Im Rahmen von Ethernet in the First Mile (EFM) gemäß IEEE 802.3ah ist das Senden eines Dying Gasp Events für Ethernet definiert. Dies geschieht vollkommen unabhängig von der zugrundeliegenden Übertragungstechnologie (DSL, POS, Fibre, WDM, ...). In der Netzwerktechnik sind folgende Haupteinsatzgebiete zu erkennen:

1) Bessere Erkennung der Fehlerursache

Hat das CPE den Fehler gemeldet, muss es sich um eine Störung am Kundenstandort handeln. In der Regel also ein Stromausfall oder jemand hat das Gerät ausgeschaltet. In diesem Fall muss man mit dem Kunden klären, welches Problem vorliegt. So kann es notwendig sein, das CPE oder dessen Netzteil zu tauschen. Die Überprüfung der Anschlußleitung ist in der Regel nicht notwendig.

2) Schnellere Erkennung eines Fehlers

Liegt ein Fehler am CPE vor, so kann dieser im Übertragungsnetz leicht erkannt werden. Je nach Technologie kann hierfür im Overhead eine Fehlersignalisierung stattfinden, z.B. bei TDM ein LOS (loss of signal) oder AIS (alarm indicating signal). Auf Ethernetebene sind keine Overheadbytes vorgesehen, weshalb die einzige Möglichkeit der Fehlersignalisierung auf Layer 1 stattfinden kann (laser shutdown). Damit bei Ethernet der Fehler Ende-zu-Ende durchsignalisiert werden kann, ist eine sogenannte LLF Funktion (link loss forwarding) notwendig.

Manche Geräte unterstützen kein LLF. Zudem kann durch Link-Loss nur eine gesamte Leitung als fehlerhaft signalisiert werden, nicht jedoch ein einzelner EVC (Virtueller Channel mit VLAN gemäß 802.1Q).

Viele Fehler können über Schutzschaltungen (z.B. 1:1 Protection) gesichert werden. Die Dauer des Ausfalls beim Umschalten hängt zum größten Teil davon ab, wie schnell der Fehler als solcher erkannt werden konnte. Ist eine Fehlersignalisierung mittels TDM Overhead / Link-Loss nicht möglich, so kann der Dying-Gasp Event weiterhelfen.

Ergänzung:

Mittels ITU-T Y.1731 (Ethernet OAM) wird beschrieben, wie auch bei Ethernet AIS/RDI Events erzeugt werden können. Der Vorteil ist hierbei, dass auch EVCs als fehlerhaft signalisiert werden können. Voraussetzung ist jedoch, dass sowohl im Carriernetz als auch auf dem CPE Ethernet-OAM unterstützt und konfiguriert worden sind. --84.59.128.192 , 10. Feb. 2009, 09:36 ‎nachsig.

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