Diskussion:Jakob Joseph Matthys/Archiv/1
Epiphanios
Nachträglicher Einschub: Die vorangehende Diskussion siehe hier.--Freigut (Diskussion) 16:12, 20. Apr. 2017 (CEST)
@Freigut, Turris Davidica: Guten Tag miteinander. Vermute ich richtig, dass mit dem umseitigen «Epiphanius» Epiphanios von Salamis gemeint sein muss? Danke dem Fachmann Turris Davidica für eine Antwort. --B.A.Enz (Diskussion) 10:22, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Ja, das würde ich auch so sehen, der Einfachheit halber habe ich den Link gleich umgebogen, danke.--Turris Davidica (Diskussion) 10:25, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Danke auch. Werde die Liste allerdings gemäss Baumer (1985), S. 29, anpassen und hoffe, Freigut habe da nichts dagegen. --B.A.Enz (Diskussion) 10:42, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Danke für die Linkkorrektur. – Was die Nennung der Namen angeht, hätte ich ja schon lieber jeweils diejenige Form, die am üblichsten ist. Und das scheint mir nicht immer die von Baumer zu sein. Baumer ist in Namen generell ziemlich frei, so schreibt er «Petrus Damianus», was mich falsch zu sein dünkt, «Ildephonsus» ist reichlich ungewöhnlich, und im Anhang dankt er «Otto Bandle» (statt «Oskar») und «Robert Trüb» (statt «Rudolf»). Finde nicht, dass Baumers Merkwürdigkeiten tel-quel zu übernehmen sind. --Freigut (Diskussion) 13:55, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Lieber Freigut. Deinen Wunsch kann ich durchaus verstehen, und Baumer ist – wie deine Verweise auf den Anhang zeigen (und was mir auch schon vor Jahren aufgefallen ist) – in den Namen leider unpräzise. Hier aber stellen sich mir andere Fragen: Sind «Baumers Merkwürdigkeiten» nur Marotten von ihm oder übernahm er sie von Matthys? So wie Baumer die Liste der Namen ankündigt, ist er zumindest von Matthys beeinflusst: «Dabei bringe ich die Namen in der Reihenfolge ihres ersten Erscheinens im Text: [...]» (S. 29). Wenn die Namen Zitate sind, dürfen auch seltsame und offensichtlich falsche Schreibungen aufscheinen – notabene in einer Anmerkung, nicht im Haupttext. Persönlich würde ich das vorziehen, allerdings würde ich die ganze Liste als Zitat aus Baumer (S. 29) markieren. Somit ist dann eher unerheblich, ob der «Ildephonsus» oder der «Petrus Damianus» auf das Konto von Baumer oder von Matthys gehen (auch wenn ich es eher Matthys zutraue). Mit den Wikilinks sind sie identifiziert und gewissermassen korrigiert. – Dies meine bescheidene Meinung, aber die Autorität eines Freiguts würde ich natürlich nie anzweifeln oder mich gar gegen ihn in einen Wiki-Kampf stürzen. Bester Gruss & ä scheenä Tag nu, --B.A.Enz (Diskussion) 14:58, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Ich Sachen Kirchenlehrer bin ich gar keine Autorität, lieber B.A.Enz. --Freigut (Diskussion) 16:08, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Lieber Freigut. Deinen Wunsch kann ich durchaus verstehen, und Baumer ist – wie deine Verweise auf den Anhang zeigen (und was mir auch schon vor Jahren aufgefallen ist) – in den Namen leider unpräzise. Hier aber stellen sich mir andere Fragen: Sind «Baumers Merkwürdigkeiten» nur Marotten von ihm oder übernahm er sie von Matthys? So wie Baumer die Liste der Namen ankündigt, ist er zumindest von Matthys beeinflusst: «Dabei bringe ich die Namen in der Reihenfolge ihres ersten Erscheinens im Text: [...]» (S. 29). Wenn die Namen Zitate sind, dürfen auch seltsame und offensichtlich falsche Schreibungen aufscheinen – notabene in einer Anmerkung, nicht im Haupttext. Persönlich würde ich das vorziehen, allerdings würde ich die ganze Liste als Zitat aus Baumer (S. 