Diskussion:Dietrich von Freiberg

Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Nwabueze in Abschnitt Zur Geburt
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Kandidatur vom 20. Mai bis zum 10. Juni 2015 (Ergebnis: Exzellent)

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Dietrich von Freiberg (lateinisch Theodericus de Vriberch; * wohl um 1240/1245; † nach 1310, vermutlich um 1318/1320) war ein spätmittelalterlicher Philosoph, Theologe und Physiker. Als Mönch gehörte er dem Dominikanerorden an, in dem er hohe Ämter ausübte. Sein Werk umfasst zahlreiche philosophische, theologische und naturwissenschaftliche Schriften. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden Fragen der Ontologie, der Erkenntnistheorie, der Kosmologie, der Anthropologie und der Zeittheorie. Ein Kernthema seines Denkens ist die Intellekttheorie. In der Philosophie und Theologie seiner Zeit war Dietrich ein Außenseiter. Er entwickelte seine Lehre in der kämpferischen Auseinandersetzung mit verbreiteten Auffassungen, deren Schwachpunkte er kritisierte. (...) Als Naturwissenschaftler befasste sich Dietrich vor allem mit Fragen der Optik. Seine Experimente führten ihn zu einer neuen Theorie des Regenbogens, die als bedeutender Fortschritt gilt, da er die Phänomene nur mittels Analyse des Strahlengangs erklärte. Einige Jahrzehnte nach seinem Tod geriet Dietrich weitgehend in Vergessenheit. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat eine intensive Erforschung seines Lebenswerks eingesetzt. Heute wird er zu den bedeutenden Denkern des Spätmittelalters gezählt und auch als erfolgreicher Physiker gewürdigt.

Den Artikel habe ich 2009 komplett neu geschrieben (vorher stub) und jetzt überarbeitet und erweitert. Benutzer:DerHexer hat mit der Digitalisierung von Bildern geholfen. Nwabueze 18:38, 20. Mai 2015 (CEST)Beantworten

