Diskussion:Byzantinismus
Verengte Deutung
BearbeitenDer Begriff bezieht sich nicht nur auf das unterwürfige Hofzeremoniell, sondern hat tiefere Vorurteile, die in der Rivialität zwischen dem Rom bzw. dem römisch geprägten Abendland und Konstantinopel bzw. dem griechisch geprägten Morgenland wurzeln. Beginnend vielleicht schon mit dem Bilderstreit und des Gleichrangigkeitsanspruchs der römischen Päpste und fränkisch-deutschen Kaiser, spätestens aber seit dem Schisma von 1054 wurde das byzantinische Wesen als verschlagen, bösartig und eben verdammenswert dargestellt. Der Vierte Kreuzzug war da nur ein Höhepunkt, die danach folgende byzantinische Restauration der vermeintliche Beweis für griechische Verschlagenheit (vor den Türken niederwerfen, um die gegen die Katholiken auszuspielen). In dieses Vorurteil bzw. Feindbild wurden dann die ebenfalls orthodoxen Russen gleich miteinbezogen, die sich selbst ja als Erbe von Byzanz sehen wollten. --Roxanna 23:26, 9. Jan. 2012 (CET)
Definition (Rangunterschiede)
BearbeitenIn der Einleitung heißt es derzeit u.a.: "... Einführung besonders anspruchsvoller und ausgefeilter Rituale, die auf die äußerliche Betonung von in der Wirklichkeit nicht bestehenden Rangunterschieden abzielen." Das bedarf der Erklärung:
- Wird byzantin. Verhalten tatsächlich nur bei 'in Wirklichkeit nicht bestehenden Rangunterschieden' angewendet? Wird es nicht gerade gegenüber (tatsächlich) "Höhergestellten" praktiziert?
- Wieso 'Einführung'? Eher 'Anwendung'?
- Was soll mit 'in Wirklichkeit nicht bestehend' (hieß frühler mal 'so') gesagt werden?
- Was ist 'äußerliche Betonung'? Ist '~Ehrenbezeugung' gemeint?
Wo findet man diese Definitionsdetails? Bitte Belege. --VÖRBY (Diskussion) 19:46, 7. Jun. 2016 (CEST); ergänzt: --VÖRBY (Diskussion) 09:36, 10. Jun. 2016 (CEST)
- In Universal-Lexikon[8] finden sich wesentlich klarere Aussagen/Kriterien als Definition. Auch in den dortigen weiteren Links, z.B. auf Meyers, lässt sich Konkreteres finden.
- Auch in enzyklo[9] gibt es gute Links auf verschiedene andere Lexika, z.B. bietet das Hist. Schlagwörterbuch[10] eine gute Beschreibung mit Definition, Hintergründen und Anwendungsbeispielen.
- Aus diesen Quellen ließe sich eine eindeutigere Einleitung ableiten. Andere Vorschläge / Kommentare? Andernfalls würde ich das mal versuchen. --VÖRBY (Diskussion) 13:09, 11. Jun. 2016 (CEST)
Entwurf für einen neuen Einleitungstext:
Byzantinismus ist ein abwertendes Schlagwort für „kriecherische“ Schmeichelei oder Unterwürfigkeit gegenüber hochgestellten Persönlichkeiten. Es wird oft in der politischen Publizistik verwendet und ist abgeleitet aus dem komplizierten Zeremonienwesen und unwürdiger Kriecherei und Schmeichelei fürstlichen oder sonst hochgestellten Personen gegenüber an Höfen im byzantinischen Reich, zumal am damaligen Kaiserhof.[1][2][3]
Einzelnachweise:
- ↑ academic dictionaries and enzyklopedias [1] aus Universal Lexikon
- ↑ academic dictionaries and enzyklopedias [2] aus Meyers Großes Konversationslexikon
- ↑ Historisches Schlagwörterbuch [3] Schlagwort Byzantinismus
Kombiniert aus den genannten Quellen. Diskussion dazu? --VÖRBY (Diskussion) 13:17, 13. Jun. 2016 (CEST)
Bisher kein Feedback. Dann würde ich das in diesem Sinn in Kürze so einstellen. Einige Quellen unterscheiden zwei Bedeutungen:
- (1) Historisch die Zustände/Gegebenheiten im damaligen B. Reich, die Obrigkeit (Despotismus, Zeremonien ...) und die Untergebenen (Unterwürfigkeit ...) sind dabei "zwei Seiten dieser Medaille"
- (2) sprachlich (als Pejorativ) so geartetes Verhalten, oft auch als Adjektiv: meist nur die 'Untergebenen' betreffend
--VÖRBY (Diskussion) 10:12, 17. Jun. 2016 (CEST)
ergänzt: --VÖRBY (Diskussion) 18:52, 19. Jun. 2016 (CEST)
Diese unterschiedlichen Sichtweisen (engerer / weiterer Sinn, Sicht Untergebener/Höhergestellter) ist im folgendem Entwurf berücksichtigt.
Byzantinismus ist ein abwertend, häufig in der politischen Publizistik als Schlagwort verwendeter Begriff für „kriecherische“ Schmeichelei / Unterwürfigkeit gegenüber echten oder angemaßten Autoritäten.[1] Im engeren Sinn bezeichnet der Ausdruck die Zustände im byzantinischen Reich und am damaligen Kaiserhof.[2]
Die folgenden Details im Artikel unter 'Historischer Hintergrund' einfügen/ergänzen: Despotismus, Intrigenspiel und einem komplizierten Zeremonienwesen[3][4] und Kaiser versteht sich als von Gott gesandt, jegliche Kritik am Kaisertum ausgeschlossen
Einzelnachweise: