Diskussion:Mavis Lever
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Crib "LLLL...L"
BearbeitenStimmt die Geschichte eigentlich? Ich meine, wie bescheuert muß man denn sein, um als Zufallsgenerator für einen Füllspruch ausgerechnet eine Enigma-Schlüsselmaschine zu verwenden? Die verschlüsselten Texte haben keine statistischen Auffälligkeiten und sind ohne Annahmen über das Verfahren nicht von weißem Rauschen zu unterscheiden. Da wäre das Sinnvollste zur Erzeugung eines Füllspruchs ja wohl würfeln. Eine andere Frage sind die Folgen: "Legitime" Empfänger von Funkverkehr wußten ja nicht, daß es ein Füllspruch war, die mußten ja auch erst einmal versuchen, den Schmonzes zu entschlüsseln. Und so einfach war das mit dem Funkempfang im Krieg auch gar nicht: Sendungen schwächerer Sender - z. B. UBoote auf See - kamen oft nur gestört und bruchstückhaft rein. Die Funkstellen im Reich mußten also alles, was sie erkennen konnten, erst einmal mitschreiben, jeden Informationsfetzen. Sie konnten selbst damit aber nichts anfangen, also notierten sie die Uhrzeiten und Frequenzen und verschlüsselten das zusammen mit den empfangenen Bruchstücken und sendeten das an die Auswertezentralen beim Oberkommando. Dort wurden die einzelnen Brocken dann zur rekonstruierten Nachricht zusammengesetzt und diese dann entschlüsselt. Das kann bisweilen eine halbe Stunde oder länger dauern, bis die Führung überhaupt weiß, welche Nachricht übermittelt wurde. Und diese ganze "Bürokratie" wurde mit Füllspüchen beschäftigt? - Was natürlich nicht geht bzw. gehen sollte: Station empfängt das Kryptogramm von "LLLL...L", schmeißt das in die Enigma rein, die fängt an, LLLL... auszuspucken, und der Funker weiß: Aha, ist bloß Füllfunk, brauchen wir nicht weiterzuschicken. Dann erkennt der Gegner nämlich Füllfunk an der ausbleibenden Aktivität der anderen Funkstationen. (Kryptographisch ideal wäre, wenn die bekannten Landstationen immerzu Sprüche senden würden. In diesen "Dauerfüllfunk" können dann nach Bedarf auch die echten Nachrichten untergemischt werden. Aber vielleicht hat man in der irrigen Annahme, daß die Enigma unknackbar und daher sicher war, soweit nicht gedacht. Andererseits: Hat das OKW das denn wirklich geglaubt?) Mein Vater war im Krieg Funker auf einer Landstation, daher weiß ich ein bißchen vom Betrieb. Er konnte allerdings nur die Geräte bedienen, von den mathematischen Hintergründen der Verschlüsselung hatte er keine Ahnung, und Ingenieur war er auch nicht. Diese ganzen Kriegssachen waren ihm später auch zuwider, er wurde nicht Amateurfunker, sondern hatte als Hobby die Fotographie. Vielleicht waren ihm auch die Geräte zu teuer, und Fremdsprachen beherrschte er auch keine. --95.116.4.139 03:55, 23. Jun. 2024 (CEST)
- Wenn du die Geschichte nicht glaubst kannst du ja gerne selbst in die Litheratur schauen.--Sanandros (Diskussion) 15:26, 23. Jun. 2024 (CEST)
- Und die beweist dann was? Daß es Leute gab, die diese Story verbreiteten? --77.0.61.92 06:10, 24. Jun. 2024 (CEST)