Diskussion:Jens Rachut
Spex-Interview
BearbeitenHi, ich hab aus dem im Artikel verlinkten Interview mal ein paar Zitate extrahiert. Viel ist es nicht, aber vielleicht hat ja jemand Interesse, daraus einen Abschnitt "Wirken" oder "Texte" oder so zu zimmern. Die meisten Zitate sind naturgemäß von Rachut selbst, da müsste man drauf achten.
Zitate Jens Rachut:
- "Einem guten Text gehen eine Reihe weggeworfener Texte voraus. So genial bin ich nicht, dass mir Texte in einem Rutsch gelingen."
- "es ist in meinen Augen oft nur eine Geduldsfrage, bis ein Text schließlich steht."
- "Was sich ganz leicht und wie aus dem Ärmel geschüttelt anhört, ist in Wirklichkeit das Ergebnis eines langen Eindampfungsprozesses."
- "Weil ich noch nie politische Texte geschrieben habe. [...] Ich glaube aber nicht, dass man die Menschen belehren kann."
- "Punk ist für mich aber eher eine Haltung als ein Musikstil."
- "Es gibt natürlich Einflüsse. Vor allem Charles Bukowski, außerdem John Fante. [...] Andere texterische Einflüsse kommen aus der Musik."
- "Ich schreibe alle meine Texte alleine. Meine Band kriegt die Texte erst mit, wenn die Platte fertig ist. Manchmal auch in dem Moment, in dem ich sie einsinge."
- "Die oft falsche Grammatik ist jedoch gewollt."
- "Meine eigene Sprache ist vor allem das Weglassen. Wenige Adjektive, wenige Atmosphäre schaffende Wörter."
- "Ich glaube fest daran, dass nicht alles, was man macht, eine Begründung nötig hat."
Zitate Max Dax:
- "Er ist der berühmteste Punk Hamburgs."
- "Seine Texte spreizen die Grammatik, sind oft humorvoll, immer direkt und zeugen von einer gewissen Unbeugsamkeit."
- "Im Zuge fast jeder Platte, die Sie in der Vergangenheit veröffentlicht haben, gründeten Sie auch eine neue Band. Deren Namen strahlen jenen bizarren Humor aus, der sich anschließend in Ihren Texten wiederfindet."
Figur
BearbeitenHallo, im Artikel Figur (Fiktion) ist, wie ich vor der Änderung natürlich nachgelesen habe, ausgeführt, dass "Figur" keineswegs nur fiktive Personen bezeichnet. Insofern ist der Verweis denke ich berechtigt (auch wenn das Lemma mit dem eingeklammerten Wort "Fiktion" etwas irreführend ist). Mit neugierigen Grüßen, -- Taristo 07:31, 18. Sep. 2011 (CEST)
- Tut mir leid aber ich finde den Verweis überflüssig und völlig am Thema vorbei. Natürlich könnte man auch "Person" schreiben, und das ist grundsätzlich auch gemeint. "Figur" bedeutet nicht nur "fiktives Wesen" (dazu gleich mehr) sondern auch "Gestalt". Eine subkulturelle Szene (worauf sich die "Figur" in dem Satz ja bezieht) ist etwas Schwammiges, nicht genau Eingrenzbares (hat "ein Wir-Gefühl und über das gemeinsame Interesse hinausgehende kulturelle Merkmale"), hat zudem aber auch "eine gewisse gewollte, darstellende Außenwirkung". Die Bezeichnung "Figur", die einerseits Assoziationen zum Umriss, andererseits zur Inszenierung weckt, finde ich in diesem Zusammenhang passend. Rachut gilt als sehr authentischer Künstler, aber auch als Exzentriker, der sich verkleidet, andere Namen gibt usw. Er taucht immer wieder an unterschiedlichen Stellen innerhalb der "Szene" auf und prägt mit seiner Kunst und seinem Charisma die "kulturelle Landschaft" (bzw. "Bühne"). In der Mainstreamkultur würde man ihn wohl als "Persönlichkeit" bezeichnen, allerdings trifft das bei seiner Neigung zu Pseudonymen und Anonymisierungsstrategien nur bedingt zu, Rachut meidet den medial inszenierten Personenkult, seine Kunst ist Bestandteil seines Lebens und keine Show. "Person" könnte man problemlos schreiben, klingt aber ein bisschen lasch für mich.
- Der Artikel Figur (Fiktion) beschreibt die von dir gemeinten Figuren zunächst als "erfundene Wesen, die durch fiktionale Medienangebote dargestellt werden, etwa durch mündliche Erzählungen, Gemälde, Romane oder Filme. Dabei werden Figuren in jedem Medium auf eine besondere Art erschaffen, literarische Figuren durch schriftliche Sprache, Comicfiguren durch Bilderfolgen, Film- und Fernsehfiguren durch Bewegtbilder und Theaterfiguren durch live anwesende Schauspieler." Das hat mit dem Rachut-Artikel überhaupt nichts zu tun und hilft dem Leser nicht weiter, es verwirrt im Gegenteil und gibt einen ganz falschen Eindruck. Erst viel weiter unten wird im Artikel auf real existierende Personen eingegangen, dann aber auch eher bezüglich Kunstfiguren wie Horst Schlämmer oder Borat, die sich stark medial inszenieren.
