Hallo, so weit ich weiß, ist in keiner zeitgenössischen Quelle eine Erbauung der Burg Arras im Jahre 950 abzuleiten. Zwar gibt es in einer späteren Springiersbacher Handschrift eine Stelle, die von der Erbauung der Burg durch Pfalzgraf Konrad 938 gegen die Magyaren berichtet. Jedoch geht aus dieser Quelle nicht zweifelsfrei eine so (ungewöhnlich) frühe Datierung hervor. Eine erste sichere Erwähnung erfolt vielmehr erst 1120 als Castrum Atrebatum, als verschiedene Personen eine Kapelle, die dem hl. Laurentius geweiht war, gestiftet hatten (Vgl. Heinrich Beyer, Urkundenbuch zur Geschichte der mittelrheinischen Territorien / bearb. von Heinrich Beyer .... - Nachdr. d. Ausg. Koblenz 1860 - 1874. - Hildesheim, New York, Band I, Nr. 442 S. 502). Es handelt sich damit also nicht um die älteste Burganlage des Moselgebietes.


Münzfunde mit dem Bildnis des Kaisers Magnentius (350-353) sowie Hufnägel und Speerspitzen weisen auf eine römische Pferdestation hin, die als Machtbeweis der Okkupanten oberhalb der keltischen Burganlage errichtet wurde und die Sichtkontakt zur nächsten Station hatte. In der erwähnten Springiersbacher Handschrift geht die Errichtung der Burg Arras zur Abwehr der Magyaren hervor. Die Magyaren überfielen im 10 Jahrhundert das Land. Aus der Abwesenheit von zeitgenössischen Quellen im 10 Jahrhundert (!) eine Nichterbauung zu schließen und mit Absolutheitsanspruch unbewiesene tatsachen als bewiesen ("Es handelt sich somit...") erscheint mir viel gewagter, als die Herleitung aus späteren Quellen nicht anzuzweifeln.

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