Diskussion:Der Zauberberg

Letzter Kommentar: vor 10 Tagen von Blauer Heinrich in Abschnitt Eintrag ohne Hintergrund
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Der Zauberberg“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

Füge neue Diskussionsthemen unten an:

Klicke auf Abschnitt hinzufügen, um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.
Zum Archiv

wer bezahlt das alles ?

Bearbeiten

Vielleicht eine allzu profane Frage in diesen hochgeistigen Zusammenhängen, diesem von Mann arrangierten Idealbild des Aufeinandertreffens geistiger Strömungen und verschiedener interessanter Menschen, trotzdem fragt man sich gerade betr. einiger auftretender Figuren (abgesehen von ein paar, bei denen Geld ersichtlich keine Rolle spielt): wer bezahlt eigentlich einem Hans Castorp einen jahrelangen (!) (und größtenteils gar nicht (mehr) notwendigen) Aufenthalt in diesem Resort ? Oder einer ziemlich abgerissen und armselig daherkommenden Type wie Settembrini (der offenbar nicht mal seine Kleider wechseln kann ?). Die Krankenkasse ? --129.187.244.19 09:55, 4. Jan. 2019 (CET)Beantworten

Bezahlt werden müssen die Lebenshaltungskosten, die man daheim auch hätte; im Sanatorium ist der Arzt inbegriffen. Settembrini wohnt, nachdem seine Heilung ausgeschlossen ist, bei einem Kaufmann im Dorf, zur Untermiete. Medizinische Behandlung findet bei den Altfällen selten statt. Hans Castorp bestreitet die Sanatoriums-Kosten von 12.000 Franken im Jahr aus dem ererbten Vermögen seiner Familie, wie auf den ersten Seiten des Kapitels "Das Thermometer" genau vorgerechnet wird. --Logo 10:26, 4. Jan. 2019 (CET)Beantworten

Zeit

Bearbeiten

Es ist falsch, dass der Anfang des Romans zeitdehnend erzählt würde; denn dann müssten die Ereigisse der ersten drei Wochen (ca. 120 Seiten) länger als drei Wochen erzählt werden, und das ist nicht der Fall: Rechnet man für die Seite 5 Minuten Erzählzeit, dann kommt man für die 120 Seiten auf 600 Minuten oder zehn Stunden, und das ist wahrlich nicht zeitdehnend!

Auch dass Ewigkeit als nunc stans ein Theorem Schopenhauers sei, ist falsch: "Nunc stans (lateinisch; deutsch: „Stehendes Jetzt“) ist eine Wendung aus dem Bereich der Philosophie, die die Ewigkeit beschreiben soll. Sie entstand aus Diskussionen um das Verhältnis von Zeit und Ewigkeit. Platon beschrieb die Zeit als „bewegtes Bild der Ewigkeit“ (altgriechisch εἰκὼ κινητὸν αἰῶνος). Die Zeit erstreckt sich zwar auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, aber nur der Ewigkeit kommt Gegenwart zu. Aus dieser Bestimmung wird eine Tradition, die die Ewigkeit als zeitloses Jetzt bestimmt. Plotin bezeichnet Ewigkeit als „Verharren in einem“." (Artikel "nunc stans" in Wikipedia)

Norbert Tholen --2003:FA:B703:BD94:3C06:2FA0:6318:E794 17:26, 17. Jul. 2023 (CEST)Beantworten

Verweis auf A Cure for Wellness

Bearbeiten

Zu dieser Ergänzung: Wird das in der Sekundärliteratur zum Zauberberg thematisiert? Ansonsten reicht der Verweis in A Cure for Wellness völlig aus, wo es dankenswerterweise ja schon steht. Für den Film ist es natürlich wesentlich, auf welche Vorbilder zurückgegriffen wird, für den Roman umgekehrt nicht, denn der ist Weltliteratur und hat natürlich zahllose andere Werke beeinflusst (z.B. Stiller (Roman)#Einflüsse - habe ich hier wegen Benutzer:Magiers/Wikipedia ist kein Verweisladen aber auch nicht eingebaut). Gruß --Magiers (Diskussion) 21:12, 15. Sep. 2024 (CEST)Beantworten

Lesungen

Bearbeiten

Sven Walser liest 2020 während der Pandemie im Ernst-Deutsch Theater das gesamte Werk an 114 aufeinander folgenden Tagen. Bei You Tube anzusehen. --185.45.206.18 18:51, 4. Nov. 2024 (CET)Beantworten

Eintrag ohne Hintergrund

Bearbeiten

Soeben wurde wieder die Schatzalp mit dem Zauberberg in Verbindung gebracht. Es gibt wohl kaum jemand, der sich so intensiv mit der Schatzalp beruflich beschäftigte wie ich selber. Der erwähnte Bettenlift entstand erst 1927. Die Kaisersuite gab es nie, der jetzige Grundriss stammt aus den 1960er Jahren. Die Schatzalp war nicht Vorbild für Mann. Es ist nachgewiesen, dass die Familie Mann das Sanatorium Dr. Philippi besuchte und der Aufenthalt im Waldsanatorium ist auch bewiesen. Der Rest ist reine Spekulation. --Blauer Heinrich (Diskussion) 13:29, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten

