Diskussion:Jedem das Seine/Archiv
Tautologisch
"Suum cuique" ist KEINE Definition der Gerechtigkeit, da es keine Kriterien enthält. Es ist absolut tautologisch und inhaltsleer. "Pervertiert" kann man deshalb imho auch nicht sagen. Ich finde, auf diesen Umstand sollte man hinweisen. (Richard) (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 85.180.60.203 (Diskussion • Beiträge) 22:07, 20. Jun. 2006)
- Ich stimme beiden Punkten zu, auch wenn "tautologisch" hier die falsche Vokabel ist. "Pervertiert" ist eine Frage des Standpunktes. Die Nazis haben das KZ als gerecht empfunden und daher das Motto in voller Kongruenz zu seiner Bedeutung benutzt. Dass die meisten Menschen zum Glück heute ein anderes Gerechtigkeitsempfinden haben, ändert nichts daran. -- H005 19:09, 14. Nov. 2006 (CET)
- Hinzu kommt, dass die Anwendung dieses Spruches mangels konkreter Kriterien eine Beliebigkeit in der Behandlung von Menschen ermöglicht und somit auch Menschenverachtung und Ungerechtigkeit Tür und Tor öffnet. "Jedem das seine" ist schlichtweg die Umkehrung des Prinzips "Gleichheit für alle". Somit kann dieser Spruch keinesfalls als Basis juristischer Grundprinzipien angesehen werden, ganz im Gegenteil: Er öffnet Faschismus und Apartheid Tür und Tor. Nicht von ungefähr passte er deshalb den Nationalsozialisten so gut ins Konzept. Ich würde mich hüten, diesen Spruch noch irgendwo zu verwenden. Nicht wegen der Nutzung durch die Nazis, sondern wegen seiner menschenverachtenden Grundintention: "Den Reichen und Mächtigen nur das Beste und für die Armen und Schwachen nur den Dreck". Dieser ganze Wikipedia-Artikel geht mir ziemlich gegen den Strich! -- (Volker) 21:41, 30. Apr. 2009 (CEST) (ohne Benutzername signierter Beitrag von 87.162.177.250 (Diskussion | Beiträge) )
Jedem das Seine: Volksoperette von Peter Turrini und ...
Ich bin der Ansicht, der ganze Absatz gehört hier nicht her. Wen interessieren insbesondere die unbekannten Mitwirkenden? Der Einstellende sollte ggf. ein eigenes Thema aufmachen (wenn man es überhaupt für wiki-geeignet hält) und einsehen, dass dadurch der Artikel nur verwässert wird. Ich werd es einstweilen mal rausnehmen.
- Dieser Absatz gehört nicht zum Lemma, vgl. hierzu die Erklärung im ersten Satz des Artikels. Es geht hier um den Rechtsgrundsatz und nicht um eine Operette. Wenn jemand diese für enzyklopädisch relevant hält, kann er einen entsprechenden Artikel dazu anlegen. --Wö-ma 23:27, 24. Sep. 2007 (CEST)
So schauts aus, und Tolanor, der Schlaumeier hat das nicht in bekannter Manier nichtmal gelesen. (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 88.134.22.147 (Diskussion • Beiträge) 23:33, 24. Sep. 2007) --Wö-ma 23:36, 24. Sep. 2007 (CEST)
- Schau doch mal auf deine Diskussionsseite! --Wö-ma 23:37, 24. Sep. 2007 (CEST)
Noch so ein Wichtigheimer... (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 88.134.22.147 (Diskussion • Beiträge) 18:40, 25. Sep. 2007)
Unverständlich
Also Suum cuique ist ein Ausspruch. Soviel habe ich schonmal verstanden. Sonst tappe ich im Dunkeln. -- Johannes Ries 03:25, 29. Aug 2005 (CEST)
Bibel
Ich hoffe, es ist nicht allzu weit hergeholt aber selbst Jesus sagt in der Bilbel schon sinngemäß "Jedem das Seine". - Mk 12,17 Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn. - Man möge mir vielleicht jetzt mangelndes Wissen vorwerfen, aber ich habe diesen Ausspruch eigentlich immer als unverfänglich angesehen. Es kommt dabei wohl sehr auf den Kontext an. Dieser Spruch im KZ angebracht, ist menschenverachtender Zynismus pur. -- Mjh 10:02, 1. Nov 2005 (CET)
Begriffskaperung
Es passiert häufig, das aus diesem oder jenem Interesse Begriffe umgebogen werden. Zu denken ist dabei an "Drogen" oder "Lehrling". Sehr häufig stecken demagogische Absichten dahinter. Wer die Sprache beherrscht, beherrscht das Denken! (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von Martinwolter (Diskussion • Beiträge) 13:24, 22. Mär. 2006)
- Und was will der Autor uns damit sagen? --84.177.74.174 13:52, 12. Apr 2006 (CEST)
Vielleicht will der Autor damit ja nur sagen, dass die Verbannung des Ausdrucks "Jedem das Seine" aus dem deutschen Sprachgebrauch aufgrund des Mißbrauchs durch die Nazis absurd ist. Denn nur weil irgendwelche hirnlosen Verbrecher eine an sich sinnvolle Redewendung benutzt haben, wird dieses nicht verbrecherisch. Letztlich ist es doch so: Der Logik der Beschwerdeführer z.B. gegen die im Artikel aufgeführten Werbekampagnen folgend, müsste man die gesamte Sprache "verbannen", da die Nazis eben die deutsche Sprache nutzen, um ihre Verbrechen z.B. zu organisieren. Sie wäre somit in ihrer Gesamtheit politisch unkorrekt. Zudem finde ich persönlich, dass dem braunen Abschaum mit diesem Vorgehen viel zu viel Mitspracherecht eingeräumt wird. Da haben diese Spinner 12 Jahre lang gewütet und die Welt in Angst und Schrecken versetzt und darum soll ich jetzt auf Dinge (z.B. Redewendungen)verzichten, die schon 2000 Jahre vorher existiert haben und über Jahrhunderten Teil der Tradition meiner Muttersprache waren? Das will ich diesen Verbrechern nicht zugestehen! (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 62.154.201.162 (Diskussion • Beiträge) 15:49, 14. Jan. 2009)
- Im Artikel steht dazu bis jetzt, anders als du behauptest, nichts. Die Weblinks zeigen aber auf zwei Artikel, die das thematisieren. Im übrigen bitte WP:DS beachten. --80.129.111.45 16:13, 14. Jan. 2009 (CET)
Feldjäger