Danke für den Hinweis auf die korrekte Ausdrucksweise, die ist jedenfalls besser, wenngleich die andere schon ziemlich verbreitet ist. Nwabueze 10:28, 24. Mai 2015 (CEST)Beantworten
  • Exzellent Es macht immer wieder Spaß, Deine Artikel zu lesen. Einige Fragen, die ich mir dabei notiert habe:
    • Dietrich verließ Paris 1303. Gehörte er auch zu den Mönchen, die Philipp IV. die Unterschrift für einen Appell für ein geplantes Konzil verweigerten, weil dieser den Klerus besteuern wollte? Das wäre ein biographisch interessanter Hinweis.
      • Er verließ Paris spätestens 1303; es kann auch deutlich früher geschehen sein. Häufiger Wechsel der Aufgaben und des Tätigkeitsorts war bei den Dominikanern normal, daher ist das nicht auffällig. Mutmaßungen über mögliche kirchenpolitische oder theologische Auseinandersetzungen als Grund für den Weggang wären hochspekulativ; in der Literatur habe ich nichts dazu gefunden. Nwabueze 14:43, 26. Mai 2015 (CEST)Beantworten
    • Ich würde den Abschnitt über den Ausschluss des Irrationalen vor die Ontologie setzen. Bezieht sich der Abschnitt auf ein bestimmtes Werk? Es wäre schön, wenn man bei der inhaltlichen Darstellung hier und da Hinweise auf die Schriften finden würde.
      • Die gewünschte Quellenangabe habe ich ergänzt. Der Grund für die Reihenfolge ist, dass der Abschnitt über den Ausschluss des Irrationalen eine konkrete Anwendung ontologischer Annahmen auf eine theologische Frage behandelt; daher wollte ich zur Ontologie erst das Allgemeine darstellen und dann diese spezielle Anwendung. Nwabueze 14:43, 26. Mai 2015 (CEST)Beantworten
    • Welche inhaltliche Position nahm Dietrich in der Kategorienlehre genau ein? Mir wird nicht klar, inwieweit man seine Position als realistisch beschreiben kann.
      • Seine Position ist durchaus als konsequent realistisch zu bezeichnen, wenn man von seinen im Artikel beschriebenen Annahmen bezüglich der Seinsweise der entia conceptionalia ausgeht; gäbe es diese Annahmen nicht, so könnte sie auch nichtrealistisch interpretiert werden. Das habe ich im Artikel ausdrücken wollen mit der Formulierung Diese Erzeugnisse des Intellekts hielt Dietrich nicht für bloße Abstraktionen oder „Gedankendinge“ (entia rationis), sondern für etwas real Seiendes, eine immaterielle Wirklichkeit. Dazu zählte er insbesondere die kategoriale Struktur der Erkenntnisobjekte. Vgl. Flasch S. 128: "Dietrich schreibt wörtlich, was der Intellekt begründe, bestehe nicht nur in dessen Akt des Erfassens, in apprehensione"; Dietrich meint, dass "unsere Vernunft primäre Sachen, entia primae intentionis, begründen kann". Diese primären Sachen sind faktisch als Universalien ante rem aufzufassen, auch wenn das nicht ausdrücklich so formuliert wird. Allerdings passt Dietrichs Konzept nicht gut in die gängige Terminologie des Universalienstreits, daher habe ich - so wie die Fachliteratur - darauf verzichtet, es in der dortigen Klassifikation der Positionen zu verorten. Nwabueze 14:43, 26. Mai 2015 (CEST)Beantworten
    • Beispiele zu Dietrichs Kritik der Pariser Verbote?
      • Verurteilt wurden 1277 u.a. die Ansichten, (1) es gebe eine durch Zwischenwesen vermittelte Erschaffung; (2) der Intellekt weise göttliche Prädikate wie reine Aktualität auf; (3) der tätige Intellekt erkenne in seiner Selbsterkenntnis zugleich Gott und alle Dinge; (4) der mögliche Intellekt sei nichts, bevor er erkennt; (5) es könne kein Akzidens ohne Substanz geben. Das ist nur eine Auswahl. Dietrich vertrat diese Positionen, wenngleich in differenzierter Weise unter Berücksichtigung mancher Einwände, die der Verurteilung von 1277 zugrunde lagen. Nwabueze 14:43, 26. Mai 2015 (CEST)Beantworten
    • Wie positionierte sich Dietrich inhaltlich im Vergleich zu anderen nichtthomistischen Denkern seiner Zeit, etwa Duns Scotus? Beide waren zur gleichen Zeit in Paris, die Kritik am Thomismus zeigt eine Reihe von Ähnlichkeiten. Wird darüber in der Literatur etwas gesagt? Eckharts Frömmigkeit scheint mir da viel weiter weg? Lutz Hartmann (Diskussion) 12:08, 24. Mai 2015 (CEST)Beantworten
      • Eine direkte Bezugnahme auf Duns Scotus im Werk Dietrichs fehlt. Dietrich stützte sich auf Autoritäten der Vergangenheit und bekämpfte - meist ohne Namensnennung - zeitgenössische Autoritäten; Zustimmung bei zeitgenössischen Denkern scheint er nicht gesucht zu haben. Nwabueze 14:43, 26. Mai 2015 (CEST)Beantworten
Vielen Dank. Gruß Lutz Hartmann (Diskussion) 09:06, 27. Mai 2015 (CEST)Beantworten

Der Artikel erhielt 6x Exzellent (ohne Oskars Einschätzung „sehr schöne Arbeit“) und ist damit in dieser Version exzellent. Herzlichen Glückwunsch! Übertragen von KALP durch — Écarté (Diskussion) 17:09, 10. Jun. 2015 (CEST)Beantworten

Spiegel

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Licht wird an der Phasengrenze Metall-Glas reflektiert, "in einem Spiegel" ist korrekt. --Liglin (Diskussion) 09:32, 6. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Ich danke für den Hinweis, habe deinen Beitrag hierher verlagert, da nach einer abgeschlossenen KALP-Diskussion im Diskussionsabschnitt nicht mehr geändert werden darf. Habe für "an einem Spiegel reflektiert" mehr Googletreffer erhalten als für "in", stelle aber jetzt aufgrund deines Arguments wieder um. Nwabueze 12:12, 7. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Hübsch, wie man sich auf einem Nebenkriegsschauplatz verausgaben kann: Auch ein Glas-Metall-Spiegel reflektiert die Strahlung auf der Metalloberfläche, das Glas ist eine Zugabe, um die Metalloberfläche vor Korrosion zu schützen. Es gibt auch Metallspiegel ohne Glas. Also doch "an". (nicht signierter Beitrag von 178.200.54.237 (Diskussion) 19:12, 23. Jan. 2016 (CET))Beantworten

