Diskussion:Pop-Dekadentagung

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Mussklprozz in Abschnitt Keine Urheberrechts-Verletzung

Keine Urheberrechts-Verletzung

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Dabei wäre durchaus auch die internationale Bedeutung der bundesdeutschen „Popmusik-Kultur“ zu befragen gewesen, zumal der Stellenwert der multinationalen Alltagskultur, die bereits seit den Siebzigerjahren zugleich ein bedeutsamer Wirtschafts- und Steueraufkommensfaktor war, mit Blick auf die kulturpolitischen Fragestellungen jedoch verschämt ausgeblendet worden war.

Anders als im eigenen Land wurden „deutsche“ Pop-Produkte außerhalb oft ganz anders wahrgenommen: So wurde beispielsweise in Großbritannien die Ära der deutschen Siebzigerjahre-Bands (beispielsweise Can, Tangerine Dream, Amon Düül, Kraftwerk) trotz des ironischen Etiketts „Krautrock“ geradezu verehrt. Die „neue deutsche Welle“ der Achtziger fand in Japan (Alphaville aus Münster) und in den USA Anhänger (beispielsweise Nena aus Berlin). Hits wie „DaDaDa“ (Trio aus Großenkneten) wurden sogar in Südamerika, insbesondere Brasilien, bis heute begeistert gecovert.

Gleichwohl war diese erfolgreiche „deutsche“ Alltagskultur bereits dem medialen Vergessen preisgegeben. [1]

Zwar gibt es erste, private und kleinteilige Archivierungsbemühungen wie das Archiv der Jugendkulturen in Berlin[2] oder gar ambitionierte „Museumsinitiativen“ von Laien wie in Gronau, einer Gedenkstätte zu Lebzeiten für Udo Lindenberg. Hier wird mit „Dokumenten“ und Artefakten gearbeitet, was dem Genre und der Aufgabenstellung nur im Ansatz gerecht wird. Szenen organisierten private Archive wie in Köln und Mannheim. [3] [4]

Das Wissen um die Entwicklung und Bedeutung von deutscher Rock- und Popkultur ist jedoch bislang weder systematisiert, noch katalogisiert oder gar der (internationalen) Wissenschaft erschlossen.. So lagern in den „Schallarchiven“ der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Ton- und Bilddokumente nahezu aller bedeutsamen („deutschen“) Rockproduktionen, die einer restaurierenden oder bewahrenden Bearbeitung bedürften (beispielsweise durch Digitalisierung) und die sogar einer weiteren Verwertung im Sinne der Urheber erschlossen werden könnten.[5] (nicht signierter Beitrag von Mussklprozz (Diskussion | Beiträge) 11:23, 21. Mai 2021 (CEST))Beantworten

  1. (Siehe dazu Detlef Diederichsen: Von der „Hamburger Szene“ zur „Weltmusik“?, in: Dokumentation der Fünften Pop-Dekadentagung, hrsg. v. Rainer Jogschies: Gehört "deutsche" Popmusik ins Museum?, Hamburg 2021, S. 51-66
  2. Siehe dazu Gabriele Rohmann: Das Beispiel des Archivs der Jugendkulturen, in: Dokumentation der Fünften Pop-Dekadentagung, hrsg. v. Rainer Jogschies: Gehört "deutsche" Popmusik ins Museum?, Hamburg 2021, S. 219-236
  3. (Siehe dazu Thomas Hecken: Volks-Exorzismus in Deutschland - Pop-Konzepte, Wertungsmaßstäbe,Musealisierungsansätze, in: Dokumentation der Fünften Pop-Dekadentagung, hrsg. v. Rainer Jogschies: Gehört "deutsche" Popmusik ins Museum?, Hamburg 2021, S. 203-218
  4. (Siehe dazu ausführlich mit einigen Fallbeispielen, sowie der Forderung nach einem Bundes-Popmusik-Archiv: Rainer Jogschies: Wie könnte ein Archiv für deutsche Pop-Musik gestaltet werden?, in: Dokumentation der Fünften Pop-Dekadentagung, hrsg. v. Rainer Jogschies: Gehört "deutsche" Popmusik ins Museum?, Hamburg 2021, S. 269-286
  5. (Siehe dazu ausführlich mit einigen Fallbeispielen, sowie der Forderung nach einem Bundes-Popmusik-Archiv: Rainer Jogschies: Wie könnte ein Archiv für deutsche Pop-Musik gestaltet werden?, in: Dokumentation der Fünften Pop-Dekadentagung, hrsg. v. Rainer Jogschies: Gehört "deutsche" Popmusik ins Museum?, Hamburg 2021, S. 269-286