Diskussion:Mugge
Abkürzung?
BearbeitenMugge oder Mucke? Zusätzliche Bedeutung!
Sehr interessant Eure Erklärungen! Ich kann eine hinzufügen: Im Badischen Sprachraum steht das Wort "Mugge" oder "Mucke" allgemein für eine Fliege, eine Mücke. Möglicherweise hängt diese zusammen mit der Kleinheit der Fliege und hinsichtlich eines Engagements mit einer kaum nennenswerten Vergütung die viele Engagements erfordert um zu recht zu kommen!? ---SchinHu--- (nicht signierter Beitrag von 93.220.77.49 (Diskussion) 18:06, 30. Okt. 2013 (CET))
- Ich kenne Mugge als Abkürzung für "Musik gegen Geld". --176.5.61.207 11:09, 5. Okt. 2024 (CEST)
gibt es Belege für die Deutung als Abkürzung?
- Hier ist wird der Begriff so erklärt: [1] --ThomasMielke Talk 00:37, 24. Okt 2005 (CEST)
- Genauer gefragt: Gibt es Belege dafür, dass sich nicht jemand nachträglich diese Erklärung ausgedacht hat?--Gunther 00:40, 24. Okt 2005 (CEST)
Sorry ThomasMielke, hab Dir glaub ich grad bei der Bearbeitung dazwischengepfuscht, Bearbeitungskonflikt und so... @Gunther: Ich sehe selbst, daß die Sache ohne Beleg nahezu unglaubwürdig erscheint, wenn einem das Wort bislang noch nicht untergekommen ist. Ich suche mal ein paar Links zusammen. In wissenschaftlichen Abhandlungen wird man da aber nicht fündig werden, und ich ahne, daß Dir als Mathematiker irgendein eindeutiger Beweis am liebsten wäre. Vielleicht kann ich Dich noch überzeugen... --Erster-geiger 00:44, 24. Okt 2005 (CEST)
- Das Wort ist mir schon geläufig, ich hatte es nur bislang als Verballhornung von "Musik" aufgefasst, wie es im Artikel für die Jugendsprache erwähnt wird.--Gunther 00:54, 24. Okt 2005 (CEST)
Das, was Du meinst, kenne ich als "Mucke". Es trifft allerdings zu, daß gerade im jugendlichen Sprachgebrauch eine Verallgemeinerung stattgefunden hat, die vor allem in der leichteren Aussprechbarkeit von "Mugge" gegenüber "Mucke" (vor allem besoffen) begründet ist :)
- Die Mugge als Abkürzung wird auch erwähnt unter
- http://forum.topwebmaster.net/extern/de/haiderle/topic/5064
- http://kleinanzeigen.vivastreet.de/biete-suche+wurzburg/musiker-gesucht-fur-mugge-wurzburger
- http://www.mugge.de/frame.htm
- http://www.swr.de/swr2/sendungen/musikstunde/archiv/2005/02/05/print.html
- Grüße --Erster-geiger 01:04, 24. Okt 2005 (CEST)
- Leider finde ich da nur das Wort, aber nichts zur Etymologie. Das Wort gibt es, keine Frage, ich habe selbst schon gemuggt.--Gunther 01:16, 24. Okt 2005 (CEST)
- Bei mir in der Region wird es "Mucke" ausgesprochen. Ich glaube nicht, dass die Herleitung des Wortes stimmt, jedenfalls hört es sich sehr nach einer Volketymologie an.--El surya 04:16, 24. Okt 2005 (CEST)
