Diskussion:Pay-as-Clear
Stimmt so nicht
BearbeitenIch kriege das hier nicht direkt korrigiert, aber das ist nicht so einfach, wie es hier dargestellt wird und die Preisermittlungsverfahren in den Finanzmärkten unterscheiden sich deutlich von denen im Energiemarkt. Das Preisermittlungsverfahren kann auch nicht von der Gebotsstruktur getrennt werden:
An der Dayahead-Auktion der EEX werden stetige Gebote abgegeben. D.h. wenn ein Kraftwerk ab einem Preis von 30€/MWh Strom verkaufen möchte, gibt es ein Gebot der Form:
0 29,9 30 3000
0 0 100 100
ab. Das heißt für einen Preis von 0 - 29,9 €/MWh liefert es nichts, für einen Preis zwischen 29,9 und 30 €/MWh liefert es den zugehörigen interpolierten MW-Betrag zwischen 0 und 100 MW und für einen Preis von 30 - 3000 €/MWh liefert es 100 MW.
Ein solches Gebot ist eine stetige Angebotskurve ohne Sprünge. Alle Angebots- und Nachfragekurven sehen so aus, aggregieren sich somit auch zu einer stetigen Angebots-/Nachfragekurve ohne Sprünge. Es lässt sich ein eindeutiger Schnittpunkt ermitteln. Dieser wird auf 2 Stellen hinter dem Komma bestimmt und liefert einen markträumenden Preis. Das heißt zu diesem Preis lassen sich alle Gebote ausführen, die zu diesem Preis ausführbar sind.
Davon zu unterscheiden ist das auf den Finanzmärkten und in den Auktionen für CO2-Zertifikate übliche Meistausführungsprinzip: Wertpapiere sind nicht teilbar. Es kann also nicht interpoliert werden. Die betreffenden Auktionen sehen auch keine Teilausübung von Geboten vor. Somit wird der Preis so ermittelt, dass die meisten Gebote ausgeführt werden können bei geringstem Überhang. Beispiel:
Verkaufsgebote:
Zertifikate Preis
30 60€
40 65 €
10 70 €
Kaufgebote:
Zertifikate Preis
40 65€
20 55€
Meistausführungsprinzip:
55 € -> kein Verkäufer, 60 Käufer -> 0 ausführbare Gebote
60 € -> 30 Verkäufer, 40 Käufer -> 30 ausführbare Gebote
65 € -> 70 Verkäufer, 40 Käufer -> 40 ausführbare Gebote
70 € -> 80 Verkäufer, kein Käufer -> 0 ausführbare Gebote
-> Preis 65 € mit 30 Zertifikaten Überhang auf der Verkaufsseite. --Arianndi (Diskussion) 19:26, 9. Sep. 2022 (CEST)
- Bitte noch mal nachlesen, was "stetig" bedeutet.
- Werde nicht unverschämt. Mach dir lieber mal die Mühe, das was andere schreiben auch zu lesen. Deine Zusammenfassung von dem Börsenzitat unten ist auch nicht richtig.--Arianndi (Diskussion) 00:05, 18. Sep. 2022 (CEST)
Die Kernaufgabe des Artikels ist doch pay-as-clear und pay-as-bid unterscheidbar zu machen. "Kauf- und Verkaufsorders werden in einem Orderbuch gesammelt; anhand der Orderlage ermittelt anschließend der Xetra Frankfurt Spezialist oder das vollelektronische Handelssystem den Kurs, zu dem der größte Umsatz erzielt werden kann" schreibt die Deutsche Börse zum Meistausführungsprinzip. Das Kernprinzip ist hier Preis des größten Umsatzes, was im Deteil heist, dass mit zwei benachbarten Preise mit gleichem mengenmäßigen Umsatz (sei es Stück Aktien on MWh beim Energiemarkt) die der höhere Preis zu wählen ist. Die Frage, wie man mit unteilbaren Handelsgütern umzugehen hat, ist doch marginal, besonders wenn das Inkrement im DA-Handel an der EPEXspot 0,1 MWh beträgt - das ist auch unteilbar im Sinne der Börsenregeln. --Gunnar (Diskussion) 18:41, 17. Sep. 2022 (CEST)
stetige Funktion und Teilausführungen
BearbeitenDeine Änderung ist strange. Der von dir gelöschte Absatz sagt doch gerade, dass bei Aktien- und Wertpapierauktionen nicht alle zum entstehenden Preis ausführbaren Gebote ausgeführt werden. Im Kommentar sagst du dann, dass nicht alle ausführbaren Gebote ausgeführt werden.