29) markieren. Somit ist dann eher unerheblich, ob der «Ildephonsus» oder der «Petrus Damianus» auf das Konto von Baumer oder von Matthys gehen (auch wenn ich es eher Matthys zutraue). Mit den Wikilinks sind sie identifiziert und gewissermassen korrigiert. – Dies meine bescheidene Meinung, aber die Autorität eines Freiguts würde ich natürlich nie anzweifeln oder mich gar gegen ihn in einen Wiki-Kampf stürzen. Bester Gruss & ä scheenä Tag nu, --B.A.Enz (Diskussion) 14:58, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Danke für die Linkkorrektur. – Was die Nennung der Namen angeht, hätte ich ja schon lieber jeweils diejenige Form, die am üblichsten ist. Und das scheint mir nicht immer die von Baumer zu sein. Baumer ist in Namen generell ziemlich frei, so schreibt er «Petrus Damianus», was mich falsch zu sein dünkt, «Ildephonsus» ist reichlich ungewöhnlich, und im Anhang dankt er «Otto Bandle» (statt «Oskar») und «Robert Trüb» (statt «Rudolf»). Finde nicht, dass Baumers Merkwürdigkeiten tel-quel zu übernehmen sind. --Freigut (Diskussion) 13:55, 20. Apr. 2017 (CEST)
- Danke auch. Werde die Liste allerdings gemäss Baumer (1985), S. 29, anpassen und hoffe, Freigut habe da nichts dagegen. --B.A.Enz (Diskussion) 10:42, 20. Apr. 2017 (CEST)
Unverständlich
Im Artikel seht folgender Satz: „In die Maria-Rickenbacher Zeit fiel auch Matthys’ Kampf gegen ein neues, angeblich mit der offiziellen katholischen Dogmatik nicht übereinstimmendes Schulbuch (1835) – wozu unten –, der ihn weiter verbitterte …“ Was soll dieser Einschub „wozu unten“ bezwecken? Er stört den Satz sehr. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 20:03, 11. Mai 2017 (CEST)
- Ich habe die Stelle geändert. Einverstanden? -- Lothar Spurzem (Diskussion) 20:29, 11. Mai 2017 (CEST)
- Einverstanden. :-) --Freigut (Diskussion) 22:25, 11. Mai 2017 (CEST)
Unverständlich
Mit folgendem Satz komme ich nicht zurecht: „Derjenige in der Schwyzer Zeitung fokussierte auf das Nidwaldner Wörterbuch, bedauerte, dass …“ Fehlt in dem Satz etwas? -- Lothar Spurzem (Diskussion) 20:36, 11. Mai 2017 (CEST)
- Hallo Lothar Spurzem. Ich habe versucht, den von dir monierten Satz für dich verständlicher zu formulieren. Insgesamt aber denke ich, dass du mit deinen Eingriffen in der letzten Stunde etwas über das Ziel hinausgeschossen hast: Nicht alles, was als süddt. gilt, muss ersetzt werden. --B.A.Enz (Diskussion) 20:46, 11. Mai 2017 (CEST)
- Der Satz ist jetzt verständlich; nicht nur für mich. ;-) Ansonsten: Es gibt noch einige nicht hochdeutsche Formulierungen, die jeder versteht und deshalb als Eigenart in einem Schweizer Artikel angebracht sind. Aber dieses „ob“ zum Beispiel kennt man hier allenfalls aus Rothenburg ob der Tauber, wobei wahrscheinlich kaum einer über die Bedeutung der Präposition nachdenkt. Gruß -- Lothar Spurzem (Diskussion) 20:55, 11. Mai 2017 (CEST)
- Danke, B.A.Enz. Und an Süddeutschem und Schweizerischem wurde mir doch etwas zu viel entfernt. Unser Deutsch «hier unten» ist nicht falscher als das von weiter nördlich. ;-) --Freigut (Diskussion) 22:26, 11. Mai 2017 (CEST)
- … nur versteht es nicht jeder ohne Weiteres. Aber vielleicht bringen wir demnächst auch Kölsch in entsprechende Artikel. ;-) -- Lothar Spurzem (Diskussion) 22:32, 11. Mai 2017 (CEST)
- Eigentlich ist es mir ja ein Rätsel, was Du nicht verstehst. Tausende, wenn nicht Zehntausende von Deutschen lesen die Neue Zürcher Zeitung und scheinen damit kaum Mühe zu habe… Kölsch schreiben darfst Du gerne, hierfür gibt es die ripuarische Wikipedia :-). Den Matthys-Artikel gibt es übrigens auch auf Schweizerdeutsch bzw. Zürichdeutsch – viel Spass beim Lesen! :-) Aber wie auch immer: Danke für die Unterstützung auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon_gewusst. --Freigut (Diskussion) 23:09, 11. Mai 2017 (CEST)