In der Einleitung steht: Suum cuique (lat., Jedem das Seine) ist eine klassische Definition der Gerechtigkeit. Sie ist heute unter anderem das Motto der Feldjägertruppe der Deutschen Bundeswehr. Welche Form ist das Motto? Die deutsche oder die lateinische? Es ist etwas unklar in dieser Formulierung. Man sollte dann schreiben: "Jedem das Seine" ist heute eine ... oder "Suum cuique" ist heute eine ..., denn die deutsche Fassung hat durch Buchenwald eine Zusatzbedeutung bekommen. (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von Hutschi (Diskussion • Beiträge) 08:33, 5. Jun. 2007)
- Auf den Abzeichen steht "Suum cuique", siehe Feldjäger. --80.129.73.222 08:52, 5. Jun. 2007 (CEST)
- Danke. --Hutschi 10:32, 5. Jun. 2007 (CEST)
Vorrömische Herkunft des Mottos
Von Kategorie Diskussion:Rote Kapelle hierher verschoben, Jesusfreund 18:07, 21. Mär. 2008 (CET)
„Suum cuique per me uti atque frui licet.“ („Soweit es an mir liegt, soll jeder das Seine nutzen und genießen dürfen.“) Büchmann schreibt: [...] überliefert uns GELLIUS in den »Noctes Attica« XIII, 24, 1 als Ausspruch des älteren CATO (234–149). (zit. n. Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main/Berlin 1991 (38. Aufl.), ISBN 3-550-08521-4, S. 313. Ich lese übrigens auch Jedem seins bei Kurt Tucholsky in seinen schriften aus der zeit der Weimarer Republik. Die gesellschaft, in der Jesusfreund sich befindet ist so schlecht also nicht, wie sie hier gemacht wird. Allerdings wird durch das vollständige zitat der unglaubliche menschenverachtende zynismus der nazis noch deutlicher. Wer nicht zweifelt und ein bißchen gräbt, fällt natürlich auf den in der pervertieren anwendung durch die nazis mittransportierten bestrafungsaspekt rein. Deshalb haben wir dazu hier extra einen schönen und weiterführenden artikel: suum cuique. Grüße -- Krakatau 01:06, 21. Mär. 2008 (CET) präzision -- Krakatau 01:13, 21. Mär. 2008 (CET)
- Danke! Bei Paulus von Tarsus steht in Röm 12, 11: Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem Jeden das Seine zu, wie er will.
- Anschließend führt er aus, dass jeder Christ seine eigene Gabe hat und darum auch seine bestimmte Rolle und Aufgabe innerhalb des ganzen Organismus, der Gemeinschaft Jesu.
- Dies wird oft als Übernahme und christliche Umdeutung der hellenistischen Ethik gedeutet.
- Auch bei Wikipedia hat Jeder so seine eigenen Vorlieben, die aber (hoffentlich) zum Wohl des Ganzen zusammenwirken können. Jesusfreund 09:59, 21. Mär. 2008 (CET)
- Ich teile diese hoffnung. Interessanterweise blendet unser WP-artikel suum cuique den in der ehtik verwurzelten ursprung (bis jetzt - vielleicht mag ja Rita2008 das ergänzen :-) weitgehend aus und setzt bei der übernahme in das römische recht durch Justinian an. Das mag vielleicht auch hieran liegen: In der onlinefassung des Büchmann (19. Auflage (1898) [1]) wird auf S. 377 nur Cicero erwähnt [2], der sich wiederum auf Domitius Ulpianus bezieht, weiterhin dann auf die verwendung bei Shakespeare und natürlich, wie im artikel suum cuique ausgeführt, Friedrich I.. Die im artikel verlinkte recht lesenswerte onlinefassung eines aufsatzes von Hermann Klenner: Jedem das Seine! Geschichte eines Schlagworts. In Ossietzky Nr. 4, 2002 [3] setzt - hier hast du also total richtig gelegen und mein verweis auf den älteren Cato war etwas voreilig - bei Platon an, der (nach Hermann Klenner) wiederum bei Simonides von Keos (556-468 v. u. Z.) anleihe genommen habe. Nach Klenner zieht sich das dann durch über Aristoteles, Cato, Seneca [wobei hier offenbleibt, ob Seneca der Ältere oder Seneca der Jüngere gemeint ist - Krakatau], Cicero, Ulpian, Paulus (Galater VI, 5) [ist das identisch mit Röm 12, 11 ? - Krakatau] , Augustinus (De civitate dei XIX, 21), Hobbes (Leviathan I, 15), Spinoza (Tractatus politicus II, 23), Kant (Einteilung der Rechtslehre A) oder Nietzsche (Menschliches, Allzumenschliches I, 92). Dazu kommen verweise auf Leibniz, aber auch auf Thomas von Aquino. Es wird Rita2008 sicher überraschen, daß Hermann Kenner dann schreibt: Ernst Bloch jedenfalls setzte dem patriarchalischen Suum cuique! als dem Maßstab einer Gerechtigkeit von Oben die Kardinaltugend einer Moral ohne Herr und Knecht, doch mit dem radikalen Anspruch: »Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!« entgegen, womit auch Marx mit eben dieser von den Saint-Simonisten angeregten Formel zum Zuge käme, dessen Jedem das Seine! ein ganz anderes Kriterium dafür anböte, was einem jeden als das Seine zusteht. [4] Die gesellschaft, in der du dich befindest, lieber Jesusfreund, ist also recht illuster. Ich wäre allerdings auf die reaktion von Rita2008 gespannt gewesen, wenn du dich (nach Hermann Klenner) auf die werbung von Microsoft, Burger King, Nokia, REWE und Telekom bezogen hättest :-) Grüße -- Krakatau 17:54, 21. Mär. 2008 (CET)
- Nachsatz: Das zusammenwirken zum wohl des ganzen funktioniert offenbar in diesem fall: ich habe, weil ich hier selbst zuwenig weiß, die angelegenheit den kollegen vom fach angetragen (Portal:Philosophie/Artikelverbesserung#suum cuique - Bitte um fachliche unterstützung) und es gibt bereits eine schnelle erste und erfreuliche reaktion von Lutz Hartmann. Grüße -- Krakatau 16:32, 22. Mär. 2008 (CET)
Verwendung durch die Feldjäger
Die Feldjäger benutzen dieses Motto, weil die langen Kerls (Preussen) dieses Motto benutzten, 150 Jahre vor Buchenwald. (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 85.179.144.197 (Diskussion • Beiträge) 23:35, 21. Mai 2008)
- Wie im Artikel bereits steht, geht das lateinische Motto auf den 1701 gestifteten Schwarzen Adlerorden zurück. --91.32.110.211 14:08, 22. Mai 2008 (CEST)
Allzweck-Wunderwaffe der Sprache, Logik und Rethorik?
