Diskussion:Aachener Dombausage

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Imbarock in Abschnitt Weitere Quellen
Der Artikel „Aachener Dombausage“ wurde im November 2020 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 23.12.2020; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Der Knauf mit dem Bronzestift ist der rechte

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Kann das bitte mal jemand vor Ort nachprüfen? Meiner Erinnerung nach ist es der linke. --bjs   12:40, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Gerade gesehen: Im Text stand beides! Habe links gelassen, bitte nachprüfen. --bjs   13:06, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten


hilft das Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:The-lions-on-the-Aachener-cathedral-main-portal-seen-from-the-west.jpg  ?--Qwertzu111111 (Diskussion) 13:55, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Wenn das Bild nicht gespiegelt ist (gibts im Internat ja auch genügend Beispiele), müsste es doch der rechte sein. --bjs   16:02, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten

interessant ist auch, dass eben nur ein Türknauf diesen Bronzestift hat. Der andere scheint "produktionsgleich" zu sein, hat ihn aber nicht. Von daher fand ich die Bildunterschrift "Daumen des Teufels, Bronzestift ungeklärter Funktion in einem der beiden Löwenkopf-Türgriffe am Hauptportal des Aachener Doms" recht hilfreich, also den Part: Bronzestift ungeklärter Funktion --Qwertzu111111 (Diskussion) 14:00, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten

In der Bildunterschrift fand ich das zu viel, aber im Text kann man es gut ergänzen. --bjs   16:02, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Der Daumen des Teufels befindet sich im Türknauf des rechten Türflügels der mittleren Tür (Haupteingang) des Domes. --AnnabellaGhostwriter (Diskussion) 16:15, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Hier gibt es ein nettes Video, da sieht man auch, dass es die rechte Türe ist, in der auch der Riss ist. --bjs   19:20, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Die Wolfstür und der Daumen des Teufels

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Sollte man das ganze nicht zu einem Artikel Aachener Dombausage ausbauen? Die Geschichte mit der Wolfstür ist ja nur die eine Hälfte, auch wenn das bei Müller zwei getrennte Geschichten sind. Grüße --bjs   19:21, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Hallo Bjs, danke für die Anfrage, aber mit Sagen und Märchen habe ich es nicht so unbedingt. Aber Deine Idee finde ich gut, richtig und sinnvoll und unterstütze sie gerne. Außerdem wird die Sage in verschiedenen Variationen erzählt, mir liegt beispielsweise ein kleiner Sammelband vor, in dem diese Geschichte von Victor Hugo in "leicht veränderter" Form beschrieben wird (Eine Wette mit dem Teufel, in Martin Weltenburger und Christian Zentner: Das persönliche Geburtstagsbuch). Also nur zu....
viele Grüße und bleib gesund, --ArthurMcGill (Diskussion) 19:33, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Ich stimme einer Zusammenführung ausdrücklich zu. Abweichende Überlieferungen können ja in einem separaten Abschnitt Rezeption aufgeführt werden. Zumindest in Aachen werden beide Hälften (Dombau und Lousberg) im Allgemeinen zusammenerzählt. --Karim (Diskussion) 04:57, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten
"Beide Hälften" bezog sich hier auf Teufelspakt und Wolfstür, weil der ursprüngliche Artikel sich nur auf das zweite bezog. (s. Müller S. 13ff). Das hab ich jetzt ergänzt.
Lousbergsage würde ich eher getrennt halten. Das ist jetzt ein abschnitt im Artikel Lousberg, sollte man da einen eigenen Artikel draus machen?
Ich habe einen Abschnitt "Varianten" eingefügt, vielleicht kann Arthur ein paar Worte ergänzen, worin Hugo sich von Müller unterscheidet. Unter "Eine Wette mit dem Teufel" findet Google nichts von Hugo, ist das Teil eines größeren Werkes? Grüße --bjs   08:49, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Literarische Verarbeitung

