Diskussion:Kieler Matrosenaufstand

Letzter Kommentar: vor 30 Tagen von Kuhl-k in Abschnitt DDR
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Kieler Matrosenaufstand“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Revert

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@Kopilot: [1] hast du das den gemacht? Habitator terrae   12:16, 4. Dez. 2018 (CET)Beantworten

Den kopilotschen Vandalismus habe ich zurückgesetzt. --178.197.231.251 17:11, 4. Dez. 2018 (CET)Beantworten
Nach dieser Entwicklung wäre es schön, wenn wir hier zu mehr Beachtung der Wikiquette und zu einer ernsthaften Sachdiskussion zurückkehren könnten. Ich habe oben bereits angemerkt, dass ich auch Fehler mit dem Zurücksetzen gemacht habe. Aber als nur wenig erfahrener Wikipedia-Mitarbeiter habe ich hier doch einiges lernen können.
Ich würde jetzt gerne noch einige weitere - aus meiner Sicht - Unrichtigkeiten, die sich bei der Überarbeitung des Artikels „eingeschlichen“ haben, hier zur Diskussion stellen und je nach Diskussionsergebnis eventuell ändern. Dabei würde ich mir aber Zeit lassen, damit wir alle in Ruhe diskutieren können. --Kuhl-k (Diskussion) 13:41, 5. Dez. 2018 (CET)Beantworten

Weitere Änderungsvorschläge

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Ich habe eine Reihe weiterer Punkte, die m.E. nach der Überarbeitung des Artikels geändert werden sollten. Dies betrifft:

  1. Das Dreiklassenwahlrecht. Bei der Überarbeitung entfiel der Hinweis, dass es um das Dreiklassenwahlrecht in Preußen geht. Ein nur wenig versierter Leser könnte fälschlich schließen, dass im ganzen Kaiserreich das Dreiklassenwahlrecht geherrscht habe.
  2. Besteuerung der Kriegsgewinne. Hier wurde der Satz, dass die Gewinne der Rüstungsindustrie nicht wirkungsvoll besteuert wurden, dahingehend umformuliert, dass die Gewinne der Rüstungsindustrie von der Besteuerung ausgenommen waren. Der (beibehaltene) Beleg (Nipperdey) sagt jedoch Ersteres aus.
  3. Burgfrieden, Ausschluss der Kriegsgegner. Die SPD schloss nicht die Kriegsgegner aus, sondern jene, die die Fraktionsdisziplin aufkündigten.
  4. Neu eingefügt wurde die Skagerrakschlacht, sicherlich eine wichtige Etappe der Kaiserlichen Marine. Die Schlacht wird jedoch als verloren bezeichnet. Dies ist aber stark umstritten (siehe z.B. Salewski: … obwohl sich die Hochseeflotte achtbar schlug, … - Die Deutschen und die See, S. 125). Zum anderen wird angedeutet, dass wegen der angeblich verlorenen Schlacht, die Flotte nicht mehr aktiv eingreifen konnte, was ebenfalls so nicht richtig ist.
  5. Verminung, U-Boot-Krieg. Die in der Überarbeitung des Artikels eingeführte Behauptung, dass Verminung und U-Boot-Krieg den Nachschub für Großbritannien kaum behinderten, ist in dieser Form nicht richtig. Im Jahr 1917 ergaben sich große Schwierigkeiten für das Land, die erst mit der Einführung des Konvoi-Systems und weiterer Maßnahmen überwunden wurden. (Siehe z.B. Rahn: Dt. Marinen im Wandel, S. 205).