Sowohl im Finanzmarkt wie auch bei den Eröffnungsauktionen der EEX vor dem laufenden Handel kommt das Meistausführungsprinzip zur Anwendung. Dabei entstehen Überhänge, d.h. zum ermittelten Preis gibt es noch Käufer oder Verkäufer, deren Gebote zu diesem Preis ausführbar wären, die aber nicht ausgeführt werden, weil die Gegenseite fehlt. Steht in der Finanzmarktquelle und ist auch so - auch bei der EEX. Die Gebotspreise sind hier eine diskrete Reihenfolge von Preisen. Für jeden Preis gibt es ein ausführbares Angebot und eine ausführbare Nachfrage, das Minimum aus beidem sind die ausführbaren Transaktionen. Nun wird der Preis mit dem höchsten Ausführungsvolumen bei geringstem Überhang ausgewählt. Steht in der Finanzmarktquelle, siehe die Disk des Artikels für ein Beispiel.
Bei der Spot-Auktion der EEX ist es jedoch nicht so, denn dort sind die Gebote stetig (ja, ohne Sprünge - was sollte der Kommentar in der Zusammenfassung?????) und Preise und Menge werden ggf. interpoliert. D.h. es gibt zu jedem beliebigen Preis eine zugehöriges Angebot und eine zugehörige Nachfrage, stetige Angebots- und Nachfragekurven. Es entsteht somit i.a. ein markträumender Preis, d.h. alles was ausführbar ist, wird ausgeführt. Ausnahme sind
- Blockgebote. Da gilt: das Blockgebot wird eventuell nicht ausgeführt, obwohl der ermittelte Durchschnittspreis für die Blockstunden eine Ausführung ermöglicht hätte, wenn der entstehende Preis bei Berücksichtigung des Blockgebots keine Ausführung mehr ermöglicht hätte. Siehe die von : in Merit-Order Disk verlinkten Dokumente
- keine Preisfindung: Gibt es für jeden Preis zu wenig (Preis bei 3000 €/MWh) wird pro Rata zugeteilt.
Markträumung und Meistausführung sind zwei unterschiedliche Auktionsalgorithmen, siehe auch die Diskussionsseite des Artikels oder lies die Dokumente der EEX, Eröffnungsauktionen und die Dayahead-Auktion haben unterschiedliche Gebotsstrukturen und Algorithmen.
Der laufende Handel ist etwas drittes: keine Auktion, keine Sammlung von Geboten - hier gilt: immer zu Gunsten der eingehenden Order. --Arianndi (Diskussion) 17:22, 17. Sep. 2022 (CEST)
- "Die Quelle Deutsche Börse wird bzgl. der Brief- und Geldkurse nicht korrekt wiedergegeben, da sie keine Aussage dazu trifft" habe ich im Kommentar geschrieben. Eine stetige Funktion hat keine Sprünge es ist also keine monoton steigende oder fallende Folge von diskreten Preisen. Natürlich werden im kontinuierlichen Handel Gebote gesammelt: es sind die (noch) nicht ausgeführten Order, die sich ober- und unterhalb des ausgewiesenen Marktpreises sammeln. Weil das hier von allgemeiner Relevanz für die Diskussion zum Inhalt ist, werde ich es rüberkopieren zum Pay-as-Clear Artikel. --Gunnar (Diskussion) 18:25, 17. Sep. 2022 (CEST)
- Es ist hier von 3 unterschiedlichen Verfahren die Rede:
- Verfahren 1: Die EEX-Auktion hat stetige Gebote und Angebots- und Nachfragekurven, also keine Sprünge. Sie bildet einen markträumenden Preis ohne Überhänge (siehe oben für ein Beispiel)
- Verfahren 2: Auktionen nach dem Meistausführungsprinzip wie die Eröffnungsauktionen der EEX vor dem laufenden Handel und die Auktionen im Finanzmarkt haben dagegen keine stetigen Gebote und Angebots- und Nachfragekurven, sondern eine Folge von diskreten Preisen und dazugehörigen Mengen. Von Preis zu Preis springen die Angebots- und Nachfragemengen (Stufenform der Kurven). Wählt man den Preis nach Meistausführungsprinzip entsteht in der Regel ein Überhang (siehe oben für ein Beispiel).
- Verfahren 3: Was den kontinuierlichen Handel angeht, hast du recht, er sammelt auch ein paar Preise. Ich wollte nur sagen, dass es keine Auktion und somit ein drittes Preisbildungsverfahren ist.