Lassen wir es mal ein paar Tage stehen. Ich habe Musikwissenschaftler drauf angesetzt, ob man in Fachzeitschriften dazu was findet. Wenn sich nichts findet, schreibe ich die Herleitung um (falls es nicht vorher ohnehin jemand anderes macht). Grüße --Erster-geiger 16:11, 24. Okt 2005 (CEST)
Ich mache seit ca. 27 Jahren Musik und kenne den Begriff Mugge seit dieser Zeit unter der Bedeutung Musikalisches Gelegenheitsgeschäft. Also müsste die Begriffsdefinition vor 1979 liegen. Mugge wurde immer von Leuten genutzt die Tanzmusik machen. Wobei der Begriff Gig von Rockmusikern genutzt wurde. Jedenfall bei uns in der Ex-Ost-Zone. ;-) Duki (nicht signierter Beitrag von 217.82.196.234 (Diskussion) 08:34 Uhr,21. Juni 2006 (CEST))
Die Vermutung, dass es sich bei der Deutung als Abkürzung um eine nachträgliche Erfindung handelt, ist falsch. Das Wort "MuGGe" wird seit ca. 40 Jahren in Ostdeutschland unter Musikern so verwendet und zwar nur im ursprünglichen Sinn, nämlich als ein einmaliger, bezahlter Auftritt ohne festes Engagement. Unter Nicht-Musikern war damals dieses Wort bzw. dessen Inhalt nahezu vollständig unbekannt. Erst nachdem es aus Unkenntnis des tatsächlichen Inhalts sinnverändert verwendet wurde und damit als Synonym für Musik im Allgemeinen Eingang in die Jugendsprache gefunden hatte, tauchte auch die falsche Schreibweise "Mucke" auf. Da jede lebendige Sprache in Entwicklung ist, kann man nun "Mucke" als umgangssprachlichen Ausdruck für Musik durchaus akzeptieren. Allerdings muss man dann beim Schreiben bzw. bei der Aussprache darauf achten, welchen Inhalt man ausdrücken möchte. (vgl. wider und wieder)
gruß blodyxan (nicht signierter Beitrag von 88.73.235.146 (Diskussion) 16:55 Uhr, 14. Juli 2006 (CEST))
Gig
BearbeitenGibt es einen Unterschied zwischen Mugge und Gig? Insbesondere in der englischen Wikipedia steht zu en:Gig: "A slang term for a casual short job, usually a one-off concert or recording session." Eigentlich ist das doch das gleiche, oder? --213.196.210.115 15:44, 14. Dez 2005 (CET)
"Mugge" statt "Mucke" ist Fake von ca. 1977!
Bearbeiten(Wikipedianer sind einfach zu jung ...)
(Leider habe ich den Eintrag in der Wikipedia erst jetzt gesehen, sonst hätte ich mich früher gemeldet.)
Der umgangssprachliche Begriff "Mucke" für Auftritte von Bands hat mehr als 40 Jahre auf dem Buckel, dazu (und zu seiner Bedeutungsgeschichte) mögen Ältere als ich etwas sagen. Was ich beitragen kann, ist:
- Auch in Ostberlin war bis ca. 1977 ausschließlich "Mucke" in Gebrauch.