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Ich habe mal soeben kurz den Hugo überflogen, werde heute spät nachmittag da näher darauf eingehen (hab gleich noch Termine), aber es ist so wie bereits oben beschrieben: die Variationen fangen mit dem Titel an und gehen inhaltlich weiter, obwohl er im Prinzip die gleiche Sage meint (mir ist nämlich nicht bekannt, dass es zwei verschiedene Dombausagen gibt). Hugo's Aufsatz ist Teil mehrerer kleinerer Aufsätze aus oben beschriebenem Büchlein. Viele Grüße, --ArthurMcGill (Diskussion) 09:14, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Wenn es darin um Aachen geht, kenne ich auch nur die eine Sage. Das Geburtstagsbuch ist ja erst aus den 19xxer Jahren. Steht darin etwas über die ursprüngliche Veröffentlichung, ob als eigenes Werks oder innerhalb eines anderen? Grüße --bjs   11:02, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Hallo @Bjs: Also jetzt der Reihe nach: Im mir vorliegenden Taschenbuch Das persönliche Geburtstagsbuch, hrsg. von Martin Weltenburger und Christian Zentner im Verlag Das persönliche Geburtstagbuch München 1983, S. 90–96, sind mehrere kleine Geschichten von verschiedenen Autoren übernommen worden, so u.a. die Geschichte: Eine Wette mit dem Teufel von Victor Hugo (1802–1885).
Dieser interpretiert die Aachener Sage derart, dass die Baumaßnahmen von großen Geldsorgen geplagt waren und ein "edler" Herr aus dem Schwarzwald, der zufällig in Aachen weilte und in seiner Kutsche, die mit sechs paar Ochsen bespannt und von zwanzig "Mohren" (Zitat) bewacht war, eine größere Summe Geld bei sich führte. Der "Reisende" behauptete ferner, dass er im Schwarzwald mehrere Gold- und Silberminen besitze, aus denen die Stadt eine Million in Gold erhalten solle, wenn sie ihm die erste Seele verspräche. Damit war dem Stadtrat klar, dass es sich um "Urian" handelte, und er schmiedete den Plan mit dem Wolfsopfer. Die Frauen der Stadträte sorgten indes dafür, dass sich diese Finte in der Stadt herumspreche und kein Bürger vorzeitig den fertigen Dombau betrete, bis dass ein Ersatz für eine menschliche Seele gefunden wurde. Schließlich wurde im Burtscheider Tal ein Wolf gefangen und in einem Käfig zum Dom gebracht, in dem sich "Urian" hinter einer Falltür aufhielt, woraus ein blaues Flämmchen flackerte. Der Wolf wurde in den Dom eingelassen und "Urian" wurde in Erkenntnis der Finte rasend vor Zorn, flüchtete aus dem Dom und trat dabei die Türe zu, die daraufhin den bekannten Riss bekam.
Soweitsogut - von einem eingeklemmten Daumen schreibt Hugo allerdings nichts. Fazit: eine sehr freie Auslegung der alten Sage durch Hugo, ob absichtlich oder aus Unwissenheit, wer weiß...
Kann oder soll dies dann überhaupt in den Artikel oder lieber lassen? - ich denke eher lassen, da m.E. zu sehr dichterische Freiheit. Gruß, --ArthurMcGill (Diskussion) 17:15, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Hallo Arthur, danke für die ausführlichen Informationen. Es ist wohl einfach eine durch die Sage isnpirierte literarische Erzählung, kein Nacherzählen der Sage. War ja in der klassischen Literatur allgemein üblich, den Faust gabs auch schon vor Goethe.
Eine Nacherzählung dieser Fassung halte ich für den Artikel auch zuviel. Erwähnenswert ist die Erzählung dort aber auf jeden Fall. Ich hab daher mal einen Absatz Literarische Verarbeitung eingefügt und dort einen Dreizeiler zu Hugo geschrieben. Könntest du da bitte noch die genaue Quellenangabe ergänzen, das Geburtstagsbuch für welchen Tag das ist? Dort passt dann ganz gut noch das Gedicht am Ende von Müllers Sagenbuch hin. Grüße und schönen Sonntag. --bjs   19:43, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten
@Bjs: Quelle im Artikel nachgetragen. Danke auch, dass du die Sage auf "Schon Gewusst" eingetragen hast. Einzig allein finde ich die Bildauswahl und -platzierung bei einem eigentlich so kurzen Artikel für etwas überfüllt: z. B.: zweimal die Tür, einmal als ganzes und einmal als Ausschnitt. Es könnte das Gesamtbild in die Gallery (auf den Ausschnittsbild könnte verzichtet werden), dadurch würde das Bild mit den Löwenköpfen auf Höhe Abschnitt Ätiologie kommen und besser passen. Aber ich möchte hier nicht vorgreifen, --ArthurMcGill (Diskussion) 08:56, 22. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Hallo Arthur, danke für das nachtragen der Quelle. Deine Bedenken zur Bebilderung sind nachvollziehbar, ich habe das mal entsprechend angepasst. Einen schönen Sonntag! --bjs   11:10, 22. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Victor Hugo: Le Rhin, Lettres à un ami, Paris 1842, erweiterte Ausgabe Paris 1845. Die deutsche Übersetzung ebenfalls noch 1842 (1859 2. Aufl.) von F(riedrich) W(ilhelm) Dralle findet sich hier: [1]; die Sage betreffend S. 104 bis 109. Grüße, --Imbarock (Diskussion) 12:59, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Schon gewusst?