Mit "Jedem das Seine" kann man - zumindest oberflächlich - alles rechtfertigen. Vermutlich hat der Propagandaspezialist und zynische Schwerverbrecher Joseph Göbbels die allumfassende Einsetzbarkeit dieses scheinbar plausiblen Spruches erkannt? Der Spruch ist ähnlich anwendbar und einsetzbar wie der Spruch "Der Zweck heiligt die Mittel", mit dem man scheinbar auch jedes Mittel rechtfertigen kann, wenn man nur einen tatsächlich oder vermeintlich edlen Zweck vorgibt. (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 91.52.208.19 (Diskussion • Beiträge) 23:40, 29. Jul. 2008)
- Es sagt doch nichts weiter als, dass jeder andere Ansprüche, Bedürfnisse, etc. hat, wobei sich letzteres aus dem Kontext ergibt, weil die Floskel nunmal verschiedentlich verwendet werden kann, d.h. eben auch zynisch im Sinne von "Jedem was er verdient". Das ist aber nicht die einzige Bedeutung und abgesehen von Nazis, wird sie auch fast niemals so verwendet. Die Aussage, dass man nicht alle über einen Kamm scheren kann oder soll, ist doch sogar ziemlich human. Dass diese Floskel in diesem Artikel nahezu einseitig auf die Verwendung durch die Nazis reduziert wird, stört mich jedenfalls, denn ich bin schon oft über "Jedem das seine" oder "suum cuique" (letzteres beliebt bei Juristen) gestolpert, wo es definitiv nicht so wie im dritten Reich gemeint war. Wenn man aber die Personen nicht kennt und die Floskel erst durch diesen Artikel kennenlernt, fragt man sich eventuell, ob man einen Neo-Nazi vor sich hat. Es kommt damit schon fast einem "Autobahn!" gleich und zwar nur durch diesen Artikel, weil er den anscheinend erweckt, die primäre Bedeutung wäre heute die zynische Auslegung aus dem dritten Reich. Nachtrag: Ich hatte mehr den englischen Artikel im Hinterkopf als diesen deutschen Artikel, der deutlich ausgeglichener ist. --217.87.106.16 15:56, 19. Aug. 2008 (CEST)
Wahlspruch der Brandenburger Kurfürsten (vor dem Jahre 1696)
Der Streit um das Motto „Jedem das Seine“ (suum cuique) eskaliert, seit die Frankfurter Rundschau darüber eine Befragung bei der Industrie (Tschibo, Esso) und dem Zentralrat der Juden durchgeführt hat. (FR vom 14.1.09) und dabei auch von „historischer Unkenntnis“ bei den Firmen Nokia, REWE, Burger King sowie der Münchner Merkur-Bank berichtet.
Sicherlich ist das Motto (Jedem das Seine) kurzfristig von den Nazis missbraucht worden, aber seit über 300 Jahren ist ‚suum cuique’ der Wahlspruch Brandenburgs. Dies zeigt die Abbildung der „Geheimen Ratsstube“ (Kabinettssaal des Brandenburger Kurfürsten im Berliner Schloss), die schon im Jahre 1696 (!) als Stich veröffentlicht wurde und die große Überschrift „suum cuique“ trägt. Dies war noch vor der Gründung des Königreichs Preußen im Jahre 1701.
[Bild siehe: Lorenz Begers Thesaurus Brandenburgicus selectus, 1696 I, veröffentlicht in: I. Mittenzwei,“Brandenburg-Preußen 1648-1789“, Seite 42]
P.S. Angesichts der weitverbreiteten Unkenntnis deutscher Geschichte wäre es wünschenswert, wenn der jetzt anstehende Wiederaufbau des Berliner Schlosses diese Tradition der Brandenburger Kurfürsten und Ihres Wahlspruches „suum cuique“ (Jedem das Seine) berücksichtigen könnte.
Dr. Gerhard Metschies (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 89.48.60.146 (Diskussion • Beiträge) 21:46, 14. Jan. 2009)
- Das wäre eine interessante Ergänzung – sowohl der Gebrauch von "suum cuique" in Brandenburg vor 1701 als auch der Stich, der das belegt. --80.129.74.150 15:06, 15. Jan. 2009 (CET)
Marx
„denkt“ man ob er das Motto adaptiert hatte in seinem „Jeder nach seinen Möglichkeiten. Jedem nach seinen Bedürfnissen.“? ([5]) -- Cherubino 01:08, 17. Jan. 2009 (CET)
- Das wird von Klenner (erster Weblink) genannt und als "von den Saint-Simonisten angeregt" beschrieben. --80.129.68.52 10:29, 17. Jan. 2009 (CET)
nur Buchenwald?