Ich würde hier ohnehin nur mit Fachliteratur arbeiten, die es ja in Unmengen gibt. Ich denke an die Thomas-Mann-Studien oder an Borchmeyers wunderbare Monographie. --Gustav (Diskussion) 13:35, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Ich gucke mal, was meine Bücher sagen. LG --Andreas Werle (Diskussion) 14:07, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Danke! Ich weise auf die Schriften von Thomas Sprecher hin, er hat zu dem Thema Bücher publiziert. Er war auch an den Thomas-Mann Symposien der letzten Jahrzehnte in Davos Leiter oder dabei und gilt als Experte. --Blauer Heinrich (Diskussion) 14:47, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Die Geschichte könnte etwas komplizierter sein.
  • Peter de Mendelssohn: Der Zauberer., Seite 1456: "Als Frau Katia 1968 Davos wiedersah, gab es das Waldsanatorium nicht mehr ..."
  • Dieter Borchmeyer: Thomas Mann - Werk und Zeit., Seite 637: ... Thomas Mann (schreibt) am 27. Mai 1912 aus Davos an Hans von Hülsen. "Ein paar Tage machten sie mir sogar Fieber, sodaß der Professor [Dr. med. Friedrich Jessen, das Modell des Hofrat Behrens im Zauberberg] mich schon profitlich lächelnd für tuberkulös und einer längeren Kur für bedürftig erklärte."
  • Andreas Kabelitz: der Zauberberg. Die Zergliederung der Welt. S. 11: "Vermutlich deshalb habe ich mich (A. Kabelitz) inzwischen mehrfach in das heutige Waldhotel begeben, als welches nach etlichen Umbauten das Sanatorium, das Thomas Man als (ein) Vorbild für seinen Berghof diente, heute fungiert."
Also die Autoren gehen davon aus, dass Thomas und Katia Mann sich im Mai 1912 im Waldsanatorium, der Klinik von Dr. Jessen befanden, dass es aber zwei Vorbilder für den Roman gibt: das andere ist laut Borchmeyer, S. 618: "... das "Sanatorium Valbella" in Davos, eines von zwei Vorbildern für das Sanatorium Berghof...". LG --Andreas Werle (Diskussion) 15:14, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Das Vorbild für das Aeussere hiess ab 1906 "Sanatorium Dr. Philippi", ab 1916 "Valbella", ab 1918 "Deutsches Kriegerkurhaus", dann anch dem 2. WK wieder Valbella.
Katia Mann war Patientin im Waldsanatorium, darum gilt das auch als Vorbild. --Blauer Heinrich (Diskussion) 16:17, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Hintergrund der im Nordkurier erschienenen Vor-Ort-Recherche ist zweifellos die hundertjährige Wiederkehr der Zauberberg-Publikation. Dass bei den lokalen Bezügen und Zuordnungen Ungewissheiten bleiben, liegt wegen der von Thomas Mann anscheinend gar nicht gewollten Identifizierbarkeit einer bestimmten Einrichtung nahe. Dass auch in Davos selbst der Roman nach- und weiterwirkt, lässt sich in dieser oder jener Weise aber doch hoffentlich festhalten. -- Barnos (Post) 17:34, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Hier ist noch ein Beleg:
  • Daniela Langer: Thomas Mann - Der Zauberberg. Reclam, Stuttgart 2009. S. 11: "Als äußere Vorlage für das Internationale Sanatorium 'Berghof' diente Mann das Davoser Internationale Sanatorium von Dr. Philipi, die Innenräume (mit Ausnahme des Speisesaals) sind jedoch eher nach dem Waldsanatorium, in dem Katia Mann im Jahre 1912 untergekommen war, und nach anderen Sanatorien bzw. deren Prospekten gestaltet." S. 23: "Vorbild war der Speisesaal des Waldsanatoriums in Arosa, in dem sich Katia Mann Anfang 1914 aufhielt (also nicht der Speisesaal des Waldsanatoriums in Davos)."
Ok, ich gebe zu, dass ich nicht in alle meine Bücher geschaut habe. Hans Rudolf Vaget, Hans Meyer, Michael Maar und den Cambridge Companion to Thomas Mann hab ich (noch) außen vor gelassen. LG --Andreas Werle (Diskussion) 22:05, 17. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Ich empfehle weiterhin das Buch: Thomas Sprecher: Davos im Zauberberg. Fink, München 1996, ISBN 3-7705-3119-1. ER hat sich vor Ort viel Zeit genommen um den Schauplatz zu dokumentieren. --Blauer Heinrich (Diskussion) 10:42, 18. Nov. 2024 (CET)Beantworten