Diskussion:Hermann Kantorowicz

Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Georg Hügler in Abschnitt 1877 = Deutsches Kaiserreich
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Judentum

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"aus dem Judentum ausgeschieden" ist Blödsinn. Entweder, er hat es "nicht praktiziert" oder er ist zu einer anderen Religion "konvertiert". Vielleicht hat er sich auch "taufen lassen", aber aus dem "Judentum ausscheiden" ist nicht nur semantisch fragwürdig, in tatsächlicher Hinsicht ist es nach jüdischem Verständnis überdies unmöglich.

Gemeint ist mit dieser - insbesondere auch innerjüdisch üblichen - Formulierung eine Erklärung gegenüber der jüdischen Gemeinde, dass man ihr den Rücken kehrt, also aus der Gemeinde und damit aus der Gemeinschaft austritt. Auch die katholische Kirche kennt das Denkmodell, dass man nicht aus der Gemeinschaft ausscheiden kann und ihr immer angehört, egal, was man gegenüber staatlichen Behörden erklärt. Wir sollten dem nicht folgen. -- Michael Kühntopf 02:11, 22. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Hier noch ein paar Infos zum Thema Austritt/Judentum:
  • seit 1750: „Austritt“ aus dem Judentum: Mitte des 18. Jhdts. begann, veranlasst durch Aufklärung und vielfache Beschränkungen, freiwilliger Übertritt von Juden zum Christentum, in Deutschland besonders häufig im 1. Drittel des 19. Jhdts.
  • 1826: Österreich-Ungarn, Konversionen aus dem Judentum heraus: Konvertiten wurde im Jahr 1826 noch ein berechtigter Anspruch auf Namensänderung eingeräumt, um ihre weitere soziale Integration zu erleichtern; Namensänderungen waren zwar auch zuvor möglich, kamen jedoch z. B. in Wien viel seltener vor als allgemein angenommen wird; nach 1848 musste im Fall einer mit der Taufe verbundenen Namensänderung eine staatliche Genehmigung eingeholt werden, und so blieb es auch bis zu den interkonfessionellen Gesetzen des Jahres 1868; bei der politischen Behörde – beim Magistrat bzw. bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft – hatte man von nun an vorerst seinen Austritt aus dem Judentum zu erklären und konnte erst mit der Bestätigung dieser Austrittserklärung, die man "Rathschlag" nannte, getauft werden; unklar blieb zunächst, ob die "Abmeldung" oder der daraufhin erteilte "Rathschlag" entscheidend sei, so dass es für einige Jahre zu widersprüchlichen Daten und standesamtlichen Angaben für "Austritte" von Juden kam; ab den 1880er Jahren wurden die "Rathschläge" in den "Taufmatriken" vermerkt, so dass hier wieder alles seine "Ordnung" hatte
  • zu Peter Altenberg/Richard Engländer als Beispiel: ab den 1890er Jahren hatten Erklärungen zum Austritt aus dem Judentum vor den Magistratischen Bezirksämtern zu erfolgen, wo sie zu Protokoll gegeben wurden; auf vorgedruckten Formularen brauchten lediglich die persönlichen Daten – Name, Beruf, Wohnadresse, Geburtsdatum – eingetragen zu werden; Richard Engländer meldete vorerst ganz formlos seinen Austritt aus dem Judentum an: "Hochgeehrter Magistrat der Stadt Wien. Ich erlaube mir hiemit höflichst, meinen Austritt aus der Israelitischen Religionsgemeinschaft zu melden! Ergebenst Richard Engländer, Sohn des Moriz Engländer und der Pauline Engländer, geb. Schweinburg. Meine Adresse für Mittheilungen: Wien, I. Herrengasse, Café Central (an der Cassa abzugeben)" (Eingangsstempel "1900/03/19"); drei Wochen später – er entschuldigte sich bei der ersten Vorladung mit Krankheit – wurde seine Austrittserklärung protokollarisch aufgenommen (12.4.1900): "Gegenwärtige: Die Gefertigten. Es erscheint Herr Richard Engländer und gibt an: Ich bin am 9./III 1859 in Wien geboren, mos. Religion, ledigen Standes, Schriftsteller in Wien I. Tiefer Graben 19 wohnhaft, erkläre den Austritt aus der israel. Religionsgemeinschaft und beabsichtige zur evang. Religion A. C. [= Augsburger Confession] überzutreten. Richard Engländer"; er blieb vorerst einmal viele Jahre konfessionslos und liess sich schliesslich im Jahr 1910 in der Karlskirche taufen, sein Taufpate war der berühmte Architekt Adolf Loos (1870-1933), ein Jahr später auch Taufpate von Karl Kraus, gleichfalls in der Karlskirche getauft, aus dem Judentum bereits im Jahr 1899 ausgetreten
  • 11.3.1862-15.9.1925: Otto Mugdan, geb. in Breslau, gest. in Berlin, Arzt und Sozialpolitiker; 1886 erklärte er seinen „Austritt aus dem Judentum“, und Jahre später trat er zum Christentum über (seine Abkehr vom Judentum führte zu lebhaften Debatten beim Wahlvolk, bei Interessengruppen und in den Gazetten); gehörte zu den Gründern des „Ärztevereins zur Einführung freier Arztwahl“, ab 1892 Mitglied der Berlin-Brandenburger Ärztekammer; war Aufsichtsratsmitglied des Hartmannbundes; befasste sich als Reichstagsabgeordneter seit 1903 vor allem mit der Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung, forderte deren Vereinfachung und Vereinheitlichung sowie Verbesserung der Leistungen; engagierte sich für Unfallverhütung, Betriebshygiene und Mutterschutz
  • 1876 "Gesetz über den Austritt aus der jüdischen Gemeinde" / Austrittsgesetz (Wahrung der Rechte religiöser Minderheiten; Mitwirkung Eduard Laskers), gab auch der Trennungsorthodoxie, also der strengsten Richtung innerhalb des religiösen Konservativismus, die, soweit sie als religiöse Minderheit in der Gesamtgemeinde sich nicht durchsetzen konnte, damit die formelle Möglichkeit zur Gründung von Separatgemeinden; grösste Trennungsgemeinden in Deutschland dann (die bereits zuvor bestehenden) "Adass Jisroel", Berlin, "Israelitische Religionsgesellschaft", Frankfurt/Main
  • zu Joe Lederer: Von Positano aus organisierte sie im März 1938 mit ziemlichem Aufwand ihren "Austritt aus der israelitischen Religionsgenossenschaft", viel Mühe für wenig Effekt
Und so weiter und so weiter. Gruss, --Michael Kühntopf 20:42, 22. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Erledigt? --Georg Hügler (Diskussion) 14:53, 22. Jun. 2019 (CEST)Beantworten

