740-Meter-Netz
Das 740-Meter-Netz, auch 740 m-Programm, ist eine rund 680 Millionen Euro teure Maßnahme im Bundesverkehrswegeplan 2030. Ziel ist es, das deutsche Schienennetz für eine Zuglänge von 740 m im Schienengüterverkehr zu ertüchtigen. Diese Länge von ca. 35 Containertragwagen wurde von der Europäischen Union zum Standard im transeuropäischen Güterverkehr erklärt.[1] Bisher scheitert deren Einsatz an fehlenden Überholmöglichkeiten für Personenzüge. Dafür müssen 70 Bahnhöfe und zwei Güterverkehrsanlagen mit Überholgleisen von mindestens 740 m Länge ausgestattet werden. Laut der Planung der DB Netz (von 2018) sollen die Güterverkehrskorridore 3 Scan Med Nord, 4 Atlantic und 8 North-Sea-Baltic Mitte ab 2023[veraltet] durchgehend von Güterzügen befahrbar sein, der Hauptteil der Korridore ab 2026.[2] Das Programm trägt die Projektnummer 2-050-V01.
Frühere Planungen waren laut Bericht der Süddeutschen Zeitung von 2016 durch das Verkehrsministerium unter Alexander Dobrindt ausgebremst worden.[3][4]
Der Russische Überfall auf die Ukraine 2022 führte zu einer Beschleunigung des PESCO-Projekts Military Mobility, das schnellere Truppenverlegungen mit bis zu 740 Meter langen Güterzügen in die östlichen Länder der NATO ermöglicht und damit zum Aufbau eines „Military Schengen“ beiträgt.[5]
Weblinks
Bearbeiten- 740-Meter-Netz Recherchen zum Deutsche-Bahn-Projekt „740-Meter-Netz“ von DB-Watch
- Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030
- Der 740-m-Güterzug – Übersichtsseite bei Allianz pro Schiene
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ hansewaggon: Infos zum 740-Meter-Güterzug. Abgerufen am 20. August 2022 (deutsch).
- ↑ Stand 740m-Netz. (PDF) Abgerufen am 20. August 2022.
- ↑ Marco Völklein: Das Verkehrsministerium bremst die 740-Meter-Güterzüge. Abgerufen am 20. August 2022.
- ↑ Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Ausbau des Schienennetzes: Bahn frei für 740 Meter lange Güterzüge. Abgerufen am 20. August 2022.
- ↑ Christoph Jehle: Auf Schienen in den Krieg. Abgerufen am 20. August 2022.