- Ich denke, dass der Satz auch ohne den Link einfach verständlich ist. Was ist denn dein Problem mit dem Wort "Figur"? Gruß --stfn 09:00, 18. Sep. 2011 (CEST)
- Bezüglich der Definition einer nicht (ganz) fiktiven "Figur" im Artikel "Figur (Fiktion)" gebe ich Dir weitgehend recht und bin dankbar für Dein Eingehen auf die Problmatik. Wenn es aber zur Erklärung des Terminus "Figur" keine adäquate Erklärung in WP gibt, sollte er deswegen doch nicht einfach stehengelassen werden, sondern eher ersetzt werden (z.B. durch "Person" oder "Persönlichkeit"). Gruß, -- Taristo 10:59, 18. Sep. 2011 (CEST)
- Meiner Meinung nach spricht das Wort halt für sich selbst, siehe hierzu Wikipedia:Verlinken#Sinnvoll verlinken: "So werden auch Allgemeinbegriffe und klare Begriffe, die jeder kennt, nicht verlinkt (Wörterbucherklärungen, siehe Die Lust, blau zu machen)". Zur Bedeutung von "Figur" siehe im Duden: "Person, Persönlichkeit (in ihrer Wirkung auf ihre Umgebung, auf die Gesellschaft)". Was hältst du sonst von "Schlüsselfigur" statt "einflussreiche Figur"?
- Gegen "Persönlichkeit" spricht meiner Meinung nach Rachuts Selbstverständnis und öffentliche Rezeption, siehe hierzu beispielsweise dieses Interview (Hervorhebungen von mir): "[Die Theaterszene bzw. die kreative Szene allgemein] ist ein Dorf, in dem jeder seine eigene Hütte hat und seinen Krams macht. Und manchmal guckt man so über den nicht vorhandenen Zaun und schaut, was die anderen machen. Natürlich findet man nicht immer alles gut, was der andere macht. Ich versuche damit sehr offen umzugehen – gerade bei näheren Bekannten – und ehrlich zu sagen, wie ich das fand. Alles andere finde ich auch dämlich. Die Sprache des drumherum Redens ist ja allgemein bekannt am Theater. [...] Das Theater ist ein wohliges Nest. Aber das Geile ist, dass man echt viel machen kann. Es bringt wahnsinnig viel Spaß, da herum zu laufen, sich witzige Sachen auszudenken und blödsinnige Klamotten anzuziehen. Der Nachteil ist bloß, dass die sich am Theater auf eine so hohe Plattform drapieren. Da wird soviel Zeit und damit auch Geld auf Labern und Selbstbeweihräucherung verschwendet, das bringt dann zum Schluss oft keinen Spaß mehr. [...] Wir machen einfach und machen. Und geben dabei möglichst keine Interviews. Einfach machen. Am liebsten anonym raus kommen und weiter machen. Vom Hörspiel 'Seuchenprinz' haben wir vielleicht 700 Stück verkauft. Das ist nicht viel. Und wenn dann mal irgendwo in irgendeinem Magazin was darüber drin steht, dann ist man noch lange nicht drin in dem Business." Der Interviewer bewertet Rachut folgendermaßen (Hervorhebungen von mir): "Seit Anfang der 1980er Jahre hat er sich als Frontmann der Punkbands 'Angeschissen', 'Dackelblut', 'Das Moor', 'Blumen am Arsch der Hölle' und 'Oma Hans' in der alternativen Musikszene wider Willen einen Namen gemacht. Dem Motto 'Wenn's bekannt wird, hau ich ab', ist er dabei stets treu geblieben." Bei Punk (im Sinne von Nonkonformismus, gesellschaftlichem Gegenentwurf, DIY, Ablehnung von Autoritäten usw.) von einer "Persönlichkeit" ("jemand, der eine führende Rolle im gesellschaftlichen Leben spielt" siehe auch die Synonyme zu Persönlichkeit in dieser Bedeutung: "Autorität, Berühmtheit, Prominenter, Prominente, VIP") zu reden finde ich tendenziell unpassend.
