Diskussion:Leo Gabriel (Philosoph)

Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Robert Schediwy in Abschnitt Problematische Aspekte

Problematische Aspekte

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1)Hier ein Zitat aus der "offiziellen" Geschichtsdarstellung der Volkshochschule Volksheim Ottakring im WEB:

"Nach der Lehramtsprüfung in Philosophie und Geschichte unterrichtete er von 1932 bis 1948 als Gymnasialprofessor, in den dreißiger Jahren entfaltete er eine rege Vortragstätigkeit an der Volkshochschule Volksheim Ottakring.

Gemeinsam mit anderen kollaborierte Gabriel eng mit dem „Kulturreferat“ der Bezirksstelle Ottakring der Vaterländischen Front und verfasste neben einer Denkschrift vertrauliche Dossiers unter anderem über die „politische Verläßlichkeit“ der Ausschussmitglieder der Volkshochschule.

Als Referent für Philosophie im Volksheim räsonierte Gabriel in der Reichspost über den „schärfsten Gegensatz“ zwischen katholischer und neutraler Volksbildung und sprach sich dafür aus, daß der Staat „seine allgemeinen Richtlinien und eine Erziehung zur Staatsgesinnung, Volkstreue und religiös-sittliche Grundhaltung verlangen müsse“ und stellte sich so gegen alle im Volksheim Ottakring verbliebenen Hörerinnen und Vortragende demokratischer Gesinnung". Robert Schediwy 21:33, 23. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

2)Ein weiterer, ziemlich problematischer Aspekt dürfte Leo Gabriels Einfluss auf seinen Studienkollegen Hans Nelböck, den Mörder Moritz Schlicks sein. In dem zur Gänze im Web vorliegenden Script einer Interviewdokumentation über den Mathematiker Kurt Gödel heißt es, Nelböck, ein ehemaliger Student von Schlick, habe, "sowohl durch die öffentliche Stimmung angefeuert, als auch durch die Ansichten seines Studienkollegen Leo Gabriel beeinflusst" agiert. (Quelle: Shooting Script for the Film: “Kurt Gödel: A Mathematical Mythos” von Peter Weibel und Werner DePauli-Schimanovich).

Leo Gabriel hat sich nach 1945 unzweifelhaft Verdienste erworben - er scheint aber doch in den Wirrnissen der 1930er-Jahre als Gesinnungstäter ziemlich radikal und intolerant aufgetreten zu sein.

Robert Schediwy 05:45, 24. Okt. 2008 (CEST)Beantworten