- Ca. 1977 (+- max. 1 Jahr) gab es in der Zeitschrift
"Kolorit" (herausgegeben vom (Ost-)"Berliner Haus für Kulturarbeit")[??, s. Anmerkung in Abschnitt: Vorschlag Altersangabe ] einen satirischen Artikel, in dem alle möglichen Begriffe der Musikantenwelt mit einer fiktiven Bedeutung als Abkürzung versehen wurden (z.B. "Gig" = "*G*elegenheit *i*nklusive *G*age" und in diesem Stil. Unter vielen anderen eindeutig als fiktiv erkennbaren Deutungen eben auch "MuGGe" = "*Mu*sikalisches *G*elegenheits*ge*schäft). Seit dieser Zeit (und definitiv erst seit dieser Zeit) beginnt sich diese Auslegung zu verbreiten. Respekt also vor dem Autor des o.g. satirischen Artikels, der offenbar ein ganz gutes Gefühl dafür hatte, was für Erklärungen vom Publikum gern geglaubt werden ... (Das Heft habe ich selber nicht mehr, die Zeitschrift ist aber vorhanden (als nicht ausleihbarer Präsenzbestand) im "Zentrum für Berlinstudien" der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Wenn ich Zeit habe, gehe ich mal hin; aber gerechter wäre es, einer der "Mugge"-Autoren schaut sich die Quelle seines Irrtums selber an und bereinigt das.) - Die Verbreitung des fast wie eine "urban legend" grassierenden Fakes ist u.a. durch die Multiplikatorengruppe zu erklären. Die Zeitschrift (ein unscheinbares Heft im A5-Format) hatte zwar niemand aktiv gekauft, sie lag aber quasi in allen Klubhäusern, staatlichen Kultureinrichtungen usw. herum, und wenn ich mich richtig erinnere, bekam man sie als aktiver Künstler, eingetragener Besucher des Berliner Musikantenklubs o.ä. (weiß nicht mehr, welche Eigenschaft ausschlaggebend war) bisweilen auch zugeschickt. Leser waren also vorrangig die im Kulturbetrieb aktiven Leute. Wenn davon fünfzig den Artikel gelesen haben und fünf ihn statt als Satire wörtlich genommen haben und die erfundenen Erklärungen weitersagen, dann genügt das für Nichtmusiker oder Jüngere, diesen Insidern zu glauben.
- Falls die nach 1960 geborenen ostdeutschen "Mugge"-Verfechter an so ein massenweises Hereinfallen auf eine Satire nicht recht glauben können: Erinnert Euch einfach, wie lange auch die o.g. Erklärung "Gig" unter uns des Englischen eher unkundigen Ossis geglaubt und weitererzählt wurde - nämlich bis aufgrund des (wegen Maueröffnung und Internet) besseren Zugangs zu englischsprachiger Orignalliteratur doch irgendwie auffiel, daß "Gig" nun wirklich nichts ist, was sich aus einer deutschsprachigen Abkürzung herleiten ließe. Diese Falsifikationsmöglichkeit über eine fremde Herkunftssprache gibt es beim deutschen Wort "Mucke" natürlich nicht.
Fazit: Der Artikel muß komplett umgeschrieben werden!!! Wer machts?
Und vielleicht findet sich ja auch ein noch älteres Fossil als ich und hat noch die sechziger Jahre als Musiker erlebt und kann etwas zum damaligen Wortgebrauch beitragen? Mäcki 19:04, 27. Aug 2006 (CEST)
- Es gibt jedoch Quellen, die den Begriff Mugge im Osten bis in 50-er beschreiben (siehe Artikel), man kann jetzt mutmaßen, ob diese Quellen auf den Satire hereingefallen sind oder der Satire-Artikel eine tasächliche Verwendung einfach aufgegriffen und verballhornt hat. Satire besteht schließlich nicht nur aus Fakes/Erfindungen sondern auch aus Überspitzungen und Perspektivwechseln zu realen Dingen. Unabhängig von der ostdeutschen Variante ist der Begriff "Mugge" allerdings ohnehin auch für Gesamtdeutschland bis ins 19. Jahrhundert belegt (laut Musiklexikon - siehe Artikel).--Kmhkmh 11:13, 22. Apr. 2009 (CEST)
- Einen "Fake" gibt es in der Sprache nicht. Wenn ein Wort lange genug verwendet wird, ist es ein Wort. :--AndreasPraefcke ¿! 08:38, 29. Aug 2006 (CEST)
- Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Das "Wort", das da "existiert", ist zuerst das umgangssprachliche. Daneben gibt es eine Erklärung, die kann man statt "Fake" meinethalben "urban legend" nennen, und die hat hier nachweislich die *Schreibweise* - und danach die Aussprache - des bereits existierenden Wortes geändert. (Wäre dem Autor damals eine gescheite Auflösung für "M.U.C.K.E." eingefallen, hätte er vermutlich die vorgezogen.)
