Diskussion:Jakob Sprenger (Inquisitor)
Sprenger war nur Gründer der Kölner Rosenkranz-Bruderschaft! Wikipedia-Suche findet nämlich: "Alain de la Roche, auch Alanus de la Roche, Dominikaner-Mönch, gründete 1470 die Rosenkranz-Bruderschaft" Das scheint zutreffend zu sein. Siehe auch: http://www.heiligenlexikon.de/CatholicEncyclopedia/Alain_de_la_Roche.html Auch laut http://www.helmut-zenz.de/rosenkranz.html: "Ab 1470 ... zahlreich gegründeten Rosenkranzbruderschaften. Die erste wurde in der nordfranzösischen Stadt Douais gegründet." "8.9.1474: Gründung der ersten urkundlich bezeugten und in der Folgezeit größten Kölner Rosenkranzbruderschaft durch den damaligen Prior des Kölner Dominikanerklosters Jakob Sprenger"
Umstrittene Mitautorschaft am Hexenhammer
BearbeitenHallo Benutzer:Nwabueze, ich finde die Darstellung bzgl. der umstrittenen Mitautorschaft Sprengers am Hexenhammer seit deiner „Aktualisierung“ etwas einseitig. Natürlich war es richtig, auch die Gegenmeinung in den Artikel einzubringen, die vorher praktisch gar nicht vorkam. Nur ist sie jetzt vom ganzen Duktus her m.E. viel her zu positiv gewichtet, insbesondere dadurch, dass ausgerechnet Mackay (der nichts wirklich Eigenständiges zu der Diskussion beigetragen hat) namentlich genannt und die von Mackay in seiner Edition referierten Argumente zu stark in den Vordergrund geschoben werden, sodass es für den unbedarften Leser so wirkt, als sei Mackay der neueste Stand, um den man nicht herumkomme. Schon der Ausdruck „Aktualisierung“ und die Qualifizierung Mackays als „der neue Herausgeber des Hexenhammers“, der „eine Reihe von Argumenten“ vorgebracht habe, ist daher m.E. unglücklich.
- Es wird nicht deutlich, dass Mackay hinsichtlich der Autorschaft rein defensiv argumentiert, ohne neue Argumente oder Indizien aufzuweisen, die die Ergebnisse der deutschen Forscher anfechten könnten.
- Es wird auch nicht deutlich, dass die Argumente im Wesentlichen nicht von ihm stammen, sondern von André Schnyder (der m.E. als Hauptvertreter der älteren Forschungsmeinung anstelle von Mackay genannt werden müsste).
- Es wird auch nicht deutlich, dass es sich um eine Diskussion aus den 2000er Jahren handelt, die mit Schnyders Rezension zu Mackay 2006 im Wesentlichen zuende war, ohne dass dies zu einer nachhaltigen Revision der Neueinordnung Jerouscheks und Behringers geführt hätte (die im Artikeltext ebfs. ungenannt bleiben), einfach weil die Argumente rein defensiv und nicht stark genug waren, ihre These zu erschüttern.
Ich finde, man müsste das klarer nachzeichnen, um den Forschungsstand adäquat wiederzugeben. Es gab eine alte Forschungsmeinung (v.a. und am fundiertesten Schnyder), die fraglos von Sprengers Mitautorschaft am Hexenhammer ausging und ihm sogar bestimmte Texte zuordnete und dabei auf Kramers Angaben vertraute. Es gab dann eine neue Forschungsthese (im Wstl. Jerouschek), die Kramers Angaben in Zweifel zog und ziemlich überzeugende Indizien sammelte, wonach Sprenger mglw. fälschlich als Autor vereinnahmt wurde. Es gab dann eine (im Übrigen schlechte, weil gelehrt korrigierende) Neuedition von Mackay, in deren Kommentar Jerouscheks und Behringers Neuansatz ohne neue Argumente und basierend auf den altbekannten Ergebnissen Schnyders als zu spekulativ zurückgewiesen wird. Und es gab einen etwas angesäuerten Schnyder, der Mackays Werk zum Anlass nahm, Jerouscheks und Behringers Indizienurteil in einem Rundumschlag als "Verschwörungstheorie" abzutun. Das war 2006. Seitdem haben Jerouschek und seine Freunde ihre Hypothese unverändert aufrecht erhalten, weil es keine neu zu entkräftenden Gegenargumente gab. Man kann also feststellen, dass es begründete Zweifel an Sprengers Mitautorschaft gibt, die allerdings nur auf Indizien beruhen, welche von den Vertretern der älteren Forschungsmeinung als zu schwach beurteilt wurden, um Sprenger zu entlasten, ohne dass Letztere ihrerseits positive Indizien vorbringen konnten, die die Fälschungsindizien entkräften. Das wäre m.E. eine angemessenere Darstellung.
Ganz gut, hinreichend "aktualisiert", und neutral/unbefangen finde ich das in der jüngsten Arbeit von Julia Gold zum Hexenwerk von Ulrich Molitoris dargestellt ('Von den vnholden oder hexen'. Studien zu Text und Kontext eines Traktats des Ulrich Molitoris. Hildesheim 2016, Anm. 997, 1004 u. 1008 auf S. 281–284).--Jordi (Diskussion) 14:08, 25. Aug. 2017 (CEST)
- "Aktualisierung" war nur der Editkommentar zu meinem Edit von 2016 und sollte daher nicht überbewertet werden. Sachlich berechtigt war diese Bezeichnung aber schon, bedenkt man den vorherigen Zustand des Artikels: Zuvor war eine bestimmte Hypothese als schlechterdings zutreffend präsentiert worden, wogegen ich die andauernde Umstrittenheit der Frage überhaupt erst eingebracht und außerdem näher erläutert habe: der Artikel hat dadurch an Aktualitätswert deutlich gewonnen. Die gegenwärtige Gewichtung von Mackay kann man für einseitig halten, doch ist das nichts im Vergleich mit der extremen Einseitigkeit der vorherigen Fassung. Ich habe Mackay nicht wegen seiner Eigenleistung hervorgehoben, sondern weil seine relativ neue Publikation einen bequemen Einstieg in die neuere Forschungsgeschichte ermöglicht. Gegen eine Nennung und starke Gewichtung Schnyders habe ich natürlich nichts einzuwenden; dann wäre nur beiläufig zu erwähnen, dass Mackay ihm folgt. Überhaupt ist ein Ausbau des forschungsgeschichtlichen Abschnitts wünschenswert und da plane ich nichts, lasse dir gern den Vortritt. Nwabueze 21:22, 25. Aug. 2017 (CEST)