--Kuhl-k (Diskussion) 18:47, 15. Dez. 2018 (CET)Beantworten

Hier noch zwei weitere Punkte:

  1. Die Charakterisierung des Ersten WK, dass die OHL "immer wieder Fehlentscheidungen [traf]", würde ich gerne durch die Einschätzung von Becker/Krumeich (Der große Krieg) ersetzen.
  2. Für die Meutereien in Frankreich 1917 und dass vergleichbare Ereignisse im deutschen Heer ausblieben, wird als ein Grund angeführt, dass "die Art der Kriegführung in den Schützengräben der Westfront, die [dt.] Soldaten und Offiziere zum Zusammenhalt für das gemeinsame Überleben zwang..." Das gilt aber offensichtlich auch für die französische Seite. Ich möchte deshalb auch hier die Unterschiede, die bei Becker/Krumeich genannt werden anführen.

--Kuhl-k (Diskussion) 12:31, 5. Jan. 2019 (CET)Beantworten

Als nächstes möchte ich den Abschnitt über die Unruhen in der Flotte im Sommer 1917 mit einer zusammenfassenden Einschätzung und einer Darstellung der Verbindung zu den Ereignissen im Oktober/November 1918 ergänzen/überarbeiten. --Kuhl-k (Diskussion) 14:36, 8. Apr. 2019 (CEST)Beantworten

Des Weiteren möchte ich Aussagen zum Hilfsdienstgesetz genauer fassen.--Kuhl-k (Diskussion) 12:35, 15. Apr. 2019 (CEST)Beantworten

Außerdem möchte ich einige Korrekturen (u.a. Anzahl der Verhafteten) in der Einleitung vornehmen.--Kuhl-k (Diskussion) 12:36, 16. Apr. 2019 (CEST)Beantworten

Noch ein paar weitere Korrekturen in den einleitenden Abschnitten. --Kuhl-k (Diskussion) 10:47, 18. Apr. 2019 (CEST)Beantworten

"Gouverneur Wilhelm Souchon"

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Gouverneur, wirklich? Von was? Der Stadt Kiel? Aber die hatte doch sicher einen Bürgermeister, keinen Gouverneur? Also der Marinegarnison? Aber dass es in Deutschland überhaupt irgendwo, irgendwann "Gouverneure" gegeben hätte, ob nun zivile oder militärische, wäre mir neu. Im besetzten Polen und Belgien je einen "Generalgouverneur", aber sonst ist das doch ein dem deutschen Wesen und Gewese vollkommen fremder Rang und Titel. --2A01:C23:5C74:BA00:1DD6:8922:8FE7:C4FF 23:27, 22. Mär. 2020 (CET)Beantworten

Preußen setzte (erstmals wohl 1795) im Kriegsfall „Gouverneure“ im Generalsrang für eroberte fremde und bedrohte eigene Gebiete bzw. Festungen ein. Der Gouverneur hatte in seinem Gebiet für die Dauer des Krieges die gesamte militärische und zivile Verwaltung zu beaufsichtigen, zu koordinieren und zu lenken. War ihm ein Zivilgouverneur zur Seite gestellt, hieß er Militärgouverneur.--Gloser (Diskussion) 18:03, 24. Mär. 2020 (CET)Beantworten
Deutschland war in Armeekorps-Bezirke aufgeteilt, deren Kommandanten nur dem Kaiser verantwortlich waren. Die Reichskriegshäfen (Kiel, Wilhelmshaven) gehörten zur Marine und gehörten nicht zu den Armeekorps-Betirken. Der Chef der Marinestation der Ostsee in Kiel wurde mit der Verhängung des Kriegszustands zum Gouverneur des erweiterten Befehlsbereichs Kiel ernannt. Damit hatten ebenfalls alle bürgerlichen Behörden seinen Anweisungen unbedingt Folge zu leisten. Er war ebenfalls immediat gestellt, d.h. nur dem Kaiser verantwortlich. Siehe Dirk Dähnhardt: Revolution in Kiel. Neumünster 1978, S. 17 ff. --Kuhl-k (Diskussion) 15:55, 25. Mär. 2020 (CET)Beantworten