- Da die sekundäre Form inzwischen vielerorts üblich ist, kann das natürlich auch in der Wikipedia dokumentiert sein. Aber der Artikel behauptet eine Herleitung und einen Ursprung. Würdest Du denn (in Analogie zu Deinem Wort-Gemeinplatz) sagen "Wenn eine Erklärung lange genug wiederholt wird, ist sie eine [zutreffende] Erklärung?" Es ist schon ein Unterschied, ob man sagt:
- Das Wort "Mucke" heißt eigentlich "Mugge", *denn* es "ist" die Abkürzung von Musikalisches Gelegenheitsgeschäft (so sinngemäß im Artikel)
- oder (wieder sinngemäß):
- Das heute in den Aussprachevarianten "Mugge" und "Mucke" gebräuchliche Wort geht auf umgangssprachlich "Mucke" für 'Auftritt' zurück, wird aber seit Ende der 70er Jahre aufgrund des o.g. Satireartikels auch mit der Bedeutung "M.G.-g." unterlegt und ist seitdem zunehmend auch in der Form "Mugge" verbreitet.
- Da die sekundäre Form inzwischen vielerorts üblich ist, kann das natürlich auch in der Wikipedia dokumentiert sein. Aber der Artikel behauptet eine Herleitung und einen Ursprung. Würdest Du denn (in Analogie zu Deinem Wort-Gemeinplatz) sagen "Wenn eine Erklärung lange genug wiederholt wird, ist sie eine [zutreffende] Erklärung?" Es ist schon ein Unterschied, ob man sagt:
- Was die Sprachgemeinschaft draus machen wird, wissen wir beide nicht. Eine korrekte Information über den Ursprung steht den Artikellesern aber zu.
- Mäcki 09:09, 29. Aug 2006 (CEST)
Drittes Reich
BearbeitenHabe ich im Diskussionsforum der StudiVZ-Muggenbörse gelesen:
- Der Begriff Mugge ist zu Hitlers Zeiten entstanden und bedeutet: Musikalisches Gelegenheits Geschäft. Daher wird dieses Wort auch mit gg geschrieben. Das hat nichts abwertendes! Zu den Zeiten konnte man als Musiker nur nicht leben, also Hauptberuflich machte man etwas anderes. Da kam die Gelegenheit sich musikalisch etwas dazu zu verdienen ganz recht-allerdings geschah dies meist im Dienste Hitlers.
Ist das ernstzunehmen/nachweisbar? --Lorenzo 11:44, 22. Aug. 2007 (CEST)
- Zur Verkammerung auch der Musik im Dritten Reich passt das eher nicht, daher würde ich das ohne konkrete Belege eher nicht glauben. Bisher bleibe ich bei meiner obigen Anmerkung, dass ich *keinen* Beleg für die gg-Schreibweise von vor 1976/77 kenne. Im Gegensatz zu einer unter (Unterhaltungs-)Musikern vorher durchaus lebenden gesprochenen "ck"-Version wurde die in den Jahren nach 197x nach und nach auftretende "gg"-Variante *immer* mit dem dazu aufgesagten Hinweis, es sei die Abkürzung für usw., benutzt - für mich ein starker Hinweis darauf, dass deren Benutzer sich gegen eine vorherrschende, nun vermeintlich 'irrige' ck-Tradition durchsetzen mussten, und auf die Erleichterungsgefühle, den intuitiv benutzten Begriff durch eine Lektüre wie die obige endlich "erklärt" bekommen zu haben. Daher: --Mäcki 12:47, 22. Aug. 2007 (CEST)
Vorschlag Altersangabe
BearbeitenUm die 'Zeugenaussagen' der Sprachgemeinschaftsmitglieder besser einordnen zu können ('auf welche Gruppe, welche Region, welche Jahrzehnte beziehen sie sich?' oder 'Sind das eher primäre oder eher sekundäre, z.B. nach den Erscheinungszeitraum einschlägiger Erklärungsversuche fallende Kenntnisse'), schlage ich vor, für Belege je die Zeit und das eigene Alter anzugeben. Das wären in meinem Fall Jahrgang 1959, Aktivitäten im entsprechenden Umfeld ab ca. 1976. Mit dem o.g. Zeitschriftentitel des damaligen populären (und von einigen zu ernstgenommenen) Satireartikels könnte ich mich übrigens geirrt haben, d.h. hiermit ergeht die Bitte an damalige Ostberliner Mucker (oder besser noch: Leute aus der Klubleiterszene), ob sie sich an diesen Artikel erinnern (und in welchem der einschlägigen jugendklubrelevanten Hefte er erschienen ist)? Und ihn womöglich beschaffen können?