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Ich würde den Artikel gerne unter Schon gewusst? auf der Hauptseite vorstellen, beispielsweise mit dem Teaser: "Nach der Aachener Dombausage verlor der Teufel beim Zuschlagen der Domtüre einen Daumen." Ist das ok? --bjs   19:56, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Mach mal, passt schon.--AnnabellaGhostwriter (Diskussion) 22:30, 21. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Bebilderung

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So gehen die Meinungen auseinander bzw. die Geschmäcker sind sehr verschieden. Ich fand die ursprüngliche Bebilderung sehr gut und habe es in der Schon-gewusst-Diskussion ausdrücklich erwähnt. Mal sehen, dass ich das Lob herausnehme. Viele Grüße -- Lothar Spurzem (Diskussion) 17:24, 22. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Vielleicht kann man einen Kompromiss eingehen. Ich setze das bis zur Präsentation auf der Hauptseite auf die vorherige Version zurück und danach holen wir eine dritte Meinung ein. --bjs   11:08, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Man kann es auch übertreiben. Lass es, wie es jetzt ist, und damit sollte es gut sein. Eine Geschmacksfrage über „Dritte Meinung“ oder gar ein „Meinungsbild“ zu klären geht zu sein. Viele Grüße -- Lothar Spurzem (Diskussion) 12:27, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Ätiologe

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Ich finde den Begriff "Ätiologe" nicht so geläufig, kann man den nicht durch ein anderes, eventuell ebenso treffendes Wort ersetzen? --AnnabellaGhostwriter (Diskussion) 13:04, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Ich habe es jetzt als überschrift mal ersetzt durch "Wolfstür und Bronzeplastiken", um die es ja dabei geht. Im Text würde ich es stehn lassen, da ist es ja verlinkt zu seiner Erklärung. --bjs   15:11, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Weitere Quellen