Ich wüsste nicht, wo ich die Quelle falsch zitiert habe, aber du zitierst mich falsch. Die Verfahren "Markträumend" und "Meistausführungsprinzip" unterscheiden sich darin, dass das erstere stetige Angebots- und Nachfragekurven generiert (Dayahead-Auktion der EEX) und das zweite eine diskrete Reihe von Preisen generiert, zu denen es jeweils zugehörige Angebots- und Nachfragemengen gibt.
Die Dayahead-Auktion der Börse geht nicht genauso oder im Prinzip genauso wie die Auktionen im Finanzmarkt. Das ist eine unbelegte und falsche Behauptung von dir. Die Dayahead-Auktion ist ein sehr komplexes, mehrstufiges (d.h. mehreren Iterationen beinhaltendes) Verfahren sui generis. Sie unterscheidet sich bereits in der Struktur der abzugebenden Gebote, bei denen die Gebotsmenge (positiv oder negativ) eine stetige Funktion vom Preis ist.
Die Aussage, dass der entstehende Preis der Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve ist, ist richtig für die Dayahead-Auktion der Börse (Markträumend), aber nicht für Finanzmarktauktionen nach dem Meistausführungsprinzip, da für die stufenförmigen Angebots- und Nachfragekurven dort in der Regel kein eindeutiger Schnittpunkt gebildet werden kann (daher die Regel "meiste Ausführung bei geringstem Überhang").
Insgesamt ist es unglücklich, bei einem so allgemeinen Lemma hauptsächlich das Beispiel der EEX-Auktion zu wählen, die ein eigenes Verfahren zur Preisbildung implementiert und in jeder Hinsicht ein Sonderfall ist. Die Schlagwörter Pay-as-Bid und Pay-as-Clear sind zwar in der aktuellen Diskussion zu steigenden Gas- und Strompreisen en vogue aber insgesamt unbrauchbar. Was ist eigentlich die Preisbildung im laufenden Handel? Pay-as-Clear, denn wenn ich eine Market Order einstelle, kriege ich den aktuell besten Preis? Oder Pay-as-Bid, denn wenn ich eine Limit Order einstelle, kriege ich den Preis, den ich gestellt habe? --Arianndi (Diskussion) 20:05, 17. Sep. 2022 (CEST)
- Ich lass mich gerne von Dir aufklären, was der genaue Unterschied ist zwischen markträumend und meistausführend. Nach meinem Verständnis optimieren beide das Produkt aus Preis und Menge. Preis p und Menge = Minimum (Integral der Verkaufsgebote von -oo bis p; Integral der Kaufangebote von p bis oo).
- Klingt schlau, aber ist ein so definierter Preis eindeutig? Genau dann, wenn die aggregierten Angebots- und Nachfragekurven im relevanten Bereich stetig sind. An der Stelle, wo der Schnittpunkt sein sollte ein Sprung -> kein eindeutiger Preis --Arianndi (Diskussion) 11:09, 19. Sep. 2022 (CEST)
Aber bitte fang nicht an, die Mathematik neu definieren zu wollen. Und dabei spielt es keine Rolle, wenn ein Quelle diesen Begriff falsch verwendet. Eine Reihenfolge von Verkaufsgeboten, egal ob das unteilbare Stück sind oder unteilbare Zehntel MWh ist nicht stetig, nur weil sie monoton wachsend angeordnet sind. Beispiel: Elastizität der Kauf- und Verkaufsgebote [1] S.17: da sind deutliche Sprungstellen drin = Unstetigkeitsstellen. PS. Der § 24 EEG heisst nun § 51 EEG und der Kern des UEBLs kann man nun nach wie vom im KUEBL (Klima- und Umweltschutz- und Energie-Beihilfeleitlinien (2022/C 80/01), Para 123) finden. --Gunnar (Diskussion) 21:58, 18. Sep. 2022 (CEST)
- Bitte hör auf mich zu belehren. Das macht die Diskussion äußerst unerfreulich. Nur der anmaßende Tonfall allein gibt dir nicht recht. --Arianndi (Diskussion) 11:27, 19. Sep. 2022 (CEST)
