Diskussion:Glatzer Tschechisch
Kurz zu meinen Korrekturen im Artikel:
- Ich habe die Abkürzung BW überall durch "Böhmischer Winkel" ersetzt, weil es in der Wikipedia eine Konvention gibt, Abkürzungen möglichst zu vermeiden.
- Man kann nicht sagen, dass es im Glatzer Tschechisch noch einen Aorist gegeben habe, es wurde lediglich die 1. Person Singular des Präteritum mit der Endung \emph{ch} gebildet, die letztlich aus dem Aoristparadigma stammt - ich habe den Text entsprechend geändert.
- Den Hinweis auf unterschiedliche Aussprache und Akzentuierung habe ich gestrichen, weil sich einerseits Dialekte grundsätzlich durch eine andere Aussprache auszeichnen (sonst wären sie keine Dialekte) und weil mir andererseits nichts davon bekannt ist, dass das Glatzer Tschechische ein eigenes Akzentsystem gehabt hätte.
- Den Verweis darauf, dass in Náchod auch vor 1945 überwiegend Tschechen siedelten, habe ich ebenfalls gelöscht, da er missverständlich klingt, gegen eine bessere Formulierung (die mir im Moment nur nicht gelingt), hätte ich aber nichts einzuwenden. Gruß --Tilman 3. Jul 2005 09:17 (CEST)
Diskussion über den Aorist im Glatzer Tschechisch
Bearbeitenübertragen von meiner und Kotischs Diskussionsseite:
Hallo Tilman, du hast auf der Diskussionsseite folgendes geschrieben:
Man kann nicht sagen, dass es im Glatzer Tschechisch noch einen Aorist gegeben habe, es wurde lediglich die 1. Person Singular des Präteritum mit der Endung ch gebildet, die letztlich aus dem Aoristparadigma stammt - ich habe den Text entsprechend geändert.
Soweit ich weiß, gab es in der Mundart den Aorist auch in aderen Personen. Dachtest du vielleicht dabei an die ch-Endung im Schlesischen? Ich möchte auf den Unterschied hinweisen, dass man zB um Cieszyn pisał(e)ch (bzw. pisoł(e)ch) sagt (die Endung wird also an ein l-Partizip angehängt), während die Glatzer Tschechen tatsächlich pisach sagten. Details weiß ich aber auch nicht und kann keine Beispiele anführen (alles mündliche Mitteilung eines Professoren des Karlsuniversität). Gruß --Kotisch 19:09, 14. Jan 2006 (CET)
Da es schon ein bisschen her ist, dass ich diese Bemerkung auf die Diskussionsseite geschrieben habe, muss ich mich erst noch in der dialektologischen Literatur kundig machen. Aber im Prinzip halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass es den Aorist im Glatzer Tschechischen tatsächlich noch als morphologische Kategorie gegeben hat, in dem Sinne, dass er in einer Opposition zum normalen Präteritum gestanden hätte - das wäre so unerhört, dass es eigentlich in jeder vergleichenden Grammatik der slawischen Sprachen stehen müsste. Die Form pisach ist dagegen noch relativ einfach wegzuerklären (Kontraktion aus pisałech o.Ä.). Am bemerkenswertesten finde ich im Moment allerdings, dass du das von einem Professor der Karlsuniversität gehört haben willst, die in Frage kommenden Leute kenne ich eigentlich alle und wüsste nicht, wer solche Dinge verbreiten könnte. Wenn du überhaupt bereit bist, den Namen zu nennen (wenn nicht, würde ich das verstehen und akzeptieren), dann vielleicht besser per E-Mail (ich habe das in meinen Einstellungen ausdrücklich zugelassen). Viele Grüße --Tilman 19:27, 14. Jan 2006 (CET)
- Danke für die Antwort. Es ist schon eine Weile her, ich weiß nicht mir wer es mir gesagt hat, aber ich schicke dir eine Mail, bis ichs in meinen Notizen gefunden habe. Wenn ich mich richtig erinnere, war es so, dass der Aorist praktisch ausgestorben war (ähnlich wie heute im Niedersorbischen), aber noch verständlich. Vielleicht war aktiv wirklich nur mehr die erste Person Sg. in Verwendung, auf jeden Fall wurde es aber so dargestellt, dass es eine Kategorie ist, die das übrige Tschechisch seit langem nicht mehr kennt. Für mich wars auch ein bissl rätselhaft, weil ich in der Literatur keine entsprechenden Angaben finden konnte. Gruß --Kotisch 19:42, 14. Jan 2006 (CET)
So, ich habe jetzt im Standardwerk zur tschechischen Dialektologie nachgeschaut, nämlich Nástin české dialektologie von Jaromír Bělič (erschienen 1972). Das Glatzer Tschechisch wird dort nur etwas versteckt erwähnt, nämlich im Abschnitt über die Dialekte aus der Gegend von Náchod (S. 233), es werden aber mehrere Merkmale genannt, keines davon betrifft allerdings das Präteritum. Dazu findet man mehr im allgemeinen Teil der Dialektologie, auf S. 197. Dort kann man lesen, dass für manche schlesischen Dialekte und ihre Ausläufer in Polen charakteristisch sei, dass es auch die Endung -ch gebe und nicht nur -ech, und genannt wird u.a. das Wort pisołch. Das entspricht zwar dem, was du ganz zu Anfang schon geschrieben hast, aber der Weg von pisołch zu pisoch erscheint mir nicht weit, und in einem Dialekt ohne den Wandel von langem a zu o könnte ich mir dann auch pisach vorstellen.
Ganz befriedigend ist das alles nicht, es wäre schön, wenn man eine spezielle Studie zum Glatzer Tschechisch hätte, nach der werde ich jetzt fahnden. Aber schon zu Beginn meiner Suche habe ich eine Entdeckung gemacht, nach der ich schon ahne, wer der Prager Professor ist, auf den dich berufst. Hierzu folgt demnächst ein E-Mail. Gruß --Tilman 18:57, 15. Jan 2006 (CET)
- Danke für die Mühe, ich habe gestern auf Dein Mail geantwortet. Gruß --Kotisch 14:01, 18. Jan 2006 (CET)
Ich machs mir einfach, und nutze diese Diskussionsseite mal zum fragen: Ich interessiere mich für den tschechischen Dialekt, der im Gebiet südlich des Jeschkenkammes (podjestedi) gesprochen wurde. Ich hatte gehört, dass er besondere Eigenheiten aufwies, die zum Sorbischen hinüberwiesen. Im Internet lässt sich dazu nichts finden. Weißt Du, lieber Tilman, mehr darüber und könntest mir eventuell sagen, wo ich etwas dazu finden kann? (können auch tschech. Quellen sein, spreche tschechisch) mail an: dirkerdmann@gmx.de
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- http://kladsko.unas.cz/text.html
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