In Arbeit macht frei steht, dass "Jedem das Seine" nur im KZ Buchenwald verwendet wurde. Vielleicht könnte jemand, der den Beleg dazu hat, diese Information auch hier ergänzen. (Auf der gesperrten Seite http://www.death-camps.org/websites/jphotode.htm ist jedenfalls nur Buchenwald mit "Jedem das Seine" zu finden.) --80.129.68.52 12:59, 17. Jan. 2009 (CET)
Platon / Sokrates
Die Passage zu Platon müsste grundlegend überarbeitet werden, sie ist trotz guter Ansätze fehlerhaft und unvollständig. So wird Platon nicht korrekt zitiert: Erstens liefert Platon in seinem Werk Politeia nicht selbst eine Definition der Gerechtigkeit, sodern schreibt diese Definition seinem Lehrer Sokrates zu, der sich wiederum auf eine damals verbreitete Ansicht beruft. Zweitens enthält die Transkription des griechischen Zitats Rechtschreibfehler.
Platon hat die Politeia als Dialog des Sokrates mit seinen Anhängern verfasst. Im Abschnitt IV 433a wird Sokrates mit den Worten zitiert: "Und gewiß, daß das seinige tun und sich nicht in vielerlei mischen Gerechtigkeit ist, auch das haben wir von vielen Anderen gehört und gewiß auch öfters selbst gesagt." ("Kai men hoti ge to ta hautou prattein kai me polypragmonein dikaiosyne esti, ...") Diese - wenn auch sicherlich von Platon geteilte - Einschätzung wiederholt Sokrates (nicht: Platon) im Verlauf des Dialogs in Varianten, die jemand, der hinreichend Zeit hat, hier einarbeiten sollte.
Zitate aus: Hülser, Karlheinz (Hrsg.): Platon. Politeia. Griechisch und Deutsch. Sämtliche Werke V. Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1991 [Übersetzung der Politeia von Friedrich Schleiermacher]
Heutige Wahrnehmung
Betrifft diese Änderung: Du forderst Quellen für „Jedem das Seine“ wird häufig nicht als nationalsozialistisch belastet wahrgenommen, im Gegensatz beispielsweise zu „Arbeit macht frei“.
Für den ersten Teil der Aussage eignet sich aktuelle Diskussion um die Tchibo-Werbung, z.B. [6][7]. Der Satz macht ja keine Aussage darüber, wieviel Prozent der Bevölkerung über die Verwendung in Buchenwald Bescheid wissen, wieviele trotz der Kenntnis den Spruch nicht für belastet halten und wieviele den Spruch nicht für verwendungsfähig halten. Dass es diese drei Gruppen gibt zeigt die Diskussion. Der zweite Teil der Aussage ergibt sich aus dem ersten Satz von Arbeit macht frei. --Siehe-auch-Löscher 11:19, 23. Jan. 2009 (CET)
- Das halte ich für eine berechtigte und differenzierte Darstellung. Der Artikel darf keineswegs den Eindruck vermitteln, es sei Konsens dass die Redewendung in der deutschen Sprache belastet und deshalb tabu sei. Es gibt offensichtlich einen Dissens, und dieser ist hier angemessen darzustellen. Quantifizierungen zum Dissens liegen nicht vor und wären m.E. auch wenig aussagekräftig. Mixia 12:16, 23. Jan. 2009 (CET)
- Danke für die Bestätigung! --Siehe-auch-Löscher 16:15, 23. Jan. 2009 (CET)
- Es ist durchaus angemessen, darzustellen, dass "Jedem das seine" nicht von allen als "belastet" empfunden wird. Es wird aber behauptet, dass der Begriff "häufig (!) nicht als belastet" empfunden wird. Damit wird wiederum impliziert, dass es sich bei denen, die es als belastet empfinden, um eine Minderheit handelt. Es wird hier also gewertet, und kein allgemeiner Dissens dargestellt. Und für eben diese Einordnung "häufig" bedarf es Belege.--bennsenson 22:11, 23. Jan. 2009 (CET)
- Danke für die Bestätigung! --Siehe-auch-Löscher 16:15, 23. Jan. 2009 (CET)
- Sehe ich auch so. Ich habe jetzt mal versucht, eine neutrale Formulierung einzustellen, die keine Wertung oder Quantifizierung für eine der Seiten enthält. Mixia 11:59, 24. Jan. 2009 (CET)
- Das geht überhaupt nicht. Spiegel-Online-Diskussionen sind keine in einem Lexikon erwähnenswerten Ereignisse. Wenn bessere Belege ausbleiben, sollte das gelöscht werden. --80.129.92.123 13:23, 27. Jan. 2009 (CET)
- Ich bin immer noch der Ansicht, dass das hier nichts zu suchen hat. Beide Positionen, die Indienstnahme der Opfer und die Verteidigung der Ignoranz, sind nicht besonders gut begründet – es ist klar, dass diese zugeordnet und belegt werden müssen (WP:Q und WP:NPOV), und wenn das nicht möglich ist, müssen sie entfernt werden. --80.129.106.103 08:59, 2. Apr. 2009 (CEST)
- Da sich niemand dazu äußert, habe ich den fraglichen Abschnitt herausgenommen. Die Werbung und die Proteste dagegen sind belegt, das kann von mir aus bleiben. --80.129.96.240 14:47, 3. Apr. 2009 (CEST)
- Etwas dreist, zumal doch oben erläutert war, dass eine aktuelle Diskussion nicht durch Literatur belegt werden kann. Dass die Wertung des Beriffs umstritten ist, belegen u.a. schon die Aufsätze zum Thema hinter den Weblinks. Dieses Aussage gehört in das Lemma. --Mixia 15:20, 3. Apr. 2009 (CEST)
- Dreist ist hier höchstens dein Umgang mit WP:Q. Was tatsächlich belegt ist, hatte ich stehen gelassen. Wenn daraus irgendetwas angeblich offensichtlich folgt, dann können solche Folgerungen durchaus auch den Lesern überlassen bleiben – das ist kein Grund, gegen die Belegpflicht zu verstoßen. Was das besondere Problem mit der Schilderung der Positionen hier ist, habe ich geschrieben. Unter anderem du hast es nicht für nötig gehalten, zu meinen Einwänden hier Stellung zu nehmen – seit zwei Monaten und erneut seit gestern. Es soll jetzt aber nicht mehr mein Problem sein. --80.129.96.240 16:25, 3. Apr. 2009 (CEST)