1877 = Deutsches Kaiserreich

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1877 kann er nicht im "Königreich Preußen" geboren worden sein, da es seit 1871 das Deutsche Kaiserreich gab! Das ist nun wirklich Geschichtswissen Mittelstufe. 93.219.184.34 23:14, 20. Apr. 2013 (CEST)Beantworten

Das Königreich Preußen hörte mit der Reichsgründung nicht auf zu existieren. Das Kaiserreich war ein Bundesstaat und Preussen ein Land neben anderen. Preussen war allerdings das Größte Land. --Otberg (Diskussion) 23:33, 20. Apr. 2013 (CEST) + Orik (Diskussion) 23:18, 21. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Das ist nun wirklich Geschichtswissen Mittelstufe. --Malabon (Diskussion) 22:02, 22. Jun. 2019 (CEST)Beantworten
Hessische, bayerische oder schleswig-holsteinische Mittelstufe? --Georg Hügler (Diskussion) 22:17, 22. Jun. 2019 (CEST)Beantworten

re-konvertierung

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Hi, ich habe eine Frage:

Im 3. Reich soll es Menschen gegeben haben, die vor 1933 vom Judentum zum christlichen Glauben konvertiert sind, und nach 1933 wieder zum Judentum übergetreten sind, um mit Hilfe jüdischer Hilfsorganisationen Nazi-Deutschland verlassen zu können - vor Kriegsbeginn. Gibt es dazu Informationen? --2A02:8070:6291:E200:E121:64E3:1F00:40C 02:28, 25. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Einfach bei der Auskunft fragen - Wikipedia:Auskunft. Orik (Diskussion) 04:59, 25. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Bruder

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es sind hier beide Alfreds verlinkt, es kann aber nur einer sein. --Goesseln (Diskussion) 14:34, 22. Jun. 2019 (CEST)Beantworten

Erledigt? --Georg Hügler (Diskussion) 14:55, 22. Jun. 2019 (CEST)Beantworten