Diskussion:Merit-Order
Politisch Verantwortliche für das Elend
BearbeitenDer Artikel bewegt sich momentan im politischen Vakuum, so als ob Gott persönlich das Merit-Order-Prinzip eingeführt hätte. Hat er aber nicht, es waren Politiker. Diesen Politikern und ihren mehr oder weniger kompeteten Beratern muss die Verantwortung auch zugerechnet und zugeordnet werden. Ohne Politiker, die für das Implementieren destruktiver Spielregeln und das darauf folgende Entgleisen der Preisentwicklung verantwortlich sind, wäre "Merit-Order" einfach nur ein weiteres abstraktes Konstrukt auf akademischer Ebene geblieben. Da es konkrete "Folgeschäden" der Implementierung wie das Entgleisen der Strompreisentwicklung mit allen bekannten Folgen gibt, muss es korrekterweise auch konkrete Verantwortliche geben. Der Artikel floppt bisher an dieser Stelle. --178.7.89.250 12:50, 13. Dez. 2022 (CET)
- Nein, das Konzept der Merit-Order ist nicht ein beliebiges, politisch ausgewähltes Konzept, sondern resultiert aus ökonomischen Erkenntnissen zur Effektivität von Märkten. An dieser Stelle das sog. Blame-Game anzufangen, wenn man nun den schwarzen Peter zuweisen kann, halte ich für nicht zielführend. Es war nicht das Werkzeug der Merit-Order, sondern es war schlicht die Situation, dass sehr hohe Brennstoffpreise für eine Explosion der Strompreise sorgte. Das war aber nicht spezifisch für Deutschland, sondern war auch in Australien zu beobachten, und begann 2021 als Reaktion auf die Erholung der Weltwirtschaft nach dem COVID-Einbruch 2020. --Gunnar (Diskussion) 14:38, 11. Mär. 2024 (CET)
- Hier gibt's keine schuldigen Politiker. Das Merit-Order-Modell ist nur eine Modellrechnung, um zu simulieren, was mit Strompreisen passiert, wenn sich z.B. der Gaspreis verdoppelt.
- Wie die Börse funktioniert, steht hier EPEX Spot Dayahead Auktion. Grob vereinfacht: Preise bilden sich nach Angebot und Nachfrage - da hat bisher noch kein Politiker was dran ändern können. --Arianndi (Diskussion) 20:44, 3. Mai 2024 (CEST)
Restlast vs. Residuallast
BearbeitenBeides bedeutet dasselbe, Residual ist schlicht das zugehörige Fremdwort aus dem Lateinischem und klingt etwas 'wissenschaftlicher'. Allerdings habe ich mal zu Schulzeiten gelernt, dass wenn man sich einfach verständlich ausdrücken möchte, und man hat die Wahl zwischen einem deutschen Wort und einem Fremdwort, dann nimm lieber das deutsche Wort. Ein Beispiel ist die Abkürzung usw. vs. etc. --Gunnar (Diskussion) 14:47, 11. Mär. 2024 (CET)
- Ich habe das gemacht, weil Residuallast ein Artikel ist, und derjenige, der nicht damit vertraut ist, vielleicht mal nachkucken will. --Arianndi (Diskussion) 15:13, 11. Mär. 2024 (CET)
- Zu "dann nimm lieber das deutsche Wort": Grundsätzlich sehe ich das auch so, aber Residuallast ist der deutlich gängigere Begriff, und "Restlast" wird auch in anderen Bedeutungen verwendet, etwa hier oder hier. Daher ist "Residuallast" hier m. E. zu bevorzugen. -- H005 (Diskussion) 15:54, 12. Mär. 2024 (CET)
Geschichte und Theorie
BearbeitenDem Artikel fehlt m. E. der geschichtliche Kontext. Oberhalb steht direkt "Bei perfektem Wettbewerb sind alle Marktteilnehmer Preisnehmer."; Das ist die Einführung in die Theorie, die Annahmen, usw. Davor steht dort "Nach einem vereinfachten Modell zur Erklärung"; welchem vereinfachten Modell, denn die großen Kapitel unten beziehen sich nur auf relativ aktuelle Ereignisse, sprich Gaspreisschock und EE. Das MO-Konzept gibt es aber schon seit wann, wo wir wieder bei der Frage nach der Geschichte ankommen. MfG --17387349L8764 (Diskussion) 14:47, 18. Apr. 2024 (CEST)
- Das Merit-Order-Modell ist das vereinfachte Modell, d.h. nur eine Modellrechnung, um zu simulieren, was mit Strompreisen passiert, wenn sich z.B. der Gaspreis verdoppelt - oder wenn sich die EE-Einspeisung verdoppelt. Propagiert wurde diese Modellrechnung (unter dem Namen Merit-Order-Effekt) in einer Studie des Fraunhoferinstituts von 2007 zum preissenkenden Effekt des EE-Zubaus:
- https://publica-rest.fraunhofer.de/server/api/core/bitstreams/65ed9ffd-5bf6-4374-b775-59c4f7a25c12/content
- Das Merit-Order-Modell entspricht nicht den wirklichen Vorgängen auf den Handelsmärkten - wie im Artikel auch steht. D.h.: An der Börse wird nicht wirklich der Gesamtbedarf einer Stunde bestmöglich von nach Grenzkosten geordneten Kraftwerken eingekauft, man kann aber so rechnen, und bekommt aus Gründen, die unter Grenzen und Berechtigung des Modells stehen, einigermaßen realistische Preise raus und kann grobe Preiseffekte so erklären.
