t. -- Plutowiki (Diskussion) 23:28, 22. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
Der letzte Abschnitt im Artikel dürfte seit dem Schmutzigen Donnerstag (24. Februar 2022, Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine, nicht in diesem Zusammenhang → Schmotziger Donnerstag) obsolet sein. -- Plutowiki (Diskussion) 23:28, 22. Apr. 2022 (CEST) erledigtErledigt -- Plutowiki (Diskussion) 22:20, 23. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
"Die Größenordnung der Zahl kann man nicht als PR abqualifizieren." - das ist genau, was ich sage. Die Größenordnungen sind - mit oder ohne Loks - natürlich ok. Die Aussagen "Zug hat 35 Waggons" oder "Weltweit sind Güterzüge unterwegs, die 1.000 Meter und mehr lang sind. Auf dem deutschen Schienennetz hingegen [meine Hervorhebung - ist hoffentlich offensichtlich, dass dieses Wort hier falsch ist(*)] sind über 60 Prozent aller Güterzüge kürzer als 600 Meter" sind hingegen nicht ok, weil sie eben keine Größenordnungen sind, sondern eindeutige Aussagen. Genau dieses Vorspiegeln von "wir wissen es wegen dieser Fakten besser, dass die Deutschen Trotteln sind" macht aus diesem Text einen Nicht-Beleg, urteile ich einmal drastisch (ich könnte auch toleranter sein ;-) ... aber zur Klarheit bin ich's einmal hierfür kurz nicht).
(*) Für Formalisten: Die zwei Sätze sagen ja "es existiert mindestens ein g aus der Menge der Güterzüge mit Länge(g) >= 1000 m" sowie "für mehr als 60% der g aus der Menge der Güterzüge gilt Länge(g) < 600 m". Es ist blatant offensichtlich, dass sich diese beiden Sätze nicht widersprechen, also keinen Gegensatz bilden. --Haraldmmueller (Diskussion) 11:11, 24. Apr. 2022 (CEST)Beantworten
@Haraldmmueller: Worauf willst du hinaus? Du schreibst über Dinge, die sich im Artikel erledigt haben.
Im Artikel steht nicht mehr „Zug hat 35 Waggons“, sondern „Diese Länge von ca. 35 Containertragwagen...“.
Dort steht auch nichts zu 1000 Meter langen Güterzügen. Der Artikel bezieht sich auf europäische Bahnen mit 1435 mm Spurweite und insbesondere auf Deutschland. Und nicht von Ausnahmen wie die Eisenerzzüge in Nordskandinavien.
Den Rest deines Diskussionsbeitrags kann ich nicht nachvollziehen. Ich bezweifle nicht, dass über 60 Prozent aller Güterzüge kürzer als 600 Meter sind. Zum einen gibt es Güter wie Coils, die ohnehin für 740 Meter lange Züge zu schwer sind, zum andern geht es bei den 740 Meter langen Zügen um ein Maximum. Die Nachfrage nach Transportvolumen ändert sich und eine Güterbahn kann nicht jederzeit ihr gesamtes Transportangebot auf dem Markt verkaufen. Und es geht hier nicht um den Durchschnitt oder um 60 Prozent (Mein Kopf ist im Backofen und meine Füsse im Gefrierschrank, aber im Durchschnitt fühle ich mich sehr wohl.), sondern um die maximale Länge.
Die Aussage, dass „dass die Deutschen Trotteln“ sein sollen, stammt nicht von mir. Es entspricht mir nicht, auf einem solchen Niveau zu diskutieren. Das ganze hat doch überhaupt nicht mit dem zu tun. Man hat sich in der EU entschlossen, die maximale Länge von Güterzügen auf 740 Meter zu vergrössern. Dabei geht es um ein Optimum von Investitionskosten für die Verlängerung der Gleisanlagen und die Einsparungen durch die längeren Züge. Das Deutschland als einflussreichstes EU-Land auf diesen Entscheid keinen Einfluss hatte, braucht man mir nicht weiszumachen. -- Plutowiki (Diskussion) 01:31, 25. Apr. 2022 (CEST)Beantworten