- Das Standard-Stundengebot der EEX definiert eine stückweise lineare Kurve. Es muss dort für jeden Preis von -500 bis 4000€ angegeben werden, wieviel Menge man zu diesem Preis abnimmt oder liefert (siehe oben), für nicht genannte Preise wird die Menge interpoliert. Im Aggregat ergibt sich aus solchen Geboten ebenfalls eine stückweise lineare Kurve. Aus der von dir zitierten Grafik lässt sich nicht entnehmen, ob Gebote Sprünge haben oder nur steil sind. Blockgebote sind komplizierter, der Börsenalgorithmus interpretiert sie aber ebenfalls so, dass am Ende in der Aggregation stetige Kurven entstehen. Sonst wäre es ja nicht möglich, immer einen Schnittpunkt zu finden. Wenn du dich schon mit der Mathematik aufspielen willst: Gibt man Verkaufsgebote negativ und Kaufgebote positiv ein (wie es bei der EEX der Fall ist) ergibt sich die aggregierte Gebotskurve als Summe aller Gebote. Für diese muss ein Nulldurchgang gesucht werden (Gleichheit von Angebot und Nachfrage). Ein solcher existiert nach dem Zwischenwertsatz, wenn die aggregierte Gebotskurve stetig ist. Der EEX-Algorithmus stellt durch die Struktur der Gebote und ihre Interpretation/Verarbeitung (die u.a. Teilausführungen zulässt und Freiheitsgrade bei der Verarbeitung von Geboten at-the-money hat) sicher, dass das der Fall ist und ermöglicht so, dass alle im Geld befindlichen Gebote ausgeführt werden (markträumend). Das steht auch in der Beschreibung des Algorithmus und das implizierst du auch, sobald du in deine Grafik einen Schnittpunkt einzeichnest. --Arianndi (Diskussion) 11:09, 19. Sep. 2022 (CEST)
Im Finanzmarkt ist das nicht der Fall. Auch nicht in Näherung. Hier handelt es sich um senkrechte Abschnitte mit Sprüngen dazwischen (Ich kaufe 30 Aktien bis zu einem Preis von 30 €, darüber kaufe ich nichts). Sie aggregieren sich auch zu senkrechten Abschnitten mit Sprüngen dazwischen. Und das Meistausführungsprinzip ist viel, viel, viel einfacher als der Algorithmus der EEX. Er ändert an der Struktur dieser Kurven nichts. Der Algorithmus sortiert einfach die gesetzten Limitpreise nach ausführbarer Menge. Nicht gesetzte Preise können nicht entstehen. Der resultierende Preis ist somit kein Schnittpunkt und es werden dabei standardmäßig Verkaufs- und Kaufgebote, die im Geld sind nicht ausgeführt (Überhang). Diese Mengen werden dann im Nachhandel noch zum entstandenen Preis angeboten. Es kann mehrere Preise geben, für die ein maximaler Umsatz erzielt werden kann. Dann wird der Preis mit dem geringsten Überhang gewählt, bei gleichem Überhang wird bei Kaufüberhang der höhere, bei Verkaufüberhang der niedrigere Preis, wenn das auch zu keiner Entscheidung führt, der Preis der näher am letztgehandelten Preis ist. Eine Finanzmarktauktion hat somit:
- keinen Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve (da keine (näherungsweise) stetigen aggregierten Angebots- und Nachfragekurven) -> hier ist deine Aussage im Artikel falsch
- keinen markträumenden Preis, sondern Überhänge von Geboten, die zum entstandenen Preis im Geld sind.
Ein vergleichbares Verfahren wie der sehr komplexe Algorithmus der EEX ist mir aus den Finanzmärkten nicht bekannt. Finanzmarktauktionen nach dem Meistausführungsprinzip haben auch in der Regel keine große Bedeutung. Sie sammeln nur ein bisschen Angebot und Nachfrage um einen belastbaren Startpreis für den nachfolgenden laufenden Handel zu generieren. Auktionen zur Platzierung von Aktien oder Wertpapieren sind einseitig und noch einfacher -> die Aussage, Verfahren wie den EEX-Algorithmus (oder auch vergleichbare) gäbe es auch in den Finanzmärkten ist somit ebenfalls nicht richtig.
