Diskussion:Monika Seifert
Todestag u.a. Fragen
BearbeitenOhne Signatur schrieb IP 195.246.180.202 unter 15:28, 18. Sep. 2008:
Todestag fehlt.
Heute wurde dies dankenswerterweise erledigt, und noch mehr.
Deshalb erstmal an Wilma K:
Vielen Dank für die guten Ergänzungen und Korrekturen zum Artikel. — Wir bestücken unsere Texte hier gern mit Quellenangaben.
Könntest du da vielleicht noch etwas nachliefern, etwa zu den Lebensdaten, ob es irgendwo einen Nachruf gab etc.
Auch wäre interessant, wann M.S. welche Schrift von Reich als Raubdruck herausgab
(interessant, weil dies möglicherweise der erste war),
und wer in ihrem Frankfurter Studium sie auf Reich hingewiesen hat (Adorno etwa?).
--Nescio* 17:04, 8. Jan. 2011 (CET)
Monika Seifert-Mitscherlich stieß bereits bei der Abfassung ihrer Diplomarbeit 1963 auf die Schriften von Wilhelm Reich. Sie gab in einer sehr kleinen Auflage Reichs "Charakteranalyse. Technik und Grundlagen für Studierende und praktizirende Analytiker" heraus. Auf der Rückseite steht: Nachdruck der Erstauflage des Verfassers nur für den internen Gebrauch bestimmt. Gedruckt wurde es bei Hans Hartmann KG, Frankfurt, o. J. Vermutlich hat sie diese Schrift 1964 herausgegeben. Als Vorlage diente wohl das Original aus der Bibliothek ihrer Mutter, der Psychoanalytikerin Dr. Melitta Mitscherlich. Wilma K. (22:10, 8. Jan. 2011 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
- Ich möchte noch einmal nachfragen.
- 1) Woher stammen die Daten zu Geburt und Tod?
- 2) Ist bekannt, wie sie 1963 auf den damals weitgehend vergessenen (weil von Freud 1934 anathematisierten und aus der IPV ausgeschlossenen) Reich stieß? Durch Melitta M.?
- 3) Durch deine Textänderung gingen Informationen folgender Passage verloren:
- Dort trat sie in Kontakt mit Alexander S. Neill, einem persönlichen Freund des 1957 verstorbenen Reich, und über Neill mit einer Gruppe um Paul Ritter und David Boadella, die seit 1954 die hektographierte Zeitschrift Orgonomischer Funktionalismus herausgaben, die allen Aspekten des Reich'schen Werks gewidmet war. Aus diesen Begegnungen resultierten sowohl die ersten illegalen Nachdrucke einiger Bücher Reichs und der erste offizielle Neudruck (Die Sexuelle Revolution, 1966 bei der Frankfurter Europäischen Verlagsanstalt) als auch die Keime zur Idee der Kinderläden.
- a) dass sie in England mit einer Gruppe um Ritter/Boadella in Kontakt kam, und so (erneut, wie du hinzufügtest) mit Reichs Ideen. Stimmt das nicht?
- b) dass sie den Anstoss dazu gab, dass 1966 bei der Europ. Verlagsanstalt Frankfurt erstmals ein Buch des bis dahin völlig vergessenen Reich (Die Sexuelle Revolution) herauskam. Ist das falsch?
- Ich habe im Moment die Unterlagen nicht greifbar, die seinerzeit die Basis für diesen Artikel bildeten. Aber es muss wohl aus den Schriften stammen, die ich als Quellen angegeben habe. Auf jeden Fall fände ich es gut, wenn du noch weitere Quellen nennen könntest.
- --Nescio* 23:21, 8. Jan. 2011 (CET)
- PS.: Bitte deine Beiträge immer signieren
Todestag ist zu hinden in: Annegret Schüle, Thomas Ahbe, Rainer Gries (Hrsg.): Die DDR aus generationengeschichtlicher Perspektive: eine Inventur. Leipziger Universitätsverlag, 2006, ISBN 3937209603, S. 330, Fußnote 28 (Digitalisat). Vielleicht wäre auch Hessische Familienkunde. Band 26, S. 130 interessant. --Ephraim33 13:40, 13. Jan. 2011 (CET)
An Nescio zu den Nachfragen:
1. Geburtsdatum: Quelle: Lebenslauf ohne Datum. Kassette Monika Seifert. Stadtarchiv Frankfurt;
Todesdatum: Todesanzeige in der Frankfurter Rundschau vom 20. März 2002
2. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit "Zur empirischen Erforschung der autoritären Charakterstruktur - Darstellung und Kritik der amerikanischen Literatur zur F-Skala" las sie auch Schriften von Wilhelm Reich. Ob sie diese aus der Bibliothek des Instituts oder von ihrer Mutter Dr. Melitta Mitscherlich entlieh, ist ungeklärt. Die Diplomarbeit selbst ist am Institut für Sozialforschung nicht mehr vorhanden.
3. Die Behauptung, dass Monika Seifert-Mitscherlich A. S. Neill begegnet sei, ist nachweislich falsch. Auch für eine Begegnung mit dem Ehepaar Ritter gibt es keinen Beleg. Quelle: Hammelmann, Inge: Schulschwänzer. Eine indiskrete Liste. In: Der Rabe. Magazin für jede Art von Literatur. Nr. 36, 1993, S. 92f. In diesem kurzen Aufsatz berichtet Inge Hammelmann, das sie telefonisch eine ganze Reihe von Pädagogen und Erziehungswissenschaftler gefragt hatte, ob sie in "Summerhill" gewesen seien, was alle verneinten, auch Monika Seifert war nie in Summerhill.