Kleinere Änderungen geplant

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Ich habe jetzt Zeit gefunden, mich wieder intensiver um den Artikel zu kümmern und möchte kleinere Ungenauigkeiten (z. B. die von mir angegebene zu hohe Zahl von 100.000 Arbeitern in Kiel) korrigieren, sowie einige nicht belegte Darstellungen nach entsprechenden Literaturangaben anpassen. Falls nötig werde ich bei den einzelnen Überarbeitungen hier entsprechende Erläuterungen geben. --Kuhl-k (Diskussion) 18:17, 7. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Nur weiter so! --Superikonoskop (Diskussion) 22:09, 7. Mai 2020 (CEST)Beantworten
Heute habe ich diese Überarbeitungsserie abgeschlossen. Der Artikel ist soweit aus meiner Sicht in Ordnung. Was nicht heißen soll, dass es nicht noch Verbesserungsmöglichkeiten gäbe. --Kuhl-k (Diskussion) 14:22, 25. Mai 2020 (CEST)Beantworten
Sehr schön, gerade ganz durch gelesen. Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen ... demnächst.--Superikonoskop (Diskussion) 23:53, 25. Mai 2020 (CEST)Beantworten
Vielen Dank Superikonoskop für deine Bearbeitungen. Bezüglich der Änderung über die Reichweite der Schlachtschiffe habe ich noch mal intensiver recherchiert und auch bei dem Marinehistoriker Dr. Dieter Hartwig nachgefragt. Die Basen der Royal Navy lagen demnach außerhalb der Reichweite der SchlachtFLOTTE (ich hatte fälschlich formuliert „der SchlachtSCHIFFE“). Die großen Einheiten hatten eine genügende Reichweite, aber die Torpedoboote nicht. Typische Reichweiten der großen Torpedoboote: 1000-2000 sm. Das hätte bei einigen gerade so gereicht, um nach Schottland und zurück zu kommen, aber eine verdoppelte Geschwindigkeit (Angriff, Schlacht, Rückzug) bedeutete etwa eine Vervierfachung des Verbrauchs. (Geoffrey Bennett: Die Skagerrakschlacht. München 1980, S. 266.) Damit hätte man auf Torpedoboote verzichten müssen, sie spielten aber eine große Rolle in den Schlachtplänen der Marine. Deshalb die Aussage bei Werner Rahn: „Es kam daher zu einer Umstellung der [englischen] Operationsplanung, die unter Ausnutzung der günstigen geographischen Lage zur risikoloseren Fernblockade überging, um die deutschen Seeverbindungen bereits außerhalb der Reichweite der deutschen Flotte unterbrechen zu können." (Werner Rahn: Strategische Optionen und Erfahrungen der deutschen Marineführung 1914 bis 1944: Zu den Chancen und Grenzen einer mitteleuropäischen Kontinentalmacht gegen Seemächte. In: Werner Rahn (Hrsg.): Deutsche Marinen im Wandel. München 2005, S. 197–233, hier S. 201.) Ich werde den Satz umformulieren und eine entsprechende Anmerkung im Artikel machen. --Kuhl-k (Diskussion) 10:52, 11. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