Merkwürdiger Fehler in der Seite

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Hallo, das letzte Wort des ersten Absatzes ist "Intellekttheorie". Im Quellcode ist NUR der Wortteil "Intellekt" als Querverweis markiert. Dennoch ist das ganze Wort hervorgehoben und anklickbar. --77.7.159.115 21:16, 16. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Nein das ist ganz normal. Wenn da noch ein Text ohne Leerzeichen dran hängt dan sind die auch gebläut und verlinkt. --HsBerlin01 (Diskussion) 21:22, 16. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Zur Geburt

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In der Fassung des Artikels, die 2015 exzellent wurde, habe ich auf Angaben zum Geburtsort wohlweislich verzichtet. Hermann Kandler schreibt in seinem Aufsatz Dietrich von Freiberg - zwischen Scholastik und Mystik im Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte 1989/90 S. 127-140, hier S. 127: [...] obwohl wir nicht wissen, wo Dietrich geboren wurde. Es gibt auch die These, dass es sich bei "Freiberg" nicht um eine Herkunftsbezeichnung, sondern um einen Eigennamen gehandelt habe. Der Sachverhalt ist also unklar und strittig, und auch wenn es zutrifft, dass es eine Herkunftsbezeichnung ist, ist damit noch keineswegs gesagt, dass Dietrich tatsächlich dort geboren wurde, wo seine Familie herstammte. Mauritius Wilde schreibt zwar in seiner knappen Zusammenfassung der Biographie in einer Fußnote, dass Dietrich "wahrscheinlich" in Freiburg geboren sei, aber er begründet das nicht und hat darüber nicht selbst geforscht, sondern stützt sich nach seinen Angaben auf Kandler, der gerade diesen Punkt bezweifelt. Kurz gesagt: Man weiß gar nichts über den Geburtsort und jede Vermutung ist rein spekulativ. Wir könnten nun schreiben: Kandler konstatiert dies und Wilde macht daraus das, usw. Aber da stellt sich nun die Frage: Wie relevant ist das eigentlich? Bei nüchterner Betrachtung ist es ziemlich belanglos, insbesondere für unsere Leser. Die Geburtsorte mittelalterlicher Theologen und Philosophen sind gewöhnlich unbekannt, und es hat wenig Sinn darüber zu spekulieren, auch wenn das in der Forschung gelegentlich ganz beiläufig geschieht. Daher schlage ich vor, das rauszunehmen, sowohl in der Einleitung als auch im Lebensabschnitt. Es ist, genau besehen, nur Ballast. Der Artikel sollte sich auf Wichtigeres konzentrieren. Nwabueze 20:49, 10. Jul. 2019 (CEST)Beantworten

Vielleicht könnte man möglicherweise ein bisserl drinlassen? --Georg Hügler (Diskussion) 20:58, 10. Jul. 2019 (CEST)Beantworten
Die Frage betrifft nicht nur diesen Artikel, sie ist grundsätzlicher Art. Von antiken und mittelalterlichen Personen ist der Geburtsort gewöhnlich unbekannt, wenn es nicht gerade Herrscherkinder waren. Es interessierte sich einfach niemand dafür - auch später nicht, als sie berühmt wurden. Warum sollten wir das dann für enzyklopädisch relevant halten? Dietrich tritt erst als Erwachsener ins Licht der Quellen. Klar, wenn jemand Friedrich von X heißt, ist es gut möglich, dass er in X geboren wurde. Ebensogut ist es möglich, dass seine Eltern gerade zu diesem Zeitpunkt nicht dort lebten oder auf Reisen waren. Man kann nun schreiben, er sei "wahrscheinlich" oder "vermutlich" dort geboren, einfach nur weil er "von X" genannt wird, aber was bringt das? Angabe des Geburtsorts ist sinnvoll in Epochen, in denen Geburten staatlich oder kirchlich registriert wurden und entsprechende Belege vorliegen. Wo das nicht der Fall ist, ist es überflüssige Spekulation ohne Informationswert. Es ist nicht zielführend, überall ein starres "Formular" der biographischen Darstellung formalistisch mit hypothetischen Daten "auszufüllen", auch wo das inhaltlich nichts bringt. Nwabueze 02:09, 11. Jul. 2019 (CEST)Beantworten