ist Heidentempel wirklich ein gängiger Begriff? Ich finde ihn arg diskriminierend/beleidigend (meine Meinung)! außerdem dürfte er irreführend sein das nicht alle nichtchristlichen Tempelbezirke so erfasst werden. Grüße aus der Eifel Caronna 11:43, 6. Mai 2009 (CEST)
- Im Volks- und Sagengut Deutschlands kommt der Begriff sehr häufig vor. Es wird damit stets auf einen vorchristlichen Kultplatz Bezug genommen. Da in Deutschland vor dem Christentum nur Kelten, Römer und Germanen lebten, ist es nicht diskriminiernd, wenn Kultplätze anderer Religionen nicht so bezeichnet werden. Die heißen dann eben Hindu-Tempel usw. Nur sind Hindu-Tempel in Deutschland nicht vorchristlich.
In der Liste fehlt jedoch noch so der eine oder andere Platz. Unter Godesberg ist z.B. zu finden, dass der Berg, auf dem die Burg steht, ursprünglich Wodensberg hieß (Wotans-Berg). Dies steht, wenn ich recht sehe, bereits in einer sehr frühen mittelalterlichen Schrift. Dort soll auch stehen, dass auf dem Berg eben ein solcher Kultplatz gewesen sei. Ebenso sind weitere römische Tempelbezirke bekannt, die im Volksmund meist auch mit Heidentempel bezeichnet werden: Kornelimünster, Görresburg bei Nettersheim usw. Auch die Externsteine sollen ein Tempelbezirk gewesen sein. Mir fehlt im Artikel der Aspekt, dass die Vorstellung, die zu dem Begriff geführt hat, sich in einer Zeit gebildet hat, in der keine heidnischen Kultplätze mehr existiert haben. Daher orientiert sich der Begriff "Tempel" am biblischen Begriff, der zusätzlich durch antike Ruinen in Italien (Rom) gestützt wurde. Tatsächlich hatten Germanen und Kelten offenbar gar keine Tempelbauten und lernten diese erst durch die Römer kennen. <Gobel van Yffe> (nicht signierter Beitrag von 93.200.34.14 (Diskussion) 21:04, 18. Jun. 2011 (CEST))
- ich habe mal ein Bild von dem bei Kornelimünster eingefügt. Wird wohl noch viele geben, auch durch "christliche" Bauten überbaut. Gruß aus der Eifel Caronna • Diskussion 10:28, 23. Jan. 2020 (CET)