Der Artikel klingt, als wäre jede Radkarte eine TO-Karte. Wenn ich mir dann die Weltkarte des Andreas Walsperger anschaue, bleibt eigentlich nur noch das O. Kann das mal jemand mit ein wenig Fachwissen klarstellen? --Mijobe ✉ 10:32, 17. Aug 2005 (CEST)
- Mangels damals gegebener Normen war nicht einmal das "TO" 100% "geregelt" (s. Artikelbearbeitung, Bild aus Etymologiae vs. Meyers, und vs. http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/q/2003/Karten/html/kapitel3.htm).
- Zitat aus Herbert Wagner, Die Eifel auf Landkarten des 15. und 16. Jahrhunderts, in http://www.jahrbuch-daun.de/VT/hjb1980/hjb1980.23.htm
- "(1) Dem Weltbild und der Weltanschauung des Mittelalters entsprechend waren die Landkarten „religiöse Weltbilder", von Mönchen nach biblischen Vorstellungen gezeichnet: Die Erde ist eine kreisrunde oder ovale Scheibe mit Blick nach Osten und vom Ozean umgeben; oben liegt das Paradies mit seinen vier Strömen, in der Mitte die Heilige Stadt Jerusalem, in T-Form (T = Tau = Symbol des Weltalls) sind die drei damals bekannten Erdteile Europa, Asien und Libyen (= Afrika) [...] angeordnet." -- 213.47.146.118 20:58, 17. Feb. 2007 (CET)
- "Die Erde ist eine kreisrunde oder ovale Scheibe"(Zitatende) - das ist nun wirklich eine seltsame Formulierung. Die Erde wurde mangels 3D Darstellungsvermögen und mangels Interesse, als Scheibe dargestellt und nicht als Scheibe verstanden. (Der Reichsapfel des Kaisers ist schließlich keine Reichsscheibe...) Wozu sollte man eine genaue Karte als Bildbeigabe in eine Bibel geben? Keine dieser Karten wollte soetwas wie geographische Kenntnisse oder gar Genauigkeit vermitteln, es ging um einen systematischen Überblick über allgemeines Wissen über die Orte auf der Welt. Man unterschied deutlich zwischen Geographie und vereinfachter Darstellung der Welt. Das Weltbild des Mittelalters war: Die Erde ist eine unverrückbare im Zentrum des Alls stehende perfekte von Gott erschaffene Kugel um die sich Sonne Mond und Fixsternsphäre drehen. Der Äquator ist ein undurchdringlicher Feuerreif; deswegen wird es im Süden immer heißer und je weiter man sich von dem Feuer entfernt immer kälter. Weil alle Menschen von Adam und Eva abstammen und der Äquator unüberwindbar ist, gibt es auf der Südhalbkugel nur Ungeheuer und keine Menschen (Antipoden - Gegenfüßler - exitieren nicht) und die bewohnte nördliche Hemisphäre ist die Oikumene, die bewohnte Welt. Ein Kompass zeigt immer nach Norden - das heißt der Nordpol ist ein superstarker Magnet, der bei der Überlappungsbeklankung der Nordschiffe die Eisennägel aus dem Rumpf zieht, so dass das Schiff zum Sinken verurteilt ist. Deswegen lobt sich die holzverzapfte nicht überlappende Kraweel (von der mediterranen Karavalle abgeleitet) Bauweise, wenn man denn unbedingt mal losmuss, aber am besten ist, man bleibt daheim. Anders das Weltbild bei den Mohammedanern - diese hatten die Worte Mohammeds verabsolutiert und irgendwann hatte dieser einmal gesagt, dass Allahgott die Erde wie einen (orientalischen) Teppich ausgebreitet (flach ausgerollt) habe. Die römischen Straßenkarten sahen aus wie U-Bahnpläne ohne Genauigkeit und die mohammedanisch-islamische Sichtweise war hier genauer. Erst der gegenseitige Austausch führte zu besseren Karten und einem besseren Weltverständnis; die Überwindung des geozentrischen Weltbilds war aber noch lange nicht, trotz Nikolaus Copernikus, in Sicht. --84.56.117.247 23:48, 17. Sep. 2023 (CEST)