Da habe ich ein anderes Sprachgefühl: Vergleiche mal "Häufig schmeckt das Essen" mit "Häufig schmeckt das Essen nicht". Nebenwirkung definiert übrigens häufig als 1-10% und sehr häufig als >10%. --Siehe-auch-Löscher 12:43, 24. Jan. 2009 (CET)
- Ich glaube nicht, dass wir hier über die Bedeutung des Wortes "häufig" diskutieren müssen.--bennsenson 20:58, 25. Jan. 2009 (CET)
Lemma "Suum cuique" oder "Jedem das Seine"
Gibt es eigentlich einen Grund, das lateinische Lemma dem deutschen vorzuziehen? Man schaue sich die Interwikis an:
suum cuique
Als juristischer Laie, der hier nur mal einen groben Begriff davon erhalten wollte, was dieser Rechtsgrundsatz meint, bin ich grob enttäuscht vom Vorliegenden. Im ersten Satz erfahre ich nur, dass es sich um einen klassischen Grundsatz des Rechts handelt - soweit, so gut (diese Ahnung hat mich auch zu Wiki getrieben). Im zweiten Satz, wo ich min. eine erste Andeutung des Sinns erwarte (vielleicht sowas wie eine Uebersetzung), finde ich stattdessen einen Hinweis auf irgend einen Adlerorden (der mir nichts sagt, und wohl auch allerhöchstens in der deutschen Rechtsgeschichte eine gewisse Bedeutung haben kann), und dass er das Motto einer Feldjägertruppe war. Das finde ich, mit Verlaub gesagt, doch nur lächerlich. Dass dann bereits im dritten Satz der Hinweis auf einen schweren hist. Missbrauch erfolgt, mag richtig sein. Jedoch lastet diese hist. Tatsache dann wie ein Schatten über allen weiteren Ausführungen, was sich für mich als Nicht-Deutscher als Folge eines Traumas ausnimmt, welches offenbar zu schwer auf dem (deutschen) Autor lastet, als dass er das Thema mit der nötigen Souveränität gegenüber solchen Aberrationen abhandeln könnte - was das Thema aber verdient hätte.
Klarheit in diesem Punkt finde ich zwar wichtig, trotzdem behält ja wohl dieser Grundsatz auch ausserhalb von zynischen Nazi-Perversionen der ursprünglichen Bedeutung seinen hohen Rang unter den Rechtsgrundsätzen bei, sonst hätte ich als Laie nicht das Bedürfnis empfunden, endlich mal mehr über diesen Grundstaz, dem ich in ganz unverdächtigem Zusammenhang immer wieder begegne, zu wissen.
P.S. Ich hoffe, dass der Wunsch nicht unverschämt klingt, dass ich als Schweizer gerne die sozusagen übernationale Bedeutungs- und Anwendungsgeschichte des Grundsatzes zu lesen bekomme. (nicht signierter Beitrag von 85.5.116.221 (Diskussion | Beiträge) 11:33, 27. Jan. 2009)
- Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der zweite und längste Absatz "Suum cuique in der Geschichte" behandelt doch das gewünschte, oder? --Siehe-auch-Löscher 11:47, 27. Jan. 2009 (CET)
- Ich habe auch den Eindruck, dass hier jemand nicht mehr als die Einleitung gelesen hat. Der Artikel wurde von weit mehr als einem Autor geschrieben: [8]. Die Nazi-Verwendung wird auch im englischen, finnischen, russischen, serbischen und bulgarischen Artikel thematisiert, und gegen die deutsche Nokia-Werbung protestierte das American Jewish Committee. --80.129.92.123 12:26, 27. Jan. 2009 (CET)
quellen
link nr 3 scheint tot zu sein, kann das jemand verifizieren? --T1gerch3n 18:24, 1. Nov. 2009 (CET)
Klage gegen Nokia
Wieso wurde der Hinweis darauf, daß Nokia von einer jüdischen Organisation (ich habe den Namen vergessen) aus Amerika verklagt worden ist? In den anderssprachigen Wikis ist dies noch vorhanden. (nicht signierter Beitrag von Volldampf (Diskussion | Beiträge) 05:15, 20. Mai 2007 (CEST))
Inbegriff aufgeklärter Toleranz seit Christian Thomasius (Vorläufer von:" Jeder nach seiner Fasson selig")
Der Werbespruch „Jedem das Seine“ sollte nicht nur auf Cato oder Buchenwald zurückgeführt werden, sondern auf den offiziellen Wahlspruch des Fürstentums Brandenburg. - „Suum cuique ist als Devise des Kurfürsten Friedrich III. schon 1677 (auf einem Schau-Taler) und 1694 (auf einem Stich seiner Rats-Stube (Thron-Saal im Berliner Schloß) nachweisbar. Dies war also noch vor der Gründung des späteren Königreichs Preußen im Jahre 1701. Verwendet wurde aber - wie der spätere Brockhaus des Jahres 1894 ausführt -, die Devise „Suum cuique“ in Preußen wie die Devise „Viribus unitis“ in Österreich und „Dieu et mon droit“ in England
Der damalige Brandenburgische Kurfürst bezog sich mit seiner Devise vor allem auf die Schrift von Christian Thomasius (1655-1728), dessen Habilitierungsschrift von 1694 den Titel:„Suum cuique“ trug; vgl. Abbildung)
Denn Kurfürst Friedrich III. hatte den berühmten Juristen und Philosophie-Professor Ch. Thomasius aus Leipzig abgeworben und ihn in Halle/Saale zum Rektor seiner neuen Universität gemacht. Mit seinen über 300 Büchern und Schriften ist der in Leipzig geborene Sachse Thomasius als Begründer der deutschen Früh-Aufklärung so bedeutend, das noch im Jahre 2006 in New York(!) ein Buch über ihn erschien.