Für die Diskussion hilfreich wären natürlich auch echte Belege für die gg-Version und deren Gebrauch vor Erscheinen der genannten Satire. Bis zum Beweis des Gegenteils würde ich aber einiges darauf wetten, dass es solche Belege nicht gibt. --Mäcki 12:47, 22. Aug. 2007 (CEST)
Duden sagt "Mucke"
BearbeitenIm Duden steht "Mugge" ein Verweis auf Mucke, und dort die Herleitung von engl. "muck" = Dreck, also Drecksarbeit. Also ein Anglizismus wie "gig". Noch Fragen, Kienzle? Sollte eigentlich ein klares Argument für ein komplettes Umhängen des Artikels sein, oder? Ich hab mir zumindest mal erlaubt, den einen Satz wegzunehmen, da, egal was wirklich zuerst da war, man nicht von einer "falschen Schreibweise" reden kann, wenn das Wort so tatsächlich im Sprachgebrauch verwendet wird (also mit hartem "ck"). Da bin ich offensichtlich nicht der einzige.
--Guest 17:30, 20.Okt. 2008 (CEST)
Das Wort "Mugge" ist wirklich ein Sprachgebrauch aus den Zeiten der ehem. DDR. Dieser begründet sich in den früheren 70ziger Jahren und entstand aus dem Sprachgebrauch der damaligen "Schallplattenunterhalter". Man sprach damals nicht von Veranstaltungen, sondern von der Möglichkeit, sich mit Musik, damals überwiegend vom Magnetband, einen Nebenverdienst zu erwirtschaften.
djzopf (nicht signierter Beitrag von 77.131.171.217 (Diskussion) 15:03 Uhr, 13. Januar 2009 (CEST))
- der Duden lügt. Im Duden finden sich nach einer gewissen Zeit alle Fehler und Verballhornungen der Gebrauchs-Sprache wieder, sie müssen nur lang genug umgangssprachlich genutzt werden.
- Der Ausdruck "Mugge" stammt aus dem Musiker-Slang der DDR und war bereits in den 50-er Jahren üblich. Ob der Ausdruck schon vor dem Krieg existierte, weiß ich nicht. Es ist eine Abkürzung vom "Musikalischen Gelegenheits-Geschäft" und ist unter Musikern aller Richtungen seit Jahrzehnten üblich, insbesondere auch der klassischen Musik. Nach mir bekannter Überlieferung stammt die Abkürzung aus einer Honorarordnung, solche "Ordnungen" waren sowohl im 3.Reich als auch in der DDR üblich. Die Herleitung aus dem Englischen ist völlig abwegig, die denglische Sprache war in den frühen Jahren der DDR nämlich völlig unbekannt. (nicht signierter Beitrag von 80.152.147.92 (Diskussion | Beiträge) 10:44, 8. Apr. 2009 (CEST))
- Der Duden lügt hier nicht, zunächst werden Formulierungen der Alltags- bzw. Gebrauchssprache nach einer gewissen Zeit ohnehin meist zu einem Bestandteil des "offiziellen" Sprachschatzes, was ihre Aufnahme in den Duden rechtfertigt, zudem umfasst der Duden auch ohnehin häufig bzw. überregional verwandete Slangwörter. Im konkreten Fall wird die Dudenerklärung ja auch in einem musikalischen Lexikon beschrieben und sogar bis ins 18.Jahrhundert zurückgeführt. Die ostdeutsche Variante ist allerdings auch nicht falsch sondern eine ebenfalls schon lange übliche Alternativverwendung, die jetzt auch im Artikel enthalten ist und beim Duden halt unter den Tisch fiel.--Kmhkmh 15:58, 19. Apr. 2009 (CEST)
Abkürzung "Mugge"
Bearbeiten- Ich kenne den Begriff Mugge etwa seit Beginn der 70er Jahre.Er kam aus dem Berliner Raum und hatte die Bedeutung "Musikalische Unterhaltung Gegen Geringes Entgelt". Tut mir Leid, wenn ich die allgemeine Verwirrung noch größer mache!