- … nur versteht es nicht jeder ohne Weiteres. Aber vielleicht bringen wir demnächst auch Kölsch in entsprechende Artikel. ;-) -- Lothar Spurzem (Diskussion) 22:32, 11. Mai 2017 (CEST)
- Danke, B.A.Enz. Und an Süddeutschem und Schweizerischem wurde mir doch etwas zu viel entfernt. Unser Deutsch «hier unten» ist nicht falscher als das von weiter nördlich. ;-) --Freigut (Diskussion) 22:26, 11. Mai 2017 (CEST)
- Der Satz ist jetzt verständlich; nicht nur für mich. ;-) Ansonsten: Es gibt noch einige nicht hochdeutsche Formulierungen, die jeder versteht und deshalb als Eigenart in einem Schweizer Artikel angebracht sind. Aber dieses „ob“ zum Beispiel kennt man hier allenfalls aus Rothenburg ob der Tauber, wobei wahrscheinlich kaum einer über die Bedeutung der Präposition nachdenkt. Gruß -- Lothar Spurzem (Diskussion) 20:55, 11. Mai 2017 (CEST)
Glossarium arabico-latinum
Weiss man, wo das Buch mit Matthys’ Ergänzungen, das Baumer in einem Stanser Antiquariat (von Matt, nehme ich an) gefunden hat, jetzt ist? Bei Baumer, in einer Bibliothek? Gestumblindi 21:41, 12. Mai 2017 (CEST)
- Gemäss Katalog der Kantonsbibliothek Nidwalden ist es jetzt dort (wenn man auf den Bibliothekseintrag klickt, erhält man weitere Informationen zum Buch). Danke für die Anregung, ergänze den Text entsprechend. Gruss, --Freigut (Diskussion) 12:01, 14. Mai 2017 (CEST)
Der darben(d)e Caplan
Schreibt der Anonymus im Hermes wirklich wie zitiert "beklagt man doppelt das Loos des isolirten, darbenen Caplans" oder evtl. doch eher "darbenden"? Gestumblindi 21:45, 12. Mai 2017 (CEST)
- Habe ich mich auch gefragt. --B.A.Enz (Diskussion) 22:06, 12. Mai 2017 (CEST)
- Ui nein, sicher nicht. :-) --Freigut (Diskussion) 11:58, 14. Mai 2017 (CEST)
Sprachen
Hier wurde alles als Sprache aufgeführt, selbst wenn es Dialekte sind. "Slowenisch (Untersteiermark)" und "Slowenisch (Krain)" z.B. sind keine zwei unterschiedliche Sprachen! --88.76.220.48 22:48, 31. Mai 2017 (CEST)
- Das stimmt wohl aus heutiger Sicht. Im 19. Jahrhundert gab es aber für beide slowenischen Varietäten eigene Verschriftungen. Das Gleiche gilt heute noch für das Sorbische (zwei Schriftformen) oder das Rätoromanische (fast jede Talschaft mit eigener Schriftform). Die Diskussion, was «Sprache» ist und was nicht, ist letztlich müssig, da nicht beantwortbar. Und sie ändert auch nichts an der Aussage, dass sich Matthys sehr viele «was auch immer» angeeignet hat. Gruss, --Freigut (Diskussion) 23:30, 31. Mai 2017 (CEST)
«der Sarner Pfarrherr J. Ming»
Lieber Freigut. Im Artikel ist vom Geistlichen J. Ming die Rede. Hast du allenfalls weitere Angaben zu diesem Zeitgenossen von Matthys? Ich kann nämlich keinen «Sarner Pfarrher[n]» dieses Namens finden. Aus meiner Sicht am ehesten in Frage kommt der Lungerer Priester Johann Ming (1820–1885), der 1847–1850 Kaplan in Lungern und 1850–1859 Pfarrer in Lungern war. Ab 1859 lebte er im Frauenkloster St. Andreas in Sarnen, zunächst unverpfründet, dann 1864–1885 als provisorischer Klosterkaplan. (Das war wohl eher ein Providurium!) Von 1849 bis 1857 war er kantonaler Schulinspektor. Umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit auf religiösem, philosphischem und historischem Gebiet. Bekannt ist er v.a. wegen seines vierbändigen Werks über Bruder Klaus. (Angaben nach P. Ephrem Omlin: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Historisch-Antiquarischer Verein Obwalden, Sarnen 1984, S. 408.) Ming scheint kein einfacher Zeitgenosse gewesen zu sein.
