Diskussion:In Bausch und Bogen

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Jordi in Abschnitt Vorindustrielle Papierherstellung

Vorindustrielle Papierherstellung

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Als Rohstoff dienten alte Leinenlumpen. Diese wurden eine Zeitlang an einem feuchten Ort liegen gelassen (Faulen), dann an einem alten Senseblatt auf einem Schneidtisch in kleine Fetzen geschnitten. Diese zerkleinerten Stücke wanderten nun in die Stampftröge, wo sie zwischen der eisernen Grundplatte und den mit Eisennägeln beschlagenen Stampfhämmern in Wasser zu einem Brei gestampft wurden. Dieser Brei wurde in der geheizten Schöpfbütte im Wasser gut verteilt. Mit einer Schöpfform (aus einem über einem Holzrahmen gespannten Drahtsieb bestehend) schöpfte ein Geselle ein Papierblatt aus der Bütte (daher das Wort "Büttenpapier"); ein anderer Geselle nahm die Schöpfform und gautschte (legte) das nasse Blatt auf einem Filz ab. Eine Anzahl Filze mit nassen Blättern wurde in einem Bündel ("Pauscht" genannt) unter einer Presse gepreßt, damit das Wasser entfernt wurde. Danach wurden die Blätter von den Filzen genommen und im luftigen Trockenboden im Obergeschoß der Mühle auf Seile gehängt. Nach dem Trocknen wurde das Papier geleimt, indem es in einen Kessel mit Leim getaucht wurde; dann wurde es gepreßt, getrocknet und geglättet und schließlich in Pakete ("Ries" genannt) verpackt.

Peter Tschudin, zitiert in: Andreas Ineichen: Die Gemeinde in der frühen Neuzeit. In: Horw. Die Geschichte einer Gemeinde zwischen See, Berg und Stadt. Gemeinde Horw, Horw 1986, S. 82–182 (Zitat: S. 154; Hervorhebung von mir).--Jordi (Diskussion) 21:47, 28. Dez. 2022 (CET)Beantworten