Ändern? Ändern!
Bearbeiten- Mit Verlaub, der erste Absatz kann in dieser Form unmöglich so stehen bleiben. Bisher steht dort:
<Als Mugge (oder Mucke, Mukke) wird im Jargon der Musiker ein Auftritt bezeichnet, der nicht aus künstlerischen, sondern aus finanziellen Gründen wahrgenommen wird. Dies gilt insbesondere für die Umrahmung von privaten oder öffentlichen Feierlichkeiten.[1] Auch einzelne Auftritte von Musikern in Konzerten von Ensembles oder Orchestern, die außerhalb von längerfristigen Verpflichtungen stattfinden, werden oft Mugge genannt.
Der Begriff „Mugge“ ist insbesondere in der klassischen Musik verbreitet; in den Bereichen Jazz, Rock und Pop spricht man auch von einem „Gig“.>
Der erste Satz erhöht in völlig ungerechter Weise den Negativ-Besatz, sofern der eine - nämlich der "finanzielle" - Anspruch, den anderen - nämlich den "künstlerischen" - völlig ausschließt. Das könnte man vielleicht ideologisch so polemisieren, aber doch nicht enzyklopädiisch ;-).
In MEIN Leben trat der Begriff in Verbindung mit "Blues-Mugge", weil meiner Erinnerung nach Stefan Diestelmann (Ostberlin/DDR) auf der 'Hofmusik' davon gesungen hat. Fortan begegnete mir der Ausdruck stets in der (öffentlichen) Wahrnehmung als "kleiner Live-Auftritt". Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Die Verballhornung - woran ich allerdings nur glaube(!) - mit dem "Musikalischen Gelegenheits-Geschäft", mag originell und bisweilen treffend sein, aber m.E. nach nicht wissenschaftlich brauchbar. Unter den Musiker-Kollegen, die ich kenne, versteht man unter der Ansage, "Lass uns mal 'ne Mugge machen.", eine Einladung zu einem (gemeinsamen) Auftritt. Ob der Gig bezahlt wird oder nicht, ist dabei im wissenschaftlichen Sinn zunächst völlig Wurscht. Soviel jedenfalls zur GELEBTEN Bedeutung des Wortes.--HeiconHeicon 14:57, 11. Mai 2010 (CEST)
- Die Kritik am ersten Satz ist berechtigt, da in dieser Form unbelegt und nicht neutral. Daher umformuliert. --WinfriedSchneider (Diskussion) 14:16, 25. Jun. 2013 (CEST)
Defekter Weblink
Bearbeiten– GiftBot (Diskussion) 02:52, 29. Sep. 2012 (CEST)
- Defekten Weblink geprüft und entfernt, da unauffindbar, auch im Webarchiv:
- Mugge als deutsches Gegenstück zu Gig auf Spiegel Wissen (offline)
- Während laut WP:DWL als Einzelnachweis verwendete Weblinks (als defekt markiert) im Artikel verbleiben sollen, sagt WP:BLG unter anderem: „Selbst inhaltlich zuverlässige Quellen sollten daher, wenn sie voraussichtlich nur für derart kurze Zeit zugänglich sind, nach Möglichkeit vermieden oder durch längerfristig zugängliche, inhaltlich zuverlässige Quellen ergänzt oder ersetzt werden.“ Aus meiner Sicht ist der Spiegel Wissen-link im Artikel unbrauchbar geworden, da keine Nachprüfbarkeit mehr besteht und an seiner Stelle noch weitere Quellen angeführt sind. --WinfriedSchneider (Diskussion) 14:18, 25. Jun. 2013 (CEST)
Begriffshistorie