Scheenä Dank und ä guäti Ziit, --B.A.Enz (Diskussion) 13:55, 9. Aug. 2017 (CEST)
- Lieber B.A.Enz. Du habst absolut recht! Baumer merkt «Herr[n] Ming» an und sagt ebenfalls, es sei «Johann Ming (1820–1885), Pfarrer, Schriftsteller», plus Verweis auf Omlin. Vom «gelehrten Sarner Pfarrherrn J. Ming» hatte Staub geschrieben. Prima, passe das an – herzlichen Dank! Au diir e gueti Zyt wöischt de --Freiguet (Diskussion) 14:11, 9. Aug. 2017 (CEST)
- Besten Dank. Hätte die Angabe wohl auch selber bei Baumer suchen und finden können... --B.A.Enz (Diskussion) 14:20, 9. Aug. 2017 (CEST)
- Und ich erst recht... :-) --Freigut (Diskussion) 14:58, 9. Aug. 2017 (CEST)
Bildformatierung
@B.A.Enz: Ich finde es zwar auch etwas irritierend, wenn hier plötzlich ein Kleiderschrankreinhard auftaucht (erster Edit heute in einem fremden BNR), aber seinen von dir revertierten Edit finde ich tatsächlich sinnvoll: Da die Bildbreite bisher mit 250px fix auf 250 Pixel gesetzt wird, kann sich die Darstellung je nach Anzeigegerät sehr unterscheiden (hohe Auflösung = kleines Bild). Durch die Verwendung von hochkant wird hingegen eine automatische Skalierung bewirkt, das finde ich gut. Wäre also dafür, diese Verbesserung wieder einzusetzen :-) Gestumblindi 21:26, 4. Sep. 2017 (CEST)
- Mir wurde gesagt, eine feste Bildgröße sei nicht gewünscht.--Kleiderschrankreinhard (Diskussion) 21:30, 4. Sep. 2017 (CEST)
- Danke Gestumblindi für deinen Hinweis. Noch irritierender ist aber der Editkommentar von Kleiderschrankreinhard. Und sorry, Kleiderschrankreinhard. Da sieht man wieder einmal, dass ein aussagekräftiger Editkommentar einige Missverständnisse verhindern könnte. Werde nachbessern... --B.A.Enz (Diskussion) 21:33, 4. Sep. 2017 (CEST)
- Danke, liebe Kollegen. Dann sollte man also auch etwa unter Grosser Rat (Appenzell Innerrhoden) und Fränkisches Wörterbuch andere Grössen eingeben? Habe dort auch feste Pixel eingetragen, da die Bilder sonst unattraktiv klein sind. Gruss, --Freigut (Diskussion) 09:56, 5. Sep. 2017 (CEST)
- Ja, ich denke, dass es gut wäre, auch in diesen Artikeln hochkant zu verwenden, um die Bilder in passender Grösse darzustellen. Bei festen Pixelangaben sehen sie in der gewählten Grösse auf dem eigenen Monitor aus wie gewünscht, aber auf anderen Geräten mit anderen Auflösungen unter Umständen zu gross oder zu klein. Gestumblindi 21:17, 5. Sep. 2017 (CEST)
- Danke, liebe Kollegen. Dann sollte man also auch etwa unter Grosser Rat (Appenzell Innerrhoden) und Fränkisches Wörterbuch andere Grössen eingeben? Habe dort auch feste Pixel eingetragen, da die Bilder sonst unattraktiv klein sind. Gruss, --Freigut (Diskussion) 09:56, 5. Sep. 2017 (CEST)
- Danke Gestumblindi für deinen Hinweis. Noch irritierender ist aber der Editkommentar von Kleiderschrankreinhard. Und sorry, Kleiderschrankreinhard. Da sieht man wieder einmal, dass ein aussagekräftiger Editkommentar einige Missverständnisse verhindern könnte. Werde nachbessern... --B.A.Enz (Diskussion) 21:33, 4. Sep. 2017 (CEST)
Auszeichnungskandidatur vom 22. August 2017 bis zum 11. September 2017
Jakob Joseph Matthys [ˈmat(ː)ɪs] (der Familienname wird auch Mathis und Mathys geschrieben; * 12. Dezember 1802 in Oberrickenbach, Gemeinde Wolfenschiessen; † 9. März 1866 in Stans) war ein katholischer Priester, der rund 15 Jahre als Kaplan in Maria-Rickenbach und etwa zwanzig Jahre als Kaplan in Dallenwil wirkte.