Denn Christian Thomasius hielt nicht nur Vorlesungen erstmals in Deutsch statt Latein, sondern forderte z. B. die Einstellung der Hexenprozesse in Deutschland und propagierte vor allem die Trennung von Kirche und Staat. Er legte damit die Grundlagen für die Emanzipation der Juden in Deutschland. Seine Lebens-Devise „Jedem das Seine“ bekam unter Friedrich dem Großen die berühmte Ausformung „Jeder nach seiner Facon selig werden“ und wurde bis heute zum Inbegriff aufgeklärter Toleranz.
Dr. Gerhard Metschies
P.S. Quellen: Kirchenlexikon www.bbkl.de sowie www.gbv.de (nicht signierter Beitrag von 89.48.3.106 (Diskussion | Beiträge) 11:09, 19. Jan. 2009 (CET))
Aussprache
Hallöchen - wie wird "suum cuique" eigentlich ausgesprochenDidicher 13:10, 5. Jan. 2007 (CET)
Su - um - Ku-ikwe (das S wie in silber)--84.58.217.204 17:22, 6. Jan. 2007 (CET)
Hallo, kann das jmd. ggf. in Lautschrift einfügen? 91.66.205.24 14:20, 21. Jul. 2008 (CEST)
Obiges gilt auch nur mehr oder weniger für Deutschsprachige. Ein Engländer, Franzoser oder Spanier wird es jeweils analog zu seiner Sprache aussprechen. (nicht signierter Beitrag von 82.82.232.161 (Diskussion | Beiträge) 00:17, 28. Jan. 2010 (CET))
Buchenwald
Nicht, dass man alles mit dem Holocaust in Verbindung bringen muss.. Aber bei "Jedem das Seine" müssen die meisten von uns wohl unweigerlich ans Konzentrationslager Buchenwald denken. Habe das also mal ohne weitere Erläuterung eingefügt. Vermutlich versteckt sich dahinter irgendwie doch die perverse Idee, die Behandlung der Inhaftierten sei nur "gerecht" ?! Weiss das jemand genauer? Im wikipedia-Artikel steht nichts zum Hintergrund des Mottos. -- OiBrent
- Genau so ist es, die zynische Anbringung des Mottos über dem Eingangstor eines KZ zeigt die grundsätzliche Problematik dieser Gerechtigkeitsdefinition, denn es fragt sich ja gerade wieder, was (wieviel) jedem (gerechterweise) zukommt. -- Andrsvoss 21:38, 26. Sep 2005 (CEST)
- Der Gedanke an Buchenwald ist zumindest mir beim gedanken an diesen spruch absolut abwegig, einfach weil er in diesem verwendungszweck kaum bekanntheit hat. --Shadak Dis Bei Bew 12:46, 19. Jun. 2009 (CEST)
- Da bist du leider nicht der Einzige [9], [10]. Empfehle dann mal kurz diese Lektüre: [11] (pdf, 5 Seiten). Das er kaum bekannt ist, halte ich übrigens für quatsch [12]. Gruß -- Der ohne Benutzername 18:51, 19. Jun. 2009 (CEST)
- Du verstehst das was flasch. Ich hatte geschichte als LK, ich weiss was am eingang von buchenwald steht, aber das ist nicht meine vordergründige, eigtl. überhaupt nicht meine wahrnehmung diese spruches. (das gilt auch für andere dinge welche die nazis missbraucht haben, indiesem falle aber besonders) Und ich verstehe auch nicht wieso dieser spruch so arg stigmatisiert ist. Ich verwende ihn sehr häufig und mich juckt es wirklich überhaupt nicht das er in buchenwald zu lesen ist. Der spruch ist älter als dieser verfluchten nazis und ihrer bewegung...
- Übrigens, ich hab vorhin mal eine spontane umfrage unter dne studenten der fakultät physik karlsruhe gemacht. so ziemlich niemand (2 dozenten haben sich mit reingemogelt und di wussten es) wusste das der spruch in buchenwald steht bzw. das er "belastet" ist, die dachten alle ich würde sie verarschen. Ich zweifele daher den betreffenden abschnitt stark als TF an, auch weil mir als aufmerksamen zeitungsleser diese "berichte" über diese Werbeaktionen nicht aufgefallen sind.
- Nebenbei, was soll eigentlich folgender satz bedeuten? In heutiger öffentlicher Diskussion steht, ob „Jedem das Seine“ historisch zu sehr belastet ist, um unbefangen verwendet zu werden.
- gruss --Shadak Dis Bei Bew 20:11, 19. Jun. 2009 (CEST)
- Da bist du leider nicht der Einzige [9], [10]. Empfehle dann mal kurz diese Lektüre: [11] (pdf, 5 Seiten). Das er kaum bekannt ist, halte ich übrigens für quatsch [12]. Gruß -- Der ohne Benutzername 18:51, 19. Jun. 2009 (CEST)
- Der Gedanke an Buchenwald ist zumindest mir beim gedanken an diesen spruch absolut abwegig, einfach weil er in diesem verwendungszweck kaum bekanntheit hat. --Shadak Dis Bei Bew 12:46, 19. Jun. 2009 (CEST)
- Leider hast du anscheinend nicht den kurzen Text oben von Matthias Heyl gelesen, sonst würdest du hier nicht von TF quatschen. Ich zitier mal ein paar Stellen: »Jedem das Seine« hat also seinen Beiklang, der in rechtsextremistischen Kreisen mit eindeutiger Absicht Verwendung findet. Allerdings finden wir neben der eindeutig rechtsextremistischen, apologetischen und provokativen Verwendung auch weiterhin einen Gebrauch des Wortes, der sich der historisch-politischen Aufladung vielleicht nicht einmal bewusst ist., Wo historische Erinnerung (etwa bei den Überlebenden) oder historisches Bewusstsein und Sensibilität vorhanden sind, wird das Wort »Jedem das Seine« unweigerlich Assoziationen an den nationalsozialistischen Terror wachrufen. Das der Spruch so stigmatisiert ist, liegt vielleicht daran, dass ca. 56.000 Menschen diesen Spruch gelesen haben, bevor sie dort von den Nazis ermordet wurden.
