Diskussion:Ruhrlade

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Uranus95 in Abschnitt Beleg?

Zitat:
Für die Ruhrlade gilt daher wie für viele andere deutsche Industrielle das Urteil einer großen objektiven Schuld am Zustandekommen der politischen Verbrechen der NS-Diktatur bei zugleich großer subjektiver Integrität. Diesem Schuldzusammenhang zu entkommen, gelang ihnen mit dem 20. Juli 1944 viel zu spät und zu halbherzig, was es der britischen Militärregierung erleichterte, die Industriewerke ihrer rheinischen Konkurrenz aufzulösen und zu demontieren.

Dieser Absatz ist in sich nicht allein logisch, und auch nicht im ganzen Zeusammenhang des Artikels. (Er scheint mir auch min. ein wenig POV, als stamme er aus linker oder Gewerkschaftersicht.) "Schuld" tragen, wenn, Personen, und wohl nicht ein Zirkel. Da Thyssen aufgrund des Bruches emigrieren musste, war sein "Schuld-Anteil" vermutlich ein anderer als der einiger anderer Unternehmer. Dass die Ruhrlade einen Anteil an der Revolte des 20.7.44 hätte, erwähnt der Artikel nicht. Wenn dem so war, dass die Ruhrlade die Gruppe revoltierender Militärs zum Hitler-Attentat unterstützt hätte, dann sollte das mit einem Satz in den Artikel kommen. Im Artikel 20._Juli_1944 las ich nichts davon.

Die Wahrheit dürfte m.E. schlichter sein: jeder Unternehmer ist weit tiefer in den Verhältnissen verwurzelt als "Nicht-Unternehmer"; und er wird sich daher in bestehende Verhältnisse und auch neu aufkommende Verhältnisse mehr anzupassen suchen (oder seinen Vorteil darin suchen..) als ein "Nichtunternehmer". Das machte die Unternehmer, teils mit ihrem Willen und Einverständnis, teils wohl gegen etliche innere Überzeugungen, immer auch zu (willentlichen oder unwilentlichen, meist unvermeidbaren) Handlangern des Naziregimes. Sie hätten denn auf alles verzichten müssen, verschwinden, auswandern müssen. Und andere hätten die Arbeit für das Regime (oder schlimmer) weitergeführt. Wir, die mit der "Gnade der späten Geburt", können nicht recht die Nasen heben und behaupten, wenn "wir am Ruder gewesen wären, hätten wir uns aber gewiß anders verhalten!" Nicht jeder ist ein Schindler, der unter hoher Lebensgefahr "hintenrum" alles trickst und all sein Tun nur noch unter einen Primat des Schutzes für Gefährdete stellen könnte. Das kann man nicht verlangen, das wäre unfair, wenn auch zwar wünschenswert, so aber doch sehr theoretisch und am Arbeitsleben vorbei. Schindler speziell, und auch Berthold Beitz haben einen guten Schlag Glück gehabt, dass ihr gutes Tun für Verfolgte zu Nazizeiten nicht böse aufflog. Man sollte keine höheren moralisch-ethischen Maßstäbe an andere Menschen anlegen, als man selbst sie zu leisten vermöchte. Mir scheint es insofern zu bequem, diesem "Club" oder sämtlichen seiner Mitglieder neben einer "hohen subjektiven Integrität" (hat die nicht fast jeder? bzw. nimmt sie für sich in Anspruch? Selbst wenn er einen SUV-Säufer mit 18 Litern Verbrauch fährt und massiv die Umwelt und das Erbe der Erde schädigt?...) ihnen eine "sehr hohen objektiven Schuldanteil" zumessen zu wollen. Das ist mir zu einfach, zu pauschal, zu sehr "für andere" erwartend gedacht, "Erwartungen" enttäuscht zeigend. Auch nachtretend, da man es nicht mehr ändern kann, was in früherer Zeit war. Bei "Selbst- nicht- leisten- brauchen- weil- nicht- können- weil- kein- Unternehmer- sein". Und weil keine Nazizeit. Wir sollten hier kein Moralin austeilen, sondern schlicht darstellen, was war. Die Ruhr-Industriellen luden teils Schuld auf sich, der eine mehr, der andere weniger. Das hat mit dem Club der "Ruhrlade" genau solange nichts zu tun, wie die Ruhrlade nicht das Hitler-Regime unterstützte. Dass man Geld bei einzelnen Nazis, den "gemäßigteren", plazierte, ist eines der urururalten Unternehmer-Spiele: schlicht jeder Partei ein Schippchen was zu spenden, um sich mit möglicherweise künftigen Machthabern gut stehen zu dürfen, weil man sie ja gefördert habe., alter Trick, und nicht von vorneherein sich als "Anti!" höchst verdächtig zu machen. Was für einen Unternehmer immer eine schlechte und unkluge Positionierung wäre, da er "im Falle" mehr zu verlieren hat als ein Arbeiter oder kleiner Angestellter. Hitler selbst hatte ein äußerst kritisches Bild auf die "Schlotbarone"; das waren seine dicken Freunde erst gewiß gar nicht. Später änderte sich das in Bezug auf den "Kanonenkönig" Krupp, der wohl, wenn, den größten "Schuldanteil" zu tragen hatte. Als Person. Und nicht diese "Ruhrlade". Diese Schublade scheint mir ungeeignet, als Nazi-Kollaborationsclub verteufelt zu werden, oder von "großer objektiver Schuld" zu sprechen. -- Kassander der Minoer 23:53, 18. Jun 2006 (CEST)


Kein Mitglied der Ruhrlade hatte etwas mit dem 20. Juli 1944 zu tun. Deshalb ist der zitierte Satz völlig aus der Luft gegriffen, und ich habe ihn entfernt. Entfernt habe ich auch den Satz: Die Vorsicht war berechtigt, denn weder wollte man die Judenverfolgungen und noch weniger den Krieg gegen die Sowjetunion. aus dem Kapitel über die Auflösung, da ich dafür keine Belege erkennen kann. Thyssen z. B. war sehr wohl für einen Krieg gegen die Sowjetunion, aber gegen einen Krieg mit Frankreich und England. Jjkorff 23:50, 22. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Beleg?

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„Mitte 1939 kapitulierten die Vertreter der Ruhrlade dann endgültig vor dem übermächtig gewordenen Einfluss des NS-Regimes auf die Wirtschaft (Reichswerke Hermann Göring, 2. Vierjahresplan) und lösten ihre Vereinigung aus Misstrauen gegenüber NSDAP und Gestapo auf.“

Dieser Satz ist unbelegt. Turner vermerkt lediglich das die Zusammenkünfte 1939 als der Krieg ausbrach eingestellt wurden. --Uranus95 (Diskussion) 14:50, 28. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Ich sehe gerade das dies von einer IP unbelegt eingefügt wurde. [1] Ich nehme das raus. --Uranus95 (Diskussion) 15:14, 28. Mai 2021 (CEST)Beantworten