Diskussion:Naturpark Uckermärkische Seen

Uckermark Kurier - Prenzlauer Zeitung

Artikel vom 04.01.2006

Naturreichtümer der Region mehr präsentieren

Von Uwe Werner Uckermark. Im Jahr 2006 wird in ganz Deutschland das „Jahr der Naturparke“ begangen. Zur offiziellen Eröffnung wird Bundespräsident Horst Köhler Anfang dieses Jahres in den Naturpark „Uckermärkische Seen“ kommen.

Darüber informierte Hartmut Kretschmer, Abteilungsleiter Großschutzgebiete/Raumentwicklung im brandenburgischen Landesumweltamt, am Rande des „Ersten Tages des Tourismus im Nationalpark Unteres Odertal“. Die Schirmherrschaft habe Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) übernommen.

„Mit elf Naturparks haben wir in Brandenburg deutschlandweit die meisten. Außerdem ist unser vorbildliches System der Großschutzgebiete bei Experten im In- und Ausland anerkannt“, sagte Kretschmer. Er kündigte an, dass die Werbetrommel für Brandenburgs einzigartige Naturreichtümer künftig auch weit über die Landesgrenzen hinaus gerührt werden soll. So würden sich auf der Internationalen Grünen Woche 2006 jeweils einen Tag lang alle deutschen Naturparke sowie das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und der Nationalpark Unteres Odertal präsentieren. Im Rahmen der verstärkten Werbung für die Großschutzgebiete Brandenburgs wolle man auch auf internationalen Fachmessen präsent sein, den Anfang mache London.

„Mit unseren drei heimischen Adlerarten, Schrei-, Fisch- und Seeadler, Schwarzstorchvorkommen und dem Kranichzug wollen wir vor allem Touristen aus England, Holland, der Schweiz und aus Frankreich anlocken, denn dort gibt es in den Ornithologen-Verbänden jeweils eine Million-Mitglieder“, sagte Hartmut Kretschmer.

Als „Schulterschluss der Anliegerkommunen, Tourismusanbieter und der Nationalparkverwaltung“ bezeichnete Angermündes Bürgermeister Wolfgang Krakow den „Ersten Tag des Tourismus im Nationalpark Unteres Odertal“. Bei dem Treffen im Schloss Criewen bei Schwedt standen Perspektiven für Urlaub und Freizeit in Brandenburgs einzigem Nationalpark im Mittelpunkt. Außerdem wurde auf den Verlauf der Tourismussaison 2005 zurückgeblickt.

Der Nationalpark Unteres Odertal entwickelt sich nach Einschätzung von Fachleuten immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der östlichen Uckermark. Nationalparkchef Dirk Treichel verwies darauf, dass im vergangenen Jahr 10 000 Menschen an Exkursionen, Führungen und Naturerlebniswanderungen in die einmalige Fluss-Auenlandschaft teilgenommen haben.

„Brandenburgs einziger Nationalpark existiert seit zehn Jahren. Bei uns gibt es inzwischen mehr als 200 Kilometer ausgeschilderte Rad- und Wanderwege, Lehrpfade sowie Aussichtsstürme und Rastplätze für Natur liebende Besucher und Einheimische“, sagte Treichel. Er kündigte an, dass den Besuchern verstärkt thematische Angebote unterbreitet werden sollen, bei denen es rund um Singschwan, Kranich, Adler oder Biber gehen kann. Ein besonderer Anziehungspunkt ist das Nationalparkhaus in Criewen. Es beherbergt unter anderem das Oder-Aquarium, in dem so ziemlich alle Tiere bestaunt werden können, die im Grenzfluss zu Polen leben.

Eine überaus gute Kombination zwischen Tourismus und Naturerlebnissen sehen Johanna Henschel und Thorsten Freyhof, Geschäftsführerin des Angermünder Tourismusvereins beziehungsweise Geschäftsführer des Tourismusvereins, „Am Unteren Odertal“.

Als „Knüller“ nannte Freyhof die 16 Naturerlebnistouren im vergangenen Jahr, darunter fünf zu den Kranichrastplätzen an der Oder. Den Nationalpark, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und die aufwändig sanierte Angermünder Altstadt bezeichnete Johanna Henschel als wichtige Tourismustrümpfe der Region.

„Auch das kontinuierliche Marketing zahlt sich aus. So stiegen bei uns die Übernachtungszahlen von 79 000 im Jahr 2001 auf 98 000 im Jahr 2004. Die Bettenauslastung im Vereinsgebiet liegt derzeit um die 55 bis 60 Prozent“, nannte sie beeindruckende Fakten. Johanna Henschel kündigte an, dass bei entsprechender Förderung über das Programm „Leader+“ gemeinsam mit der Personenverkehrsgesellschaft Schwedt-Angermünde im kommenden Jahr ein Velo-Bus in den Linienverkehr eingetaktet werden soll. „Damit wollen wir der Tatsache Rechnung tragen, dass fast 100 Prozent unserer Offerten an Tagesgäste und Urlauber irgendwie etwas mit dem Fahrrad zu tun haben können.“ --Leparachutist 03:00, 5. Jan 2006 (CET)

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