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Ach, dann hatte ich doch noch diese Erinnerung an Dom und Lousberg: In seinen Briefen aus Paris, 1. Teil, hat auch Karl Gutzkow 1842 die Sage eingearbeitet, S. 30 bis 37 ([2]). Er schildert sie jedoch ironisch gebrochen, kulminierend auf S. 37: Aachen steckt voller Teufel, wie es 1817 voller Diplomaten steckte. --Imbarock (Diskussion) 15:28, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Ebenso anheim stelle ich es, ob und wenn, auf welche Weise Karl August Wünsche, „Der Sagenkreis vom geprellten Teufel“ (1905) erwähnt werden kann, soll, vielleicht … [3]. S. 46 bezieht er sich auf Müller, Ziehnert und Grimm. Auf der WP-intern verlinkten Seite von Wünsche ist sein „Sagenkreis“ nicht angegeben. Jetzt gebe ich aber Ruhe ... --Imbarock (Diskussion) 15:56, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Zuletzt doch noch was, weil aufschlussreich. Bei Grimm und Hugo (ein Fußtritt gegen die Tür), bei Gutzkow, S. 31, aber erstmals: Wer wollte dem Teufel verdenken […] daß er sich an die Außenringe der Thür am aachner Dom klammert und sie ausreißen will […]. Aha, folglich kannte Müller Gutzkows „Briefe“ und machte daraus die Daumengeschichte! --Imbarock (Diskussion) 16:58, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Jetzt wollte ich ursprünglich nur den Victor Hugo ergänzen und schon wieder festgebissen: Joseph Minetti (1826-1882), Aachener Kleinpoet und Sekretär am Aachener Stadttheater, schrieb ein Jahr vor Müller, also bereits 1857, das Gedicht „Der Teufelsdaumen am Aachener Domportal. Eine Volkssage“. Wäre toll, wenn man das ausfindig macht. Aber wie so oft, Sagen als literarische Erfindungen … --Imbarock (Diskussion) 22:59, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Habe das Gedicht: Im „Echo der Gegenwart“: [4]. Bitte bei auf den 23. September 1857 klicken, Nr. 262, pdf --Imbarock (Diskussion) 23:17, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Das Gedicht ist gut, humorvoll und bezogen auf Aachen auch selbstironisch - und leider vergessen. Das sollte komplett in den Artikel übernommen werden. --Imbarock (Diskussion) 00:26, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Puh, soviel Material auf einmal. Danke jedenfalls für deine Recherchen. Ich denke nicht, dass das alles in den Artikel rein sollte und werde mal eine Auswahl treffen.