BearbeitenNach meinem Kenntnistand ist "Mugge" eine der zahlreichen Abkürzungen aus der Welt der DDR-Bürokratie. Die Unterhaltungskunst war dort im E- wie U-Bereich wie alles einem Reglement unterworfen. Warum "Mugge" nicht in der "Liste von Abkürzungen (DDR)" auftaucht, ist mir rätselhaft. Ich bin Jahrgang 1963, in D-West, Nordhessen, Zonengrenzgebiet aufgewachsen. In Zusammenhang mit Live-Auftritten im Bereich Unterhaltungsmusik ist mir aus meiner Jungend ausschließlich "Gig" ein Begriff. Ich war mehrere Jahre Kassenwart eines selbstverwalteten kommunalen Jugendzentrums, das mindestens einmal im Jahr ein großes Open-Air-Live-Ereignis beim örtlichen Heimatfest auf die Bühne brachte. Nach Einführung des "kleinen Grenzverkehrs" kam es zu einer gewissen Reisetätigkeit sozialistisch interessierter Jugendlicher in die DDR. In kuriosen Einzelfällen kamen diese Leute dann mit FDJ-Hemden wieder nach Hause. Selbst von denen hat aber niemand "Mugge" oder gar "Mucke" mit in den Westen gebracht. Ich zog 1990 nach (Ost-)Berlin und kam als stiller Wohnungsbesetzer und Hobby-Cover-Sänger/-Pianist in einem maroden Haus im "Scheunenviertel" unter, in dem eine DDR-Band probte und der Keyboarder (Jahrgang 1951) mit Piano und DX-7 unter dem Dach wohnte. Fürs DX-7 hatte er mal, da kein Reisekader, 23.000 Ost-Mark bezahlt. Dieser Mann besaß zu meiner Verwunderung für seine Tätigkeit in der Unterhaltungsbranche einen Berufsausweis, mit dessen Hilfe er tagsüber auf der Straße der Volkspolizei nachweisen konnte, nicht asozial zu sein. Okay, so machte dieses staatsoffizielle Zeugnis für eine sich selbst immer anti-bürokratich verstehende Kunstform Sinn. Aus diesem Berufsausweis war auch eine mehrstufige Gageneinstufung ersichtlich. Die Berufserfahrung des Mannes bestand darin, mit seiner Coverband in Jugendclubs an der Küste im Bereich des DDR-Tourismus oder in Berlin gespielt zu haben. Gemessen an den Gehaltsverhältnissen der DDR war er Spitzenverdiener gewesen. Dieser Mann nutzte wie selbstverständlich für Auftritte der Band und seiner eigenen als Solo-Kneipen-Pianist den Begriff "Mugge" und erklärte ihn mir mit dessen Gebrauch durch die "Kommitees für Unterhaltungskunst" als Abkürzung für "Musikalisches Gelegenheitsgeschäft", die quasi immer offizieller Arbeitsvermittler gewesen waren. Erst Besuche in meiner Nordhessischen Heimat in den Jahren nach der Wende brachten mir dann die erstmalige Begegnung mit "Mucke". Dieser Begriff ist mir nur damit erklärlich, dass Wessis bei Besuchen in Thüringen oder Sachsen "Mugge" aufschnappten, für eine dialektgefärbte, vermeintlich falsche Aussprache hielten und das weiche g in ein hartes ck änderten. Inzwischen ist von der wissenschaftlichen Historie herausgearbeitet worden, dass es zwischen den sich als kollektivistisch verstehenden Gesellschaftssystemen NS-Deutschland und DDR diverse Kontinuitäten gab. Die DDR hat auch Berlin-typische Begriffe aus der Zeit vor 1945 verstärkt geerbt. Aufgrund der hohen Zahl von