Beachtet werden sollte der Aufsatz von Christian Lübcke "Hat nichts mit Wahrheitsfindung zu tun". Der Kieler Matrosenaufstand von 1918 und die deutsche Militärgeschichtsschreibung. Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Heft 4 Oktober 2020. Die Redaktion schreibt im Vorspann: "[...]Christian Lübcke kann auf der Basis bislang kaum ausgewerteter Dokumente zeigen, dass in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und noch in der jungen Bundesrepublik Deutungsmuster vorherrschten, die wenig mit Wissenschaft, aber umso mehr mit Selbstrechtfertigung, Revisionismus und Apologie zu tun hatten." (S.505) Der Autor selbst schreibt: "Das hundertste Jubiläum des Kieler Matrosenaufstands gab Hoffnung auf eine neue Form der wissenschaftlichen Auseinandersetzungen; schon 2017 kam eine Fülle neuer Veröffentlichungen auf den Markt, so beispielsweise aus der Feder von Joachim Käppner, Mark Jones oder Knut-Hinrik Kollex. Bedauerlicherweise zeigt sich aber auch bei vielen dieser Werke ein bekanntes Muster: Anstatt sich intensiv mit dem vorhandenen Quellenmaterial auseinanderzusetzen, hat man in der Regel lediglich frühere Werke neu aufbereitet und - wie etwa bei Käppner und Kollex - durch Anekdoten erweitert. Die Autoren hinterfragten weder frühere Aussagen in Literatur und Forschung, noch machten sie den Versuch, neues Quellenmaterial zu erschließen. Als Beispiel lässt sich hier ein vielbeachteter Aufsatz von Kollex anführen, der nicht nur eine Reihe inhaltlicher und chronologischer Fehler beinhaltet, sondern die Ergebnisse in Kiel unnötig dramatisiert." (S.507 f.) Lübcke zeigt auch, dass bis in die Anfangszeit der Bundesmarine hinein der Matrosenaufstand, der das Ende des Krieges einläutete, bei den Marine-Führungskräften als Makel empfunden wurde. So haben die beiden ersten Inspekteure der neuen Bundesmarine Ruge und Zenker alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass das Militärgeschichtliche Forschungsamt keine neuen, wirklich wissenschaftlichen Initiativen zur Darstellung jener Ereignisse unternommen hat. Es gibt zu diesem Thema also noch reichlich Forschungsbedarf bei den Historikern insbesondere, was die rasche Ausbreitung des Aufstandsgeschehens über ganz Deutschland und die besondere Rolle der Marineflieger dabei angeht.--2003:F8:714:A957:85EF:4E1:52AF:9E3D 15:20, 23. Okt. 2020 (CEST)Yeni CifciBeantworten

Ich finde die Arbeit von Lübcke ist gut gelungen und sollte hier eingebaut werden. Ich würde dies in den nächsten Tagen machen, falls sich keine andere/kein anderer findet. --Kuhl-k (Diskussion) 12:07, 24. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Änderungen durch HJPrieß in den Abschnitten über den 5. und 6. November

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Ich finde die neuen Illustrationen (Telegramm Noske an Scheidemann, SR Ausweis unterzeichnet von Noske) sehr interessant; vielen Dank. Vielleicht kann auf der Commons-Seite noch mehr darüber genannt werden, woher die Dokumente stammen? Dies wäre gerade beim Telegramm aus quellenkritischer Sicht nicht unwichtig.

Dass Hermann Müller-Franken nach Kiel kam (am 7.11.) - er reiste übrigens teilweise zusammen mit Hugo Haase –, ist eher eine Randnotiz, denn er und auch Haase nahmen keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung in Kiel und beide reisten bald wieder ab. Der Satz wäre also aus Kieler Sicht besser am 7.11. platziert. Hier am 6.11. (Berliner Sicht: Scheidemann schickt Müller) zerschneidet er leider die wichtige Darstellung, wie Noske versuchte, den Abbruch des Aufstands zu erreichen. Interessant ist jedoch, dass Müller in seinem Bericht einen Ullstein Redakteur erwähnt, der wohl zur selben Zeit nach Kiel kam und der vermutlich von dem Bildjournalisten Alfred Frankl begleitet wurde, der einige der bekannten Kieler Fotos (u. a. Rede Noskes an die U-Bootbesatzungen, der aus Pola eingelaufenen U-Boote) schoss. Ich werde das in eine Anmerkung packen, das scheint mir angemessener.

Die Klassifizierung von Noskes Buch „Von Kiel bis Kapp“ als Rechtfertigungsschrift wurde gelöscht. Siehe dazu die ausführliche Begründung bei Martin Rackwitz (Kiel 1918, S. 88): „… muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass er dieses … Werk vor allem als Rechtfertigung für sein politisches Handeln, das schon unter seinen Zeitgenossen und Parteifreunden äußerst umstritten war, geschrieben hat.“ Ich werde das wieder einfügen und Rackwitz als Beleg anführen.

