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Jürgen Oetting (2022)

„Per Datum bin ich kein Kind der Bundesrepublik, sondern der britischen Zone.“[1] Mein Rendsburger Geburtshaus steht nördlich der Eider, also im einst dänischen Südschleswig. In Rendsburg und dort immer noch nördlich der Eider wohne ich inzwischen seit mehreren Jahrzehnten wieder. Aufgewachsen bin ich aber im Kreis Plön, wenige Kilometer vom Selenter See entfernt. In Preetz besuchte ich die Mittelschule, absolvierte dann eine kaufmännische Lehre im Landhandel und schließlich das Wirtschaftsgymnasium. Dann studierte ich Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Kiel (Grundstudium)[2] und der Universität Hannover (Hauptstudium mit Magister-Abschluss)[3]. Später kamen ein Redaktionsvolontariat sowie sozialtherapeutische und kriminologische Zusatzausbildungen dazu. Ein buntes Berufsleben (unter anderem als Journalist bei der Kieler Rundschau und der taz, Regionalausgabe Hamburg) endete schließlich im Knast: 15 Jahre sozialtherapeutischer und kriminologischer Arbeit in der JVA Kiel.

Seit meiner ersten Wikipedia-Artikelbearbeitung im Dezember 2006 habe ich 43862 Edits beigetragen und über 1450 Artikel angelegt. Die meiste Arbeit steckt in

Gerne schreibe ich Buchartikel, wie unter anderen:

Da sind noch viele möglich, der Stoff für die Artikelarbeit geht mir also nicht aus.

In meinen ersten Wikipedia-Jahren schrieb ich viele Sach- und Personenartikel zur Soziologie und zur Kriminologie aber auch über linkssozialistische Organisationen (wie das Sozialistische Büro), die ich zum Teil aus „teilnehmender Beobachtung“ kenne. In den späteren WP-Jahren interessierte ich mich stärker für die Internationalen Beziehungen in der Politikwissenschaft und (naheliegend) Geopolitik. Bei letztgenanntem Artikel bin ich Hauptautor und auch nach Jahren der Beschäftigung mit dem Thema nicht zufrieden mit dem Text. Die Tücken des Themas ahnt man nach einem Blick auf die Artikeldiskussion und deren Archiv.

Ich bin ganz und gar nicht reisefreudig und auch nicht so der „Meeting-Typ“, aber immerhin habe ich an den AdminConventions in Cuxhaven (2016), Frankfurt am Main (2019) und Dortmund (2020) teilgenommen – und an der WikiCon 2017 in Leipzig auch. Daher bin ich einigen Wikipedianerinnen und Wikipedianern persönlich bekannt.

Anmerkungen

  1. Der Satz gilt für mich, ist aber von Jochen Schimmang: Grenzen Ränder Niemandsländer. 51 Geländegänge. Edition Nautilus, Hamburg 2014, ISBN 978-3-89401-798-9, S. 23. Schimmang hält das für seine „persönliche Geburtsgnade“ – so weit würde ich nicht gehen.
  2. An der Universität Kiel waren die sozialwissenschaftlichen Auswahl- und Vertiefungsmöglichkeiten mäßig. Bei den Politologen kämpften zwei Professoren, Werner Kaltefleiter und Wilfried Röhrich, gegeneinander und deckten jeweils das gesamte Lehrgebiet ab (Katia H. Backhaus: Zwei Professoren, zwei Ansätze. Die Kieler Politikwissenschaft auf dem Weg zum Pluralismus (1971–1998). In: Wilhelm Knelangen, Tine Stein (Hg.): Kontinuität und Kontroverse. Die Geschichte der Politikwissenschaft an der Universität Kiel. Klartext Verlag, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0763-8, S. 427–474.) Einziger Soziologieprofessor war der Schelsky-Schüler Lars Clausen.
  3. An der einstigen Technischen Hochschule, zur Zeit meiner Immatrikulation noch Technische Universität, zur Zeit meines Examens schon Universität und inzwischen Leibniz-Universität sammelten sich in der Soziologie um Oskar Negt Adorno-Schüler wie Detlev Claussen und Ernst Theodor Mohl. Auch bei den Politologen lehrten mehrere Professoren, bekanntester von ihnen war Jürgen Seifert, laut Eike Hennig einer der letzten „politischen”, das heißt eingreifend kommentierenden und auch praktisch tätigen Politikwissenschaftler (Eike Hennig: Jürgen Seiferts linke Rechtstheorie. Eine Lektüre nach vierzig Jahren. In: Vorgänge, Nr. 171/172, Heft 3-4/2005, S.166-174, hier S. 166.) Und bei den benachbarten Sozialpsychologen lehrte Peter Brückner.