Diskussion:Antonia Visconti

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Aristeas in Abschnitt Thema: Erbgut, Geisteskrankheit

Thema: Erbgut, Geisteskrankheit

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Im Artikel habe ich folgenden Abschnitt gelesen: "Nach grundlegenden, und auf der Basis gesicherter Erkenntnisse der Humangenetik durchgeführten und zum Teil noch unveröffentlichten Forschungen des Genealogen Gerhard O. Schwerdfeger, Schondorf am Ammersee, ist die Erbanlage zur Geisteskrankheit im Haus Württemberg vom 15. bis zum 18. Jahrhundert sowohl auf das Haus Visconti von Mailand als auch auf das Haus Montbéliard/Montfaucon zurückzuführen. Erste Hinweise dazu in: Genealogisches Handbuch 35/36, 1995: Die Erbanlagen bei Ludwig II. und Otto von Bayern aus genealogischer Sicht." Quelle: Raff, Seite 221

Ich finde den Abschnitt nach meinem bisherigen Wissenstand so nicht haltbar. Mir war bislang keine verbreitete Geisteskrankheit im Haus Württemberg bekannt. Bei einer Suche sind mir nur die folgende Personen aufgefallen, die in dem Ruf standen, geisteskrank zu sein. Angesichts der Anzahl der Mitglieder im Haus Württemberg kann man hiernach nicht von einer verbreiteten Krankheit ausgehen:

  • Ulrich (Württemberg)(* 8. Februar 1487 in Reichenweier, Elsass; † 6. November 1550 in Tübingen) war zwischen 1498 und 1550 Herzog von Württemberg.
  • Heinrich von Württemberg (* 7. September 1448 in Stuttgart; † 15. April 1519 auf Burg Hohenurach) war von 1473 bis 1482 Graf von Württemberg-Mömpelgard. (Vater von obengenannten Ulrich)
  • Elisabeth (1665–1726), Tochter des Herzogs Georg II. von Württemberg-Mömpelgard

und vielleicht noch aus dem weiteren Verwandtschaftskreis (jeweils Kinder einer württembergischen Prinzessin):

  • Ernst von Brandenburg (* 18. Januar 1617 in Jägerndorf; † 4. Oktober 1642 in Berlin), Markgraf von Brandenburg und Titularherzog von Jägerndorf. Ernst war das jüngste Kind des Markgrafen Johann Georg von Brandenburg und Herzogs von Jägerndorf (1577–1624) und seiner Gattin Eva Christine von Württemberg (1590–1657).
  • Erzherzogin Marie Henriette von Österreich VA (* 23. August 1836 in Pest, Ungarn; † 19. September 1902 in Spa) war ein Mitglied des Hauses Habsburg-Lothringen und durch Heirat Königin der Belgier. Tochter von Maria Dorothea von Württemberg (1797-1855).

Geisteskrankheiten umfassen eine Vielzahl von Krankheiten. Bei historischen Personen kann vielfach nicht einmal aufgrund der Beschreibungen von Zeitgenossen eingegrenzt werden um welche Erkrankung es sich handelt. Psychischen Störungen sind auch nicht zwingend ererbt. Ob überhaupt ein Zusammenhang zwischen verschiedenen Krankheiten im Haus Württemberg besteht, ist für mich zweifelhaft. So wie der Abschnitt im Moment daherkommt, empfinde ich ihn als Theoriefindung, da diese Theorie nur von einem Genealogen vertreten wird. Deshalb entferne ich ihn zunächst. --Tilda 19:30, 5. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Bravo Tilda! --Ribax 22:33, 7. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Noch ein Nachtrag zu dieser älteren Diskussion, da ich gerade die zitierte Literatur durchgehe. Oben wird bei Zitat des entfernten Abschnittes angegeben: „Quelle: Raff, Seite 221“. Dies klingt ein bisschen so, als ob dies Theoriefindung irgendwie aus dem Buch von Raff (siehe Literaturliste zum Artikel) stammt. Das ist aber nicht der Fall: auf S. 220f. zitiert (!) Raff lediglich sehr kurz eine ältere ähnliche Spekulation, kommentiert dies aber kurz: „[…] zu dieser – nicht [sic] von Antonia Visconti ins Land gebrachten Erbkrankheit […]”. Im Klartext: man kann sich nicht auf das Buch von Raff berufen, wenn man irgendwelche Erbanlagen auf Antonia Visconti zurückführen will. --Aristeas (Diskussion) 10:25, 23. Mär. 2016 (CET)Beantworten