Eingefügt wurde: „Kommando an Noske übergegangen“ Bei dieser Aussage Noskes sollten wir uns besser auf seine zeitnähere Aussage in „Von Kiel bis Kapp“ beziehen, denn seine spätere Aussage vorm Untersuchungsausschuss „Kommando an mich übergegangen“ ist missverständlich und steht im Widerspruch zur Aussage in „Von Kiel bis Kapp“: „… die Leitung der Geschäfte vorläufig zu übernehmen.“ was eher auf die verwaltungstechnische Seite hindeutet. Ich werde dazu eine Anmerkung machen.

Die Sätze, die auch eine Begründung liefern sollten, warum es zur Ernennung Noskes zum vorläufigen Vorsitzenden des SR kam, wurden gelöscht. Noske versuchte aber die Situation chaotischer darzustellen, als sie wohl tatsächlich war („trotz intensiver Suche keine Führung finden können …“). Denn er erwähnt selbst verschiedene Gruppen im Gewerkschaftshaus und es gab Zusammenschlüsse, die den Aufstand organisierten (Sicherheitsdienst, Verteidigung Kiels, Funkverkehr, Rückruf der Schiffe, Setzen der roten Fahnen, …) – wenn auch nicht zentral gesteuert. Neben dem dezentralisierten Ablauf waren die Akteure auch unerfahren in Verwaltungsdingen (Löhne, Versorgung, …) und deshalb stimmten sie zu, dass Noske vorläufig die Geschäfte übernahm. Ich werde die gelöschten Sätze etwas klarer formulieren und einen Beleg für die Aussagen einfügen. --Kuhl-k (Diskussion) 18:17, 24. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Militärische Opfer des Aufstandes (Auswahl)

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Vielen Dank Verifizierer für deine Ergänzungen (Militärische Opfer des Aufstands: Heinemann und Heine).

Ich halte aber die Heraushebung der beiden Seeoffiziere für problematisch, besonders im Vergleich mit den Opfern, die sich für demokratische Rechte und Freiheiten einsetzten. Sehr deutlich wird dies bei den Vorgängen auf der „König“, bei denen der Kommandant den Matrosen, der die Kriegsflagge niederholen und die „Rote Fahne der Freiheit“ (Schleswig-Holsteinische Volks-Zeitung) setzten wollte, erschossen hat. Es handelt sich um den Matrosen Mews. Er ist auf dem Kieler Nordfriedhof beerdigt. (Vgl. Christian Lübcke in Mitteilungen Ges. f. Kieler Stadtgeschi., Bd. 89, Heft 4.) Der Kommandant wurde von den Aufständischen schwer verletzt, während der I. Offizier Heinemann getötet wurde und der Adjutant Zenker, schwer verletzt wenige Tage später starb. Beide wurden nicht in Kiel beerdigt.

Diese Problematik, dass die Seeoffiziere für die Bewahrung der undemokratischen, nach außen und innen aggressiven Ordnung standen, während die Aufständischen sich für Demokratie und Freiheiten einsetzten, wird auch daran deutlich, dass die Nationalsozialisten Kriegsschiffe nach Heinemann und Zenker benannten.

