lettere ist nicht mit Philologie wiederzugeben, die Fakultäten «Lettere e Filosofia» entsprachen unseren Philosophischen Fakultäten, die Studiengänge enthielten Geisteswissenschaften, wahlweise mit einem älteren (lettere classiche) oder neueren Schwerpunkt (lettere moderne). --Enzian44 (Diskussion) 19:00, 4. Jan. 2021 (CET)
- @Enzian44: Der Begriff ist in der Tat im Deutschen schwammig. Philologie schlug Leo vor. Vorschläge, wie man ihn am besten, auch ihn Zukunft, abbilden kann? Das italienische Lettere lassen und Kursiv setzen? SG --Robertk9410 (Diskussion) 10:11, 5. Jan. 2021 (CET)
- @Robertk9410: Ich habe jetzt über ein halbes Jahrhundert ständigen Kontakt mit dem italienischen Hochschulwesen, vor dem Bologna-Debakel entsprachen die Fakultäten Lettere e filosofia unseren Philosophischen Fakultäten, wobei moderne Fremdsprachen bisweilen in eigenen Fakultäten Lingue organisiert waren. Dabei war zunächst der Zugang zu den Studiengängen in Lettere für Absolventen der Humanistischen Gymnasien reserviert. Wenn man etwas über das Thema der tesi di laurea weiß, könnte man das einschlägige Fach nennen, ansonsten vielleicht den Begriff Geisteswissenschaften benutzen (ich bin korrespondierendes Mitglied der Accademia di Scienza, Lettere e Arti von Palermo: scienze sind Naturwissenschaften, Lettere die Geisteswissenschaften, und Arti die Künste; bei den Klassen der Accademia dei Lincei und bei anderen Akademien stehen scienze naturali den scienze morali gegenüber). Bei Varanini könnte man vielleicht auch vereinfacht schreiben, daß er Geschichte studiert hat, auch wenn natürlich im Studienprogramm u.a. Philosophie und klassische Sprachen enthalten waren. Und mit einer laurea in lettere konnte man (und kann das eigentlich noch immer) in den Schuldienst gehen, in dem Varanini sowohl die abilitazione, also eine Befähigungsprüfung, für Materie letterarie und Latein erlangt hat als auch Gewinner eines Concorso für eine Cattedra in den Materie letterarie (die bisweilen auch materie umanistische genannt werden) wurde. Die Planstelle mußte er dann nicht mehr antreten, weil er an der Universität zunächst assegnista und dann ricercatore wurde. Als ricercatore confermato (nach Bewertung von Veröffentlichungen) hätte er bis zum Pensionsalter weitermachen können, war dann aber als Professor erfolgreich, zunächst als associato und dann als ordinario, wobei man ja unterschiedliche Zahlen liest, denn Ordinarius war er an sich ab 1994 nach dem Gewinn des Concorso, aber drei Jahre sind als straordinario eingeordnet, dann erfolgt eine Leistungsbewertung (meist formaler Natur) und der Übergang zum Ordinarius ohne Vorbehalt. --Enzian44 (Diskussion) 19:36, 5. Jan. 2021 (CET)