Diskussion:Bezold-Brücke-Phänomen


"Einen zweiten wichtigen Aspekt, den Goethes Kritiker bis heute nicht berücksichtigt haben, stellt der sog. Bezold-Brücke-Effekt dar, der im Widerspruch zu Newtons Farbenlehre steht. Er besagt, dass das Licht einer bestimmten Wellenlänge in unterschiedlichen Farben erscheint, wenn die Intensität des Lichts stark zu- oder abnimmt. Alle extrem blendenden Lichter, kurzwellige wie auch langwellige, erscheinen weiß, bei etwas geringeren Intensitäten erscheinen langwellige Lichter weiß mit Gelbstich und kurzwellige weiß mit Blaustich. Leonardo da Vinci hatte in seinem Traktat empfohlen, durch farbige Gläser zu sehen, um Farbenmischungen zu studieren. Als Goethe durch farbige Gläser und durch verschiedenfarbiges Pergamentpapier zur Sonne blickte, fiel ihm auf, dass die Sonne immer weiß erschien, trotz der farbigen Gläser, die er vor Augen hielt - er war dem Bezold-Brücke-Effekt begegnet. Daher beruht die Aussage Goethes, Farben entstünden erst durch Mäßigung des Lichts, auf einer teilweise korrekten Annahme. Bevor jedoch der Einfluss des Bezold-Brücke-Effekts auf die Farbenlehre Goethes abschließend beurteilt werden kann, sind wissenschaftliche Experimente nötig, die die Frage beantworten, ob blendungsempfindliche Eidetiker (wie Goethe) den Bezold-Brücke-Effekt stärker empfinden als abstrakt veranlagte blendungsunempfindliche Personen. "

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