Vornehmlich an seiner ersten Stelle, die ihn bei Weitem nicht ausfüllte, beschäftigte er sich mit mindestens 37 Fremdsprachen sowie einer heute vergessenen Plansprache – seine eigene Lebensbeschreibung verfasste er 1844 in 35 Sprachen, den muttersprachlichen Dialekt und die muttersprachliche Schriftsprache mit eingerechnet.
Als Matthys 1862 von dem neu gegründeten Unternehmen des Schweizerischen Idiotikons erfuhr, erarbeitete er trotz Krankheit ein monumentales Nidwaldner Wörterbuch – ein Foliant von 611 eng beschriebenen Seiten – sowie eine 89-seitige Dialektgrammatik und übersandte beides nach Zürich. Das Wörterbuch bildet noch heute eine der wichtigsten Nidwaldner Quellen der Idiotikon-Redaktion, und der Grammatik kommt wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung zu.
- Hier noch etwas Hintergrund:
- Jakob Joseph Matthys lebte in einer Zeit, als die Schweiz scharf in liberale und konservative Kantone gespalten war. Als Sohn eines Tagelöhners in einem konservativen Kanton aufgewachsen, blieb ihm als intelligentem Jüngling als fast einzige Möglichkeit die Ausbildung zum Geistlichen – der dann als einfacher Kaplan «versauerte» und noch bis weit über seinen Tod hinaus als Sonderling wahrgenommen wurde, obwohl er das Zeug zu einem Wissenschafter hatte.
- Fast alle bisherigen Darstellungen stellen den Aspekt des Sonderlings, der Dutzende von Sprachen «hamsterte», ins Zentrum. Auch Iso Baumers 1985 erschienener Biographie wurde in verschiedenen Besprechungen der Vorwurf gemacht, Matthys zu einseitig als problematische Person darzustellen. Zu einem andern Schluss kamen die Schweizer Dialektologen, die sich mit Matthys’ Werk auseinandersetzten; sie zollten ihm hohe Anerkennung und verstanden als einzige den Satz, den Matthys selber in einem Brief formuliert hatte: dass er nämlich «in andern Verhältnissen ein Philologe geworden» wäre (laut Baumer scheiterte er hingegen an seiner «Mittelmässigkeit»…).
- In meinem Wikipedia-Artikel versuche ich deshalb, dem Menschen und Philologen stärker gerecht zu werden. Es war der Dialektologe Matthys der 1860er-Jahre, der aufblühte, als ihn der Begründer des Schweizerischen Idiotikons zu Höchstleistungen antrieb, und der Nachruhm verdient, weil er Wissenschaftsgeschichte geschrieben hat – nicht der frustrierte «Sprachenhamsterer» der 1830er- und 40er-Jahre. Ich folge dabei den Erkenntnissen früherer und heutiger Sprachwissenschafter wie Friedrich Staub (1866) und Walter Haas (1987). Der «polyglotte» Matthys kommt aber deswegen keineswegs zu kurz.