In dieser Hinsicht ist das Artikelchen in seinem Anspruch unbelegt und nicht richtig. Es werden nur Quellen aus dem Energiemarkt zitiert und Verallgemeinerungen für den Finanzmarkt getroffen, die nicht zutreffend sind. Das einzige, was sich allgemein sagen lässt, ist dass es Auktionsverfahren gibt, die einen einheitlichen Preis bestimmen und welche, die jedem den Preis zuteilen, den er geboten hat. Alles andere über Schnittpunkte und preisbestimmende Gebote, alles was in Richtung Verfahren geht, ist für den Finanzmarkt und die dort üblichen Auktionen nicht richtig. Pay-as-Clear ist ja auch kein Verfahren, also kein Algorithmus, sondern nur ein Grundsatz, der für einige Verfahren gilt und für andere nicht. Und so müsste es m.E. auch lauten. Weitere Aussagen sind auch für den EEX-Algorithmus zumindest eine grobe Verallgemeinerung, schon aus dem Grund, dass stündliche Preise bestimmt werden, bei dem Stromangebot aber Blockgebote, die nur einen Durchschnittspreis über mehrere Stunden setzen, eine große Rolle spielen. --Arianndi (Diskussion) 11:09, 19. Sep. 2022 (CEST)
- Laufender Handel und Auktionen sind zwei paar Schuh: bei einer Auktion wartet man eine Zeit und sammelt die Käufer und Verkäufer und dann sagt man, jetzt schauen mer mal, was da alles an unlimitierten und limitierten Ordern zusammengekommen ist. Dabei spielt es keine große Rolle, ob das Gebot vor 5 min, 50 min oder 5 Stunden vor Schluss der Debatte eingegangen ist. Im kontinuierlichen Handel trudeln die Gebote immer regelmäßig ein und werden in das Orderbuch eingefügt, was nur die noch nicht ausgeführten oder noch nicht zurückgezogenen Limit-Order erfüllt. Das ist keine Auktion. Es wird immer geschaut ob es eine (teil)ausführbare Gegenorder im Orderbuch gibt, die dann sofort mit der neuen Order gematcht wird, oder wenn nicht wir die Order einfach mit ins Orderbuch gestellt. Die wartet dann solange, bis sie auf eine passende gegenläufige Order trifft oder wieder zurückgezogen wird (z.B. Limitorders werden meist nur bis ultimo gestellt, also bis zum Monatsletzten). Pay-as-clear und pay-as-bid ist aber nur was für Auktionen, nicht für den kontinuierlichen Handel mit Einzeltransaktionen. Hierbei rumst eine frische Order bis zum Limit von oben (Verkauf) oder unten (Kauf) durch das bestehende Orderbuch von unausgeführten Limit-Orders: entweder sie trifft auf eine gegenläufige, wartende Order und wird abgewickelt zum Preis des wartenden Limits oder sie wird ins Orderbuch einsortiert. Details was bei Teilausführungen passiert, oder wenn mehrere Limit-Orders zum gleichen Preis warten, wie die Präferenz nach Uhrzeit aussieht kann man in den verschiedenen Börsenregeln von Wertpapier, Energie und anderen Börsen nachschauen. Das muss aber nicht umseitig alles dargestellt werden, weil das vom Thema ablenkt, dem Wiki-Leser mit ein paar Worten klarzumachen was das Einheitspreisverfahren bedeutet. --Gunnar (Diskussion) 22:17, 18. Sep. 2022 (CEST)
- Das ist mir bekannt, wie meine Ausführungen zeigen. --Arianndi (Diskussion) 11:09, 19. Sep. 2022 (CEST)
Marktfinanzierung erneuerbarer Energien
BearbeitenIch habe nicht ganz verstanden, warum Pay-as-Bid für eine stärkere Marktfinanzierung erneuerbarer Energien steht, weil grundsätzlich relativ höhere Deckungsbeiträge geboten werden sollen, ausser dass es von [2] so niedergeschrieben wurde, welche sich auf [3] bezieht: "For technologies with higher capital costs and lower operational costs (high-CAPEX, low-OPEX), the 'pay-as-clear' model enables recuperation of their higher capital costs. In the absence of this, such investments would likely not be financially viable." (S. 11)
Warum ist das so? Beim Einheitspreis wird ein Kraftwerk langfristig den Markt verlassen (oder nicht mehr mit ähnlichen Features eine Ersatzinvestition erfahren) wenn die Deckungsbeiträge (= Markterlöse minus variable Kosten) nicht die Fixkosten, insbesondere zur Refinanzierung, tragen können. Daher ist doch ene rationale Annahme, dass auch im Pay-as-Bid-Verfahren mindestens die erwarteten Vollkosten verlangt werden. Kennt jemand zu dieser Fundamentalanalyse weitergehende Veröffentlichungen?
"Bei einem Wechsel des Strommarktdesigns müsste dies durch höhere staatliche Förderbeiträge ausgeglichen werden." Diese Aussage bedeutet, dass ceteris paribus das Preisniveau sinkt, zumindest im Segment der erneuerbarer Energien – ich denke hier sind vor allem dargebotsabhängige Wind- und Sonnenenergie gemeint und nicht Biomasse. Warum ist das so? Dann müsste doch eigentlich auch bei Grundlastkraftwerken (hoher CAPEX, niedriger OPEX) die Einnahmensituation ebenfalls schlechter werden. --Gunnar (Diskussion) 14:33, 20. Nov. 2022 (CET)