Vorbild für die Gründung des ersten repressionsfreien Kindergartens der Bundesrepublik, den sie "Kinderschule" nannte, und für die später gegründete "Freie Schule" in Frankfurt war die Kirkdale-School in London, eine kleine alternative Einrichtung, die Kinder etwa vom 3. bis 12. Lebensjahr aufnimmt.
Ob Monika Seifert den Anstoß dafür gab, dass die Europäische Verlagsanstalt die "Sexuelle Revolution" von W. Reich herausgab, weiß ich nicht, aber es ist sehr wohl denkbar, da sie viele Kontakte zum Verlag hatte. Zuvor - vermutlich bereits 1963/64 hat sie sein Buch "Charakteranalyse. Technik und Grundlagen für Studierende und praktizierende Analytiker" (1927) in einer Frankfurter Druckerei in sehr kleiner Auflage nachdrucken lassen. Auf der Rückseite steht der Vermerk "Nur für den internen Gebrauch".
--Wilma K. 00:27, 15. Jan. 2011 (CET)
- Vielen Dank, Wilma, für die ausführlichen Auskünfte. Die Antworten lassen sich ja nicht gut in den Text einarbeiten, bleiben aber hier erhalten für evtl. andere Interessenten. Schade, dass über Monika Seiferts mutmassliche Rolle bei der Wiederentdeckung Reichs (noch) nichts Belegbares gefunden wurde. Im Archiv der Europäischen Verlagsanstalt müsste was existieren. Aber da müsste man wohl selber suchen - wenn sie einem das überhaupt erlauben würden.
- --Nescio* 15:05, 15. Jan. 2011 (CET)
Hallo Nescio, vieles weiß ich nicht, aber eines weiss ich genau: das Geburtsdatum von Monika Seifert ist nicht der 7.7.1932 sonder der 11.7.1932. Angegeben wurde mir ihr Geburtsdatum von ihrer Schwester Barbara Kuhn-Mitscherlich, ferner steht es auf dem Diplomzeugnis (Historisches Museum Frankfurt) und außerdem auf der Todesanzeige in der Frankfurter Rundschau. Wilma K. 30.6.2011 (18:13, 30. Jun. 2011 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Zu dem Zitat am (momentanen) Ende
BearbeitenDas Zitat hängt so in der Luft; eine verständlich Formulierung wäre bspw.:
„Diese Wiederholung zu durchbrechen, individuell und politisch, dazu muß eine Veränderung in der Situation von Kindern kommen – in diesem Slogan lässt sich ihr Konzept zusammenfassen.“ – Aber ich bin leider nicht in der Lage, zu beurteilen, ob das so zutreffend ist bzw. so von der genannten Quelle gemeint ist.
--Nstrc (Diskussion) 19:42, 19. Apr. 2020 (CEST)
- Schau mal bei Wikipedia:Diskussionsseiten#Konventionen_für_die_Benutzung_von_Diskussionsseiten, Punkt 7 nach, neue Diskussionen werden unten angehängt, die obigen müsste man bei Gelegenheit archivieren, ich habe deinen Beitrag nach unten verschoben.
- Zum Zitat: Ich kenne das angegebene Buch auch nicht, insbesondere ist unklar, was mit "Diese Wiederholung" gemeint ist, deshalb würde ich die Erläuterung weglassen. --Eduevokrit (Diskussion) 21:49, 19. Apr. 2020 (CEST)
Vater (Mitscherlich) verhinderte Ausbildung am Sigmund-Freud-Institut
BearbeitenIst das eine Artikel-Ergänzung wert?
Zitat: Gerne wäre Seifert Psychoanalytikerin geworden. Für die Ausbildung benötigte sie eine Lehranalyse, die sie am renommierten "Sigmund-Freud-Institut" absolvieren wollte. Doch sie wurde abgelehnt. Den Vorsitz im Genehmigungsverfahren führte ihr eigener Vater (Anmerkung: Alexander Mitscherlich). Diesbezüglich schrieb vier Jahrzehnte später der hochgeschätzte Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter an Monika Seiferts Schwester, Barbara Kuhn-Mitscherlich:
"Ihrem Vater habe ich ja manches zu verdanken. Allerdings habe ich es ihm seinerzeit verübelt, dass er sich ganz energisch gegen die Bewerbung von Monika um eine psychoanalytische Ausbildung in der DPV (Deutsche Psychoanalytische Vereinigung) ausgesprochen hat - unter Hinweis auf ihre Behinderung. Ich weiß nicht, ob er sich für sie schämte. Seine Worte, an die ich mich noch erinnere, sprachen dafür" (zit. n. Aden-Grossmann 2015, S. 57).
Aber die vom eigenen Vater Verfemte resignierte nicht und verfolgte selbstbewusst ihren beruflichen Weg. Über die Volkswagen-Stiftung erhielt sie ein einjähriges Stipendium (1966/1967) für ein Zweitstudium der Psychoanalyse am "Tavistock Institute", London. (Quelle) --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:04, 29. Sep. 2024 (CEST)
- Ich denke schon, dass dieser Sachverhalt im Artikel werden könnte. Louis Wu (Diskussion) 13:19, 29. Sep. 2024 (CEST)