Eines vorab: Ich denke nicht, dass Müller den Daumen erfunden hat. Gutzkow greift ja überlieferte Legenden auf und stellt sie zusammen. Da muss ja auch schon etwas mit dem Türknauf überliefert gewesen sein. Und der Daumen stackt ja schon viel länger im Türknauf als 1843 ;-) Grüße --bjs   09:09, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Stimmt, außerdem war Minetti vor Müller. Du triffst bestimmt eine sinnvolle Auswahl, Grüße --Imbarock (Diskussion) 09:29, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Vom Plagegeist weiterhin zur einzudampfenden Auswahl gestellt: Joseph Buchkremer (Dombaumeister) berichtet in seiner posthum erschienenen Schrift „100 Jahre Denkmalpflege am Aachener Dom“, S. 72 und unter Bezug auf seinen Aufsatz „Die Wolfstür der Aachener Münsterkirche“ über die vorgenommenen Restaurierungen: In jenes Röhrchen haben wir beim Abschluß der Arbeit eine kleine Urkunde und ein sich auf den 'Teufelsdaumen' beziehendes Gedicht des Aachener Dichters Heinrich Janssen eingelegt.
Das Röhrchen ist der im Artikel so genannte „Bronzestift ungeklärter Funktion“. Demnach ruht verschlossen in dem „Teufelsdaumen“ seit 100 Jahren eine offenbar ungedruckte literarische Bearbeitung. Die Löwenköpfe waren von den alten Nieten gelöst worden und wie Buchkremer schreibt: Dabei fanden wir in dem südlichen Löwenkopf ein kleines Bronzeröhrchen lose eingelegt, das offenbar dazu dienen sollte, den ehemaligen Ring besser zu stützen. Durch das Gewicht des Ringes und durch dessen Benutzung […] war die untere Öffnung im Löwenmaul, worin der Ring ruhte, bereits aufgerissen worden. Auf dieser röhrenartigen Einlage lag auch noch ein kleiner Rest des Ringes. Dieses Metallstück ist das, was im Volksmund […]. Dass ursprünglich beide Köpfe im Maul einen Ring trugen ist durch die Sek-lit. bezeugt und Roth schreibt 1999 („Haus zweier Welten ...“), S. 63, dass dieses Röhrchen in Wahrheit nur die Stütze für einen der beiden heute verschwundenen Türringe gewesen sei. --Imbarock (Diskussion) 16:21, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Minetti vor Müller ist nicht so klar, Müllers Gedicht war auch 1953 schon veröffentlicht worden. --bjs   09:55, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Doch schon 1853 von Müller, dann ist die Reihenfolge klar, denn Minetti hat "nur" für Zeitungen gedichtet, also erst 1857. Danke, Gruß --Imbarock (Diskussion) 11:10, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Victor Hugo ist auch nach Müller und schreibt auch nichts vom Daumen. Zeitfolge sagt nicht unbedingt was über Beeinflusung. --bjs   18:24, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Nein, Victor Hugo war 1842 deutlich vor Müller. --Imbarock (Diskussion) 18:40, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Gutzkow ja auch 1842, also ebenfalls 11 Jahre vor Müllers dialektalem Gedicht. Aber ehrlich, man kommt ja bei den Zeitangaben auch manchmal durcheinander. --Imbarock (Diskussion) 19:03, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Uuups, da hatte ich was durcheinandergebracht. Zu Buchkremer sicherheitshalber noch eine Nachfrage: Das mit dem Stützen des rings steht auch auf Seite 72? --bjs   22:30, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Geht mir selbst so, normaler Irrtum. Buchkremer: Ich habe so meine Taktik entwickelt Snippets nach vorwärts und rückwärts zusammenhängend zu ergänzen. Die Seite steht zu 99% fest. Benötigst du 100%, musst du beim Aachener Geschichtsverein vorbeisehen. Aber rückblickend, wenn ich nachträglich Bücher ausgeliehen habe, die Seiten haben dann wirklich übereingestimmt. Ab S. 71 geht die Rückbetrachtung der Restauration bei Buchkremer los, geht nahtlos in S. 72 über. --Imbarock (Diskussion) 23:43, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Offenbar von August Friedrich Ernst Langbein 1796 zu Grimm (die Sache mit dem Spalt)siehe wikisource [5]und der Urian ist auch drin... --Imbarock (Diskussion) 12:32, 26. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Georg Forster in Begleitung von Alexander von Humboldt im Frühjahr 1790, „Ansichten vom Niederrhein ...“, 1. Aufl. (weitere folgten), Berlin 1791, ab S. 323 unten:[6]. Wurde als Vorlage für Langbein verstanden. Vor 1790 wird sich nichts mehr finden lassen, aber alles deutet darauf hin, Forster hatte sich wie andere Reisende seiner Zeit (Seume, Afsprung etc.) in den besuchten Städten umgehört. Mithin, die Sage vom wütenden Teufel / Türriss dürfte ihm vor Ort mündlich mitgeteilt worden sein. --Imbarock (Diskussion) 15:47, 26. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Auch in Forsters Tagebüchern, Eintrag Aachen 1790: Hoher Grad von Bigotterie in Aachen. Zersprungne Thore von Erz an der Collegiatskirche, der Teufel schlug sie zu aus Verdruß, daß man ihn überlistet habe. Kann man auch bei Walter Kaemmerer, „Aachener Quellentexte“, 1980, nachlesen, wohl S. 335. --Imbarock (Diskussion) 16:14, 26. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Den Georg Forster würde ich allerdings in den Abschnitt "Überlieferung" setzen, weil er bisher genau da am Anfang steht. --Imbarock (Diskussion) 18:07, 26. Nov. 2020 (CET)Beantworten

@Imbarock: Hier ist 1815 schon von "der Duifel singe Finger" die Rede! Also noch vor Gutzkow und sogar noch vor Grimm. Grüße --bjs   21:45, 1. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Ha, den Dialekt verstehe sogar ich! Klasse! Grüße --Imbarock (Diskussion) 22:05, 1. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Hier gäbs notfalls auch ein Wörterbuch. --bjs   08:46, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ja, Danke! Das Idiotikon kam mir vor Wochen mal unter. --Imbarock (Diskussion) 09:36, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Der Teufelsdaumen am Aachener Domportal

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Zu Aachen an dem Domportal
Schaut man als Kunstgeschöpfe
Aus reinem Erz in schöner Wahl,
Zwei stolze Löwenköpfe.