- Das du eine Spruch sehr häufig benutzt, der bewusst (sic!) im rechten Spektrum verwendet wird, sollte dir vielleicht zu denken geben. Wenn ich allerdings lese, dass es dich eh überhaupt nicht juckt, was da in Buchenwald am Tor stand, muss ich arg in die Tastatur beißen, damit hier kein PA raus kommt. -- Der ohne Benutzername 03:01, 20. Jun. 2009 (CEST)
- Die Argumentation von Shadak ist für mich mehr als nachvollziehbar. Selbstverständlich ist ihm der Missbrauch des Spruchs durch Nationalsozialisten bekannt, und vermutlich auch dass dieser Missbrauch heutzutage missbraucht wird, um die Verwendung eines ganz elementaren sprachlichen Ausdrucks zu stigmatisieren. Vor allem aus den USA kommend ist in den letzten Jahrzehnten im Rahmen der sog. Political Correctness eine Welle zur Stigmatisierung von diskriminierend oder menschenverachtend verwendeten Worten und Ausdrücken in Gang gekommen. Diese Welle beschädigt die Sprache: Man verbietet die missbrauchten Worte anstatt den missbrauchten Menschen zu helfen. Die Diskriminierung oder Menschenrechtsverletzung wird dadurch nicht gemildert. Man tut aber so, und manche der missbrauchten Menschen glauben dann auch, dass das ihnen hilft. Am Ende steht nur eine Verarmung der Sprache, in der die Diskriminierung immer weniger erkennbar wird, und in der auch die Artikulation über viele Themen schwächer wird. Worte werden missbraucht werden solange es Unrecht auf dieser Welt gibt, da ist „Jedem das seine“ nur eines von vielen. So ist das eben bei elementaren sprachlichen Begriffen, grammatikalischen Konstruktion und Tautologien. Sie legen a priori nicht fest, in welchem Kontext man sie gebraucht. Es sind grundlegende Elemente der Sprache. Einen Missbrauch kann man sprachlich nicht ausschließen, solange wir nicht so etwas wie Orwells Newspeak einführen. Anderes gilt für Wortschöpfungen, die direkt im Zusammenhang mit unmenschlichen Verbrechen kreiiert wurden, wie z.B. „Arbeit macht frei“. Solche sind mit Recht zu diskreditieren. Dass es darüber gegensätzliche Standpunkte gibt ist bekannt und deshalb auf der Artikelseite dargestellt. -- Mixia 19:00, 22. Jun. 2009 (CEST)
- Für mich ist noch immer nicht nachvollziehbar, wie man in diesem Zusammenhang von TF reden kann (deinem letzten Satz nach sind wir da auch einer Meinung) oder sowas schreiben kann: Der Gedanke an Buchenwald ist zumindest mir beim gedanken an diesen spruch absolut abwegig...
- Auch deine Argumentation ist für mich nicht schlüssig. Der Begriff ist nicht erst seit Jahren, sondern seit Jahrzehnten in der Diskussion, wo drauf auch seine Rezeption in der ehemaligen DDR verweist (der Einfluss der USA auf die DDR ist ja bekannt). Es geht hier nicht darum eine Begriff aktiv zu stigmatisieren, durch die Nazis ist er – "Political Correctness" hin oder her – unmittelbar mit eine grausamen Verbrechen verbunden, der Ermordung von ca. 56.000 Menschen im Konzentrationslager Buchenwald. Auch halte ich den Spruch nicht für elementar für die deutsche Sprache, wer etwas mit dieser Intention ausdrücken will, kann das auch anders tun (z. B. "Soll jeder glücklich werden wie er will") und dass man anstatt Menschen zu helfen, lieber Worte verbietet, behauptest du. Ich frage mich auch, wie man in einem Land in dem Rede- und Meinungsfreiheit herrschen, Worte verbieten will...
- "Arbeit macht frei" war a priori auch kein stigmatisierter Begriff, er wurde es auch erst durch seine Verwendung. A priori ist alles unabhängig von der Erfahrung/Verwendung. Das ändert – wie du auch schon sagst – nichts daran, dass Begriffe a posteriori mit negativen Erfahrungen verknüpft werden können.
- Für mich verbietet sich der Alltagsgebrauch dieses Spruches aus seiner Vergangenheit heraus, dass ist mMn wichtig um, den Opfern Respekt zu zollen und die Erinnerung an die Verbrechen der Nazis wach zu halten. Gruß -- Der ohne Benutzername 14:46, 24. Jun. 2009 (CEST)
- Ich lasse mir aber nicht von irgendwelchen tumben Nazis - ob alt oder neo - meinen Sprachgebrauch vorschreiben und schon gar nicht meine Geschichtskenntnisse vom Alten Fritz und zurück bis Cicero. Die alten Nazis haben wahrscheinlich auch "Scheiße" gesagt, wenn sie sich mit dem Hammmer auf den Finger gehauen haben - soll ich deswegen nicht mehr "scheiße "sagen dürfen? Oder erst in 1000 Jahren wieder? (nicht signierter Beitrag von 82.82.232.161 (Diskussion | Beiträge) 00:17, 28. Jan. 2010 (CET))
- Gegen das Vorhaben, sich in Zukunft um eine gepflegte Sprache zu bemühen, wäre sicher nichts einzuwenden. Ansonsten hier bitte nur zum Artikel diskutieren (WP:DS). --91.32.72.177 09:33, 28. Jan. 2010 (CET)
Griechische Schrift
In den ersten Zeilen des Artikels wird für mich störend deutlich, dass die gewählte griechische Schriftart ungeeignet ist, dass Pi vom Doppel-Tau zu unterscheiden "Prattein". Das Doppel-Tau erscheint hier wie ein Pi. Ich denke zwar, dass das hier nicht der richtige Ort ist, um eine bessere griechische Schriftart anzuregen, aber ich habe gerade keinen besseren. Vielleicht nimmt sich ja jemand der Sache an, der weiß, wo in der Wikipedia darüber entschieden wird, wie man die griech. Buchstaben schreiben will Matthias217.233.17.201 10:23, 22. Dez. 2009 (CET)
- Die Schriftart wird vom Webbrowser und der GUI festgelegt. Im Artikel sind nur die international standardisierten Codes für die Zeichen eingetragen (UTF-8). --91.32.94.28 10:38, 22. Dez. 2009 (CET)
"Jedem die Seine"- Mit diesem Sujet bewirbt Austrian Airlines auf dem Reisekatalog "ITS Billa Reisen" Direktflüge nach Paris. http://derstandard.at/1253596419957/Werbungs-Wortwahl-Direktflug-in-die-Nazi-Falle (nicht signierter Beitrag von 91.9.168.68 (Diskussion | Beiträge) 01:04, 31. Jan. 2010 (CET))
Toleranz?