- Dieser Artikel wurde im Mai in der Rubrik «Schon gewusst» einem breiten Publikum vorgestellt. Seither habe ich weiter daran gearbeitet – und bin nun aufgefordert worden, ihn auf KALP kandidieren zu lassen. Vorschläge für inhaltliche und formale Optimierungen nehme ich natürlich weiterhin gerne entgegen.
Als Autor des Artikels stimme ich symbolisch mit -- NeutralFreigut (Diskussion) 14:21, 22. Aug. 2017 (CEST)
- Die von Freigut erwähnte Aufforderung, den Artikel kandidieren zu lassen, kam von mir, denn ich halte ihn für :-) - eine runde, gelungene Darstellung, die bei mir keine Wünsche offen lässt und sich sehr gut liest. ExzellentGestumblindi 23:30, 22. Aug. 2017 (CEST)
- . Kann mich dem Vorredner nur anschließen. Eine mehr als gelungene Darstellung des bedeutendsten Dialektologen ExzellentUnterwaldens. --B.A.Enz (Diskussion) 21:26, 23. Aug. 2017 (CEST)
- . Hervorragende Arbeit. Einziger Kritikpunkt: Das nidwaldnerische Zitat aus dem Brief vom 4. Januar 1866 sollte noch übersetzt werden. -- ExzellentVoyager (Diskussion) 22:29, 29. Aug. 2017 (CEST)
- @Voyager: Die Übersetzung steht in Anmerkung 38. Eingestandenermassen etwas unsichtbar (jetzt mit der Anmerkungsziffer hinter dem Zitat statt davor allerdings klarer, wobei die Ziffer eigentlich hinter dem schliessenden Anführungszeichen stehen sollte, doch scheint das die Wikisyntax nicht zuzulassen?). Von mir aus kann man sie auch heraufholen, aber da überfordert mich die Wikisyntax definitiv (die Übersetzung ist ja kein Teil des Zitats, sondern von mir). --Freigut (Diskussion) 22:54, 29. Aug. 2017 (CEST)
- Vom Maxdorfer erledigt – besten Dank. --Freigut (Diskussion) 09:47, 30. Aug. 2017 (CEST)
- Auf jeden Fall , ich würde es aber begrüßen, wenn auch der Werkteil chronologisch angeordnet wäre. Mag sein, dass Matthys vor allem für die Beiträge zum Idiotikon und weniger für seine Autobiographie bekannt ist, aber da der Abschnitt zu Recht „Schaffen“ und nicht „Bedeutung“ heißt, finde ich als Laie die jetzige Anordnung nicht intuitiv. Viele Grüße, ExzellentDerMaxdorfer (Diskussion / Ein bisschen Liebe!) 00:23, 30. Aug. 2017 (CEST)
- @DerMaxdorfer: Ich überlege es mir gerne noch einmal. Allerdings müsste ich dann auch die Zusammenarbeit mit Parrat vorziehen, wogegen ich mich im Moment noch sträube… Besten Gruss, --Freigut (Diskussion) 09:47, 30. Aug. 2017 (CEST)
- Die Bedenken kann ich verstehen, auch wenn ich es vertretbar fände. Mach einfach so, wie du es für richtig hälst. Ansonsten könnte man auch die Stellung des zweiten und dritten Absatzes der Einleitung vertauschen? Wäre mit etwas Umformulieren vielleicht auch machbar. Na ja, alles nur spontane Ideen eines OMA-Lesers. Viele Grüße, DerMaxdorfer (Diskussion / Ein bisschen Liebe!) 12:16, 30. Aug. 2017 (CEST)
- @DerMaxdorfer: Ich überlege es mir gerne noch einmal. Allerdings müsste ich dann auch die Zusammenarbeit mit Parrat vorziehen, wogegen ich mich im Moment noch sträube… Besten Gruss, --Freigut (Diskussion) 09:47, 30. Aug. 2017 (CEST)
- Exzellent. Ein runder Artikel zu einem interessanten Thema. Sprachlich sauber und mit angemessener Bebilderung. Ich habe den Artikel mit Vergnügen gelesen. --Frank Schulenburg (Diskussion) 18:14, 9. Sep. 2017 (CEST)
Mit fünf Stimmen wird der Artikel Exzellentin dieser Version als ausgezeichnet. ExzellentTönjes 12:56, 11. Sep. 2017 (CEST)