Auch die Umstände der Verholung der „König“ ins Dock der Kaiserlichen Werft wären für eine angemessene Darstellung erwähnenswert: Der Chef des III. Geschwaders wollte nach den Befehlsverweigerungen ausgerechnet nach Kiel, wo schon für einen Streik für eine beschleunigten Friedensschluss agitiert wurde (was der Marineführung bekannt war). Stabschef Trotha erlaubte das. Die Kieler Marineführung versuchte das Geschwader schnell wieder loszuwerden, aber Kraft und der Kommandant der „König“ ließen diese sogar ins Dock der Kaiserlichen Werft mit engem Kontakt zu den Werftarbeitern verlegen. Dies bornierte Verhalten der Seeoffiziere trägt eine Mitschuld an der Schießerei auf der „König“, denn die anderen Schiffe fuhren nach Travemünde, wo in intensiven Debatten sich die Besatzungen mit dem Hissen der roten Fahne durchsetzen konnten, ohne dass es zu Gewaltexzessen kam. Wenn die „König“ mitgefahren wäre, wäre es nicht zu den Toten gekommen.

Was KzS Heine angeht, wurde dieser damals für die Toten vom 3. November verantwortlich gemacht (was nach einer Stellungnahme Souchons auch zu relativieren wäre, denn Souchon sagte aus, er habe Heine erst nachdrücklich befehlen müssen, schießen zu lassen). Auch hier gibt eine Hervorhebung Heines gegenüber den Opfern der anderen Seite ein schiefes Bild.

Ich schlage vor, den neuen Abschnitt zu löschen und dafür in dem Absatz vorher, in dem auf die Opfer eingegangen wird, eine entsprechende Anmerkung zu machen. --Kuhl-k (Diskussion) 14:28, 6. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Hallo Kuhl-k. Ich habe auch darüber nachgedacht, ob das so geeignet ist und habe mich deswegen für die eingrenzende Überschrift entschieden. Deine Ergänzung unter Löschung meiner Einfügung finde ich gut. Vielen Dank. Ich denke, dass auch die Anmerkung so ausreichend ist, oder? VG.Verifizierer (Diskussion) 18:55, 6. Nov. 2022 (CET)Beantworten
Das sehe ich auch so. Vielen Dank für deine Rückmeldung und deine Unterstützung bei der Verbesserung des Artikels.--Kuhl-k (Diskussion) 09:54, 7. Nov. 2022 (CET)Beantworten

DDR

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Vielen Dank Benutzer:uranus95 für deine Ergänzung des Artikels mit dem Verweis auf Offenstadt. Ich habe jetzt Offenstadts Arbeit gelesen. Dieser bezieht sich aber, wie auch die Überschrift (Die „Roten Matrosen“ von 1917) nahe legt, insbesondere auf die Ereignisse in der Marine im Sommer 1917. Die Kieler Ereignisse erwähnt er nur nebenbei an wenigen Stellen. Auch die von dir wiedergegeben Stellen („nahm der Aufstand einen bedeutenden Platz ein …“; „… wurde als zweite große Massenaktion … angesehen“; „ … [d]er Aufstand wurde als historische Wurzel der Waffenbrüderschaft mit der Sowjetischen Flotte betrachtet“) beziehen sich alle auf 1917.

Insofern ist der von dir eingefügte Abschnitt hier fehl am Platz. Ich denke aber, deine Anregung, die Bewertung der Kieler Ereignisse durch die SED/DDR aufzunehmen, ist sehr sinnvoll. Ich würde hier etwas vom Militärhistoriker Christian Lübcke einfügen, der genau diese Thematik in einem eigenen Abschnitt seiner Arbeit für die Vierteljahreshefte (4/2020) diskutiert hat (“Hat nichts mit Wahrheitsfindung zu tun“. Der Kieler Matrosenaufstand von 1918 und die deutsche Militärgeschichtsschreibung.) --Kuhl-k (Diskussion) 19:27, 17. Dez. 2024 (CET)Beantworten

Danke für den Hinweis! Was hältst du davon wenn ich den Abschnitt nach Marineunruhen im Sommer 1917 verschiebe? --Uranus95 (Diskussion) 22:04, 17. Dez. 2024 (CET)Beantworten
Ja, ich denke, da würde es gut hinpassen. --Kuhl-k (Diskussion) 10:41, 18. Dez. 2024 (CET)Beantworten