Seit wann benutzt man eigentlich "Jedem das Seine" als Toleranzmotto à la "Über dem Geschmack lässt sich nicht streiten" oder "Jedem Tierchen sein Pläsirchen?" (nicht signierter Beitrag von H.I.M. (Diskussion | Beiträge) 16:39, 17. Dez. 2007 (CET))
- Ka, aber mir war der Spruch eigentlich nur in diesem Sinen bekannt. (nicht signierter Beitrag von 80.131.217.2 (Diskussion | Beiträge) 19:23, 26. Feb. 2010 (CET))
Werbebranche wählt immer wieder die deutschsprachige Version
Jetzt beenden Tchibo und Esso eine Werbekampagne mit dem Slogan "Jedem den Seinen". 2001 war es die Münchner Merkur-Bank; 1999 eine Flyer-Aktion von Burger King in Erfurt; 1998 war es Nokia und kurz danach warb REWE, jeweils mit "Jedem das Seine".<ref>www.tagesschau.de: Tchibo und Esso beenden umstrittene PR-Aktion: Kaffeewerbung mit Nazi-Beigeschmack gestoppt (14. Januar 2009)</ref> In der Hartnäckigkeit der Unwissenheit scheint mir Relevanz zu erwachsen, dass das im Artikel erwähnt werden könnte. --80.171.191.79 14:14, 14. Jan. 2009 (CET)
- Einige Beispiele werden auch schon im zweiten Weblink [13] erwähnt. Die Angaben unterscheiden sich ein wenig, das müsste dann nachrecherchiert werden. --80.129.111.45 14:59, 14. Jan. 2009 (CET)
- Und? Die Nazis haben eine gebräuchliche Redewendung auf einem Tor in einem KZ MISSbraucht. Ich sehe keinen Grund warum es heute nicht okay sein sollte die (nach wie vor gebräuchliche) Redewendung zu GEbrauchen. Anrüchig ist doch sowas erst wenn die Nazis den Begriff geprägt haben, wenn seine Bedeutung durch die Nazis abgewandelt wurde oder wenn er erst durch die Nazis den Weg in die Umgangssprache gefunden hat. Das ist doch hier offensichtlich nicht der Fall (andernfalls bitte Belege dafür bringen). --91.45.62.207 10:55, 15. Jan. 2009 (CET)
- Hier geht es ausschließlich um den Artikel. Wenn du an dem etwas geändert haben möchtest, dann bringe es hier vor. --80.129.74.150 14:55, 15. Jan. 2009 (CET)
- Und? Die Nazis haben eine gebräuchliche Redewendung auf einem Tor in einem KZ MISSbraucht. Ich sehe keinen Grund warum es heute nicht okay sein sollte die (nach wie vor gebräuchliche) Redewendung zu GEbrauchen. Anrüchig ist doch sowas erst wenn die Nazis den Begriff geprägt haben, wenn seine Bedeutung durch die Nazis abgewandelt wurde oder wenn er erst durch die Nazis den Weg in die Umgangssprache gefunden hat. Das ist doch hier offensichtlich nicht der Fall (andernfalls bitte Belege dafür bringen). --91.45.62.207 10:55, 15. Jan. 2009 (CET)
- Warum wird eigentlich nirgendwo Siemens erwähnt? (Werbekampagne in den 80ern für die Siemens PC mit besagtem Spruch) Christian A. Schneider 01:32, 6. Aug. 2010 (CEST)
Missverständliche Formulierung bei KZ Buchenwald
Derzeit heißt es
"1937 bauten die Nazis das Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe von Weimar. Der Spruch „Jedem das Seine“ (in der Bedeutung von „Jedem, was er verdient“) prangte von innen lesbar über dem Haupttor. Er wurde damit ebenso wie „Arbeit macht frei“ über dem Eingang anderer Konzentrationslager (wie Auschwitz, Dachau, Groß-Rosen, Sachsenhausen oder Theresienstadt) als Propagandaspruch missbraucht."
Das kann auch so gelesen werden, als ob der Spruch auch über den Eingängen der anderen genannten Konzentrationslager angebracht war. Dem widerspricht aber der Satz bei Arbeit macht frei:
"Buchenwald
Einziges KZ mit einer abweichenden Torüberschrift war das KZ Buchenwald mit dem Spruch Jedem das Seine, welcher in der lateinischen Fassung suum cuique der Wahlspruch der preußischen Monarchen war."
und:
"Buchenwald war das einzige Konzentrationslager, das diese Inschrift trug"
bei KZ Buchenwald
Ich habe den Absatz umformuliert. -- 132.180.34.40 20:11, 14. Jun. 2011 (CEST)
Beurteilung/ Deutung von "Jedem das Seine" in der heutigen Zeit
Guten Tag,
die Devise "Jedem das Seine" ist auch heute noch in lateinischer Form die Devise der Bundeswehr-Feldjäger, vgl. dazu den Eintrag zum Thema "Feldjäger". Sie findet sich im Barettabzeichen dieser Formation. Dies als Information und Anregung zur Diskussion, ob "Jedem das Seine" auf Grund seiner historischen Verwendung als philosophischer/ künstlerischer Denkansatz heute noch tragbar ist. Beste Grüße, Max Robert (12:04, 14. Jul 2011 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
- Das steht bereits im Abschnitt Jedem das Seine#Preußen. --84.130.188.116 12:45, 14. Jul. 2011 (CEST)