Menschen allgemein, besonders aber von Künstlern, Musikern, Intellektuellen, die Berlin in Richtung Westdeutschland verließen, hätte "Mugge" als entsprechende Abkürzung aus der Weimarer oder Nazi-Zeit auch im Westen geläufig sein müssen und nicht nur in der DDR als Berlin-umgebende Region. "Mugge" hätte aber insbesondere auch in West-Berlin geläufig sein müssen. Mir ist aber nach 1990 in Gesamt-Berlin niemand begegnet, der vor dem Mauerfall schon in West-Berlin gelebt hatte und den Begriff je benutzt hätte. Im Westen ist als Nicht-Insider-Begriff des Pop-/Rock-Sektors ausschließlich "Auftritt" geläufig. Mir ist außerdem nicht bekannt, dass es zu Weimarer oder Nazi-Zeiten eine bürokratische Kontrolle der Art wie in der DDR gab, die einen Begriff hätte hervorbringen können, der eindeutig ein Akronym ist. Es ist nicht völlig auszuschließen, dass "Mugge" auch vor Gründung der DDR und der staatlichen Kontrolle eines professionellen U-Musik-Sektors schon vorhanden war. Dann müsste es aber auch eine Mindestzahl von Belegen für Gesamtdeutschland geben. Da das nicht der Fall zu sein scheint, spricht alles für "Mugge" als Akronym aus dem sozialistischen Sprachgebrauch. Welche Bedeutung in diesem Zusammenhang einem Artikel beizumessen ist, der in einem staatlich redigierten Presseerzeugnis der DDR erschien, ist ohne genaue Kenntnis des Textes nicht zu sagen. Ich schätze, dass "Mugge", also der Begriff an sich, keinen satirischen Gehalt besitzt und nicht vom Autor des Textes erfunden wurde, was nicht ausschließt, dass der Text als solcher wesentlich satirische Elemente enthielt und so aufgefasst werden musste. Man müsste wahrscheinlich die Historie dieser "Kommitees für Unterhaltungskunst" erforschen und die ältesten Inhaber solcher Berufsausweise interviewen, um auf die frühesten Belege für "Mugge" zu stoßen. (nicht signierter Beitrag von 188.108.184.180 (Diskussion) 15:00, 23. Feb. 2014 (CET))
- tja, und nun? Dein Text ist so lang wie beleglos und hilft leider überhaupt nicht weiter. Ich denke, im Artikel ist der bisherige Kenntnisstand eigentlich ganz gut geschrieben. Genauso beleglos wie Du kann ich nur sagen: ich kenn den Begriff schon sehr lange, von vor 1990, und sehr weit entfernt von der DDR am anderen Ende Deutschlands, aus dem Klassikbereich. --AndreasPraefcke (Diskussion) 15:13, 23. Feb. 2014 (CET)
- Spätes Votum zu einem alten Streitpunkt: Ich kann aus eigener Anschauung den West-Gebrauch des Wortes "Mucke" im Klassik-Bereich eindeutig in die frühen 80er Jahre datieren, also definitiv weit vor dem Mauerfall. Ich habe es laienetymologisch immer als Verschleifung von "Mu(si)k(e)" gehört, und die weiter oben erwähnte Theorie, dass es sich bei dem angeblichen DDR-Akronym um eine nachträglich eingetragene Urban Legend handelt, klingt für mich sehr plausibel.
- Alles völlig unbelegt natürlich und deswegen für den Artikel vollkommen nutzlos. :-( --217.239.13.216 11:24, 16. Jul. 2020 (CEST)