- Der wirkliche Börsenalgorithmus zur Preisbildung steht im Artikel EPEX Spot Dayahead Auktion. Wenn es um die Geschichte der Handelsmärkte geht, steht das in Energiemarkt und Geschichte der deutschen Elektrizitätswirtschaft. Wie der Stromhandel insgesamt funktioniert, steht in Stromhandel. --Arianndi (Diskussion) 20:16, 3. Mai 2024 (CEST)
- Wenn es um ein Beispiel geht, wie man mit dem Modell herumrechnet, lies das Kapitel Merit-Order-Effekt erneuerbarer Energien, da steht Schritt für Schritt drin, wie man auch einem EE-Zubau von X einen Preiseffekt von Y mit Hilfe des Modells ableitet. Dies ist mehr oder weniger eine allgemein-verständliche Darstellung von dem Inhalt der ursprünglichen Studie.
- Die Aussage "Bei perfektem Wettbewerb sind alle Marktteilnehmer Preisnehmer." usw. beschreibt gleichzeitig eine Voraussetzung für das Modell und eine Gegebenheit in der Spot Auktion: Für die Preisbildung/Gebotshöhen sind nur Grenzkosten/variable Kosten relevant.
- --Arianndi (Diskussion) 20:19, 3. Mai 2024 (CEST)
Geschichtlich interesant
BearbeitenWäre exakt festzuhalten wer wann dieses Gesetz vorgelegt und wer es beschossen hat.
Jeder hat persöhnlich einen anderen Blickwinkel und unso interressanter wäre der exakte Zeitpunkt um sich in dem damaligen Umfeld zu reflektieren.
Was waren die Begründungen damals und welche sind es heute?
Ist es noch zeitgemäß? --2A02:6D40:30B1:800:BD14:AB3C:ACE:E100 00:06, 14. Jan. 2025 (CET)
- Das Merit-Order-Modell zur Modellierung von Stromspotpreisen wurde erstmals 2007 vom Fraunhoferinstitut vorgeschlagen und verwendet. Es dient dazu kurzfristige Strompreise zu modelieren, wie sie in der Spotauktion der Börse entstehen. Niemand ist verpflichtet an der Spotauktion der Börse teilzunehmen. Sie ist jedoch ein wichtiger Handelsmarkt. Strom wird auf zahlreichen Marktplätzen auf Termin und kurzfristig gehandelt, das Handelsvolumen der Strommärkte ist ein Vielfaches des letztendlichen Stromabsatzes, d.h. Strom wird viele Male hin- und hergehandelt, bevor er verbraucht wird, siehe dazu Stromhandel. Der tatsächliche Preisfindungsalgorithmus der Spotauktion wird in dem Artikel EPEX Spot Dayahead Auktion beschrieben. Für die Geschichte der Strombörse EEX siehe dort. Ein Gesetz gibt es zu einem Preismodell natürlich nicht, wozu auch. Die Regulierungen des Stromhandels entsprechen im Wesentlichen denen, die auch für den sonstigen Wertpapierhandel gelten. --Arianndi (Diskussion) 13:40, 15. Jan. 2025 (CET)
- Wie Arianndi bereits schrieb, aber man kann es kaum genug betonen, weil es leider auch in der Presse sehr oft unzureichend beschrieben und erklärt wird, so dass bei vielen der Eindruck entsteht, es handele sich um eine bewusst durch den Gesetzgeber oder die Börse eingeführte Vorschrift.
- Das ist aber nicht so. Es handelt sich lediglich um ein Erklärungsmodell, das versucht, die sich tatsächlich am freien Markt bildenden Mechanismen zu erklären. Ähnlich wie das Bohrsche Atommodell versucht, die Mechanismen der Teilchenphysik zu erklären. --H005 (Diskussion) 11:48, 17. Jan. 2025 (CET)