Das Löwenhaupt zur Rechten hat
Seit grauer Vorzeit Stunde
Ein daumenähnlich Ding gar glatt
Und los im off´nen Munde.

Drum zerret Aachens Jugend oft,
Die Mädchen und die Knaben
Die wähnen – wie sie´s stets gehofft -
Das Ding wohl bald zu haben.

Doch wird’s nur – wie sie´s stets auch dreh´n –
Nach Unten und nach Oben,
So lang des Domes Hallen steh´n,
Geputzt – statt draus geschoben.

Das gibt gar sonderlichen Klang
Beim Schieben hin und wieder;
Das ganze Domportal wird Sang,
Der klingt, wie Glockenlieder.

Drob geht die Sage rings im Land,
Das Ding in Leukopfs-Gaumen,
Das sei – wie männiglich bekannt –
Des Satans eig'ner Daumen.

Denn, als der Teufel sah den Trug
Nach jenes Doms Erbauen
Den Trug – der seinen Plan zerschlug –
Durch Priesters Gottvertrauen;

Da floh er fluchend durch´s Portal
Und schloss es jach beim Knopfe,
Daß ihm sein Daumen unter Qual
Abbrach im Löwenkopfe.

Und flammend Blut der Klau' entfloß
In ihrem Höllenkrampfe,
Und auf zur Luft der Teufel schoß
Und schwand im Schwefeldampfe.

Sein Daumen doch ward mit der Zeit
Zu Erz im Leukopfs-Munde
So zeigt man ihn als Seltenheit
Dem Fremdling noch zur Stunde.

Und wem´s mit freier Hand gelingt
Den Daumen draus zu ziehen,
Dem sei – wenn er zum Probst ihn bringt –
Der Ehre Preis verliehen.

Der wird – wie uns die Sage lehrt –
Vom Aach´ner Domkapitel
Mit güldenem Gewand bescheret
Und mit dem Domgrafstitel.

Joseph Minetti: Der Teufelsdaumen am Aachener Domportal. In: Echo der Gegenwart. 23. September 1857

Erklärungen: "Leu" = Löwe; das Adverb "jach" = seltene und drastischere Variante von "jäh"; "männiglich" = allgemein.


Ich hab´s mal aus der alten Sütterlinschrift übertragen ins "Schreibmaschinenformat". Grüße --AnnabellaGhostwriter (Diskussion) 18:35, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Prima, dass du dir die Mühe gemacht hast. Allerdings sind einige Fehler bei der Transkription aus der Frakturschrift vorgekommen, insofern ist der obige Link immer noch maßgebend (der heute zeitweise nicht zu erreichen war). 12 Strophen á 4 Verse, Kreuzreim. Noch zu Joseph Minetti: Er wurde um 1826 zu Aachen auf dem Seilgraben geboren, verstarb am 17. März 1882. Von ihm ist u.a. ein Gedicht überliefert, betitelt „Gedicht vom reichen und armen Kinde“. Wenn ich darf (die Großbuchstaben im Original bei jedem Versbeginn lasse ich unberücksichtigt), würde ich gerne den Wortlaut korrigieren. Grüße, --Imbarock (Diskussion) 19:04, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten
War so frei. --Imbarock (Diskussion) 19:30, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Prima, ich hatte es auf die Schnelle einfach abgetippt. --AnnabellaGhostwriter (Diskussion) 19:41, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Ich habe es jetzt doch so formatiert wie im Original und auch die Großbuchstaben je Vers eingefügt. Ist inzwischen im Artikel mit Link, aber so kann das Gedicht auch hier gelesen werden. --Imbarock (Diskussion) 15:41, 25. Nov. 2020 (CET)Beantworten