- "Person" wäre ok, aber eben sehr neutral und damit etwas weniger aussagekräftig als "(Schlüssel-)Figur". Gruß --stfn 11:41, 18. Sep. 2011 (CEST)
- Mit "Person" wäre ich zufrieden (denn trotz des "Selbstverständnisses" der betreffenden "Figur" bezweifle ich ein völlig unkommerzielles, nicht auf gesellschaftliche Anerkennung usw. abzielendes Handeln), besser fände ich auch "Schlüsselfigur", aber noch besser nach wie vor "Figur" (mit entsprechender Definition - im Artikel oder beim Lemma 'Figur'). Bis auf weiteres, -- Taristo 12:24, 18. Sep. 2011 (CEST)
- Deswegen habe ich dir ja empfohlen, dich erst einmal in das Thema einzulesen. Rachuts Bands veröffentlich(t)en oft nur auf Vinyl (was keinen großen kommerziellen Erfolg verspricht), sie haben meist abstoßende oder absurde Namen (Dackelblut, Angeschissen) und wurden meist, nachdem sie bekannter wurden, direkt aufgelöst. Bei Kommando Sonne-nmilch wird stattdessen bei jeder Platte der Stil und die Besetzung geändert, so dass die Band unberechenbar bleibt. Die FAZ bezeichnet die Platte von N.R.F.B. "als kakophonische Mischung, als chaotische Brandrede gegen die Vorhersehbarkeit" und zitiert zustimmend Rachuts Aussage, dass Punk keine Musik, sondern eine Haltung sei. Oder dieser Artikel im Prinz, in dem die Musik von Kommando Sonne-nmilch als "Grimmige Kulturkritik" bezeichnet und der Sänger der Band Trashmonkeys zitiert wird mit: "Die Leute wollten von Jens [Rachut] Autogramme. Er fand das scheiße und hat keine gegeben. Hat mich beeindruckt der Kerl." Rachut selbst kritisierte beispielsweise im Text des Oma-Hans-Songs "Gummiwände" die Kommerzialität der Band Kettcar (recht kryptisch: "Landungsbrücken sprengen depressive Anekdoten die keinem etwas helfen außer Geld") oder äußerte sich im Dackelblut-Song "Der letzte Drink" über den zwischen Indie und Pop pendelnden Sänger Jochen Distelmeyer "Da liegt doch Jochen Distelmeyer - tot, toter geht's nicht. Mit einem Gitarrenständer in seinen Poprücken gebohrt". Ich habe gewissenhaft versucht, keinen Fanartikel oder so zu schreiben sondern objektiv und distanziert zu bleiben, Rachut Kommerz zu unterstellen zeugt meiner Meinung nach aber einfach von Unwissenheit und ist eben nicht objektiv.
- Bezüglich deiner Vorschläge wäre ich für "Schlüsselfigur" ohne Verlinkung, oder ansonsten, auch wenns nur ein Detail ist, für WP:3M. "Schlüsselfigur" wird in den ersten 20 Suchergebnissen in WP übrigens 18 mal für real existierende Personen verwendet. Gruß --stfn 13:14, 18. Sep. 2011 (CEST)
- Hallo Taristo, deine Änderung in meinem Diskussionsbeitrag (anstelle einer Antwort) hat mich irritiert. Da mir der Diskussionsstil so nicht gefällt, habe ich wie angekündigt 3M beantragt. Gruß --stfn 15:55, 19. Sep. 2011 (CEST)
3M: Der Ausdruck ist in seinem Kontext unmittelbar verständlich und bedarf keiner Verlinkung, die Verlinkung auf die Spezialbedeutung Figur (Fiktion) ist im Gegenteil irreführend oder irritierend. Denn auch wenn im dortigen Artikel erwähnt wird, daß nicht nur fiktionale, sondern auch reale Personen als "Figur" bezeichnet werden, legt die Verlinkung nahe, daß bei der Verwendung im gegebenen Kontext eine Spezialbedeutung anzunehmen wäre.
Wenn man zu einem Artikel außer einer derart geringfügigen Änderung nichts beizutragen hat, sollte man im übrigen den Einspruch des Hauptautors, auch wenn man sich selbst im Recht glaubt, respektieren und es vermeiden, ihm durch Editwar und langatmige Diskussionen seine hoffentlich trotzdem guten Arbeit zu vermiesen. --Otfried Lieberknecht 18:46, 19. Sep. 2011 (CEST)
- Besten Dank für die Dritte Meinung (war auch sinnvoll, diese einzuholen). Anknüpfend an Otfried Lieberknecht sehe ich ein, dass es doch verwirrend für den "anklickenden" Leser sein könnte, mit "Figur (Fiktion)" konfrontiert zu werden, und somit schließe ich mich den Argumenten fürderhin an. Die Arbeit des Hauptautors sollte diesem natürlich nicht vermiest werden - ich nehme auch an, dass eine auch bei geringfügigerer Relevanz zustandekommende Diskussion den meisten WP-Autoren, insbesondere auch Stefan Westhoff, nicht unerträglich ist. mit "punkigen" und unkommerziellen Grüßen, -- Taristo 19:25, 19. Sep. 2011 (CEST)
Schön das das Thema bereits gelöst ist. Ich schließe mich Otfried Lieberknecht an, möchte jedoch in der Argumentation zu bedenken geben, dass ein Hauptautor keine Wikipedia-Rolle ist, und das Lektorat, vulgo Hinterherwischen eine ebensowichtige Aufgabe ist, wie das Artikelschreiben. --Siehe-auch-Löscher 11:53, 21. Sep. 2011 (CEST)
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