Diskussion:Führerpaket
Beleg
BearbeitenHallo! Ich gebe gern zu, angesichts von lediglich 500 Googlehits war ich auch skeptisch beim Lemma. Auf [1] ist jedoch eine Lebensmittelkarte aus dem Führerpaket für Osturlauber abgebildet, war also tatsächlich eine offizelle Bezeichnung.Oliver S.Y. (Diskussion) 09:41, 27. Jul. 2019 (CEST)
- ein (oder mehrere) Belege im Artikel wären nicht schlecht ;-) --Hannes 24 (Diskussion) 11:05, 27. Jul. 2019 (CEST)
Erhielten das »Führerpaket« nur die Wehrmachtsangehörigen, die an der deutschen Ostfront kämpften?
BearbeitenHabe den Eindruck gewonnen, dass das »Führerpaket« nur an Heimaturlauber von der deutschen Ostfront ausgegeben wurde, nicht an solche von der deutschen Westfront. Habe dafür aber bisher keine eindeutige Belegstelle gefunden.
--MYR67 (Diskussion) 11:04, 3. Mai 2020 (CEST)
... aber immerhin den folgenden Hinweis in den Quellen (Hervorhebungen von MYR):
» Das Führerpaket für Osturlauber
Berlin, 1. Dezember –
Als Dank des Führers erhalten Urlauber, Verwundete und Kranke aus dem Bereich der gesamten Ostfront an der Reichsgrenze ein Lebensmittelpaket. In manchen Fällen ist es nicht möglich, die Pakete an den Verteilungsstellen auszugeben. So können besonders Verwundete oder Kranke oftmals die Pakete nicht in Empfang nehmen. Damit sie trotzdem in den Genuß der Lebensmittel kommen, wird ihnen jetzt die Möglichkeit verschafft, die Lebensmittel in der Heimat zu beziehen. Für Verwundete, Kranke oder Urlauber, die aus besonderen Gründen das Lebensmittelpaket des Führers nicht erhalten können, ist eine besondere Lebensmittelkarte „Führerpaket für Osturlauber“ eingeführt worden. Die Karte besteht aus einem Stammabschnitt und Einzelabschnitten. Die Einzelabschnitte sind bis zum 31. Mai 1943 gültig. Antragsteller wenden sich unmittelbar an die Dienststelle General z. b. V. IV ОКН/ AHA, Berlin W 15, Pariser Straße 1. «
Quelle: Deutsche Ukraine-Zeitung, Mi., 02. Dezember 1942, S. 3; https://libraria.ua/en/numbers/875/31976/?PageNumber=3&ArticleId=1398956&Search=F%C3%BChrerpaket
Zuständigkeit und Einführungszeitpunkt des »Führerpakets«
BearbeitenEingeführt wurde die Führerpaket-Aktion 1942 oder 1943; leider habe ich dafür keine genaue Belegstelle. Offenbar unterstand die »Führerpaketaktion« der Leitung des Reichskommissars für die Ukraine, Erich Koch, und seines Vertrauten, des Landesdirektors im ukrainischen Rovno, Kurt Knuth alias Kurt Quedenfeld. Die Verwaltungsstelle für die Führerpakete befand sich jedoch offenbar nicht in der Ukraine, sondern im ostpreußischen Königsberg, in der Kaiserstr. 50 – Erich Koch war zugleich Gauleiter der NSDAP in Ostpreußen, Kurt Knuth war Kreisleiter der NSDAP in Heiligenbeil, Osterode und Angerburg in Ostpreußen. In Königsberg in der Kaiserstr. 50 bestand zumindest vor dem Zweiten Weltkrieg auch eine Beratungsstelle für Düngemittel der I.G. Farben.
Lebensmittel für die Führerpakete wurden aus der Ukraine geraubt
Bearbeiten»... wußte die Kriegführung eines Adolf Hitler [...] mit der Ukraine durchaus etwas anzufangen. Unsere Soldaten haben ihr Blut in diesem Lande nicht vergossen irgendwelcher Menschheitsbeglückungsideen willen, sondern um die hier lagernden Reichtümer für Front und Heimat [...] nutzbar zu machen. Die vom Führer in diesem Lande eingesetzte zivile Verwaltung kennt nur ein großes Ziel: dem Frontheer zu beschaffen, was es braucht und der Heimat die zusätzlichen Mengen an Nahrungsmitteln, Rohstoffen und an Arbeitskräften zur Verfügung zu stellen, auf die das deutsche Volk ein Anrecht hat und die für die Erringung des Endsieges notwendig sind. Mit dieser Zielsetzung ist im vergangenen Jahr im Reichskommissariat Ukraine gearbeitet worden. Genaue Zahlen anzugeben, verbietet noch das Interesse der Kriegführung. So viel aber kann gesagt werden, daß die letzte Erhöhung der Rationen im Reich, die Sonderzuteilungen zu Weihnachten und vor allem die Führerpakete an Fronturlauber ohne die Beiträge der Ukraine kaum in diesem Maße möglich gewesen wären. In diesen Tagen rollt der viertausendste Lebensmittelzug über die Grenzen des Reiches, und fast 710 000 Arbeiter wurden in der Ukraine freigemacht, um in der deutschen Rüstungsindustrie und Landwirtschaft die für den Wehrdienst notwendigen Arbeitskräfte zu ersetzen. Das sind Zahlen, die sich sehen lassen können ...«
Quelle: Erich Koch, „An alle Deutschen in der Ukraine“, in: Deutsche Ukraine-Zeitung, Nr. 3, 05. Januar 1943, S. 3; https://libraria.ua/en/numbers/875/32218/?PageNumber=3&ArticleId=1411590&Search=F%C3%BChrerpaket